Deprecated: Required parameter $val follows optional parameter $arr in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php on line 260 Warning: session_start(): Session cannot be started after headers have already been sent in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/setup.php on line 86 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 595 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 603 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Deutschland // Germany – Ostseefan / Baltic Sea fan https://www.ostseefan.eu Aktuelles Radreise-Projekt: CO2-frei um die Ostsee / Current bicycle journey project: Carbon free round the Baltic Sea Fri, 18 Sep 2020 22:58:13 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Die ich traf: wieder in Deutschland (2. Etappe, 2020, 3.) // Whom I met: in Germany again (2. stage, 2020, 3.) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/#comments Sat, 05 Sep 2020 13:09:18 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=3345 Weiterlesen...

]]>

Die ich traf: wieder in Deutschland (2. Etappe, 2020, 3.) //
Whom I met: again in Germany (2. stage, 2020, 3.)

Auf der Fähre Gedser-Rostock trafen wir Sebastian und kamen ins Gespräch, als wir auf die Öffnung der Luke warteten. Er kommt aus Kopenhagen und besucht per Rad seinen Bruder in Halle, den er lange nicht gesehen hat. Da er nur wenig Zeit hat, wird er zurück mit dem Zug fahren. Da er auch ein Cannondale fährt, tauschten Catharina und er sich über ihre Erfahrungen mit den Bikes aus. Einer der sehr netten Kontakte, bei denen man bedauert, nicht etwas mehr Zeit miteinander zu haben. Auf Catharina und mich wartete im Hafen erstmal die Aussicht, ihren Reifen flicken zu müssen, dessen Plattheit beim Fahren – dann Schieben – auf die Fähre auffiel.

Nach der Überfahrt mit der Fähre von Gedser nach Rostock haben wir in einem Hotel direkt am Bahnhof eingecheckt, weil Catharina sehr früh mit dem Zug fahren musste. Davor trafen wir Barbara und Volker, beide auch sehr aktive Menschen, auch oft mit dem Rad unterwegs. Sie wollten viel über unsere Dänemark-Reise und meine Ostsee-Tour wissen.

Die Abreise von Catharina war eine Zäsur in meinem Unterwegs-Sein, deshalb setzte ich ein entsprechendes Zeichen und rasierte mir den Bart halb ab – die Hälfte fehlt halt. Was ich eigentlich nur als Gag für ein Foto machen wollte – auf die Idee hatte Svend mich gebracht – ließ ich dann einfach so und rasierte mich nicht weiter. Da ich in Deutschland wieder Maske trug (in Dänemark machte das niemand), fiel das gar nicht so vielen auf, aber unterwegs sah ich doch manche verschmitzt lachen oder peinlich berührt weggucken. Aber ein vollbärtiger Mann, den ich nach dem Weg fragte, lachte laut auf; als ich ihm erzählte, warum ich das gemacht habe, sagte er zum Abschied: „Bleib so, wie ich immer werden wollte“, was ich als sehr schönes Kompliment empfand.

In Ribnitz-Damgarten besuchten mich Martina und Arno aus Oldenburg, die bei Rostock Urlaub machten und mitbekamen, dass ich in der Gegend war. Weil wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen über uns, unsere Kinder und ich fragte sie nach ihrem Leben mit Hund.

In Ribnitz-Damgarten bin ich aufgrund der anhaltend regnerischen Wetterlage mehrere Tage in einer kleinen, sehr sympathischen Jugendherberge eingekehrt. Als ich dann für den Aufbruch mein Rad belud, kam Matthias aus dem Haus, um mich nach meinen Plänen zu befragen. Er ist selbst schon mit dem Rad im Baltikum gewesen und konnte mir einige Tipps geben; jetzt im Urlaub machte er Tagestouren. Er spricht Portugiesisch und – wie sein Shirt zeigt – Brasilien-Fan, kann auch spanisch und ist schon weit herumgekommen.

Kaum war Matthias wieder im Haus und ich abfahrbereit, kamen Christa und ihre Enkelin Paula aus dem Haus und fragten nach, was es denn mit meinem Schild auf sich habe. Daraus entspann sich ein längeres Gespräch und wir stellten viel Übereinstimmung unserer Ansichten und Haltungen fest. Christa reist schon seit vielen Jahren an die Ostseeküste und kennt sich hier gut aus, wusste zum Beispiel, dass Lyonel Feininger oft hier war (ich hatte das am Tag vorher in der Stadt entdeckt) und wollte das alles endlich mal ihrer Enkelin Paula zeigen.

Beide machen auch Yoga, und als Paula eine Übung nicht kannte, die Christa erwähnte, machte sie sie ihr kurzerhand vor – so eine tolle Frau!

Paula studiert Kunst, reist gerne, beschränkt sich aber auf Europa und ist gerade mit Interrail unterwegs; sie möchte in dem Gültigkeitsmonat noch nach Budapest und Österreich. Beide fahren auch Fahrrad und Paulas Freund, der Rennrad fährt, findet wie ich das Rad eine der größten Erfindungen. Es fiel mir wirklich schwer, mich von den beiden zu trennen, aber da ich eine weite Strecke vor mir hatte, brach ich dann auf. Aber nicht ohne das Christa kurz ins Haus ging und mit ihrer Kamera wiederkam, weil sie unbedingt noch ein Foto von mir machen wollte.

Doris, Onny, Evi und Geli (von links) bot ich an, sie zu fotografieren, als sie sich verrenkten, um alle auf ein Selfie zu passen. Eine muntere Frauentruppe, die viel und gerne lachte – allerdings gelang es mir offensichtlich nicht, sie gleichzeitig dazu zu bringen.

Gabi und Frank aus Löbau in Sachsen haben sich einen Campingwagen gemietet und machen Rad-Tagestouren; wir waren zusammen ein kleines Stück auf der Fähre von Usedom zum Festland zusammen und danach sprach Gabi mich an.

Nach einer längeren Holper-Fahrt auf einem begrasten Deich (ich hatte mich von dem Schild „DeichWEG“ verleiten lassen) kam ich schließlich auf einen Aussichtsturm zu. Jody sprach mich von sich aus auf Englisch an – was ich erstaunlich und sehr toll fand –, dass auf der Insel ein Stück weiter Seeadler gäbe und zeigte mir ein sehr gelungenes Foto, das sie dort gemacht hatte. Sie und ihr Partner, der ein Stück vorausgelaufen war, kommen aus den Niederlanden und sind gerne in der Natur, sie arbeitet auch als Ranger. Ihre Initiative ermutigte mich, den Weg dann weiter zu fahren, der allerdings auch besser wurde. Unterwegs traf ich noch einige, die mit großen Fotoobjektiven die sehr reiche und besondere Vogelwelt beobachteten.

Leider ging es nur ein kleines Stück auf die Insel Koos, dann kam eine Absperrung (direkt dahinter stand allerdings jemand und telefonierte … ob das mit dem Loch im Zaun zu erklären ist?). Ich habe mich aber lange an der Brücke aufgehalten (in etwas abenteuerlichem Zustand, einige Lücken waren so breit wie mein Fuß) und flinke Schwalben bei abenteuerlich erscheinenden Flugmanövern beobachtet und zu fotografieren versucht. Dann kam dieser Radler, der sich als Kenner der Gegend und der Natur erwies: Konrad Ott wohnt in Greifswald und hat an der Uni Kiel einen Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt (mehr zu seinen Forschungen und Tätigkeiten bei Wikipedia).

Konrad Ott liebt nach eigener Aussage die Karrendorfer Wiesen und machte mich auf zwei Personen aufmerksam, die sich um den Naturschutz sehr verdient gemacht haben: Michael Succow, der u. a. kurz nach der Wende darauf drängte, dass Naturschutzgebiete ausgewiesen werden und Prof. Dr. Müller Motzfeld, der – wie die Inschrift auf dem Gedenkstein am Wegrand zeigt – die Eindeichung der Wiesen mit initiiert hat.

Eva ist zu Fuß unterwegs. Wir grüßten uns, als ich an ihr vorbei fuhr und sie holte mich vor dem Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt ein, als ich mich dort etwas umsah. Wir haben dann zusammen auf einer Bank gepicknickt. Sie ist Designerin und arbeitet in einer IT-Firma, wo sie sich um die nutzerorientierte Oberfläche von Software kümmert. Eva hat schon viele Radtouren in Europa gemacht, dann aber zusätzlich das Wandern für sich entdeckt und läuft nun auf dem Rügen-Abschnitt des Europa-Wanderweges 10 bis rauf zum Kap Arkona.

Als wir auf das Thema kamen, wie und wem wir über unsere Tour berichten, zeigte sie mir ihr Tagebuch, in dem sie jeden Tag eine Doppelseite gestaltet und per WhatsApp verschickt.

Zum Schluss empfahl sie mir noch einen Laden in Putbus, der gewalkte Jacken aus Wolle von Schafen aus Vorpommern herstellt – sie hatte sich die Adresse sorgfältig auf ihrer Karte notiert. „Nordwolle“ heißt die Firma (genauso wie das Museum in Delmenhorst), und ich bin später hingefahren und habe eine Jacke anprobiert, die ich tatsächlich gar nicht wieder ausziehen mochte. Da sie nur auf Bestellung arbeiten, habe ich noch Zeit, mir zu überlegen, ob ich mir eine kaufe – sie sollen sogar mehrere Stunden Regen abhalten! (Ich bin gerade etwas abgenervt von teuren Regenjacken, die nach der ersten Wäsche und (professionellen!) Imprägnierung viel weniger abhalten als am Anfang).

Nach einem sehr steilen Anstieg, den ich geradeso geschafft habe, verschnaufte ich etwas und Heike kam hoch – recht entspannt, weshalb ich die Vermutung äußerte, dass sie e-Unterstützung hätte – was sie weit von sich wies. Sie und ihr Partner Roy – der schiebend hinterher kam – seien aus Seifen und Anstiege gewohnt. Die beiden nehmen sich immer wieder eine Ecke Europas radfahrend vor, jetzt haben sie eine Unterkunft in Baabe und machen von dort aus Tagestouren.

Den letzten Abschnitt meiner Route ließ ich von Komoot planen, weil die Zeit langsam knapp wurde bis zum Campingplatz. Plötzlich kam ich an einen Fähranleger, sah aber kein Schiff und hatte schon Befürchtungen, ich müsse (sehr!) weit außen rum fahren – als ich gegenüber ein Ruderboot bemerkte, das gerade abstieß und darin: Zwei Personen mit Fahrrädern. Und tatsächlich: Kai Uwe betreibt diese kleine Fähre von Hand! Ich wollte mein Gepäck abschnallen, um das Ein- und Ausladen zu erleichtern, aber er meinte, ich solle alles dran lassen und ins Boot steigen. Und tatsächlich hob er die über 50 kg ins Boot und auch auf der anderen Seite hoch auf das Ufer. Er sagte mir dann noch, wo der Radweg weitergeht, ansonsten sprach er nicht zu viel (kein Wunder, er muss mit seiner Energie sorgsam umgehen).

Nach 2 km wunderbar ausgebautem Radweg und einem erneut geradeso bewältigten Anstieg von 13 Prozent kam ich auf den Naturcampingplatz Alt-Reddevitz zugerollt und wurde von einem strahlend lachenden jungen Mann auf der Terrasse begrüßt. Ich spiegelte Timo dann zurück, wie schön es ist, so empfangen zu werden und klönte mit ihm. Er betreibt den Platz mit seinem Vater zusammen von ca. 8 bis 8, manchmal auch später; außerdem haben sie noch Ferienwohnungen und Pferde. Ich finde es schon beeindruckend, wie viel manche Menschen arbeiten und sich doch ihre gute Laune und Freude an der Arbeit bewahren – das haben wir ja schon ein paar Mal unterwegs erlebt.

Als ich an einem überdachten Bankentisch neben meinem Zeltplatz mein Abendbrot einnahm, kam Martin dazu, um zu kochen, später lernte ich dann auch Regina kennen. Die beiden kommen aus Süddeutschland und wollten wegen Corona nicht wie sonst in den Süden, sondern haben beschlossen, zum ersten Mal in den Norden zu fahren und zeigten sich begeistert. Sie blieben einige Tage und fragten mich nach schönen Orten an Ost- oder Nordsee und reisten dann weiter nach Lübeck.

Am nächsten Morgen, nachdem es stark geregnet hatte – was den ganzen Tag über anhielt – wurde der überdachte Platz mit schönem, weitem Ausblick zum dauerhaften Aufenthaltsort für Jutta aus Krefeld und mich. Ihr Zelt wurde in der Nacht geflutet und wir setzten es gemeinsam um, vor allem aber kamen wir in tiefe, wesentliche Gespräche miteinander. Wir berichteten uns gegenseitig über die Ausprägungen unserer Affinität zum Element Wasser, die sie u. a. privat als Kajak-und SUP-Paddlerin und beruflich in therapeutischer und künstlerischer Arbeit pflegt (siehe: waterdance-art.com); ich erzählte ihr von meiner Sammlung von 800 Wellen-Fotos aus den 70er Jahren. Jutta hat sogar eine Weltreise auf dem Wasserweg unternommen; das ganz Besondere dabei ist, dass sie sich das Ziel Jamaica gesetzt hat, um dort bei einem Freund arbeiten zu können, und dann quasi trampend unterwegs war: Sie fragte in den Häfen nach Mitfahrgelegenheiten, die sie ihrem Ziel näher brachten und hat es tatsächlich geschafft! Die Stationen: La Palma, Martinique und von dort mit mehreren Schiffen nach Jamaica. In den Häfen hat sie jeweils zum Teil wochenlang gearbeitet, bis es dann wieder weiter ging – durch den Panama-Kanal nach Costa Rica, Mexiko, San Diego, nochmal Mexiko und schließlich über den Landweg nach Alaska, wo sie 3 Monate beim Fischfang gearbeitet hat, bis das Unglück der Exxon Valdez dort spürbar wurde. Zurück nach Hause ging es dann 1989 im Flieger, mit ihrer Tochter im Bauch. Am Abend gingen wir gemeinsam in ein Restaurant, um unseren Austausch weiterzuführen.

Sie hat ihr Seekajak auch mit nach Rügen gebracht, wie auf diesem Foto zu sehen ist; der Anlass für den Aufenthalt hier war, sich mit einer Freundin zu treffen. Wir sprachen auch über sehr persönliche Themen und die Schwierig- und Möglichkeiten, als Rentner*in sich etwas dazuzuverdienen. Jutta würde sich gerne noch mehr ihren künstlerischen Aktivitäten widmen, u. a. Wasser zu fotografieren und zu filmen. Als wir uns schon verabschiedet hatten, trafen wir uns zufällig noch einmal auf dem Turm des Baumwipfelpfades, anschließend machte sie noch Fotos mit mir und meinem Rad und sah sich meine Rad-Ausrüstung an.

Nach und nach kam auch eine Gruppe von Freund*innen aus Mainz auf den Platz, die teils mit dem Rad, teils mit Bully nach Rügen reisten. Mit Leon kam ich am intensivsten ins Gespräch; er studiert auf Lehramt Französisch und Geographie, hat dann aber beschlossen, noch Philosophie dazuzunehmen, weil ihn die Geschicke der Welt interessieren. Wir diskutierten intensiv über mögliche oder unmögliche Wege nicht nur aus der Krise, sondern auch zur Überwindung des Kapitalismus mit seiner zwangsläufigen Ausprägung nach den Profitinteressen. Leider konnten wir keine fertige Lösung entwickeln, denn Leon musste schließlich für die Gruppe Reis kochen 😉

Als ich auf dem Campingplatz in Prora – mit gutem WLAN und einem Aufenthaltsbereich mit Steckdose – wo gab es schon diese Kombination? – abends saß, um diesen Beitrag zu erstellen, kam Andreas dazu mit seinem kleinen Hund. Ich fragte ihn nach der Rasse – von der hatte ich noch nie gehört: Havaneser, weil sie eine zeitlang auf Kuba sehr beliebt waren, bis Castro das irgendwie unterbunden hat. Er berichtete, wie er und seine Partnerin sich in der Frage, was für ein Hund es sein soll, nach und nach herangetastet haben; die Familienfreundlichkeit spielte eine große Rolle und dass der Garten nicht sehr groß ist. Und es sollte unbedingt eine Hündin sein; als dann aber bei der Züchterin die ausgewählte Hündin sich nur mit einer anderen zickte und aus einer Ecke Udo hervorgetappt kam, die Züchterin ihn auf Andreas’ Schoß legte und er sofort entspannt einschlief, war auch dieses Vorhaben Geschichte – der Hund hatte sich ausgesucht, zu wem er wollte und die Entscheidung wurde respektiert und nie bereut. Auch wenn – wie Andreas freimütig eingestand – die ersten ein bis anderthalb Jahre bis zur Akzeptanz der Sauberkeits- und anderer erwünschter Regeln nicht immer leicht waren. Eine Besonderheit dieser Rasse ist übrigens, dass er kein Unterfell hat, sondern Haare, wie Menschen. Die halten sie – anders als üblich – durch regelmäßige Friseurbesuche recht kurz.

