Deprecated: Required parameter $val follows optional parameter $arr in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php on line 260 Warning: session_start(): Session cannot be started after headers have already been sent in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/setup.php on line 86 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 595 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 603 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-content/mu-plugins/drx_commons/functions/php_tools.php:260) in /customers/4/d/2/ostseefan.eu/httpd.www/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Länder // Countries – Ostseefan / Baltic Sea fan https://www.ostseefan.eu Aktuelles Radreise-Projekt: CO2-frei um die Ostsee / Current bicycle journey project: Carbon free round the Baltic Sea Fri, 18 Sep 2020 22:58:13 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Die ich traf: wieder in Deutschland (2. Etappe, 2020, 3.) // Whom I met: in Germany again (2. stage, 2020, 3.) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/#comments Sat, 05 Sep 2020 13:09:18 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=3345 Weiterlesen...

]]>

Die ich traf: wieder in Deutschland (2. Etappe, 2020, 3.) //
Whom I met: again in Germany (2. stage, 2020, 3.)

Auf der Fähre Gedser-Rostock trafen wir Sebastian und kamen ins Gespräch, als wir auf die Öffnung der Luke warteten. Er kommt aus Kopenhagen und besucht per Rad seinen Bruder in Halle, den er lange nicht gesehen hat. Da er nur wenig Zeit hat, wird er zurück mit dem Zug fahren. Da er auch ein Cannondale fährt, tauschten Catharina und er sich über ihre Erfahrungen mit den Bikes aus. Einer der sehr netten Kontakte, bei denen man bedauert, nicht etwas mehr Zeit miteinander zu haben. Auf Catharina und mich wartete im Hafen erstmal die Aussicht, ihren Reifen flicken zu müssen, dessen Plattheit beim Fahren – dann Schieben – auf die Fähre auffiel.

Nach der Überfahrt mit der Fähre von Gedser nach Rostock haben wir in einem Hotel direkt am Bahnhof eingecheckt, weil Catharina sehr früh mit dem Zug fahren musste. Davor trafen wir Barbara und Volker, beide auch sehr aktive Menschen, auch oft mit dem Rad unterwegs. Sie wollten viel über unsere Dänemark-Reise und meine Ostsee-Tour wissen.

Die Abreise von Catharina war eine Zäsur in meinem Unterwegs-Sein, deshalb setzte ich ein entsprechendes Zeichen und rasierte mir den Bart halb ab – die Hälfte fehlt halt. Was ich eigentlich nur als Gag für ein Foto machen wollte – auf die Idee hatte Svend mich gebracht – ließ ich dann einfach so und rasierte mich nicht weiter. Da ich in Deutschland wieder Maske trug (in Dänemark machte das niemand), fiel das gar nicht so vielen auf, aber unterwegs sah ich doch manche verschmitzt lachen oder peinlich berührt weggucken. Aber ein vollbärtiger Mann, den ich nach dem Weg fragte, lachte laut auf; als ich ihm erzählte, warum ich das gemacht habe, sagte er zum Abschied: „Bleib so, wie ich immer werden wollte“, was ich als sehr schönes Kompliment empfand.

In Ribnitz-Damgarten besuchten mich Martina und Arno aus Oldenburg, die bei Rostock Urlaub machten und mitbekamen, dass ich in der Gegend war. Weil wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen über uns, unsere Kinder und ich fragte sie nach ihrem Leben mit Hund.

In Ribnitz-Damgarten bin ich aufgrund der anhaltend regnerischen Wetterlage mehrere Tage in einer kleinen, sehr sympathischen Jugendherberge eingekehrt. Als ich dann für den Aufbruch mein Rad belud, kam Matthias aus dem Haus, um mich nach meinen Plänen zu befragen. Er ist selbst schon mit dem Rad im Baltikum gewesen und konnte mir einige Tipps geben; jetzt im Urlaub machte er Tagestouren. Er spricht Portugiesisch und – wie sein Shirt zeigt – Brasilien-Fan, kann auch spanisch und ist schon weit herumgekommen.

Kaum war Matthias wieder im Haus und ich abfahrbereit, kamen Christa und ihre Enkelin Paula aus dem Haus und fragten nach, was es denn mit meinem Schild auf sich habe. Daraus entspann sich ein längeres Gespräch und wir stellten viel Übereinstimmung unserer Ansichten und Haltungen fest. Christa reist schon seit vielen Jahren an die Ostseeküste und kennt sich hier gut aus, wusste zum Beispiel, dass Lyonel Feininger oft hier war (ich hatte das am Tag vorher in der Stadt entdeckt) und wollte das alles endlich mal ihrer Enkelin Paula zeigen.

Beide machen auch Yoga, und als Paula eine Übung nicht kannte, die Christa erwähnte, machte sie sie ihr kurzerhand vor – so eine tolle Frau!

Paula studiert Kunst, reist gerne, beschränkt sich aber auf Europa und ist gerade mit Interrail unterwegs; sie möchte in dem Gültigkeitsmonat noch nach Budapest und Österreich. Beide fahren auch Fahrrad und Paulas Freund, der Rennrad fährt, findet wie ich das Rad eine der größten Erfindungen. Es fiel mir wirklich schwer, mich von den beiden zu trennen, aber da ich eine weite Strecke vor mir hatte, brach ich dann auf. Aber nicht ohne das Christa kurz ins Haus ging und mit ihrer Kamera wiederkam, weil sie unbedingt noch ein Foto von mir machen wollte.