Bei einer Kaffee- und Kuchen-Pause auf dem Weg zum Kap Arkona – ein sehr nettes kleines Draußen-Café mit Blick aufs Wasser von allen Tischen – sprachen mich Susanne und Andreas aus Erfurt an, die gerade aufbrechen wollten, als ich kam. Sie waren auf Usedom, in Zingst auf dem Darß und hier auf Rügen und wundern sich, wie unterschiedlich die Landschaften hier sind, die sie sich mit dem Fahrrad erschließen.

Ich erfuhr, dass Beate und Bernd aus Oldenburg ebenfalls Rügen mit dem Rad umkreisten – nur in der anderen Richtung. Wir verabredeten, uns auf dem Campingplatz von Schaprode zu treffen. Als ich nur ein paar Kilometer entfernt war, bog der Weg, der immer am Wasser entlang ging, Richtung Landesinnere ab; nur ein begraster Fahrweg führte weiter. An seinem Anfang sonnte sich ein Paar auf einer Decke und ich fragte sie, ob der Weg befahrbar sei – als ich bemerkte, dass es die beiden waren! …

… Wir genossen dann zu dritt den sonnigen Tag und hatten uns viel zu erzählen, weil wir uns lange nicht gesehen hatten. Dann teilten wir unsere bisherigen Rügen-Eindrücke aus und planten, wie wir die gemeinsame Zeit verbringen wollten.

Wir aßen in dem fantastischen Restaurant Schilling (www.https://www.schillings-gasthof.de/) im Hafen von Schaprode zu Abend – wohl das beste Essen auf meiner Tour und eines der anregendsten Gespräche; neben persönlichen Themen – Leben als Rentner (Bernd und ich, beide Ex-Lehrer), Umgang mit Corona u.v.m. – sehr viel über die Qualitäten des Urlaubs mit dem Rad oder auch des Radreisens. Das haben wir dann am nächsten Tag gemeinsam umgesetzt auf einer Tour über die Insel Hiddensee. …

… Unsere erste Station auf der Insel war der kleine Leuchtturm, den Bernd schon beim Segeln mal von der Wasserseite aus gesehen hatte. Es windete wunderbar heftig und der Weg dahin ging durch schweren Modder – hier zeigte sich die Stärke der dickeren Reifen der beiden und die einzige Schwäche meines Rades: Da ein Randonneur wie meines eigentlich schmale Reifen hat, ich aber dickere haben wollte, um auch offroad unterwegs sein zu können, ist der Abstand zum Schutzblech extrem schmal und setzt sich bei Schlamm sofort dicht. Trotzdem bin ich noch soweit südlich wie möglich die schmalen Pfade gefahren, während die beiden im Cafè „Rosi“ auf mich warteten. Wir fuhren dann noch zusammen bis Kloster, da übernachteten die beiden, während ich alleine nach einer Umrundung des Nordteils der Insel von Vitte zurück nach Schaprode schipperte.

Hier setzt auch jemand auf Langsamkeit: Rudi und Waltraud kommen aus Bad Doberan bei Rostock und wollen die Insel Rügen umrunden in ihrem liebevoll hergerichteten Hänger samt Trecker „Fiete“.

Der Bonsai-Pitbull ist übrigens ein Dackel!

Hier sind alle drei – sie haben es sich unter ihrem kleinen Zelt-Vorbau gemütlich gemacht. Sie brauchten 13 Stunden mit ihrem Trecker-Gespann von Bad Doberan bei Rostock bis nach Rügen – eine Zeit, in der andere, wie Rudi sagt, mit dem Auto bis nach Italien fahren.

Ich empfahl ihm das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny; er wusste zu berichten, dass der Tennis-Profi Michael Stich etwas mit Langsamkeit zu tun habe. Ich habe versucht, das zu recherchieren und habe interessanterweise dieses Interview gefunden, in dem er Nadolny als Lieblingsschriftsteller bezeichnet und sich auch auf ihn bezieht: „Nadolny sagt, es gibt für alles im Leben drei Momente: einen verfrühten, einen richtigen und einen zu späten. Das hat für mich unbedingt Sinn. Allerdings weiß man so etwas meist erst, wenn man ein bisschen Lebenserfahrung gesammelt hat“ (www.welt.de).

Vor einem Supermarkt packte ich gerade die Einkäufe ein, als Norbert aus Wiernsheim bei Pforzheim mich ansprach. Was das Urlaubsziel betraf, ging es ihm ähnlich wie mir: Sie wollten eigentlich nach Schweden, wo sie seit Jahren auf Torsö – einer Insel im Vänernsee – Urlaub machen. Dieses Jahr fuhren er, seine Frau Sonja und ein Freund mit einem gemieteten Camping-Anhänger nach Rügen und dann ev. noch Bornholm – sie scheinen Inseln zu bevorzugen.

Mike aus Berlin traf ich vor dem Damm, der nach Ummanz führt, eine kleine, Rügen westlich vorgelagerte Insel. Ich schaute gerade den Pylon an, als er stoppte und mich danach scherzhaft fragte (leider weiß ich nicht mehr, wie – bezog er sich auf Asterix und Obelix?). Ich konnte ihn dank gelesener Inschrift aufklären, dass die Straßenbrücke aus 68 dieser Pfähle steht. Viel spannender war es, von ihm zu hören, dass er überwiegend „wild“ übernachtet – im Zelt, aber auch schon mal in einem Bushaltestellen-Häuschen. Und dass er alle Radwege kennt, die von Berlin abgehen und auch schon an Nord- und Ostsee gefahren ist.

Ines habe ich schon mehrfach bei meiner Inselumrundung gesehen, meistens auf Campingplätzen – kein Wunder, wie sich herausstellte, weil sie und Janos Rügen in ähnlichem Tempo umrunden. Dieses Mal haben wir uns, als ich in Altefähr ankam, nicht nur im Vorbeifahren gegrüßt, sondern auch ein wenig zusammengesessen. Sie kommen aus Ilmenau. Wir waren uns nicht sicher, ob wir und vier- oder gar fünfmal begegnet sind – lustig war es jedenfalls. Sie fahren noch zur Fähre Glewitz – Stahlbrode, mit der ich auch auf die Insel gekommen bin, weil ihr Auto dort steht. Ich dagegen werde nach dieser Nacht direkt Stralsund ansteuern.

Das sind (von links) Hanneke, Roel, Marcel und Lisbeth; zwei Schwestern aus Holland mit ihren Männern auf dem Campingplatz von Zingst. Sie hatten – wie ich – mit Mücken zu kämpfen, deshalb die Kapuzen. Marcel hatte vorher schon interessiert mein Koga-Miyata inspiziert, was ja eine niederländische Fahrradmarke ist (der japanische Teil des Namens kommt von dem Rahmenbauer Miyata Kōgyō; seit 2010, als die Zusammenarbeit beendet wurde, heißen die Räder nur noch KOGA). Sie sind begeistert von der Gegend und wollten noch weiter nach Rügen. Ein längeres Gespräch war nicht möglich – ihr wisst schon, die Mücken! –, aber es war eine sehr herzliche Begegnung.

Nicola und Tyler sind aus Berlin, er ist allerdings ursprünglich Amerikaner – die Geschichte, warum er hierher kam, war ihm zu lang zu erzählen. Nicola hat ihn unterwegs gerettet, als er eine Schraube verloren hat, die den Gepäckträger hielt – denn sie hatte noch kurz vor der Abfahrt die wirklich unverzichtbaren Kabelbinder besorgt, die jetzt halfen!

Mir halfen die beiden, ein Bild über Russland zu gewinnen, denn sie waren schon oft da (wenn ich es richtig mitbekommen habe, lebt ihr Vater in Moskau) und meinten, Petersburg müsse man gesehen haben. Und man solle, wenn es geht, ein paar Brocken der Sprache lernen (sie hat sie studiert!), um besser durch- und in den Genuss der russischen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zu kommen. Aber auf keinen Fall, so wie es viele Ostsee-Umradler tun, die die Fähre zwischen Helsinki und Tallinn nehmen – dieses Land auf der Reise auslassen!

Auf der Suche nach funktionierendem Internet habe ich mich auf mehreren Campingplätzen in der Nähe des Routers, sprich, der Anmeldung herumgetrieben. Das war auf dem Campingplatz Dierhagen nicht anders – und ich war damit nicht allein. So kam es zu einem sympathisch frech-forschen Plausch mit diesem Pärchen – seit 19 Jahren zusammen, davon 16 verheiratet: Beate und Marion aus Kiel. Mehr weiß ich leider nicht mehr – außer, dass wir uns alle sehr amüsiert und viel gelacht haben. Sehr süß, wie die beiden miteinander umgehen, oder?

Ich war am Dierhagener Strand dabei, die großformatigen Nachbildungen von Meeresbewohnern wie dieser Miesmuschel zu fotografieren, vor der hier Elisabeth und Andreas posieren. Das kam so, dass Andreas sein Fahrrad dagegengelehnt hatte und ich ihn bat, das wegzunehmen – woraufhin er mich fragte, ob er mich davor fotografieren solle – sie kaufte derweil was am Kiosk ein. Das fand ich sehr nett, mit dieser kleinen implizierten Kritik – jedenfalls hätte man es so verstehen können – so positiv umzugehen!

So kam es zu diesem Foto.

Später, als ich an einem schönen Platz mit Meerblick frühstückte – ich fahre meistens erst ein Stück und kann dann das erste Mahl mit der Aussicht zusammen viel mehr genießen –, winkte mir eine Frau zu; das war wieder Elisabeth, wie ich dann erkannte, die lange am Strand gebückt lief und nach Schätzen Ausschau hielt.

Meine letzte Begegnung dieser Etappe hatte ich am Strand von Markgrafenheide – dem Rostock am nächsten gelegenenen Campingplatz (und, nebenbei bemerkt, der weitaus teuerste meiner ganzen Tour!). Während ich der sinkenden Sonne zusah, machte er Fotos und strahlte vor Begeisterung. …

… Robbys neues iPhone fing die Farben viel besser ein als meins, deshalb machte er noch Selfies von uns. Danach verabredeten wir uns zum Pizza-Essen auf dem Campingplatz und unterhielten uns den ganzen Abend sehr angeregt. Auch wenn wir in Bezug auf Corona nicht einer Meinung waren, war es ein sehr angenehmer Kontakt; wir schickten und später per Mail unsere Fotos und sind auf Instagram verbunden.

Mann in Fahrradkleidung und mit Rad unter Deck der Fähre

Auf der Fähre Gedser-Rostock trafen wir Sebastian und kamen ins Gespräch, als wir auf die Öffnung der Luke warteten. Er kommt aus Kopenhagen und besucht per Rad seinen Bruder in Halle, den er lange nicht gesehen hat. Da er nur wenig Zeit hat, wird er zurück mit dem Zug fahren. Da er auch ein Cannondale fährt, tauschten Catharina und er sich über ihre Erfahrungen mit den Bikes aus. Einer der sehr netten Kontakte, bei denen man bedauert, nicht etwas mehr Zeit miteinander zu haben. Auf Catharina und mich wartete im Hafen erstmal die Aussicht, ihren Reifen flicken zu müssen, dessen Plattheit beim Fahren – dann Schieben – auf die Fähre auffiel.

Paar

Nach der Überfahrt mit der Fähre von Gedser nach Rostock haben wir in einem Hotel direkt am Bahnhof eingecheckt, weil Catharina sehr früh mit dem Zug fahren musste. Davor trafen wir Barbara und Volker, beide auch sehr aktive Menschen, auch oft mit dem Rad unterwegs. Sie wollten viel über unsere Dänemark-Reise und meine Ostsee-Tour wissen.

Die Abreise von Catharina war eine Zäsur in meinem Unterwegs-Sein, deshalb setzte ich ein entsprechendes Zeichen und rasierte mir den Bart halb ab – die Hälfte fehlt halt. Was ich eigentlich nur als Gag für ein Foto machen wollte – auf die Idee hatte Svend mich gebracht – ließ ich dann einfach so und rasierte mich nicht weiter. Da ich in Deutschland wieder Maske trug (in Dänemark machte das niemand), fiel das gar nicht so vielen auf, aber unterwegs sah ich doch manche verschmitzt lachen oder peinlich berührt weggucken. Aber ein vollbärtiger Mann, den ich nach dem Weg fragte, lachte laut auf; als ich ihm erzählte, warum ich das gemacht habe, sagte er zum Abschied: „Bleib so, wie ich immer werden wollte“, was ich als sehr schönes Kompliment empfand.

Paar vor Kirche

In Ribnitz-Damgarten besuchten mich Martina und Arno aus Oldenburg, die bei Rostock Urlaub machten und mitbekamen, dass ich in der Gegend war. Weil wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen über uns, unsere Kinder und ich fragte sie nach ihrem Leben mit Hund.

Mann mit Brasilien-Trikot

In Ribnitz-Damgarten bin ich aufgrund der anhaltend regnerischen Wetterlage mehrere Tage in einer kleinen, sehr sympathischen Jugendherberge eingekehrt. Als ich dann für den Aufbruch mein Rad belud, kam Matthias aus dem Haus, um mich nach meinen Plänen zu befragen. Er ist selbst schon mit dem Rad im Baltikum gewesen und konnte mir einige Tipps geben; jetzt im Urlaub machte er Tagestouren. Er spricht Portugiesisch und – wie sein Shirt zeigt – Brasilien-Fan, kann auch spanisch und ist schon weit herumgekommen.

Enkelin umarmt Oma

Kaum war Matthias wieder im Haus und ich abfahrbereit, kamen Christa und ihre Enkelin Paula aus dem Haus und fragten nach, was es denn mit meinem Schild auf sich habe. Daraus entspann sich ein längeres Gespräch und wir stellten viel Übereinstimmung unserer Ansichten und Haltungen fest. Christa reist schon seit vielen Jahren an die Ostseeküste und kennt sich hier gut aus, wusste zum Beispiel, dass Lyonel Feininger oft hier war (ich hatte das am Tag vorher in der Stadt entdeckt) und wollte das alles endlich mal ihrer Enkelin Paula zeigen.

Frau macht Yoga-Übung auf dem Boden

Beide machen auch Yoga, und als Paula eine Übung nicht kannte, die Christa erwähnte, machte sie sie ihr kurzerhand vor – so eine tolle Frau!

Oma und Enkelin

Paula studiert Kunst, reist gerne, beschränkt sich aber auf Europa und ist gerade mit Interrail unterwegs; sie möchte in dem Gültigkeitsmonat noch nach Budapest und Österreich. Beide fahren auch Fahrrad und Paulas Freund, der Rennrad fährt, findet wie ich das Rad eine der größten Erfindungen. Es fiel mir wirklich schwer, mich von den beiden zu trennen, aber da ich eine weite Strecke vor mir hatte, brach ich dann auf. Aber nicht ohne das Christa kurz ins Haus ging und mit ihrer Kamera wiederkam, weil sie unbedingt noch ein Foto von mir machen wollte.

vier Frauen

Doris, Onny, Evi und Geli (von links) bot ich an, sie zu fotografieren, als sie sich verrenkten, um alle auf ein Selfie zu passen. Eine muntere Frauentruppe, die viel und gerne lachte – allerdings gelang es mir offensichtlich nicht, sie gleichzeitig dazu zu bringen.

Paar mit Radhelmen

Gabi und Frank aus Löbau in Sachsen haben sich einen Campingwagen gemietet und machen Rad-Tagestouren; wir waren zusammen ein kleines Stück auf der Fähre von Usedom zum Festland zusammen und danach sprach Gabi mich an.

Frau guckt durch Fernglas

Nach einer längeren Holper-Fahrt auf einem begrasten Deich (ich hatte mich von dem Schild „DeichWEG“ verleiten lassen) kam ich schließlich auf einen Aussichtsturm zu. Jody sprach mich von sich aus auf Englisch an – was ich erstaunlich und sehr toll fand –, dass auf der Insel ein Stück weiter Seeadler gäbe und zeigte mir ein sehr gelungenes Foto, das sie dort gemacht hatte. Sie und ihr Partner, der ein Stück vorausgelaufen war, kommen aus den Niederlanden und sind gerne in der Natur, sie arbeitet auch als Ranger. Ihre Initiative ermutigte mich, den Weg dann weiter zu fahren, der allerdings auch besser wurde. Unterwegs traf ich noch einige, die mit großen Fotoobjektiven die sehr reiche und besondere Vogelwelt beobachteten.

Radfahrer auf Brücke

Leider ging es nur ein kleines Stück auf die Insel Koos, dann kam eine Absperrung (direkt dahinter stand allerdings jemand und telefonierte … ob das mit dem Loch im Zaun zu erklären ist?). Ich habe mich aber lange an der Brücke aufgehalten (in etwas abenteuerlichem Zustand, einige Lücken waren so breit wie mein Fuß) und flinke Schwalben bei abenteuerlich erscheinenden Flugmanövern beobachtet und zu fotografieren versucht. Dann kam dieser Radler, der sich als Kenner der Gegend und der Natur erwies: Konrad Ott wohnt in Greifswald und hat an der Uni Kiel einen Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt (mehr zu seinen Forschungen und Tätigkeiten bei Wikipedia).

Stein-Inschrift „Zum Gedenken an Prof. Dr. Müller-Motzfeld"

Konrad Ott liebt nach eigener Aussage die Karrendorfer Wiesen und machte mich auf zwei Personen aufmerksam, die sich um den Naturschutz sehr verdient gemacht haben: Michael Succow, der u. a. kurz nach der Wende darauf drängte, dass Naturschutzgebiete ausgewiesen werden und Prof. Dr. Müller Motzfeld, der – wie die Inschrift auf dem Gedenkstein am Wegrand zeigt – die Eindeichung der Wiesen mit initiiert hat.

Frau mit Wanderstock

Eva ist zu Fuß unterwegs. Wir grüßten uns, als ich an ihr vorbei fuhr und sie holte mich vor dem Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt ein, als ich mich dort etwas umsah. Wir haben dann zusammen auf einer Bank gepicknickt. Sie ist Designerin und arbeitet in einer IT-Firma, wo sie sich um die nutzerorientierte Oberfläche von Software kümmert. Eva hat schon viele Radtouren in Europa gemacht, dann aber zusätzlich das Wandern für sich entdeckt und läuft nun auf dem Rügen-Abschnitt des Europa-Wanderweges 10 bis rauf zum Kap Arkona.

Tagebucheintrag mit Zeichnung

Als wir auf das Thema kamen, wie und wem wir über unsere Tour berichten, zeigte sie mir ihr Tagebuch, in dem sie jeden Tag eine Doppelseite gestaltet und per WhatsApp verschickt.

Frau mit Karte

Zum Schluss empfahl sie mir noch einen Laden in Putbus, der gewalkte Jacken aus Wolle von Schafen aus Vorpommern herstellt – sie hatte sich die Adresse sorgfältig auf ihrer Karte notiert. „Nordwolle“ heißt die Firma (genauso wie das Museum in Delmenhorst), und ich bin später hingefahren und habe eine Jacke anprobiert, die ich tatsächlich gar nicht wieder ausziehen mochte. Da sie nur auf Bestellung arbeiten, habe ich noch Zeit, mir zu überlegen, ob ich mir eine kaufe – sie sollen sogar mehrere Stunden Regen abhalten! (Ich bin gerade etwas abgenervt von teuren Regenjacken, die nach der ersten Wäsche und (professionellen!) Imprägnierung viel weniger abhalten als am Anfang).

Paar mit Rädern

Nach einem sehr steilen Anstieg, den ich geradeso geschafft habe, verschnaufte ich etwas und Heike kam hoch – recht entspannt, weshalb ich die Vermutung äußerte, dass sie e-Unterstützung hätte – was sie weit von sich wies. Sie und ihr Partner Roy – der schiebend hinterher kam – seien aus Seifen und Anstiege gewohnt. Die beiden nehmen sich immer wieder eine Ecke Europas radfahrend vor, jetzt haben sie eine Unterkunft in Baabe und machen von dort aus Tagestouren.

Ruderer

Den letzten Abschnitt meiner Route ließ ich von Komoot planen, weil die Zeit langsam knapp wurde bis zum Campingplatz. Plötzlich kam ich an einen Fähranleger, sah aber kein Schiff und hatte schon Befürchtungen, ich müsse (sehr!) weit außen rum fahren – als ich gegenüber ein Ruderboot bemerkte, das gerade abstieß und darin: Zwei Personen mit Fahrrädern. Und tatsächlich: Kai Uwe betreibt diese kleine Fähre von Hand! Ich wollte mein Gepäck abschnallen, um das Ein- und Ausladen zu erleichtern, aber er meinte, ich solle alles dran lassen und ins Boot steigen. Und tatsächlich hob er die über 50 kg ins Boot und auch auf der anderen Seite hoch auf das Ufer. Er sagte mir dann noch, wo der Radweg weitergeht, ansonsten sprach er nicht zu viel (kein Wunder, er muss mit seiner Energie sorgsam umgehen).

Mann vor Campingplatz

Nach 2 km wunderbar ausgebautem Radweg und einem erneut geradeso bewältigten Anstieg von 13 Prozent kam ich auf den Naturcampingplatz Alt-Reddevitz zugerollt und wurde von einem strahlend lachenden jungen Mann auf der Terrasse begrüßt. Ich spiegelte Timo dann zurück, wie schön es ist, so empfangen zu werden und klönte mit ihm. Er betreibt den Platz mit seinem Vater zusammen von ca. 8 bis 8, manchmal auch später; außerdem haben sie noch Ferienwohnungen und Pferde. Ich finde es schon beeindruckend, wie viel manche Menschen arbeiten und sich doch ihre gute Laune und Freude an der Arbeit bewahren – das haben wir ja schon ein paar Mal unterwegs erlebt.

junges Paar vor Bully

Als ich an einem überdachten Bankentisch neben meinem Zeltplatz mein Abendbrot einnahm, kam Martin dazu, um zu kochen, später lernte ich dann auch Regina kennen. Die beiden kommen aus Süddeutschland und wollten wegen Corona nicht wie sonst in den Süden, sondern haben beschlossen, zum ersten Mal in den Norden zu fahren und zeigten sich begeistert. Sie blieben einige Tage und fragten mich nach schönen Orten an Ost- oder Nordsee und reisten dann weiter nach Lübeck.

Frau an Banktisch

Am nächsten Morgen, nachdem es stark geregnet hatte – was den ganzen Tag über anhielt – wurde der überdachte Platz mit schönem, weitem Ausblick zum dauerhaften Aufenthaltsort für Jutta aus Krefeld und mich. Ihr Zelt wurde in der Nacht geflutet und wir setzten es gemeinsam um, vor allem aber kamen wir in tiefe, wesentliche Gespräche miteinander. Wir berichteten uns gegenseitig über die Ausprägungen unserer Affinität zum Element Wasser, die sie u. a. privat als Kajak-und SUP-Paddlerin und beruflich in therapeutischer und künstlerischer Arbeit pflegt (siehe: waterdance-art.com); ich erzählte ihr von meiner Sammlung von 800 Wellen-Fotos aus den 70er Jahren. Jutta hat sogar eine Weltreise auf dem Wasserweg unternommen; das ganz Besondere dabei ist, dass sie sich das Ziel Jamaica gesetzt hat, um dort bei einem Freund arbeiten zu können, und dann quasi trampend unterwegs war: Sie fragte in den Häfen nach Mitfahrgelegenheiten, die sie ihrem Ziel näher brachten und hat es tatsächlich geschafft! Die Stationen: La Palma, Martinique und von dort mit mehreren Schiffen nach Jamaica. In den Häfen hat sie jeweils zum Teil wochenlang gearbeitet, bis es dann wieder weiter ging – durch den Panama-Kanal nach Costa Rica, Mexiko, San Diego, nochmal Mexiko und schließlich über den Landweg nach Alaska, wo sie 3 Monate beim Fischfang gearbeitet hat, bis das Unglück der Exxon Valdez dort spürbar wurde. Zurück nach Hause ging es dann 1989 im Flieger, mit ihrer Tochter im Bauch. Am Abend gingen wir gemeinsam in ein Restaurant, um unseren Austausch weiterzuführen.

Frau vor Auto mit Kajak

Sie hat ihr Seekajak auch mit nach Rügen gebracht, wie auf diesem Foto zu sehen ist; der Anlass für den Aufenthalt hier war, sich mit einer Freundin zu treffen. Wir sprachen auch über sehr persönliche Themen und die Schwierig- und Möglichkeiten, als Rentner*in sich etwas dazuzuverdienen. Jutta würde sich gerne noch mehr ihren künstlerischen Aktivitäten widmen, u. a. Wasser zu fotografieren und zu filmen. Als wir uns schon verabschiedet hatten, trafen wir uns zufällig noch einmal auf dem Turm des Baumwipfelpfades, anschließend machte sie noch Fotos mit mir und meinem Rad und sah sich meine Rad-Ausrüstung an.

Junger Mann

Nach und nach kam auch eine Gruppe von Freund*innen aus Mainz auf den Platz, die teils mit dem Rad, teils mit Bully nach Rügen reisten. Mit Leon kam ich am intensivsten ins Gespräch; er studiert auf Lehramt Französisch und Geographie, hat dann aber beschlossen, noch Philosophie dazuzunehmen, weil ihn die Geschicke der Welt interessieren. Wir diskutierten intensiv über mögliche oder unmögliche Wege nicht nur aus der Krise, sondern auch zur Überwindung des Kapitalismus mit seiner zwangsläufigen Ausprägung nach den Profitinteressen. Leider konnten wir keine fertige Lösung entwickeln, denn Leon musste schließlich für die Gruppe Reis kochen 😉

Mann

Als ich auf dem Campingplatz in Prora – mit gutem WLAN und einem Aufenthaltsbereich mit Steckdose – wo gab es schon diese Kombination? – abends saß, um diesen Beitrag zu erstellen, kam Andreas dazu mit seinem kleinen Hund. Ich fragte ihn nach der Rasse – von der hatte ich noch nie gehört: Havaneser, weil sie eine zeitlang auf Kuba sehr beliebt waren, bis Castro das irgendwie unterbunden hat. Er berichtete, wie er und seine Partnerin sich in der Frage, was für ein Hund es sein soll, nach und nach herangetastet haben; die Familienfreundlichkeit spielte eine große Rolle und dass der Garten nicht sehr groß ist. Und es sollte unbedingt eine Hündin sein; als dann aber bei der Züchterin die ausgewählte Hündin sich nur mit einer anderen zickte und aus einer Ecke Udo hervorgetappt kam, die Züchterin ihn auf Andreas’ Schoß legte und er sofort entspannt einschlief, war auch dieses Vorhaben Geschichte – der Hund hatte sich ausgesucht, zu wem er wollte und die Entscheidung wurde respektiert und nie bereut. Auch wenn – wie Andreas freimütig eingestand – die ersten ein bis anderthalb Jahre bis zur Akzeptanz der Sauberkeits- und anderer erwünschter Regeln nicht immer leicht waren. Eine Besonderheit dieser Rasse ist übrigens, dass er kein Unterfell hat, sondern Haare, wie Menschen. Die halten sie – anders als üblich – durch regelmäßige Friseurbesuche recht kurz.

Paar mit Rädern

Bei einer Kaffee- und Kuchen-Pause auf dem Weg zum Kap Arkona – ein sehr nettes kleines Draußen-Café mit Blick aufs Wasser von allen Tischen – sprachen mich Susanne und Andreas aus Erfurt an, die gerade aufbrechen wollten, als ich kam. Sie waren auf Usedom, in Zingst auf dem Darß und hier auf Rügen und wundern sich, wie unterschiedlich die Landschaften hier sind, die sie sich mit dem Fahrrad erschließen.

Paar

Ich erfuhr, dass Beate und Bernd aus Oldenburg ebenfalls Rügen mit dem Rad umkreisten – nur in der anderen Richtung. Wir verabredeten, uns auf dem Campingplatz von Schaprode zu treffen. Als ich nur ein paar Kilometer entfernt war, bog der Weg, der immer am Wasser entlang ging, Richtung Landesinnere ab; nur ein begraster Fahrweg führte weiter. An seinem Anfang sonnte sich ein Paar auf einer Decke und ich fragte sie, ob der Weg befahrbar sei – als ich bemerkte, dass es die beiden waren! …

drei Personen vor Ostsee

… Wir genossen dann zu dritt den sonnigen Tag und hatten uns viel zu erzählen, weil wir uns lange nicht gesehen hatten. Dann teilten wir unsere bisherigen Rügen-Eindrücke aus und planten, wie wir die gemeinsame Zeit verbringen wollten.

Paar mit Rädern

Wir aßen in dem fantastischen Restaurant Schilling (www.https://www.schillings-gasthof.de/) im Hafen von Schaprode zu Abend – wohl das beste Essen auf meiner Tour und eines der anregendsten Gespräche; neben persönlichen Themen – Leben als Rentner (Bernd und ich, beide Ex-Lehrer), Umgang mit Corona u.v.m. – sehr viel über die Qualitäten des Urlaubs mit dem Rad oder auch des Radreisens. Das haben wir dann am nächsten Tag gemeinsam umgesetzt auf einer Tour über die Insel Hiddensee. …

zwei vor Leuchtturm

… Unsere erste Station auf der Insel war der kleine Leuchtturm, den Bernd schon beim Segeln mal von der Wasserseite aus gesehen hatte. Es windete wunderbar heftig und der Weg dahin ging durch schweren Modder – hier zeigte sich die Stärke der dickeren Reifen der beiden und die einzige Schwäche meines Rades: Da ein Randonneur wie meines eigentlich schmale Reifen hat, ich aber dickere haben wollte, um auch offroad unterwegs sein zu können, ist der Abstand zum Schutzblech extrem schmal und setzt sich bei Schlamm sofort dicht. Trotzdem bin ich noch soweit südlich wie möglich die schmalen Pfade gefahren, während die beiden im Cafè „Rosi“ auf mich warteten. Wir fuhren dann noch zusammen bis Kloster, da übernachteten die beiden, während ich alleine nach einer Umrundung des Nordteils der Insel von Vitte zurück nach Schaprode schipperte.

Bauwagen mit Schrift: „Entdecke die Langsamkeit"

Hier setzt auch jemand auf Langsamkeit: Rudi und Waltraud kommen aus Bad Doberan bei Rostock und wollen die Insel Rügen umrunden in ihrem liebevoll hergerichteten Hänger samt Trecker „Fiete“.

Der Bonsai-Pitbull ist übrigens ein Dackel!

Mann, Zelt-Vorbau

Hier sind alle drei – sie haben es sich unter ihrem kleinen Zelt-Vorbau gemütlich gemacht. Sie brauchten 13 Stunden mit ihrem Trecker-Gespann von Bad Doberan bei Rostock bis nach Rügen – eine Zeit, in der andere, wie Rudi sagt, mit dem Auto bis nach Italien fahren.

Mann vor Trecker-Gespann

Ich empfahl ihm das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny; er wusste zu berichten, dass der Tennis-Profi Michael Stich etwas mit Langsamkeit zu tun habe. Ich habe versucht, das zu recherchieren und habe interessanterweise dieses Interview gefunden, in dem er Nadolny als Lieblingsschriftsteller bezeichnet und sich auch auf ihn bezieht: „Nadolny sagt, es gibt für alles im Leben drei Momente: einen verfrühten, einen richtigen und einen zu späten. Das hat für mich unbedingt Sinn. Allerdings weiß man so etwas meist erst, wenn man ein bisschen Lebenserfahrung gesammelt hat“ (www.welt.de).

Mann vor Auto

Vor einem Supermarkt packte ich gerade die Einkäufe ein, als Norbert aus Wiernsheim bei Pforzheim mich ansprach. Was das Urlaubsziel betraf, ging es ihm ähnlich wie mir: Sie wollten eigentlich nach Schweden, wo sie seit Jahren auf Torsö – einer Insel im Vänernsee – Urlaub machen. Dieses Jahr fuhren er, seine Frau Sonja und ein Freund mit einem gemieteten Camping-Anhänger nach Rügen und dann ev. noch Bornholm – sie scheinen Inseln zu bevorzugen.

Mann mit Rad

Mike aus Berlin traf ich vor dem Damm, der nach Ummanz führt, eine kleine, Rügen westlich vorgelagerte Insel. Ich schaute gerade den Pylon an, als er stoppte und mich danach scherzhaft fragte (leider weiß ich nicht mehr, wie – bezog er sich auf Asterix und Obelix?). Ich konnte ihn dank gelesener Inschrift aufklären, dass die Straßenbrücke aus 68 dieser Pfähle steht. Viel spannender war es, von ihm zu hören, dass er überwiegend „wild“ übernachtet – im Zelt, aber auch schon mal in einem Bushaltestellen-Häuschen. Und dass er alle Radwege kennt, die von Berlin abgehen und auch schon an Nord- und Ostsee gefahren ist.