Doris, Onny, Evi und Geli (von links) bot ich an, sie zu fotografieren, als sie sich verrenkten, um alle auf ein Selfie zu passen. Eine muntere Frauentruppe, die viel und gerne lachte – allerdings gelang es mir offensichtlich nicht, sie gleichzeitig dazu zu bringen.

Gabi und Frank aus Löbau in Sachsen haben sich einen Campingwagen gemietet und machen Rad-Tagestouren; wir waren zusammen ein kleines Stück auf der Fähre von Usedom zum Festland zusammen und danach sprach Gabi mich an.

Nach einer längeren Holper-Fahrt auf einem begrasten Deich (ich hatte mich von dem Schild „DeichWEG“ verleiten lassen) kam ich schließlich auf einen Aussichtsturm zu. Jody sprach mich von sich aus auf Englisch an – was ich erstaunlich und sehr toll fand –, dass auf der Insel ein Stück weiter Seeadler gäbe und zeigte mir ein sehr gelungenes Foto, das sie dort gemacht hatte. Sie und ihr Partner, der ein Stück vorausgelaufen war, kommen aus den Niederlanden und sind gerne in der Natur, sie arbeitet auch als Ranger. Ihre Initiative ermutigte mich, den Weg dann weiter zu fahren, der allerdings auch besser wurde. Unterwegs traf ich noch einige, die mit großen Fotoobjektiven die sehr reiche und besondere Vogelwelt beobachteten.

Leider ging es nur ein kleines Stück auf die Insel Koos, dann kam eine Absperrung (direkt dahinter stand allerdings jemand und telefonierte … ob das mit dem Loch im Zaun zu erklären ist?). Ich habe mich aber lange an der Brücke aufgehalten (in etwas abenteuerlichem Zustand, einige Lücken waren so breit wie mein Fuß) und flinke Schwalben bei abenteuerlich erscheinenden Flugmanövern beobachtet und zu fotografieren versucht. Dann kam dieser Radler, der sich als Kenner der Gegend und der Natur erwies: Konrad Ott wohnt in Greifswald und hat an der Uni Kiel einen Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt (mehr zu seinen Forschungen und Tätigkeiten bei Wikipedia).

Konrad Ott liebt nach eigener Aussage die Karrendorfer Wiesen und machte mich auf zwei Personen aufmerksam, die sich um den Naturschutz sehr verdient gemacht haben: Michael Succow, der u. a. kurz nach der Wende darauf drängte, dass Naturschutzgebiete ausgewiesen werden und Prof. Dr. Müller Motzfeld, der – wie die Inschrift auf dem Gedenkstein am Wegrand zeigt – die Eindeichung der Wiesen mit initiiert hat.

Eva ist zu Fuß unterwegs. Wir grüßten uns, als ich an ihr vorbei fuhr und sie holte mich vor dem Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt ein, als ich mich dort etwas umsah. Wir haben dann zusammen auf einer Bank gepicknickt. Sie ist Designerin und arbeitet in einer IT-Firma, wo sie sich um die nutzerorientierte Oberfläche von Software kümmert. Eva hat schon viele Radtouren in Europa gemacht, dann aber zusätzlich das Wandern für sich entdeckt und läuft nun auf dem Rügen-Abschnitt des Europa-Wanderweges 10 bis rauf zum Kap Arkona.

Als wir auf das Thema kamen, wie und wem wir über unsere Tour berichten, zeigte sie mir ihr Tagebuch, in dem sie jeden Tag eine Doppelseite gestaltet und per WhatsApp verschickt.

Zum Schluss empfahl sie mir noch einen Laden in Putbus, der gewalkte Jacken aus Wolle von Schafen aus Vorpommern herstellt – sie hatte sich die Adresse sorgfältig auf ihrer Karte notiert. „Nordwolle“ heißt die Firma (genauso wie das Museum in Delmenhorst), und ich bin später hingefahren und habe eine Jacke anprobiert, die ich tatsächlich gar nicht wieder ausziehen mochte. Da sie nur auf Bestellung arbeiten, habe ich noch Zeit, mir zu überlegen, ob ich mir eine kaufe – sie sollen sogar mehrere Stunden Regen abhalten! (Ich bin gerade etwas abgenervt von teuren Regenjacken, die nach der ersten Wäsche und (professionellen!) Imprägnierung viel weniger abhalten als am Anfang).

Nach einem sehr steilen Anstieg, den ich geradeso geschafft habe, verschnaufte ich etwas und Heike kam hoch – recht entspannt, weshalb ich die Vermutung äußerte, dass sie e-Unterstützung hätte – was sie weit von sich wies. Sie und ihr Partner Roy – der schiebend hinterher kam – seien aus Seifen und Anstiege gewohnt. Die beiden nehmen sich immer wieder eine Ecke Europas radfahrend vor, jetzt haben sie eine Unterkunft in Baabe und machen von dort aus Tagestouren.

Den letzten Abschnitt meiner Route ließ ich von Komoot planen, weil die Zeit langsam knapp wurde bis zum Campingplatz. Plötzlich kam ich an einen Fähranleger, sah aber kein Schiff und hatte schon Befürchtungen, ich müsse (sehr!) weit außen rum fahren – als ich gegenüber ein Ruderboot bemerkte, das gerade abstieß und darin: Zwei Personen mit Fahrrädern. Und tatsächlich: Kai Uwe betreibt diese kleine Fähre von Hand! Ich wollte mein Gepäck abschnallen, um das Ein- und Ausladen zu erleichtern, aber er meinte, ich solle alles dran lassen und ins Boot steigen. Und tatsächlich hob er die über 50 kg ins Boot und auch auf der anderen Seite hoch auf das Ufer. Er sagte mir dann noch, wo der Radweg weitergeht, ansonsten sprach er nicht zu viel (kein Wunder, er muss mit seiner Energie sorgsam umgehen).

Nach 2 km wunderbar ausgebautem Radweg und einem erneut geradeso bewältigten Anstieg von 13 Prozent kam ich auf den Naturcampingplatz Alt-Reddevitz zugerollt und wurde von einem strahlend lachenden jungen Mann auf der Terrasse begrüßt. Ich spiegelte Timo dann zurück, wie schön es ist, so empfangen zu werden und klönte mit ihm. Er betreibt den Platz mit seinem Vater zusammen von ca. 8 bis 8, manchmal auch später; außerdem haben sie noch Ferienwohnungen und Pferde. Ich finde es schon beeindruckend, wie viel manche Menschen arbeiten und sich doch ihre gute Laune und Freude an der Arbeit bewahren – das haben wir ja schon ein paar Mal unterwegs erlebt.

Als ich an einem überdachten Bankentisch neben meinem Zeltplatz mein Abendbrot einnahm, kam Martin dazu, um zu kochen, später lernte ich dann auch Regina kennen. Die beiden kommen aus Süddeutschland und wollten wegen Corona nicht wie sonst in den Süden, sondern haben beschlossen, zum ersten Mal in den Norden zu fahren und zeigten sich begeistert. Sie blieben einige Tage und fragten mich nach schönen Orten an Ost- oder Nordsee und reisten dann weiter nach Lübeck.

Am nächsten Morgen, nachdem es stark geregnet hatte – was den ganzen Tag über anhielt – wurde der überdachte Platz mit schönem, weitem Ausblick zum dauerhaften Aufenthaltsort für Jutta aus Krefeld und mich. Ihr Zelt wurde in der Nacht geflutet und wir setzten es gemeinsam um, vor allem aber kamen wir in tiefe, wesentliche Gespräche miteinander. Wir berichteten uns gegenseitig über die Ausprägungen unserer Affinität zum Element Wasser, die sie u. a. privat als Kajak-und SUP-Paddlerin und beruflich in therapeutischer und künstlerischer Arbeit pflegt (siehe: waterdance-art.com); ich erzählte ihr von meiner Sammlung von 800 Wellen-Fotos aus den 70er Jahren. Jutta hat sogar eine Weltreise auf dem Wasserweg unternommen; das ganz Besondere dabei ist, dass sie sich das Ziel Jamaica gesetzt hat, um dort bei einem Freund arbeiten zu können, und dann quasi trampend unterwegs war: Sie fragte in den Häfen nach Mitfahrgelegenheiten, die sie ihrem Ziel näher brachten und hat es tatsächlich geschafft! Die Stationen: La Palma, Martinique und von dort mit mehreren Schiffen nach Jamaica. In den Häfen hat sie jeweils zum Teil wochenlang gearbeitet, bis es dann wieder weiter ging – durch den Panama-Kanal nach Costa Rica, Mexiko, San Diego, nochmal Mexiko und schließlich über den Landweg nach Alaska, wo sie 3 Monate beim Fischfang gearbeitet hat, bis das Unglück der Exxon Valdez dort spürbar wurde. Zurück nach Hause ging es dann 1989 im Flieger, mit ihrer Tochter im Bauch. Am Abend gingen wir gemeinsam in ein Restaurant, um unseren Austausch weiterzuführen.

Sie hat ihr Seekajak auch mit nach Rügen gebracht, wie auf diesem Foto zu sehen ist; der Anlass für den Aufenthalt hier war, sich mit einer Freundin zu treffen. Wir sprachen auch über sehr persönliche Themen und die Schwierig- und Möglichkeiten, als Rentner*in sich etwas dazuzuverdienen. Jutta würde sich gerne noch mehr ihren künstlerischen Aktivitäten widmen, u. a. Wasser zu fotografieren und zu filmen. Als wir uns schon verabschiedet hatten, trafen wir uns zufällig noch einmal auf dem Turm des Baumwipfelpfades, anschließend machte sie noch Fotos mit mir und meinem Rad und sah sich meine Rad-Ausrüstung an.