Paar am Tisch mit Bier

Ines habe ich schon mehrfach bei meiner Inselumrundung gesehen, meistens auf Campingplätzen – kein Wunder, wie sich herausstellte, weil sie und Janos Rügen in ähnlichem Tempo umrunden. Dieses Mal haben wir uns, als ich in Altefähr ankam, nicht nur im Vorbeifahren gegrüßt, sondern auch ein wenig zusammengesessen. Sie kommen aus Ilmenau. Wir waren uns nicht sicher, ob wir und vier- oder gar fünfmal begegnet sind – lustig war es jedenfalls. Sie fahren noch zur Fähre Glewitz – Stahlbrode, mit der ich auch auf die Insel gekommen bin, weil ihr Auto dort steht. Ich dagegen werde nach dieser Nacht direkt Stralsund ansteuern.

2 Paare

Das sind (von links) Hanneke, Roel, Marcel und Lisbeth; zwei Schwestern aus Holland mit ihren Männern auf dem Campingplatz von Zingst. Sie hatten – wie ich – mit Mücken zu kämpfen, deshalb die Kapuzen. Marcel hatte vorher schon interessiert mein Koga-Miyata inspiziert, was ja eine niederländische Fahrradmarke ist (der japanische Teil des Namens kommt von dem Rahmenbauer Miyata Kōgyō; seit 2010, als die Zusammenarbeit beendet wurde, heißen die Räder nur noch KOGA). Sie sind begeistert von der Gegend und wollten noch weiter nach Rügen. Ein längeres Gespräch war nicht möglich – ihr wisst schon, die Mücken! –, aber es war eine sehr herzliche Begegnung.

Paar

Nicola und Tyler sind aus Berlin, er ist allerdings ursprünglich Amerikaner – die Geschichte, warum er hierher kam, war ihm zu lang zu erzählen. Nicola hat ihn unterwegs gerettet, als er eine Schraube verloren hat, die den Gepäckträger hielt – denn sie hatte noch kurz vor der Abfahrt die wirklich unverzichtbaren Kabelbinder besorgt, die jetzt halfen!

Paar

Mir halfen die beiden, ein Bild über Russland zu gewinnen, denn sie waren schon oft da (wenn ich es richtig mitbekommen habe, lebt ihr Vater in Moskau) und meinten, Petersburg müsse man gesehen haben. Und man solle, wenn es geht, ein paar Brocken der Sprache lernen (sie hat sie studiert!), um besser durch- und in den Genuss der russischen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zu kommen. Aber auf keinen Fall, so wie es viele Ostsee-Umradler tun, die die Fähre zwischen Helsinki und Tallinn nehmen – dieses Land auf der Reise auslassen!

Paar von zwei Frauen

Auf der Suche nach funktionierendem Internet habe ich mich auf mehreren Campingplätzen in der Nähe des Routers, sprich, der Anmeldung herumgetrieben. Das war auf dem Campingplatz Dierhagen nicht anders – und ich war damit nicht allein. So kam es zu einem sympathisch frech-forschen Plausch mit diesem Pärchen – seit 19 Jahren zusammen, davon 16 verheiratet: Beate und Marion aus Kiel. Mehr weiß ich leider nicht mehr – außer, dass wir uns alle sehr amüsiert und viel gelacht haben. Sehr süß, wie die beiden miteinander umgehen, oder?

Paar vor großer Miesmuschel-Skulptur

Ich war am Dierhagener Strand dabei, die großformatigen Nachbildungen von Meeresbewohnern wie dieser Miesmuschel zu fotografieren, vor der hier Elisabeth und Andreas posieren. Das kam so, dass Andreas sein Fahrrad dagegengelehnt hatte und ich ihn bat, das wegzunehmen – woraufhin er mich fragte, ob er mich davor fotografieren solle – sie kaufte derweil was am Kiosk ein. Das fand ich sehr nett, mit dieser kleinen implizierten Kritik – jedenfalls hätte man es so verstehen können – so positiv umzugehen!

Mann vor Miesmuschel

So kam es zu diesem Foto.

Paar am Strand

Später, als ich an einem schönen Platz mit Meerblick frühstückte – ich fahre meistens erst ein Stück und kann dann das erste Mahl mit der Aussicht zusammen viel mehr genießen –, winkte mir eine Frau zu; das war wieder Elisabeth, wie ich dann erkannte, die lange am Strand gebückt lief und nach Schätzen Ausschau hielt.

Mann vor Sonnenuntergang

Meine letzte Begegnung dieser Etappe hatte ich am Strand von Markgrafenheide – dem Rostock am nächsten gelegenenen Campingplatz (und, nebenbei bemerkt, der weitaus teuerste meiner ganzen Tour!). Während ich der sinkenden Sonne zusah, machte er Fotos und strahlte vor Begeisterung. …

2 Männer vor Sonnenuntergang

… Robbys neues iPhone fing die Farben viel besser ein als meins, deshalb machte er noch Selfies von uns. Danach verabredeten wir uns zum Pizza-Essen auf dem Campingplatz und unterhielten uns den ganzen Abend sehr angeregt. Auch wenn wir in Bezug auf Corona nicht einer Meinung waren, war es ein sehr angenehmer Kontakt; wir schickten und später per Mail unsere Fotos und sind auf Instagram verbunden.

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/feed/ 4
Die ich traf: Anreise in Deutschland (2. Etappe, 2020, 1.) // Whom I met: in Germany (2. stage, 2020, 1.) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/#comments Sun, 09 Aug 2020 21:05:21 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=2968 Weiterlesen...

]]>

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Deutschland auf der Anreise nach Dänemark begegnet bin (2020, 09.-31.8.) //
Here you see and read, which interesting people I met in Deutschland on the way to Denmark (2020, 09.-31.8.) .

Die ich traf: Anreise in Deutschland (2. Etappe, 2020, 1.) //
Whom I met: in Germany (2. stage, 2020, 1.)

Ich hatte auf der letzten Reise oft Probleme mit dem Sattel und ich habe überlegt, einen neuen zu kaufen. Vorher bin ich aber nochmal zu Sven gefahren, der meinte, wir könnten nochmal eine Einstellung probieren. Ich hatte nicht viel Hoffnung, denn ich hatte sowohl die Höhe variiert (nach der Regel, mit fast durchgestrecktem Bein auf der Pedale zu stehen) als auch mal nach vorne und hinten verschoben (nach der Regel, beim Pedal in 3-Uhr-Stellung ein Lot vom Knie zu fällen). Sven hat dann die Neigung des Sattels um nur einen Rasterpunkt verstellt (ich dachte, er ist gerade und damit ist es gut) – und seitdem geht es mir super damit! Danke, Sven!

Dieses Bild vom Campingpark Harsefeld, der ersten Station meiner Anreise zur zweiten (Ersatz-)Ostsee-Etappe, steht für André, der den schönen Platz seit 10 Jahren alleine betreibt – neben einer Tankstelle und einer Autowerkstatt! Er half mir mit vielen Tipps, zum Beispiel, wie ich am schönsten durch das Auetal weiterfahre, wie ich mein Zelt aufstelle, um morgens Sonne zu haben uvm. Wir unterhielten uns angeregt sicher eine Viertelstunde und er vertraute mir den Freibad-Eintrittsmünze pfandfrei an, weil ich nicht genug Kleingeld hatte. Übrigens ist der kostenlose Eintritt ein Extra-Schnäppchen für alle Campingplatz-Besucher!

Mit einem forschen „Wo wollen Sie hin“ bot mir der Kopf dieser Radlergruppe (leider habe ich mir den Namen nicht notiert) ungefragt seine Hilfe als Ansässiger an – seinem Tipp bin ich dann auch gerne gefolgt und gut damit gefahren. Eine lustige Truppe, wir haben viel miteinander gelacht!

Wusstet ihr, dass man mit Telegram sich gegenseitig Zugriff auf den Standort geben kann? Dank dieses Tools fanden Janna und Markus, die mir entgegenfuhren, und ich trotz einiger Schwierigkeiten auf meiner Seite (ein Feldweg wurde zu einer Kante zwischen einem Getreide- und einem Spargelfeld) doch noch zueinander.

Die beiden haben Picknick mitgebracht, das wir mit schönem Blick über das Auetal genossen haben, bevor wie durch das beschauliche Alte Land zum Fähranleger fuhren und direkt nach Wedel übersetzten (dank einer sehr aufmerksamen und freundlichen Mitarbeiterin sparten wir eine Stunde: Sie ließ extra für uns die Gangway noch einmal herunter!), wo meine Tochter und ihr Partner leben.

Hamburg mit einem Besuch bei Volker und Hanne war die nächste Station. Wie schon bei der ersten Etappe kam er mir ein ordentliches Stück Richtung Wedel entgegen.

Johannes aus Wedel bemerkte, wie wir uns begrüßten und fragte uns, ob wir ein gemeinsames Foto von uns haben wollten – sehr nett. Allerdings fällt mir gerade ein, dass ich dieses Foto noch gar nicht habe (die Nachforschung ist eingeleitet).

Als wir ins Gespräch kamen – über Fahrräder, Reisen, Corona undundund – haben wir die Masken aufgesetzt.

Danach fuhren Volker und ich gemütlich bis Eimsbüttel; am Abend wurde ich anlässlich Hannas Geburtstag zu einem leckeren Fischessen eingeladen (zum Glück ist das Teil meines Flexivegan-Konzepts) und hatten einen wunderbaren Abend!

Leander Bruhn kenne ich aus Studienzeiten, genauer aus der politischen Aktivität am Fachbereich Sport der Uni Kiel. Ich habe ihn vor einer Weile bei Facebook ausgemacht und jetzt war eine gute Gelegenheit, auf dem Weg nach Kiel in Sehestedt am Nordostseekanal – eine geteilte Stadt! – zu besuchen. Natürlich gab es viel zu erzählen und als seine Partnerin Heike dazukam, erweiterte sich der Themenkreis unserer angeregten Unterhaltung noch. Sehr beeindruckend fand ich auch seine Führung durch eine riesige Scheune, in der er 1001 Dinge präsentiert, die er zum großen Teil bearbeitet hat: abgebeizte Weichholzmöbel, restaurierte antike Möbel, Kunstwerke aus Holz und Metall, (von ihm) so genannte „Nutzkunst“, Material von künstlerischen Schaufenstergestaltungen sowie vielerlei werthaltiges, was bei Haushaltsauflösungen anfällt, wofür man aber auch den Blick haben muss. In einem abgetrennten Teil betreibt eine Freundin eine ViNOKthek. Richtig, da gibt es guten Wein (ich habe gleich zwei Flaschen als Gastgeschenk eingekauft). Was das K im Namen soll? Lies weiter 😉

Die Gestaltung des Mehrparteienhauses, in dem er in Hausgemeinschaft lebt (nach vorherigen Phasen als Kommune, dann als Wohngemeinschaft), ist ebenfalls sein Werk. Übrigens kann man die stilsichere Einrichtung auch als Besucher bewundern, wenn man eine der zwei Ferienwohnungen mietet – zum Teil mit Blick auf den NOK(Nord-Ostsee-Kanal)-Schiffsverkehr. Der Eingang zeigt gleich ein Beispiel von Leanders Metallkunst.

Wie ein kleines Wunder schien meine Begegnung mit Björn. Er sprach mich während ich vorbeifuhr an, wohin es denn gehen solle und ich stoppte und wir tauschten uns aus – auch er unternimmt längere Reisen mit dem Rad oder zu Fuß. Als ich ihm dann mein Kärtchen überreichte, stutzte er und fragte nach: „Ostseefan“? Und ob ich denn auch bei Instagram sei, was ich bestätigte. „Dann haben wir uns vor kurzem geschrieben”, sagte er, „ich bin djingledjango!”. So habe ich einen meiner zu dem Zeitpunkt gerade mal 80 Followern life getroffen! Er meinte dann zu seiner Freundin Annika, was ich auch immer wieder feststelle: „Es ist doch immer wieder gut, Leute anzusprechen!”.

Jürgen wartete schon an der Holtenau-Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal, als ich dazukam. Er fragte mich, wohin es denn gehen solle und wünschte mir alles Gute für die Reise.

Dieses Foto vom Eingang des Restaurants „Seestern“ in Surendorf steht für vieles. Für ein leckeres, veganes Essen (mit Bulgur gefüllte Paprika mit gebratenem Seitan und Salat), dass ich in einem türkisch geführten Restaurant nicht erwartet hätte; deshalb auch für den Wirt, der türkische und deutsche Küche originell zu verbinden versucht, der noch dazu sehr freundlich war und als ich sein Essen lobte, das Ambiente (stilvoll, zum Teil mit angeschwemmtem Holz) und die Musik vom Band (eins nach dem anderen wie aus meiner Sammlung liebster Stücke, von Yethro Tull bis Saint Germain), meinte er zu mir: „Du wirst alles lieben, was ich hier mache, denn wir sind seelenverwandt (oder so ähnlich)“. Und es steht für die Einladung zu diesem Essen und gemeinsamen Abend und überhaupt das anregende Zusammensein mit Iris, Udo und Lennard (Marten konnte leider nicht dabei sein) – vielen Dank dafür!

Udo ließ es sich nicht nehmen, mich am nächsten Tag bis zum Beginn der (zumindest für mich) neuen Velostrecke tzu geleiten und begleiten, die ich natürlich testen wollte auf dem Weg zur Familie meines Bruders in Kiel. Da wussten wir noch nicht, dass ich am nächsten Tag mit Catharina – die mit dem Zug aus Oldenburg kam – erneut bei Iris und Udo zu Gast sein würde.

Catharina und ich haben für den gemeinsamen Urlaub ein neues, luftiges, geräumiges Zelt gekauft und es, da die Zeit knapp war, direkt zu meinem Bruder liefern lassen. Das habe ich dann im Wohnzimmer aufgebaut und wir haben uns gemeinsam reingesetzt – und für sehr gut befunden.

Meike, die wir (jetzt zu zweit: Catharina und ich) unterwegs nach dem Weg gefragt haben, ist selbst – wie mensch sieht – Radlerin und fragte uns nach unseren weiteren Plänen und empfahl uns dann eine Fähre über den Flensburg-Fjord. Das fanden wir sehr spannend, konnten sie dann aber doch nicht nutzen, weil wir in Flensburg einiges zu erledigen und zu besorgen hatten (u.a. den 300-km-Check für Catharinas neues Rad).

Nach einer weiteren Übernachtung bei Iris, Udo und Lennard machten wir uns auf den Weg Richtung Arnis in der Nähe von Kappeln; ein Tipp von Lennard und Udo hat uns erneut das erste Stück Richtung Eckernförde gezeigt. Hier ist Catharina mit ihrem neuen Flitzer – einem Cannondale Topstone 105. Ergänzt um Erweiterungen, die ein Gravelbike nicht mitbringt, aber wofür es Anbringungsmöglichkeiten vorsieht: Schutzbleche, Gepäckträger, Schloss, Trinkflaschen … und Taschen.

Auf dem wunderschönen Weg entlang der Schlei trafen wir Svenja und Gordon, die sich nach unserem weiteren Weg erkundigten. Wir trafen sie dann erneut, auf der Suche nach dem Campingplatz kehrt machend, sie kannten ihn aber auch nicht und wir brauchten noch einige Recherche, um herauszufinden, dass es sich nur um einen kleinen Caravan-Stellplatz handelte. Wir fanden dann nach einigen weiteren Kilometern einen kuscheligen Platz direkt an der Fähre nach Arnis.

An der Fähre trafen wir diesen Radler, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt und auch nicht aufgeschrieben habe. Er nutzte eine der letzten Fähren des Tages auf die andere Seite, während wir auf der südlichen Seite blieben.

Hier feiern Catharina und ich die erste gemeinsame Nacht im neuen Zelt. Es hat den Praxistest in der Folgezeit bestanden und wir können es nur wärmstens empfehlen: Es ist ein Big Agnes fly creek hv ul 3 (high ventilation, ultralight, für 3 Personen – dann hat man zu zweit richtig Platz!). Mein kleines 1-Personen-Zelt von Tatonka wiegt nur 300 g weniger!

Auf dem Campingplatz kurz vor der Geltinger Birk trafen wir Karin und Uwe, die mit einem roten Bulli unterwegs waren, nachdem sie vorher eine Woche gesegelt sind. Am nächsten Tag trafen wir sie am Ende des Weges durch das Naturschutzgebiet wieder – Catharina hat ihnen dann auf dem Parkplatz eine Blume an die Windschutzscheibe gesteckt.

Als wir uns gerade im Wald etwas verfahren hatten, trafen wir zum Glück Hans-Georg, der als Ansässiger uns genau sagen konnte, wo es auf kleinen Pfaden richtig weiterging (auch wenn seine Frau dem widersprach – fälschlicherweise, wie sich herausstellte).

Karin fragte uns vor dem Supermarkt, woher und wohin. Vor allem Catharina unterhielt sich mit ihr, während ich unsere Lebensmittel verstaute – deshalb kann ich leider nicht so viel von ihr berichten.

Eine sehr nette und intensive Begegnung hatten wir mit Maria und Markus. Sie sahen mein Rad vor dem Outdoor-Laden stehen und warteten, bis wir raus kamen und dann haben wir uns über die Freude an Rädern und Radreisen unterhalten. Sie kommen von Neustadt an der Weinstraße.

Natürlich haben sie dann auch Catharinas Bike bestaunt. Auch das Übernachten unterwegs war Thema und sie berichteten über ihre Erfahrungen mit Couchsurfing, Warmshowers und – was ich noch nicht kannte – 1nighttent – wo Leute einfach ihren Garten zum Campen zur Verfügung stellen. Spannend! Am Abend fuhren wir über die Grenze nach Dänemark – und haben den coronabedingt eigentlich geforderten Nachweis von 6 Übernachtungen, den wir uns über einen Freund besorgt haben, gar nicht gebraucht – wir wurden einfach durchgewunken.

Zwei Männer liegen auf dem Rasen

Ich hatte auf der letzten Reise oft Probleme mit dem Sattel und ich habe überlegt, einen neuen zu kaufen. Vorher bin ich aber nochmal zu Sven gefahren, der meinte, wir könnten nochmal eine Einstellung probieren. Ich hatte nicht viel Hoffnung, denn ich hatte sowohl die Höhe variiert (nach der Regel, mit fast durchgestrecktem Bein auf der Pedale zu stehen) als auch mal nach vorne und hinten verschoben (nach der Regel, beim Pedal in 3-Uhr-Stellung ein Lot vom Knie zu fällen). Sven hat dann die Neigung des Sattels um nur einen Rasterpunkt verstellt (ich dachte, er ist gerade und damit ist es gut) – und seitdem geht es mir super damit! Danke, Sven!

Dieses Bild vom Campingpark Harsefeld, der ersten Station meiner Anreise zur zweiten (Ersatz-)Ostsee-Etappe, steht für André, der den schönen Platz seit 10 Jahren alleine betreibt – neben einer Tankstelle und einer Autowerkstatt! Er half mir mit vielen Tipps, zum Beispiel, wie ich am schönsten durch das Auetal weiterfahre, wie ich mein Zelt aufstelle, um morgens Sonne zu haben uvm. Wir unterhielten uns angeregt sicher eine Viertelstunde und er vertraute mir den Freibad-Eintrittsmünze pfandfrei an, weil ich nicht genug Kleingeld hatte. Übrigens ist der kostenlose Eintritt ein Extra-Schnäppchen für alle Campingplatz-Besucher!

Mit einem forschen „Wo wollen Sie hin“ bot mir der Kopf dieser Radlergruppe (leider habe ich mir den Namen nicht notiert) ungefragt seine Hilfe als Ansässiger an – seinem Tipp bin ich dann auch gerne gefolgt und gut damit gefahren. Eine lustige Truppe, wir haben viel miteinander gelacht!

Junges Paar mit Rädern

Wusstet ihr, dass man mit Telegram sich gegenseitig Zugriff auf den Standort geben kann? Dank dieses Tools fanden Janna und Markus, die mir entgegenfuhren, und ich trotz einiger Schwierigkeiten auf meiner Seite (ein Feldweg wurde zu einer Kante zwischen einem Getreide- und einem Spargelfeld) doch noch zueinander.

junges Paar auf Bank

Die beiden haben Picknick mitgebracht, das wir mit schönem Blick über das Auetal genossen haben, bevor wie durch das beschauliche Alte Land zum Fähranleger fuhren und direkt nach Wedel übersetzten (dank einer sehr aufmerksamen und freundlichen Mitarbeiterin sparten wir eine Stunde: Sie ließ extra für uns die Gangway noch einmal herunter!), wo meine Tochter und ihr Partner leben.

Mann auf Mauer vor Fluss

Hamburg mit einem Besuch bei Volker und Hanne war die nächste Station. Wie schon bei der ersten Etappe kam er mir ein ordentliches Stück Richtung Wedel entgegen.

Mann mit Kamera

Johannes aus Wedel bemerkte, wie wir uns begrüßten und fragte uns, ob wir ein gemeinsames Foto von uns haben wollten – sehr nett. Allerdings fällt mir gerade ein, dass ich dieses Foto noch gar nicht habe (die Nachforschung ist eingeleitet).

Mann mit Mundschutz

Als wir ins Gespräch kamen – über Fahrräder, Reisen, Corona undundund – haben wir die Masken aufgesetzt.

Danach fuhren Volker und ich gemütlich bis Eimsbüttel; am Abend wurde ich anlässlich Hannas Geburtstag zu einem leckeren Fischessen eingeladen (zum Glück ist das Teil meines Flexivegan-Konzepts) und hatten einen wunderbaren Abend!

Mann vor Schuppen

Leander Bruhn kenne ich aus Studienzeiten, genauer aus der politischen Aktivität am Fachbereich Sport der Uni Kiel. Ich habe ihn vor einer Weile bei Facebook ausgemacht und jetzt war eine gute Gelegenheit, auf dem Weg nach Kiel in Sehestedt am Nordostseekanal – eine geteilte Stadt! – zu besuchen. Natürlich gab es viel zu erzählen und als seine Partnerin Heike dazukam, erweiterte sich der Themenkreis unserer angeregten Unterhaltung noch. Sehr beeindruckend fand ich auch seine Führung durch eine riesige Scheune, in der er 1001 Dinge präsentiert, die er zum großen Teil bearbeitet hat: abgebeizte Weichholzmöbel, restaurierte antike Möbel, Kunstwerke aus Holz und Metall, (von ihm) so genannte „Nutzkunst“, Material von künstlerischen Schaufenstergestaltungen sowie vielerlei werthaltiges, was bei Haushaltsauflösungen anfällt, wofür man aber auch den Blick haben muss. In einem abgetrennten Teil betreibt eine Freundin eine ViNOKthek. Richtig, da gibt es guten Wein (ich habe gleich zwei Flaschen als Gastgeschenk eingekauft). Was das K im Namen soll? Lies weiter 😉

Die Gestaltung des Mehrparteienhauses, in dem er in Hausgemeinschaft lebt (nach vorherigen Phasen als Kommune, dann als Wohngemeinschaft), ist ebenfalls sein Werk. Übrigens kann man die stilsichere Einrichtung auch als Besucher bewundern, wenn man eine der zwei Ferienwohnungen mietet – zum Teil mit Blick auf den NOK(Nord-Ostsee-Kanal)-Schiffsverkehr. Der Eingang zeigt gleich ein Beispiel von Leanders Metallkunst.

Paar am Straßenrand

Wie ein kleines Wunder schien meine Begegnung mit Björn. Er sprach mich während ich vorbeifuhr an, wohin es denn gehen solle und ich stoppte und wir tauschten uns aus – auch er unternimmt längere Reisen mit dem Rad oder zu Fuß. Als ich ihm dann mein Kärtchen überreichte, stutzte er und fragte nach: „Ostseefan“? Und ob ich denn auch bei Instagram sei, was ich bestätigte. „Dann haben wir uns vor kurzem geschrieben”, sagte er, „ich bin djingledjango!”. So habe ich einen meiner zu dem Zeitpunkt gerade mal 80 Followern life getroffen! Er meinte dann zu seiner Freundin Annika, was ich auch immer wieder feststelle: „Es ist doch immer wieder gut, Leute anzusprechen!”.

Mann mit Rad an Fähranleger

Jürgen wartete schon an der Holtenau-Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal, als ich dazukam. Er fragte mich, wohin es denn gehen solle und wünschte mir alles Gute für die Reise.

Restaurant-Eingang

Dieses Foto vom Eingang des Restaurants „Seestern“ in Surendorf steht für vieles. Für ein leckeres, veganes Essen (mit Bulgur gefüllte Paprika mit gebratenem Seitan und Salat), dass ich in einem türkisch geführten Restaurant nicht erwartet hätte; deshalb auch für den Wirt, der türkische und deutsche Küche originell zu verbinden versucht, der noch dazu sehr freundlich war und als ich sein Essen lobte, das Ambiente (stilvoll, zum Teil mit angeschwemmtem Holz) und die Musik vom Band (eins nach dem anderen wie aus meiner Sammlung liebster Stücke, von Yethro Tull bis Saint Germain), meinte er zu mir: „Du wirst alles lieben, was ich hier mache, denn wir sind seelenverwandt (oder so ähnlich)“. Und es steht für die Einladung zu diesem Essen und gemeinsamen Abend und überhaupt das anregende Zusammensein mit Iris, Udo und Lennard (Marten konnte leider nicht dabei sein) – vielen Dank dafür!

Mann mit Rad

Udo ließ es sich nicht nehmen, mich am nächsten Tag bis zum Beginn der (zumindest für mich) neuen Velostrecke tzu geleiten und begleiten, die ich natürlich testen wollte auf dem Weg zur Familie meines Bruders in Kiel. Da wussten wir noch nicht, dass ich am nächsten Tag mit Catharina – die mit dem Zug aus Oldenburg kam – erneut bei Iris und Udo zu Gast sein würde.

Zwei Männer im Zelt

Catharina und ich haben für den gemeinsamen Urlaub ein neues, luftiges, geräumiges Zelt gekauft und es, da die Zeit knapp war, direkt zu meinem Bruder liefern lassen. Das habe ich dann im Wohnzimmer aufgebaut und wir haben uns gemeinsam reingesetzt – und für sehr gut befunden.

Frau vor Fabrik

Meike, die wir (jetzt zu zweit: Catharina und ich) unterwegs nach dem Weg gefragt haben, ist selbst – wie mensch sieht – Radlerin und fragte uns nach unseren weiteren Plänen und empfahl uns dann eine Fähre über den Flensburg-Fjord. Das fanden wir sehr spannend, konnten sie dann aber doch nicht nutzen, weil wir in Flensburg einiges zu erledigen und zu besorgen hatten (u.a. den 300-km-Check für Catharinas neues Rad).

Nach einer weiteren Übernachtung bei Iris, Udo und Lennard machten wir uns auf den Weg Richtung Arnis in der Nähe von Kappeln; ein Tipp von Lennard und Udo hat uns erneut das erste Stück Richtung Eckernförde gezeigt. Hier ist Catharina mit ihrem neuen Flitzer – einem Cannondale Topstone 105. Ergänzt um Erweiterungen, die ein Gravelbike nicht mitbringt, aber wofür es Anbringungsmöglichkeiten vorsieht: Schutzbleche, Gepäckträger, Schloss, Trinkflaschen … und Taschen.

Paar vor Bäumen

Auf dem wunderschönen Weg entlang der Schlei trafen wir Svenja und Gordon, die sich nach unserem weiteren Weg erkundigten. Wir trafen sie dann erneut, auf der Suche nach dem Campingplatz kehrt machend, sie kannten ihn aber auch nicht und wir brauchten noch einige Recherche, um herauszufinden, dass es sich nur um einen kleinen Caravan-Stellplatz handelte. Wir fanden dann nach einigen weiteren Kilometern einen kuscheligen Platz direkt an der Fähre nach Arnis.

An der Fähre trafen wir diesen Radler, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt und auch nicht aufgeschrieben habe. Er nutzte eine der letzten Fähren des Tages auf die andere Seite, während wir auf der südlichen Seite blieben.

Hier feiern Catharina und ich die erste gemeinsame Nacht im neuen Zelt. Es hat den Praxistest in der Folgezeit bestanden und wir können es nur wärmstens empfehlen: Es ist ein Big Agnes fly creek hv ul 3 (high ventilation, ultralight, für 3 Personen – dann hat man zu zweit richtig Platz!). Mein kleines 1-Personen-Zelt von Tatonka wiegt nur 300 g weniger!

Paar auf Weg am Meer

Auf dem Campingplatz kurz vor der Geltinger Birk trafen wir Karin und Uwe, die mit einem roten Bulli unterwegs waren, nachdem sie vorher eine Woche gesegelt sind. Am nächsten Tag trafen wir sie am Ende des Weges durch das Naturschutzgebiet wieder – Catharina hat ihnen dann auf dem Parkplatz eine Blume an die Windschutzscheibe gesteckt.

Als wir uns gerade im Wald etwas verfahren hatten, trafen wir zum Glück Hans-Georg, der als Ansässiger uns genau sagen konnte, wo es auf kleinen Pfaden richtig weiterging (auch wenn seine Frau dem widersprach – fälschlicherweise, wie sich herausstellte).

Frau mit Rad vor Supermarkteingang

Karin fragte uns vor dem Supermarkt, woher und wohin. Vor allem Catharina unterhielt sich mit ihr, während ich unsere Lebensmittel verstaute – deshalb kann ich leider nicht so viel von ihr berichten.

Paar vor Outdoorladen

Eine sehr nette und intensive Begegnung hatten wir mit Maria und Markus. Sie sahen mein Rad vor dem Outdoor-Laden stehen und warteten, bis wir raus kamen und dann haben wir uns über die Freude an Rädern und Radreisen unterhalten. Sie kommen von Neustadt an der Weinstraße.

Paar betrachtet Rad

Natürlich haben sie dann auch Catharinas Bike bestaunt. Auch das Übernachten unterwegs war Thema und sie berichteten über ihre Erfahrungen mit Couchsurfing, Warmshowers und – was ich noch nicht kannte – 1nighttent – wo Leute einfach ihren Garten zum Campen zur Verfügung stellen. Spannend! Am Abend fuhren wir über die Grenze nach Dänemark – und haben den coronabedingt eigentlich geforderten Nachweis von 6 Übernachtungen, den wir uns über einen Freund besorgt haben, gar nicht gebraucht – wir wurden einfach durchgewunken.

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/feed/ 1
Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe 2019, 1/3) // Whom I met: in Germany (1. stage 2019, 1/3) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/#respond Sun, 12 Jul 2020 09:32:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=539 Many people addressed me on my sign: "Carbon free round the Baltic Sea. Save the climate!". Right here at the station. [...]

Weiterlesen...

]]>

Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe, 1/3) // <i>Whom I met: in Germany (1. stage, 1/3)</i>

Große Überraschung beim Start! //
Big surprise at the start!

Zum Start meiner Tour hat Lennard mich mit einem eingeübten Lied überrascht: „Back Home“ von Bukahara. Wie ihr sehen könnt, hat es mich sehr bewegt. In den folgenden Fotos findet ihr den Liedtext, den er mir dazu geschenkt hat – er ist so passend und so berührend!
//
At the start of my tour Lennard surprised me with a well-rehearsed song: “Back Home” from Bukahara. As you can see, it moved me very much. In the following photos you can find the lyrics he gave me – they are so fitting and so touching!
Dann hat Lennard mich in Strande bei der Abfahrt überrascht – und vom Auto aus gefilmt.
//
Then Lennard surprised me in Strande during the descent – and filmed it from the car.

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Deutschland begegnet bin (2019, vor der Reise & 1.-8.8. & 29.9.-1.10.). //
Here you see and read, which interesting people I met in Germany (2019, prior to the journey & 1.-8.8. & 29.9.-1.10.).

Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe 2019, 1/3) //
Whom I met: in Deutschland (1. stage 2019, 1/3)

Meine großartige Frau Catharina ist die größte Unterstützerin bei all meinem Wirken, so auch bei meiner Tour – selbst wenn sie für uns monatelange räumliche Trennung bedeutet. Wir sind froh, eine Beziehung zu führen, in der wir uns gegenseitig auch Raum lassen für Bedürfnisse oder Möglichkeiten, die gerade nur eine*r von uns hat.
//
My great wife Catharina is the biggest supporter of all my work, including my tour – even if it means months of separation for us. We are happy to have a relationship in which we give each other room for the needs or possibilities, which just has only one of us.

Ich danke Jasmin, sie war 2019 Mediengestalterin im dritten Lehrjahr bei „mensch und umwelt“ in Oldenburg (Aktualisierung: inzwischen hat sie ihre Prüfung geschafft!). Sie hat für mich die Schild-Beschriftung maßgeblich mit gestaltet und druckfertig formatiert.
//
I thank Jasmin, she was a media designer in her third year of apprenticeship at “mensch und umwelt” in Oldenburg in 2019 (Update: meanwhile she has passed her exam!). For me, she was instrumental in designing the sign lettering and formatting it ready for printing.