Nach und nach kam auch eine Gruppe von Freund*innen aus Mainz auf den Platz, die teils mit dem Rad, teils mit Bully nach Rügen reisten. Mit Leon kam ich am intensivsten ins Gespräch; er studiert auf Lehramt Französisch und Geographie, hat dann aber beschlossen, noch Philosophie dazuzunehmen, weil ihn die Geschicke der Welt interessieren. Wir diskutierten intensiv über mögliche oder unmögliche Wege nicht nur aus der Krise, sondern auch zur Überwindung des Kapitalismus mit seiner zwangsläufigen Ausprägung nach den Profitinteressen. Leider konnten wir keine fertige Lösung entwickeln, denn Leon musste schließlich für die Gruppe Reis kochen 😉

Als ich auf dem Campingplatz in Prora – mit gutem WLAN und einem Aufenthaltsbereich mit Steckdose – wo gab es schon diese Kombination? – abends saß, um diesen Beitrag zu erstellen, kam Andreas dazu mit seinem kleinen Hund. Ich fragte ihn nach der Rasse – von der hatte ich noch nie gehört: Havaneser, weil sie eine zeitlang auf Kuba sehr beliebt waren, bis Castro das irgendwie unterbunden hat. Er berichtete, wie er und seine Partnerin sich in der Frage, was für ein Hund es sein soll, nach und nach herangetastet haben; die Familienfreundlichkeit spielte eine große Rolle und dass der Garten nicht sehr groß ist. Und es sollte unbedingt eine Hündin sein; als dann aber bei der Züchterin die ausgewählte Hündin sich nur mit einer anderen zickte und aus einer Ecke Udo hervorgetappt kam, die Züchterin ihn auf Andreas’ Schoß legte und er sofort entspannt einschlief, war auch dieses Vorhaben Geschichte – der Hund hatte sich ausgesucht, zu wem er wollte und die Entscheidung wurde respektiert und nie bereut. Auch wenn – wie Andreas freimütig eingestand – die ersten ein bis anderthalb Jahre bis zur Akzeptanz der Sauberkeits- und anderer erwünschter Regeln nicht immer leicht waren. Eine Besonderheit dieser Rasse ist übrigens, dass er kein Unterfell hat, sondern Haare, wie Menschen. Die halten sie – anders als üblich – durch regelmäßige Friseurbesuche recht kurz.

Bei einer Kaffee- und Kuchen-Pause auf dem Weg zum Kap Arkona – ein sehr nettes kleines Draußen-Café mit Blick aufs Wasser von allen Tischen – sprachen mich Susanne und Andreas aus Erfurt an, die gerade aufbrechen wollten, als ich kam. Sie waren auf Usedom, in Zingst auf dem Darß und hier auf Rügen und wundern sich, wie unterschiedlich die Landschaften hier sind, die sie sich mit dem Fahrrad erschließen.

Ich erfuhr, dass Beate und Bernd aus Oldenburg ebenfalls Rügen mit dem Rad umkreisten – nur in der anderen Richtung. Wir verabredeten, uns auf dem Campingplatz von Schaprode zu treffen. Als ich nur ein paar Kilometer entfernt war, bog der Weg, der immer am Wasser entlang ging, Richtung Landesinnere ab; nur ein begraster Fahrweg führte weiter. An seinem Anfang sonnte sich ein Paar auf einer Decke und ich fragte sie, ob der Weg befahrbar sei – als ich bemerkte, dass es die beiden waren! …

… Wir genossen dann zu dritt den sonnigen Tag und hatten uns viel zu erzählen, weil wir uns lange nicht gesehen hatten. Dann teilten wir unsere bisherigen Rügen-Eindrücke aus und planten, wie wir die gemeinsame Zeit verbringen wollten.

Wir aßen in dem fantastischen Restaurant Schilling (www.https://www.schillings-gasthof.de/) im Hafen von Schaprode zu Abend – wohl das beste Essen auf meiner Tour und eines der anregendsten Gespräche; neben persönlichen Themen – Leben als Rentner (Bernd und ich, beide Ex-Lehrer), Umgang mit Corona u.v.m. – sehr viel über die Qualitäten des Urlaubs mit dem Rad oder auch des Radreisens. Das haben wir dann am nächsten Tag gemeinsam umgesetzt auf einer Tour über die Insel Hiddensee. …

… Unsere erste Station auf der Insel war der kleine Leuchtturm, den Bernd schon beim Segeln mal von der Wasserseite aus gesehen hatte. Es windete wunderbar heftig und der Weg dahin ging durch schweren Modder – hier zeigte sich die Stärke der dickeren Reifen der beiden und die einzige Schwäche meines Rades: Da ein Randonneur wie meines eigentlich schmale Reifen hat, ich aber dickere haben wollte, um auch offroad unterwegs sein zu können, ist der Abstand zum Schutzblech extrem schmal und setzt sich bei Schlamm sofort dicht. Trotzdem bin ich noch soweit südlich wie möglich die schmalen Pfade gefahren, während die beiden im Cafè „Rosi“ auf mich warteten. Wir fuhren dann noch zusammen bis Kloster, da übernachteten die beiden, während ich alleine nach einer Umrundung des Nordteils der Insel von Vitte zurück nach Schaprode schipperte.

Hier setzt auch jemand auf Langsamkeit: Rudi und Waltraud kommen aus Bad Doberan bei Rostock und wollen die Insel Rügen umrunden in ihrem liebevoll hergerichteten Hänger samt Trecker „Fiete“.

Der Bonsai-Pitbull ist übrigens ein Dackel!

Hier sind alle drei – sie haben es sich unter ihrem kleinen Zelt-Vorbau gemütlich gemacht. Sie brauchten 13 Stunden mit ihrem Trecker-Gespann von Bad Doberan bei Rostock bis nach Rügen – eine Zeit, in der andere, wie Rudi sagt, mit dem Auto bis nach Italien fahren.

Ich empfahl ihm das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny; er wusste zu berichten, dass der Tennis-Profi Michael Stich etwas mit Langsamkeit zu tun habe. Ich habe versucht, das zu recherchieren und habe interessanterweise dieses Interview gefunden, in dem er Nadolny als Lieblingsschriftsteller bezeichnet und sich auch auf ihn bezieht: „Nadolny sagt, es gibt für alles im Leben drei Momente: einen verfrühten, einen richtigen und einen zu späten. Das hat für mich unbedingt Sinn. Allerdings weiß man so etwas meist erst, wenn man ein bisschen Lebenserfahrung gesammelt hat“ (www.welt.de).

Vor einem Supermarkt packte ich gerade die Einkäufe ein, als Norbert aus Wiernsheim bei Pforzheim mich ansprach. Was das Urlaubsziel betraf, ging es ihm ähnlich wie mir: Sie wollten eigentlich nach Schweden, wo sie seit Jahren auf Torsö – einer Insel im Vänernsee – Urlaub machen. Dieses Jahr fuhren er, seine Frau Sonja und ein Freund mit einem gemieteten Camping-Anhänger nach Rügen und dann ev. noch Bornholm – sie scheinen Inseln zu bevorzugen.

Mike aus Berlin traf ich vor dem Damm, der nach Ummanz führt, eine kleine, Rügen westlich vorgelagerte Insel. Ich schaute gerade den Pylon an, als er stoppte und mich danach scherzhaft fragte (leider weiß ich nicht mehr, wie – bezog er sich auf Asterix und Obelix?). Ich konnte ihn dank gelesener Inschrift aufklären, dass die Straßenbrücke aus 68 dieser Pfähle steht. Viel spannender war es, von ihm zu hören, dass er überwiegend „wild“ übernachtet – im Zelt, aber auch schon mal in einem Bushaltestellen-Häuschen. Und dass er alle Radwege kennt, die von Berlin abgehen und auch schon an Nord- und Ostsee gefahren ist.

Ines habe ich schon mehrfach bei meiner Inselumrundung gesehen, meistens auf Campingplätzen – kein Wunder, wie sich herausstellte, weil sie und Janos Rügen in ähnlichem Tempo umrunden. Dieses Mal haben wir uns, als ich in Altefähr ankam, nicht nur im Vorbeifahren gegrüßt, sondern auch ein wenig zusammengesessen. Sie kommen aus Ilmenau. Wir waren uns nicht sicher, ob wir und vier- oder gar fünfmal begegnet sind – lustig war es jedenfalls. Sie fahren noch zur Fähre Glewitz – Stahlbrode, mit der ich auch auf die Insel gekommen bin, weil ihr Auto dort steht. Ich dagegen werde nach dieser Nacht direkt Stralsund ansteuern.

Das sind (von links) Hanneke, Roel, Marcel und Lisbeth; zwei Schwestern aus Holland mit ihren Männern auf dem Campingplatz von Zingst. Sie hatten – wie ich – mit Mücken zu kämpfen, deshalb die Kapuzen. Marcel hatte vorher schon interessiert mein Koga-Miyata inspiziert, was ja eine niederländische Fahrradmarke ist (der japanische Teil des Namens kommt von dem Rahmenbauer Miyata Kōgyō; seit 2010, als die Zusammenarbeit beendet wurde, heißen die Räder nur noch KOGA). Sie sind begeistert von der Gegend und wollten noch weiter nach Rügen. Ein längeres Gespräch war nicht möglich – ihr wisst schon, die Mücken! –, aber es war eine sehr herzliche Begegnung.

Nicola und Tyler sind aus Berlin, er ist allerdings ursprünglich Amerikaner – die Geschichte, warum er hierher kam, war ihm zu lang zu erzählen. Nicola hat ihn unterwegs gerettet, als er eine Schraube verloren hat, die den Gepäckträger hielt – denn sie hatte noch kurz vor der Abfahrt die wirklich unverzichtbaren Kabelbinder besorgt, die jetzt halfen!

Mir halfen die beiden, ein Bild über Russland zu gewinnen, denn sie waren schon oft da (wenn ich es richtig mitbekommen habe, lebt ihr Vater in Moskau) und meinten, Petersburg müsse man gesehen haben. Und man solle, wenn es geht, ein paar Brocken der Sprache lernen (sie hat sie studiert!), um besser durch- und in den Genuss der russischen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zu kommen. Aber auf keinen Fall, so wie es viele Ostsee-Umradler tun, die die Fähre zwischen Helsinki und Tallinn nehmen – dieses Land auf der Reise auslassen!

Auf der Suche nach funktionierendem Internet habe ich mich auf mehreren Campingplätzen in der Nähe des Routers, sprich, der Anmeldung herumgetrieben. Das war auf dem Campingplatz Dierhagen nicht anders – und ich war damit nicht allein. So kam es zu einem sympathisch frech-forschen Plausch mit diesem Pärchen – seit 19 Jahren zusammen, davon 16 verheiratet: Beate und Marion aus Kiel. Mehr weiß ich leider nicht mehr – außer, dass wir uns alle sehr amüsiert und viel gelacht haben. Sehr süß, wie die beiden miteinander umgehen, oder?