Udo, engagiert in Sachen Nachhaltigkeit/bio/regional … (Gutscheinheft „Kostbar”), Ex-Geschäftsführer von „mensch und umwelt“, unterstützte die Schild-Gestaltung. Hier der Lesbarkeits-Abstandscheck: Ist die Schrift groß genug, dass Überholende sie lesen können?
//
Udo, committed to sustainability/bio/regional … (voucher booklet “Kostbar”), former managing director of “mensch und umwelt”, supported the sign design. Here is the readability check: Is the writing large enough that people passing by can read it?

Sven hat den englischen Text griffig gestaltet und die Löcher im Schild zur Befestigung gebohrt, außerdem viele Tipps zum Rad gegeben und Teile angebaut. Sein Hobby ist es, Oldtimer zu kaufen und zu restaurieren und in E-Autos zu verwandeln (siehe Hintergrund oder http://mgb-gt-e.jimdo.com).
//
Sven made the English text handy and drilled the holes in the sign for fixing it, also gave many tips about the bike and added parts. His hobby is to buy and restore oldtimers and turn them into e-cars (see background or http://mgb-gt-e.jimdo.com).

Michael ist gelernter Zweiradmechaniker, Künstler, Aktivist für die Verkehrswende und Tüftler; er bündelt seine Fähigkeiten und Ideen z. B. in vielrädrigen (Muskel-)Kraft-Fahrzeugen (siehe Foto – Michael vorne – oder www.olsen-kunstbauten.de). Er hat die Befestigung für mein Solar-Panel entworfen und gebaut, meine Lenker-Powerbank und viele andere Teile am Rad montiert und es fit gemacht für die Tour.
//
Michael is a trained bicycle mechanic, artist, activist for the traffic turnaround and tinkerer; he bundles his skills and ideas e.g. in multi-wheeled (muscle) power vehicles (see photo – Michael in front – or www.olsen-kunstbauten.de). He designed and built the mounting for my solar panel, mounted my handlebar powerbank and many other parts on the bike and made it fit for the tour.

Diesen Glücksbringer hat meine Frau mir für die Reise geschenkt: das Zeichen für „Ommmm …“
//
My wife gave me this lucky charm for the trip: the sign for “Ommmm…”

Unsere Freundin Marie-Luise hat mich bei der Abfahrt am Bahnhof überrascht und fotografisch festgehalten, wie die erste Person mich nach meinem Schild gefragt hat.
//
Our friend Marie-Luise surprised me when I left the station and took a photo of the first person asking me for my sign.

Ein liebe-voll geschnitzter Schlüsselanhänger von meiner Tochter Janna für die Reise.
//
A lovingly carved key ring from my daughter Janna for the journey.

Jannas Partner Markus – Triathlet, der schon den Ironman in Hawaii bewältigt hat – hat mir die Schaltung exakt eingestellt. An jeder Steigung habe ich es ihm gedankt.
//
Janna’s partner Markus – a triathlete who has already mastered the Ironman in Hawaii – has adjusted the gears precisely for me. At every ascent I thanked him for it.

Textplakat bei Janna und Markus, das sehr gut zum Start meiner Reise passt. Lesen lohnt, um sich das Essenzielle unseres Lebens nochmal bewusst zu machen!
//
Text poster at Janna and Markus, which fits very well to the start of my journey. It’s worth reading to make yourself aware of the essentials of our life again!

Mein Freund Volker hat mich auf halber Strecke von Wedel zum Hamburger Hauptbahnhof mit seinem Rad abgeholt. …
//
My friend Volker picked me up with his bike halfway from Wedel to Hamburg main station. …

… Zu zweit sind wir immer am Wasser lang bis zum Bahnhof geradelt und haben dort im urigen Traditionslokal „Nagel“ mit Hanne gefrühstückt.
//
… The two of us always cycled along the water to the train station and had breakfast with Hanne in the very special traditional restaurant “Nagel”.

Beim Umsteigen in Hamburg treffe ich Annie Heger (www.annierockt.de) auf dem Weg nach Wacken! Volker war so geistesgegenwärtig, das Foto zu machen.
//
When changing trains in Hamburg I meet Annie Heger (www.annierockt.de) on the way to Wacken! Volker was so quick-witted to take the photo.

In Kiel besuche ich meinen Bruder Fedor, Schwägerin Antje und Neffe Fedor. In diesem Haus habe ich seit der Oberstufe oben mit meiner Mutter gewohnt, bis ich im Studium in eine WG zog. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken wird es mein Startpunkt für die 1. Strecke auf der 1. Etappe. Ein relativ kurzes Stück …
//
In Kiel I visit my brother Fedor, sister-in-law Antje and nephew Fedor. I have lived in this house with my mother since the upper school, until I moved into a flat share during my studies. After a nice coffee it will be my starting point for the 1st stage of the first stage. A relatively short stretch …

… vom Kieler Ostufer die Nordseite der Förde entlang Richtung Strande. Mathias hat mich auf der Holtenau-Fähre auf mein Schild angesprochen und mit eine gute Reise gewünscht – ein sehr netter kurzer Plausch nach einer hübschen Überfahrt!
//
… from the east bank of Kiel along the north side of the fjord towards Strande. Mathias asked me on the Holtenau ferry about my sign and wished me a good journey – a very nice short chat after a nice crossing!

In Strande bin ich abgezweigt nach Dänischenhagen, um Udo und Iris zu besuchen und dort zu übernachten. Ich blieb länger als geplant, um mit Udos Hilfe Probleme am Rad und mit der Stromversorgung zu lösen. Hier befreite er mich auch von einer Idee, die zur Manie zu werden drohte: Ich wollte auf der Reise an keine fremde Steckdose, hatte aber anfangs Probleme beim Laden. Udo nahm mir dann kurzerhand meine große Powerbank aus der Hand und lud sie über Nacht auf. Danke! (Glaubt es oder nicht: danach habe ich tatsächlich höchst selten eine Steckdose beansprucht!)
//
In Strande I branched off to Dänischenhagen to visit Udo and Iris and spend the night there. I stayed longer than planned to solve problems with the bike and the power supply with Udo’s help. Here he also freed me from an idea that threatened to become a mania: I didn’t want to go to a foreign power outlet on the journey, but had problems charging at first. Udo then took my large powerbank out of my hand and charged it overnight. Thanks! (Believe it or not: after that I actually very seldom used a power outlet!)

Ich freute mich sehr, dass Lennard, der älteste Sohn, auch da war! Er bescherte mir zwei tolle Überraschungen, die ihr in zwei Videos sehen könnt: Zum Abschied sang er für mich das Lied „Back Home“ von Bukahara – sehr passend für meine Tour, richtig gut und, wie ihr seht, für mich sehr bewegend. 1000 Dank, Lennard!
//
I was very happy that Lennard, the oldest son, was there too! He gave me two great surprises, which you can see in two videos: As a farewell he sang the song “Back Home” by Bukahara for me – very fitting for my tour, really good and, as you can see, very moving for me. 1000 thanks, Lennard!

Und dann passte er mich in Strande mit dem Auto ab und filmte, neben mir herfahrend, einige hundert Meter, wie ich losfahre – Richtung Dänemark. Übrigens begannen hier früher, als ich noch in Kiel wohnte, meine ausgiebigen Spaziergänge hinter den Leuchtturm Bülk. Sie ließen mich irgendwann fragen, warum ich nicht einfach mal weitergehe – daraus wurde mein Projekt, die Ostsee zu Fuß abzuwandern, immer an der Wasserkante lang, immer mal ein paar Tage. Das Projekt ist weit fortgeschritten – Schleswig-Holstein ist fast durch, in Meck.-Pomm. fehlt noch einiges. Jetzt kommt aber erstmal das Fahrrad-Projekt – wieder in Etappen.
//
And then he picked me up in Strande by car and filmed, driving next to me, a few hundred meters as I set off – towards Denmark. By the way, my extensive walks behind the lighthouse Bülk started here earlier, when I still lived in Kiel. At some point they made me ask why I don’t just walk on – this became my project to walk the Baltic Sea on foot, always along the water’s edge, always for a few days. The project is well advanced – Schleswig-Holstein is almost finished, in Meck.-Pomm. some things are still missing. But now the bicycle project comes first – again in stages.

Während der Fahrt fiel mir ein, dass die Schwester eines Freundes direkt auf meiner Wegstrecke in einem kleinen Ort fast an der Ostsee wohnt: Cirsten. Ich durfte mein Zelt auf ihrem Rasen aufschlagen, sie hat mich bewirtet – und mir ihre großartige Sammlung von Fundstücken am Ostseestrand gezeigt und erklärt: Donnerkeile, Versteinerungen, alte Werkzeuge aus Stein – ich finde es immer wieder erstaunlich, welche verborgenen Kenntnisse und Fähigkeiten Menschen haben!
//
During the trip I remembered that the sister of a friend of mine lives directly on my way in a small town almost at the Baltic Sea: Cirsten. I was allowed to pitch my tent on her lawn, she hosted me – and showed me her great collection of finds on the Baltic Sea beach and explained: thunderbolts, fossils, old tools made of stone – I always find it amazing what hidden knowledge and abilities people have!

Klaus war mit leichtem Gepäck schneller unterwegs als ich. Er sucht einen Ort am Meer, um dort mit seiner Frau zu wohnen. Er lud mich zum Spaghetti-Essen in seinem Camping-Van in der Nähe ein.
//
Klaus was faster with light luggage than me. He is looking for a place by the sea to live with his wife. He invited me to eat spaghetti in his camping van nearby.

Zum Campingplatz mussten wir teilweise durch Strandsand schieben – da verfluchte ich meine Gepäckmenge. Klaus half mir, sonst hätte ich abschnallen müssen.
//
To the campground we had to push partly through beach sand – there I cursed my luggage. Klaus helped me, otherwise I would have had to unbuckle.

Irmgard und Heinz bei ihrem täglichen Spaziergang vom Campingplatz aus. Ich traf sie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz und hatte mit einem Baum geliebäugelt, bei dem meine Hängematte über der (hier sehr niedrigen!) Steilküste gehangen hätte, habe mich das aber nicht getraut. Witzigerweise machten sie mich genau auf diesen wunderschön verzweigten Baum aufmerksam!
//
Irmgard and Heinz on their daily walk from the campsite. I met them looking for a place to stay overnight and had flirted with a tree where my hammock would have hung over the (here very low!) cliff, but I didn’t dare to do so. Funnily enough, they drew my attention exactly to this beautifully branched tree!

Am nächsten Morgen: Vor der Bäckerei, in der ich mir Frühstücksbrötchen kaufte, kam ich mit Karl Christoph ins Gespräch. Er ist Vorsitzender des NABU und berichtet u. a. von der besorgniserregenden Abnahme einiger Vogelarten. Auch die Bäckereiverkäuferin Dörte ist im Vorstand und beteiligte sich an den jährlichen Zählungen. In der Natur trifft man halt Naturfreunde!
//
The next morning: In front of the bakery, where I bought breakfast rolls, I had a conversation with Karl Christoph. He is chairman of NABU and reports, among other things, about the worrying decline of some bird species. The bakery saleswoman Dörte is also on the board and took part in the annual censuses. In nature you meet nature lovers!

Bei einem kurzen Stopp, um zu gucken, ob es eine Alternative zur Landstraße gibt, stoppen Thomas und Sohn Vincent, die eine Tagestour an ihrem Urlaubsort machen, und fragen mich nach woher und wohin. Ihnen gefällt, wie mir, diese Gegend sehr!
//
During a short stop to see if there is an alternative to the country road, Thomas and son Vincent, who are making a day trip to their holiday destination, stop and ask me where from and where to. Like me, they like this area very much!

Ulla, 78 und Horst, 83, sind stolz darauf, auch in ihrem Alter viel mit dem Rad zu reisen. Sie legten mir das Baltikum sehr ans Herz. An der Vogelschutzstation an der Schleimündung traf ich einige: …
//
Ulla, 78, and Horst, 83, are proud to travel a lot by bike even at their age. They recommended the Baltic States to me very much. I met some of them at the bird sanctuary at the Schleimündung: …

… Julia war die nächste, die sich sich sehr interessiert nach meiner Tour erkundigt; Sohn David machte der Mama das herzliche Lächeln nach 😉
//
… Julia was the next to ask about my tour with great interest; son David gave his mum a warm smile 😉

„Kondition statt Strom“ war Patricks Kommentar, nachdem er und Barbara sich versichert hatten, dass ich ohne Elektro-Unterstützung fahre. Dafür bekam er zur Belohnung eines meiner Visitenkärtchen 😉
//
“Conditioning instead of electricity” was Patrick’s comment after he and Barbara assured each other that I was driving without electric assistance. As a reward he got one of my business cards 😉

Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk begann es zu nieseln. Ich stoppte gegenüber von Ute – wir beide überlegten, ob es sich lohnt, die Regenklamotten anzuziehen. Ich outete mich als Regennichtabbekommenwoller (tatsächlich lohnte es sich kaum, wie sich dann rausstellte). Sie erzählte mir von früheren Radreisen nach Polen, Russland und dem Baltikum, wo ihr die Armut der Menschen oft zugesetzt hatte. Das verstehe ich gut!
//
It began to drizzle in the Geltinger Birk nature reserve. I stopped opposite Ute – we both thought about whether it was worth putting on the rain gear. I came out as a rain-no-getter (actually it was hardly worth it, as it turned out). She told me about earlier bicycle trips to Poland, Russia and the Baltic States, where the poverty of the people had often affected her. I understand that very well!

Mutter und Sohn, Claudia und Felix, haben mir sehr nett ein Tor aufgehalten. Sie haben nach dem Wacken-Festival noch einen Abstecher in die Birk gemacht. Ich erzählte von meiner Überlegung, auf bei der Radfahrt Spenden zu sammeln (was ich dann doch nicht geschafft habe); dazu berichtete er mir von Freunden, die Kilometergeld für einen guten Zweck gesammelt haben und hat mir später von zuhause aus Infos dazu gemailt. Sehr toll! Ihre Website: www.bikingborders.com/ .
//
Mother and son, Claudia and Felix, very nicely held a gate for me. They took a side trip to the Birk after the Wacken Festival. I told him about my idea to collect donations during the bike ride (which I didn’t manage to do); he told me about friends who collected mileage money for a good cause and later he sent me information about it from home. Very great! Your website: www.bikingborders.com/ .

Bei Bettina und Kalle habe ich im Garten mein Zelt aufgeschlagen und bei ihnen Speis und Trank genossen – vielen Dank! Da ich mich telefonisch angemeldet, aber die Strecke deutlich unterschätzt hatte, musste ich ein ganzes Stück Landstraße fahren, um rechtzeitig da zu sein. Am nächsten Morgen entschied ich mich deshalb, den versäumten Teil der Küstenstrecke mit leichtem Gepäck nachzuholen und quartierte mich in der Flensburger Jugendherberge ein.
//
With Bettina and Kalle I pitched my tent in the garden and enjoyed food and drink with them – thank you very much! Since I had registered by phone, but had clearly underestimated the route, I had to drive quite a distance on the country road to get there in time. So the next morning I decided to make up the missed part of the coastal stretch with light luggage and stayed in the Flensburg youth hostel.

Beim Abendbuffet trug eine junge Frau dieses Shirt mit der Aufschrift, die mir gut gefiel. Ich fragte sie und durfte das Foto machen. Wie schön wäre es, wenn dieses Selbstverständnis selbstverständlich werden würde?
//
At the evening buffet a young woman wore this shirt with the inscription, which I liked very much. I asked her and was allowed to take the photo. How nice would it be if this self-conception would become a matter of course?

Dort lernte ich Hans kennen, einen Künstler aus Amsterdam, der auch mit dem Rad unterwegs war. Wir haben sehr schnell entdeckt, dass wir uns viel zu sagen und zu erzählen hatten und führten den ganzen Abend lang intensive, vertiefte Gespräche. Am nächsten Morgen entschied Hans sich, mich ein Stück zu begleiten.
//
There I met Hans, an artist from Amsterdam, who also travelled by bicycle. We discovered very quickly that we had a lot to say and tell each other and had intensive, in-depth conversations the whole evening long. The next morning Hans decided to accompany me for a while.