Ich war am Dierhagener Strand dabei, die großformatigen Nachbildungen von Meeresbewohnern wie dieser Miesmuschel zu fotografieren, vor der hier Elisabeth und Andreas posieren. Das kam so, dass Andreas sein Fahrrad dagegengelehnt hatte und ich ihn bat, das wegzunehmen – woraufhin er mich fragte, ob er mich davor fotografieren solle – sie kaufte derweil was am Kiosk ein. Das fand ich sehr nett, mit dieser kleinen implizierten Kritik – jedenfalls hätte man es so verstehen können – so positiv umzugehen!

So kam es zu diesem Foto.

Später, als ich an einem schönen Platz mit Meerblick frühstückte – ich fahre meistens erst ein Stück und kann dann das erste Mahl mit der Aussicht zusammen viel mehr genießen –, winkte mir eine Frau zu; das war wieder Elisabeth, wie ich dann erkannte, die lange am Strand gebückt lief und nach Schätzen Ausschau hielt.

Meine letzte Begegnung dieser Etappe hatte ich am Strand von Markgrafenheide – dem Rostock am nächsten gelegenenen Campingplatz (und, nebenbei bemerkt, der weitaus teuerste meiner ganzen Tour!). Während ich der sinkenden Sonne zusah, machte er Fotos und strahlte vor Begeisterung. …

… Robbys neues iPhone fing die Farben viel besser ein als meins, deshalb machte er noch Selfies von uns. Danach verabredeten wir uns zum Pizza-Essen auf dem Campingplatz und unterhielten uns den ganzen Abend sehr angeregt. Auch wenn wir in Bezug auf Corona nicht einer Meinung waren, war es ein sehr angenehmer Kontakt; wir schickten und später per Mail unsere Fotos und sind auf Instagram verbunden.

Mann in Fahrradkleidung und mit Rad unter Deck der Fähre

Auf der Fähre Gedser-Rostock trafen wir Sebastian und kamen ins Gespräch, als wir auf die Öffnung der Luke warteten. Er kommt aus Kopenhagen und besucht per Rad seinen Bruder in Halle, den er lange nicht gesehen hat. Da er nur wenig Zeit hat, wird er zurück mit dem Zug fahren. Da er auch ein Cannondale fährt, tauschten Catharina und er sich über ihre Erfahrungen mit den Bikes aus. Einer der sehr netten Kontakte, bei denen man bedauert, nicht etwas mehr Zeit miteinander zu haben. Auf Catharina und mich wartete im Hafen erstmal die Aussicht, ihren Reifen flicken zu müssen, dessen Plattheit beim Fahren – dann Schieben – auf die Fähre auffiel.

Paar

Nach der Überfahrt mit der Fähre von Gedser nach Rostock haben wir in einem Hotel direkt am Bahnhof eingecheckt, weil Catharina sehr früh mit dem Zug fahren musste. Davor trafen wir Barbara und Volker, beide auch sehr aktive Menschen, auch oft mit dem Rad unterwegs. Sie wollten viel über unsere Dänemark-Reise und meine Ostsee-Tour wissen.

Die Abreise von Catharina war eine Zäsur in meinem Unterwegs-Sein, deshalb setzte ich ein entsprechendes Zeichen und rasierte mir den Bart halb ab – die Hälfte fehlt halt. Was ich eigentlich nur als Gag für ein Foto machen wollte – auf die Idee hatte Svend mich gebracht – ließ ich dann einfach so und rasierte mich nicht weiter. Da ich in Deutschland wieder Maske trug (in Dänemark machte das niemand), fiel das gar nicht so vielen auf, aber unterwegs sah ich doch manche verschmitzt lachen oder peinlich berührt weggucken. Aber ein vollbärtiger Mann, den ich nach dem Weg fragte, lachte laut auf; als ich ihm erzählte, warum ich das gemacht habe, sagte er zum Abschied: „Bleib so, wie ich immer werden wollte“, was ich als sehr schönes Kompliment empfand.

Paar vor Kirche

In Ribnitz-Damgarten besuchten mich Martina und Arno aus Oldenburg, die bei Rostock Urlaub machten und mitbekamen, dass ich in der Gegend war. Weil wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen über uns, unsere Kinder und ich fragte sie nach ihrem Leben mit Hund.

Mann mit Brasilien-Trikot

In Ribnitz-Damgarten bin ich aufgrund der anhaltend regnerischen Wetterlage mehrere Tage in einer kleinen, sehr sympathischen Jugendherberge eingekehrt. Als ich dann für den Aufbruch mein Rad belud, kam Matthias aus dem Haus, um mich nach meinen Plänen zu befragen. Er ist selbst schon mit dem Rad im Baltikum gewesen und konnte mir einige Tipps geben; jetzt im Urlaub machte er Tagestouren. Er spricht Portugiesisch und – wie sein Shirt zeigt – Brasilien-Fan, kann auch spanisch und ist schon weit herumgekommen.

Enkelin umarmt Oma

Kaum war Matthias wieder im Haus und ich abfahrbereit, kamen Christa und ihre Enkelin Paula aus dem Haus und fragten nach, was es denn mit meinem Schild auf sich habe. Daraus entspann sich ein längeres Gespräch und wir stellten viel Übereinstimmung unserer Ansichten und Haltungen fest. Christa reist schon seit vielen Jahren an die Ostseeküste und kennt sich hier gut aus, wusste zum Beispiel, dass Lyonel Feininger oft hier war (ich hatte das am Tag vorher in der Stadt entdeckt) und wollte das alles endlich mal ihrer Enkelin Paula zeigen.