Wir verstanden uns auch unterwegs sehr gut und er machte, meiner Routenführung folgend, die Erfahrung, wie es ist, auch über Stock und Stein, über Waldpfade usw. zu fahren statt nur auf der Straße. Am Ende überlegte er, ob er mich 2020 ein Stück auf meiner Etappe begleitet … In Nöhren trennten wir uns, weil Hans einen Übernachtungsplatz gefunden hat – ich fuhr noch ein Stück weiter südlich und dann wieder zur Herberge zurück.
//
We also got along very well on the way and, following my route guidance, he experienced what it is like to drive over rough and smooth, over forest paths etc. instead of just on the road. In the end he thought about whether he would accompany me a little on my stage in 2020 … In Nöhren we parted because Hans found a place to stay overnight – I drove a bit further south and then back to the hostel.

Raphaelle, Fatah und Eugenie bin ich im Flensburger Hafen auf der Strecke Richtung Norden begegnet. Wir unterhielten uns während der Fahrt; sie sind auf dem schnellsten Weg von Hamburg nach Kopenhagen, ich bin auf meinem langsamen Weg dann an die Küste Richtung Gendarmenstieg abgebogen. Eine sehr nette Begegnung!
//
I met Raphaelle, Fatah and Eugenie in Flensburg harbour on the way north. We talked during the trip; they are on the fastest way from Hamburg to Copenhagen, I turned to the coast on my slow way towards Gendarmenstieg. A very nice meeting!

Paar vor der Ostsee

Meine großartige Frau Catharina ist die größte Unterstützerin bei all meinem Wirken, so auch bei meiner Tour – selbst wenn sie für uns monatelange räumliche Trennung bedeutet. Wir sind froh, eine Beziehung zu führen, in der wir uns gegenseitig auch Raum lassen für Bedürfnisse oder Möglichkeiten, die gerade nur eine*r von uns hat.
//
My great wife Catharina is the biggest supporter of all my work, including my tour – even if it means months of separation for us. We are happy to have a relationship in which we give each other room for the needs or possibilities, which just has only one of us.

Junge Frau vor Computer mit Schild-Text

Ich danke Jasmin, sie war 2019 Mediengestalterin im dritten Lehrjahr bei „mensch und umwelt“ in Oldenburg (Aktualisierung: inzwischen hat sie ihre Prüfung geschafft!). Sie hat für mich die Schild-Beschriftung maßgeblich mit gestaltet und druckfertig formatiert.
//
I thank Jasmin, she was a media designer in her third year of apprenticeship at “mensch und umwelt” in Oldenburg in 2019 (Update: meanwhile she has passed her exam!). For me, she was instrumental in designing the sign lettering and formatting it ready for printing.

Mann vor Tafel mit Schild

Udo, engagiert in Sachen Nachhaltigkeit/bio/regional … (Gutscheinheft „Kostbar”), Ex-Geschäftsführer von „mensch und umwelt“, unterstützte die Schild-Gestaltung. Hier der Lesbarkeits-Abstandscheck: Ist die Schrift groß genug, dass Überholende sie lesen können?
//
Udo, committed to sustainability/bio/regional … (voucher booklet “Kostbar”), former managing director of “mensch und umwelt”, supported the sign design. Here is the readability check: Is the writing large enough that people passing by can read it?

Sven mit Schild: „Carbon free round the Baltic Sea. Save the climate!“

Sven hat den englischen Text griffig gestaltet und die Löcher im Schild zur Befestigung gebohrt, außerdem viele Tipps zum Rad gegeben und Teile angebaut. Sein Hobby ist es, Oldtimer zu kaufen und zu restaurieren und in E-Autos zu verwandeln (siehe Hintergrund oder http://mgb-gt-e.jimdo.com).
//
Sven made the English text handy and drilled the holes in the sign for fixing it, also gave many tips about the bike and added parts. His hobby is to buy and restore oldtimers and turn them into e-cars (see background or http://mgb-gt-e.jimdo.com).

Ein „Fahrradschiff“ aus vielen Rädern, paarweise aneinander gekoppelt

Michael ist gelernter Zweiradmechaniker, Künstler, Aktivist für die Verkehrswende und Tüftler; er bündelt seine Fähigkeiten und Ideen z. B. in vielrädrigen (Muskel-)Kraft-Fahrzeugen (siehe Foto – Michael vorne – oder www.olsen-kunstbauten.de). Er hat die Befestigung für mein Solar-Panel entworfen und gebaut, meine Lenker-Powerbank und viele andere Teile am Rad montiert und es fit gemacht für die Tour.
//
Michael is a trained bicycle mechanic, artist, activist for the traffic turnaround and tinkerer; he bundles his skills and ideas e.g. in multi-wheeled (muscle) power vehicles (see photo – Michael in front – or www.olsen-kunstbauten.de). He designed and built the mounting for my solar panel, mounted my handlebar powerbank and many other parts on the bike and made it fit for the tour.

Amulett

Diesen Glücksbringer hat meine Frau mir für die Reise geschenkt: das Zeichen für „Ommmm …“
//
My wife gave me this lucky charm for the trip: the sign for “Ommmm…”

mit Fahrrad am Bahnhof

Unsere Freundin Marie-Luise hat mich bei der Abfahrt am Bahnhof überrascht und fotografisch festgehalten, wie die erste Person mich nach meinem Schild gefragt hat.
//
Our friend Marie-Luise surprised me when I left the station and took a photo of the first person asking me for my sign.

Geschnitzter Schlüsselanhänger: „Lieblings-Papa“

Ein liebe-voll geschnitzter Schlüsselanhänger von meiner Tochter Janna für die Reise.
//
A lovingly carved key ring from my daughter Janna for the journey.

Fahrrad im Hof

Jannas Partner Markus – Triathlet, der schon den Ironman in Hawaii bewältigt hat – hat mir die Schaltung exakt eingestellt. An jeder Steigung habe ich es ihm gedankt.
//
Janna’s partner Markus – a triathlete who has already mastered the Ironman in Hawaii – has adjusted the gears precisely for me. At every ascent I thanked him for it.

Textplakat: This is your life. Do what you love …

Textplakat bei Janna und Markus, das sehr gut zum Start meiner Reise passt. Lesen lohnt, um sich das Essenzielle unseres Lebens nochmal bewusst zu machen!
//
Text poster at Janna and Markus, which fits very well to the start of my journey. It’s worth reading to make yourself aware of the essentials of our life again!

Mann auf Bank, zwei Räder

Mein Freund Volker hat mich auf halber Strecke von Wedel zum Hamburger Hauptbahnhof mit seinem Rad abgeholt. …
//
My friend Volker picked me up with his bike halfway from Wedel to Hamburg main station. …

Mann, 2 Räder im Hamburger Hafen

… Zu zweit sind wir immer am Wasser lang bis zum Bahnhof geradelt und haben dort im urigen Traditionslokal „Nagel“ mit Hanne gefrühstückt.
//
… The two of us always cycled along the water to the train station and had breakfast with Hanne in the very special traditional restaurant “Nagel”.

Bahnhofs-Begegnung

Beim Umsteigen in Hamburg treffe ich Annie Heger (www.annierockt.de) auf dem Weg nach Wacken! Volker war so geistesgegenwärtig, das Foto zu machen.
//
When changing trains in Hamburg I meet Annie Heger (www.annierockt.de) on the way to Wacken! Volker was so quick-witted to take the photo.

Familie

In Kiel besuche ich meinen Bruder Fedor, Schwägerin Antje und Neffe Fedor. In diesem Haus habe ich seit der Oberstufe oben mit meiner Mutter gewohnt, bis ich im Studium in eine WG zog. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken wird es mein Startpunkt für die 1. Strecke auf der 1. Etappe. Ein relativ kurzes Stück …
//
In Kiel I visit my brother Fedor, sister-in-law Antje and nephew Fedor. I have lived in this house with my mother since the upper school, until I moved into a flat share during my studies. After a nice coffee it will be my starting point for the 1st stage of the first stage. A relatively short stretch …

Mann mit Rad vor Holtenau-Fähre

… vom Kieler Ostufer die Nordseite der Förde entlang Richtung Strande. Mathias hat mich auf der Holtenau-Fähre auf mein Schild angesprochen und mit eine gute Reise gewünscht – ein sehr netter kurzer Plausch nach einer hübschen Überfahrt!
//
… from the east bank of Kiel along the north side of the fjord towards Strande. Mathias asked me on the Holtenau ferry about my sign and wished me a good journey – a very nice short chat after a nice crossing!

Freundes-Paar

In Strande bin ich abgezweigt nach Dänischenhagen, um Udo und Iris zu besuchen und dort zu übernachten. Ich blieb länger als geplant, um mit Udos Hilfe Probleme am Rad und mit der Stromversorgung zu lösen. Hier befreite er mich auch von einer Idee, die zur Manie zu werden drohte: Ich wollte auf der Reise an keine fremde Steckdose, hatte aber anfangs Probleme beim Laden. Udo nahm mir dann kurzerhand meine große Powerbank aus der Hand und lud sie über Nacht auf. Danke! (Glaubt es oder nicht: danach habe ich tatsächlich höchst selten eine Steckdose beansprucht!)
//
In Strande I branched off to Dänischenhagen to visit Udo and Iris and spend the night there. I stayed longer than planned to solve problems with the bike and the power supply with Udo’s help. Here he also freed me from an idea that threatened to become a mania: I didn’t want to go to a foreign power outlet on the journey, but had problems charging at first. Udo then took my large powerbank out of my hand and charged it overnight. Thanks! (Believe it or not: after that I actually very seldom used a power outlet!)

Mann in Badeshorts am Strand

Ich freute mich sehr, dass Lennard, der älteste Sohn, auch da war! Er bescherte mir zwei tolle Überraschungen, die ihr in zwei Videos sehen könnt: Zum Abschied sang er für mich das Lied „Back Home“ von Bukahara – sehr passend für meine Tour, richtig gut und, wie ihr seht, für mich sehr bewegend. 1000 Dank, Lennard!
//
I was very happy that Lennard, the oldest son, was there too! He gave me two great surprises, which you can see in two videos: As a farewell he sang the song “Back Home” by Bukahara for me – very fitting for my tour, really good and, as you can see, very moving for me. 1000 thanks, Lennard!

Fahrradfahrer vor der Ostsee

Und dann passte er mich in Strande mit dem Auto ab und filmte, neben mir herfahrend, einige hundert Meter, wie ich losfahre – Richtung Dänemark. Übrigens begannen hier früher, als ich noch in Kiel wohnte, meine ausgiebigen Spaziergänge hinter den Leuchtturm Bülk. Sie ließen mich irgendwann fragen, warum ich nicht einfach mal weitergehe – daraus wurde mein Projekt, die Ostsee zu Fuß abzuwandern, immer an der Wasserkante lang, immer mal ein paar Tage. Das Projekt ist weit fortgeschritten – Schleswig-Holstein ist fast durch, in Meck.-Pomm. fehlt noch einiges. Jetzt kommt aber erstmal das Fahrrad-Projekt – wieder in Etappen.
//
And then he picked me up in Strande by car and filmed, driving next to me, a few hundred meters as I set off – towards Denmark. By the way, my extensive walks behind the lighthouse Bülk started here earlier, when I still lived in Kiel. At some point they made me ask why I don’t just walk on – this became my project to walk the Baltic Sea on foot, always along the water’s edge, always for a few days. The project is well advanced – Schleswig-Holstein is almost finished, in Meck.-Pomm. some things are still missing. But now the bicycle project comes first – again in stages.

Freundin

Während der Fahrt fiel mir ein, dass die Schwester eines Freundes direkt auf meiner Wegstrecke in einem kleinen Ort fast an der Ostsee wohnt: Cirsten. Ich durfte mein Zelt auf ihrem Rasen aufschlagen, sie hat mich bewirtet – und mir ihre großartige Sammlung von Fundstücken am Ostseestrand gezeigt und erklärt: Donnerkeile, Versteinerungen, alte Werkzeuge aus Stein – ich finde es immer wieder erstaunlich, welche verborgenen Kenntnisse und Fähigkeiten Menschen haben!
//
During the trip I remembered that the sister of a friend of mine lives directly on my way in a small town almost at the Baltic Sea: Cirsten. I was allowed to pitch my tent on her lawn, she hosted me – and showed me her great collection of finds on the Baltic Sea beach and explained: thunderbolts, fossils, old tools made of stone – I always find it amazing what hidden knowledge and abilities people have!

Mann mit Rad vor Ostsee

Klaus war mit leichtem Gepäck schneller unterwegs als ich. Er sucht einen Ort am Meer, um dort mit seiner Frau zu wohnen. Er lud mich zum Spaghetti-Essen in seinem Camping-Van in der Nähe ein.
//
Klaus was faster with light luggage than me. He is looking for a place by the sea to live with his wife. He invited me to eat spaghetti in his camping van nearby.

Mann schiebt Rad am Strand

Zum Campingplatz mussten wir teilweise durch Strandsand schieben – da verfluchte ich meine Gepäckmenge. Klaus half mir, sonst hätte ich abschnallen müssen.
//
To the campground we had to push partly through beach sand – there I cursed my luggage. Klaus helped me, otherwise I would have had to unbuckle.

Ehepaar auf Weg vor Getreidefeld

Irmgard und Heinz bei ihrem täglichen Spaziergang vom Campingplatz aus. Ich traf sie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz und hatte mit einem Baum geliebäugelt, bei dem meine Hängematte über der (hier sehr niedrigen!) Steilküste gehangen hätte, habe mich das aber nicht getraut. Witzigerweise machten sie mich genau auf diesen wunderschön verzweigten Baum aufmerksam!
//
Irmgard and Heinz on their daily walk from the campsite. I met them looking for a place to stay overnight and had flirted with a tree where my hammock would have hung over the (here very low!) cliff, but I didn’t dare to do so. Funnily enough, they drew my attention exactly to this beautifully branched tree!

Mann im Rollstuhl, dahinter Frau

Am nächsten Morgen: Vor der Bäckerei, in der ich mir Frühstücksbrötchen kaufte, kam ich mit Karl Christoph ins Gespräch. Er ist Vorsitzender des NABU und berichtet u. a. von der besorgniserregenden Abnahme einiger Vogelarten. Auch die Bäckereiverkäuferin Dörte ist im Vorstand und beteiligte sich an den jährlichen Zählungen. In der Natur trifft man halt Naturfreunde!
//
The next morning: In front of the bakery, where I bought breakfast rolls, I had a conversation with Karl Christoph. He is chairman of NABU and reports, among other things, about the worrying decline of some bird species. The bakery saleswoman Dörte is also on the board and took part in the annual censuses. In nature you meet nature lovers!

Vater und Sohn mit Rädern

Bei einem kurzen Stopp, um zu gucken, ob es eine Alternative zur Landstraße gibt, stoppen Thomas und Sohn Vincent, die eine Tagestour an ihrem Urlaubsort machen, und fragen mich nach woher und wohin. Ihnen gefällt, wie mir, diese Gegend sehr!
//
During a short stop to see if there is an alternative to the country road, Thomas and son Vincent, who are making a day trip to their holiday destination, stop and ask me where from and where to. Like me, they like this area very much!

älteres Paar vor der Ostsee

Ulla, 78 und Horst, 83, sind stolz darauf, auch in ihrem Alter viel mit dem Rad zu reisen. Sie legten mir das Baltikum sehr ans Herz. An der Vogelschutzstation an der Schleimündung traf ich einige: …
//
Ulla, 78, and Horst, 83, are proud to travel a lot by bike even at their age. They recommended the Baltic States to me very much. I met some of them at the bird sanctuary at the Schleimündung: …

Mutter mit Sohn im Kindersitz

… Julia war die nächste, die sich sich sehr interessiert nach meiner Tour erkundigt; Sohn David machte der Mama das herzliche Lächeln nach 😉
//
… Julia was the next to ask about my tour with great interest; son David gave his mum a warm smile 😉

„Kondition statt Strom“ war Patricks Kommentar, nachdem er und Barbara sich versichert hatten, dass ich ohne Elektro-Unterstützung fahre. Dafür bekam er zur Belohnung eines meiner Visitenkärtchen 😉
//
“Conditioning instead of electricity” was Patrick’s comment after he and Barbara assured each other that I was driving without electric assistance. As a reward he got one of my business cards 😉

Frau neben Fahrrad

Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk begann es zu nieseln. Ich stoppte gegenüber von Ute – wir beide überlegten, ob es sich lohnt, die Regenklamotten anzuziehen. Ich outete mich als Regennichtabbekommenwoller (tatsächlich lohnte es sich kaum, wie sich dann rausstellte). Sie erzählte mir von früheren Radreisen nach Polen, Russland und dem Baltikum, wo ihr die Armut der Menschen oft zugesetzt hatte. Das verstehe ich gut!
//
It began to drizzle in the Geltinger Birk nature reserve. I stopped opposite Ute – we both thought about whether it was worth putting on the rain gear. I came out as a rain-no-getter (actually it was hardly worth it, as it turned out). She told me about earlier bicycle trips to Poland, Russia and the Baltic States, where the poverty of the people had often affected her. I understand that very well!