Frau macht Yoga-Übung auf dem Boden

Beide machen auch Yoga, und als Paula eine Übung nicht kannte, die Christa erwähnte, machte sie sie ihr kurzerhand vor – so eine tolle Frau!

Oma und Enkelin

Paula studiert Kunst, reist gerne, beschränkt sich aber auf Europa und ist gerade mit Interrail unterwegs; sie möchte in dem Gültigkeitsmonat noch nach Budapest und Österreich. Beide fahren auch Fahrrad und Paulas Freund, der Rennrad fährt, findet wie ich das Rad eine der größten Erfindungen. Es fiel mir wirklich schwer, mich von den beiden zu trennen, aber da ich eine weite Strecke vor mir hatte, brach ich dann auf. Aber nicht ohne das Christa kurz ins Haus ging und mit ihrer Kamera wiederkam, weil sie unbedingt noch ein Foto von mir machen wollte.

vier Frauen

Doris, Onny, Evi und Geli (von links) bot ich an, sie zu fotografieren, als sie sich verrenkten, um alle auf ein Selfie zu passen. Eine muntere Frauentruppe, die viel und gerne lachte – allerdings gelang es mir offensichtlich nicht, sie gleichzeitig dazu zu bringen.

Paar mit Radhelmen

Gabi und Frank aus Löbau in Sachsen haben sich einen Campingwagen gemietet und machen Rad-Tagestouren; wir waren zusammen ein kleines Stück auf der Fähre von Usedom zum Festland zusammen und danach sprach Gabi mich an.

Frau guckt durch Fernglas

Nach einer längeren Holper-Fahrt auf einem begrasten Deich (ich hatte mich von dem Schild „DeichWEG“ verleiten lassen) kam ich schließlich auf einen Aussichtsturm zu. Jody sprach mich von sich aus auf Englisch an – was ich erstaunlich und sehr toll fand –, dass auf der Insel ein Stück weiter Seeadler gäbe und zeigte mir ein sehr gelungenes Foto, das sie dort gemacht hatte. Sie und ihr Partner, der ein Stück vorausgelaufen war, kommen aus den Niederlanden und sind gerne in der Natur, sie arbeitet auch als Ranger. Ihre Initiative ermutigte mich, den Weg dann weiter zu fahren, der allerdings auch besser wurde. Unterwegs traf ich noch einige, die mit großen Fotoobjektiven die sehr reiche und besondere Vogelwelt beobachteten.

Radfahrer auf Brücke

Leider ging es nur ein kleines Stück auf die Insel Koos, dann kam eine Absperrung (direkt dahinter stand allerdings jemand und telefonierte … ob das mit dem Loch im Zaun zu erklären ist?). Ich habe mich aber lange an der Brücke aufgehalten (in etwas abenteuerlichem Zustand, einige Lücken waren so breit wie mein Fuß) und flinke Schwalben bei abenteuerlich erscheinenden Flugmanövern beobachtet und zu fotografieren versucht. Dann kam dieser Radler, der sich als Kenner der Gegend und der Natur erwies: Konrad Ott wohnt in Greifswald und hat an der Uni Kiel einen Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt (mehr zu seinen Forschungen und Tätigkeiten bei Wikipedia).

Stein-Inschrift „Zum Gedenken an Prof. Dr. Müller-Motzfeld"

Konrad Ott liebt nach eigener Aussage die Karrendorfer Wiesen und machte mich auf zwei Personen aufmerksam, die sich um den Naturschutz sehr verdient gemacht haben: Michael Succow, der u. a. kurz nach der Wende darauf drängte, dass Naturschutzgebiete ausgewiesen werden und Prof. Dr. Müller Motzfeld, der – wie die Inschrift auf dem Gedenkstein am Wegrand zeigt – die Eindeichung der Wiesen mit initiiert hat.

Frau mit Wanderstock

Eva ist zu Fuß unterwegs. Wir grüßten uns, als ich an ihr vorbei fuhr und sie holte mich vor dem Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt ein, als ich mich dort etwas umsah. Wir haben dann zusammen auf einer Bank gepicknickt. Sie ist Designerin und arbeitet in einer IT-Firma, wo sie sich um die nutzerorientierte Oberfläche von Software kümmert. Eva hat schon viele Radtouren in Europa gemacht, dann aber zusätzlich das Wandern für sich entdeckt und läuft nun auf dem Rügen-Abschnitt des Europa-Wanderweges 10 bis rauf zum Kap Arkona.

Tagebucheintrag mit Zeichnung

Als wir auf das Thema kamen, wie und wem wir über unsere Tour berichten, zeigte sie mir ihr Tagebuch, in dem sie jeden Tag eine Doppelseite gestaltet und per WhatsApp verschickt.

Frau mit Karte

Zum Schluss empfahl sie mir noch einen Laden in Putbus, der gewalkte Jacken aus Wolle von Schafen aus Vorpommern herstellt – sie hatte sich die Adresse sorgfältig auf ihrer Karte notiert. „Nordwolle“ heißt die Firma (genauso wie das Museum in Delmenhorst), und ich bin später hingefahren und habe eine Jacke anprobiert, die ich tatsächlich gar nicht wieder ausziehen mochte. Da sie nur auf Bestellung arbeiten, habe ich noch Zeit, mir zu überlegen, ob ich mir eine kaufe – sie sollen sogar mehrere Stunden Regen abhalten! (Ich bin gerade etwas abgenervt von teuren Regenjacken, die nach der ersten Wäsche und (professionellen!) Imprägnierung viel weniger abhalten als am Anfang).