Mutter und Sohn

Mutter und Sohn, Claudia und Felix, haben mir sehr nett ein Tor aufgehalten. Sie haben nach dem Wacken-Festival noch einen Abstecher in die Birk gemacht. Ich erzählte von meiner Überlegung, auf bei der Radfahrt Spenden zu sammeln (was ich dann doch nicht geschafft habe); dazu berichtete er mir von Freunden, die Kilometergeld für einen guten Zweck gesammelt haben und hat mir später von zuhause aus Infos dazu gemailt. Sehr toll! Ihre Website: www.bikingborders.com/ .
//
Mother and son, Claudia and Felix, very nicely held a gate for me. They took a side trip to the Birk after the Wacken Festival. I told him about my idea to collect donations during the bike ride (which I didn’t manage to do); he told me about friends who collected mileage money for a good cause and later he sent me information about it from home. Very great! Your website: www.bikingborders.com/ .

Paar auf Terrasse

Bei Bettina und Kalle habe ich im Garten mein Zelt aufgeschlagen und bei ihnen Speis und Trank genossen – vielen Dank! Da ich mich telefonisch angemeldet, aber die Strecke deutlich unterschätzt hatte, musste ich ein ganzes Stück Landstraße fahren, um rechtzeitig da zu sein. Am nächsten Morgen entschied ich mich deshalb, den versäumten Teil der Küstenstrecke mit leichtem Gepäck nachzuholen und quartierte mich in der Flensburger Jugendherberge ein.
//
With Bettina and Kalle I pitched my tent in the garden and enjoyed food and drink with them – thank you very much! Since I had registered by phone, but had clearly underestimated the route, I had to drive quite a distance on the country road to get there in time. So the next morning I decided to make up the missed part of the coastal stretch with light luggage and stayed in the Flensburg youth hostel.

T-Shirt-Text: „Birth Place: Earth Race: Human Politics: Freedom Religion: Love“

Beim Abendbuffet trug eine junge Frau dieses Shirt mit der Aufschrift, die mir gut gefiel. Ich fragte sie und durfte das Foto machen. Wie schön wäre es, wenn dieses Selbstverständnis selbstverständlich werden würde?
//
At the evening buffet a young woman wore this shirt with the inscription, which I liked very much. I asked her and was allowed to take the photo. How nice would it be if this self-conception would become a matter of course?

Radler zeigt auf eine Fläche, die mit weißer Plane abgedeckt ist.

Dort lernte ich Hans kennen, einen Künstler aus Amsterdam, der auch mit dem Rad unterwegs war. Wir haben sehr schnell entdeckt, dass wir uns viel zu sagen und zu erzählen hatten und führten den ganzen Abend lang intensive, vertiefte Gespräche. Am nächsten Morgen entschied Hans sich, mich ein Stück zu begleiten.
//
There I met Hans, an artist from Amsterdam, who also travelled by bicycle. We discovered very quickly that we had a lot to say and tell each other and had intensive, in-depth conversations the whole evening long. The next morning Hans decided to accompany me for a while.

zwei Radler mit Rad

Wir verstanden uns auch unterwegs sehr gut und er machte, meiner Routenführung folgend, die Erfahrung, wie es ist, auch über Stock und Stein, über Waldpfade usw. zu fahren statt nur auf der Straße. Am Ende überlegte er, ob er mich 2020 ein Stück auf meiner Etappe begleitet … In Nöhren trennten wir uns, weil Hans einen Übernachtungsplatz gefunden hat – ich fuhr noch ein Stück weiter südlich und dann wieder zur Herberge zurück.
//
We also got along very well on the way and, following my route guidance, he experienced what it is like to drive over rough and smooth, over forest paths etc. instead of just on the road. In the end he thought about whether he would accompany me a little on my stage in 2020 … In Nöhren we parted because Hans found a place to stay overnight – I drove a bit further south and then back to the hostel.

drei Fahrradfahrerinnen

Raphaelle, Fatah und Eugenie bin ich im Flensburger Hafen auf der Strecke Richtung Norden begegnet. Wir unterhielten uns während der Fahrt; sie sind auf dem schnellsten Weg von Hamburg nach Kopenhagen, ich bin auf meinem langsamen Weg dann an die Küste Richtung Gendarmenstieg abgebogen. Eine sehr nette Begegnung!
//
I met Raphaelle, Fatah and Eugenie in Flensburg harbour on the way north. We talked during the trip; they are on the fastest way from Hamburg to Copenhagen, I turned to the coast on my slow way towards Gendarmenstieg. A very nice meeting!

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/feed/ 0
Grundwissen II: Einmal um die Ostsee https://www.ostseefan.eu/grundwissen-ii-einmal-um-die-ostsee/ https://www.ostseefan.eu/grundwissen-ii-einmal-um-die-ostsee/#respond Mon, 06 Jan 2020 23:23:53 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=380 Weiterlesen...

]]>
(English version see below)

Grundwissen II: Einmal um die Ostsee – wie weit ist das eigentlich?

Einmal rund um das Baltische Meer – da kommen schon ein paar Tausend Kilometer zusammen, wenn man bedenkt, dass die Fläche der Ostsee größer ist als die der Bundesrepublik (412.000 zu 357.000 km², nach Wikipedia); beim Vergleich der Ränder nimmt sich Deutschland mit insgesamt 3767 km Grenze wesentlich bescheidener aus als die zerklüftete Küstenlinie der Ostsee.

Die Angaben der Küstenlänge schwanken, was kein Wunder ist, hängt es doch erstmal von dem Maßstab ab, mit dem man misst, wie diese Seite am Beispiel Großbritanniens sehr schön deutlich macht. Eigentlich müsste also jede Angabe mit der Länge der Messabschnitte verbunden werden – was ich – außer hier – noch nie gesehen habe.
Ein bisschen wird die Seite Küstenschule diesem Anspruch gerecht, wenn sie immerhin mit und ohne Buchten und Inseln rechnet und vergleicht:

Die Ostsee misst mit all ihren Buchten und Inseln eine Küstenlänge von 22.000 km. Generalisiert man die Küstenlinie, d.h. misst man sie, ohne Buchten, Inseln etc. zu berücksichtigen, beträgt die Küstenlänge noch 7.080 km. Der Anteil der deutschen Ostseeküsten beträgt dabei 470 km, von denen rund 200 km auf Schleswig-Holsteins Außenküste entfällt. Die Küste Mecklenburg-Vorpommerns hat eine Länge von rund 270 km.

https://www.kuestenschule.ikzm-d.de/main.php?page=166,3681

Der Ostseeküsten-Radweg wird auf dieser Seite von 2009 mit 7980 km angegeben, man sieht auf der Karte aber sehr gut, dass Dänemark hier noch ganz ausgespart ist (gab es zu der Zeit noch nicht die Radwege?), ebenso wie große Inseln (Gotland! – mit fast 3000 km² Fläche größer als das Saarland, gleich groß wie Fünen und nur 600 km² kleiner als Mallorca laut Vergleichsquelle) und der Verlauf nicht immer direkt der Küste folgt (siehe zum Beispiel Lettland).
Auf der aktuellen und genaueren Karte von EuroVelo wird die Ostseeküsten-Route, Nr. 10, mit 9000 km angegeben, aber auch hier sind Öland und Gotland nicht einbezogen (wohl aber – seit 2019 – Bornholm); ferner folgt sie in Dänemark der wissenschaftlichen Ostseegrenzen-Definition (s. dazu mein Beitrag hier) und spart das Festland und Fünen fast vollständig aus. Doch auch hier zeigt sich aber beim Hereinzoomen (man kann sich die einzelnen Länder-Abschnitte anzeigen lassen), dass der Verlauf der Strecke zum Teil deutlich entfernt von der Küste liegt.
Diese Erfahrung habe ich auch auf meiner ersten Etappe gemacht – man fährt in Deutschland zum Beispiel große Abschnitte auf dem Ostseeküstenradweg, ohne das Wasser zu sehen oder nur in der Ferne. Da ich die Ostsee gerne so viel wie möglich im Blick habe, bewegte ich mich deshalb auf eigenen Wegen, in Schleswig-Holstein oft auf dem Ostsee-Wanderweg. Dafür muss man als Radler Unbequemlichkeiten oder Beschwernisse auf sich nehmen, denn schmale Pfade, gelegentliche Treppen, unfahrbare Steigungen an der Steilküste oder gar Sandstrand sind nicht für zwei Räder geeignet – jedenfalls nicht für Reiseradler mit Gepäck (manchmal bin ich mir deshalb wie ein Mountainbiker vorgekommen). Den Preis, auch mal schieben oder Rad und Gepäck getrennt tragen zu müssen, habe ich aber gerne gezahlt für die fast immer traumhafte Aussicht!

Manche Ostsee-Umrundler geben ihre Strecke übrigens mit ca. 5500 km an – die sparen dann den bottnischen Meerbusen aus und kürzen mit der Fähre Stockholm-Turku ab oder lassen mit Helsinki-Tallinn den russischen Teil aus. Sie umfahren dann die in der Karte oben ausgewiesene „Eigentliche Ostsee“. Andere schreiben von 8500 km, das kommt wohl etwa hin, wenn man dem Ostsee-Radweg die fehlenden Streckenabschnitte zuschlägt, aber nicht auf die Inseln fährt.

Ich werde, wenn ich bei meinem Konzept bleibe, wohl deutlich näher bei den o. g. 22.000 km landen, habe ich doch schon für die Etappe von Kiel bis Kalmar – was auf der Karte ja im Vergleich ein winziger Abschnitt ist – über 2500 km gebraucht. Aber hey – ich will keinen Geschwindigkeitsrekord brechen, sondern mir Zeit lassen und genießen – damit fahre ich für meinen Geschmack besser.

Basic knowledge II: Once around the Baltic Sea – how far is that actually?

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Once around the Baltic Sea – a few thousand kilometres come together, if one considers that the area of the Baltic Sea is larger than that of the Federal Republic of Germany (412,000 to 357,000 km², according to Wikipedia); when comparing the edges, Germany with a total of 3767 km of border looks much more modest than the rugged coastline of the Baltic Sea.

The information about the length of the coast varies, which is no wonder, since it depends on the scale with which one measures, as this page shows very clearly with the example of Great Britain. Actually, every indication should be connected with the length of the measuring sections – which I have never seen before, except here.
A little bit the page Coastal School does justice to this claim when it calculates and compares with and without bays and islands:

The Baltic Sea with all its bays and islands has a coastline of 22,000 km. If one generalizes the coastline, i.e. measures it without taking into account bays, islands etc., the coast length is still 7,080 km. The German Baltic Sea coasts account for 470 km, of which about 200 km are on Schleswig-Holstein’s outer coast. The coast of Mecklenburg-Vorpommern has a length of about 270 km.

https://www.kuestenschule.ikzm-d.de/main.php?page=166,3681.

The Baltic Sea coast cycle route is indicated on this page of 2009 as 7980 km, but you can see very well on the map that Denmark is still completely left out here (didn’t the cycle routes exist at that time?), as are large islands (Gotland! – with almost 3000 km² larger than Saarland, the same size as Funen and only 600 km² smaller than Mallorca according to the comparative source) and the course does not always follow the coast directly (see for example Latvia).
On the current and more accurate map of EuroVelo, the Baltic Sea coast route, No. 10, is given with 9000 km, but here, too, Öland and Gotland are not included (but – since 2019 – Bornholm); furthermore, in Denmark it follows the scientific Baltic Sea border definition (see my contribution here) and almost completely excludes the mainland and Funen. However, zooming in (you can view the individual country sections) shows that the course of the route is in part far away from the coast.

I made the same experience on my first stage – in Germany, for example, you cycle large sections on the Baltic Sea coast cycle path without seeing the water or only in the distance. As I like to have as much of the Baltic Sea in view as possible, I therefore travelled on my own paths, in Schleswig-Holstein often on the Baltic Sea hiking trail. But as a cyclist you have to take inconveniences or hardships, because narrow paths, occasional stairs, impassable ascents at the steep coast or even sandy beaches are not suitable for two bikes – at least not for cyclists with luggage (sometimes I felt like a mountain biker). The price of having to push or carry bike and luggage separately, I gladly paid for the almost always fantastic view!

By the way, some Baltic Sea circumnavigators state their route as about 5500 km – they then leave out the Gulf of Bothnia and shorten the trip with the ferry Stockholm-Turku or skip the Russian part with Helsinki-Tallinn. They then bypass the “Actual Baltic Sea” shown in the map above. Others write of 8500 km, which maybe about right, if you add the missing sections to the Baltic Sea cycle path, but don’t go to the islands.

If I stick to my concept, I will probably end up much closer to the 22,000 km mentioned above, as I already needed over 2500 km for the stage from Kiel to Kalmar – which is a tiny section on the map in comparison. But hey – I don’t want to break any speed records, but take my time and enjoy – that way I ride better for my taste.

]]>
https://www.ostseefan.eu/grundwissen-ii-einmal-um-die-ostsee/feed/ 0
Vorentscheidung I: Die Fahrtrichtung https://www.ostseefan.eu/vorentscheidung-die-fahrtrichtung/ https://www.ostseefan.eu/vorentscheidung-die-fahrtrichtung/#respond Wed, 13 Nov 2019 17:19:49 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=1 Weiterlesen...

]]>
(English version see below)

Vorentscheidung I: Die Fahrtrichtung

Vor dem Start zur Ostsee-Umrundung stellten sich einige grundsätzliche Fragen, zum Beispiel: In welcher Richtung möchte ich fahren? Die Entscheidung, mich im Uhrzeigersinn um die Ostsee zu bewegen, fiel recht klar und schnell aus folgenden Gründen:

• Mit Dänemark und Schweden würde ich als erstes durch Länder fahren, die mir relativ bekannt sind und auch von der Kultur und Lebensweise sehr nah. Als ich in Kiel studiert habe, war ich jedes Jahr in Dänemark und habe dort nur gute Erfahrungen gemacht. Schweden und Finnland habe ich nach dem Abitur 1973 schon einmal mit dem Auto bereist, in Schweden war ich auch schon zweimal mit dem Rad unterwegs.
Ich würde mir also das Unbekannte etwas aufsparen, wenn mich mich an die sonstigen Aspekte des Radreisens gewöhnt hatte. Außerdem braucht man für die russischen Abschnitte um Petersburg und Kaliningrad Visa, was mehr Vorbereitung und Zeit erfordert, als ich zur Verfügung hatte.

• Die Frage, aus welcher Richtung meistens der Wind weht, wird heftig diskutiert – für mich war sich nicht so entscheidend, weil ich bei einer Umrundung der Ostsee ja so oder so in jede Richtung mal fahre. Trotzdem scheint mir die vorherrschende Richtung aus Westen zu sein und mir so auch die ersten Etappen zu erleichtern.

• Der entscheidende Aspekt für mich aber ist: Ich möchte immer so dicht wie möglich am Wasser fahren – und das ist bei Rechtsverkehr nun mal die rechte Seite. Wenn ich eine Straße entlangfahre, habe ich keine Autos zwischen mir und der Küste. Und wenn sich mir ein Weg Richtung Wasser bietet, kann ich sofort abbiegen!

Preliminary decision I: The direction of travel

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Before the start of the Baltic Sea circumnavigation, some fundamental questions arose, for example In which direction do I want to go? The decision to move clockwise around the Baltic Sea was made quite clearly and quickly for the following reasons:

• With Denmark and Sweden I would first travel through countries that are relatively well known to me and also very close in terms of culture and way of life. When I studied in Kiel, I was in Denmark every year and had only good experiences there. I have already travelled Sweden and Finland by car after my high school diploma in 1973, in Sweden I have also travelled by bike twice.
So I would save the unknown a bit if I got used to the other aspects of cycling. Furthermore, visas are required for the Russian sections around Petersburg and Kaliningrad, which requires more preparation and time than I had available.

• The question from which direction the wind blows most of the time is hotly debated – for me it wasn’t that decisive, because when I circumnavigate the Baltic Sea I go in any direction one way or the other. Nevertheless, the prevailing direction from the west seems to me to be the one that makes the first stages easier for me.

• But the decisive aspect for me is: I always want to drive as close to the water as possible – and that’s the right side of the road when driving on the right. When I drive along a road, I don’t have any cars between me and the coast. And if I see a path towards the water, I can turn off immediately!

]]>
https://www.ostseefan.eu/vorentscheidung-die-fahrtrichtung/feed/ 0