Paar mit Rädern

Nach einem sehr steilen Anstieg, den ich geradeso geschafft habe, verschnaufte ich etwas und Heike kam hoch – recht entspannt, weshalb ich die Vermutung äußerte, dass sie e-Unterstützung hätte – was sie weit von sich wies. Sie und ihr Partner Roy – der schiebend hinterher kam – seien aus Seifen und Anstiege gewohnt. Die beiden nehmen sich immer wieder eine Ecke Europas radfahrend vor, jetzt haben sie eine Unterkunft in Baabe und machen von dort aus Tagestouren.

Ruderer

Den letzten Abschnitt meiner Route ließ ich von Komoot planen, weil die Zeit langsam knapp wurde bis zum Campingplatz. Plötzlich kam ich an einen Fähranleger, sah aber kein Schiff und hatte schon Befürchtungen, ich müsse (sehr!) weit außen rum fahren – als ich gegenüber ein Ruderboot bemerkte, das gerade abstieß und darin: Zwei Personen mit Fahrrädern. Und tatsächlich: Kai Uwe betreibt diese kleine Fähre von Hand! Ich wollte mein Gepäck abschnallen, um das Ein- und Ausladen zu erleichtern, aber er meinte, ich solle alles dran lassen und ins Boot steigen. Und tatsächlich hob er die über 50 kg ins Boot und auch auf der anderen Seite hoch auf das Ufer. Er sagte mir dann noch, wo der Radweg weitergeht, ansonsten sprach er nicht zu viel (kein Wunder, er muss mit seiner Energie sorgsam umgehen).

Mann vor Campingplatz

Nach 2 km wunderbar ausgebautem Radweg und einem erneut geradeso bewältigten Anstieg von 13 Prozent kam ich auf den Naturcampingplatz Alt-Reddevitz zugerollt und wurde von einem strahlend lachenden jungen Mann auf der Terrasse begrüßt. Ich spiegelte Timo dann zurück, wie schön es ist, so empfangen zu werden und klönte mit ihm. Er betreibt den Platz mit seinem Vater zusammen von ca. 8 bis 8, manchmal auch später; außerdem haben sie noch Ferienwohnungen und Pferde. Ich finde es schon beeindruckend, wie viel manche Menschen arbeiten und sich doch ihre gute Laune und Freude an der Arbeit bewahren – das haben wir ja schon ein paar Mal unterwegs erlebt.

junges Paar vor Bully

Als ich an einem überdachten Bankentisch neben meinem Zeltplatz mein Abendbrot einnahm, kam Martin dazu, um zu kochen, später lernte ich dann auch Regina kennen. Die beiden kommen aus Süddeutschland und wollten wegen Corona nicht wie sonst in den Süden, sondern haben beschlossen, zum ersten Mal in den Norden zu fahren und zeigten sich begeistert. Sie blieben einige Tage und fragten mich nach schönen Orten an Ost- oder Nordsee und reisten dann weiter nach Lübeck.

Frau an Banktisch

Am nächsten Morgen, nachdem es stark geregnet hatte – was den ganzen Tag über anhielt – wurde der überdachte Platz mit schönem, weitem Ausblick zum dauerhaften Aufenthaltsort für Jutta aus Krefeld und mich. Ihr Zelt wurde in der Nacht geflutet und wir setzten es gemeinsam um, vor allem aber kamen wir in tiefe, wesentliche Gespräche miteinander. Wir berichteten uns gegenseitig über die Ausprägungen unserer Affinität zum Element Wasser, die sie u. a. privat als Kajak-und SUP-Paddlerin und beruflich in therapeutischer und künstlerischer Arbeit pflegt (siehe: waterdance-art.com); ich erzählte ihr von meiner Sammlung von 800 Wellen-Fotos aus den 70er Jahren. Jutta hat sogar eine Weltreise auf dem Wasserweg unternommen; das ganz Besondere dabei ist, dass sie sich das Ziel Jamaica gesetzt hat, um dort bei einem Freund arbeiten zu können, und dann quasi trampend unterwegs war: Sie fragte in den Häfen nach Mitfahrgelegenheiten, die sie ihrem Ziel näher brachten und hat es tatsächlich geschafft! Die Stationen: La Palma, Martinique und von dort mit mehreren Schiffen nach Jamaica. In den Häfen hat sie jeweils zum Teil wochenlang gearbeitet, bis es dann wieder weiter ging – durch den Panama-Kanal nach Costa Rica, Mexiko, San Diego, nochmal Mexiko und schließlich über den Landweg nach Alaska, wo sie 3 Monate beim Fischfang gearbeitet hat, bis das Unglück der Exxon Valdez dort spürbar wurde. Zurück nach Hause ging es dann 1989 im Flieger, mit ihrer Tochter im Bauch. Am Abend gingen wir gemeinsam in ein Restaurant, um unseren Austausch weiterzuführen.

Frau vor Auto mit Kajak

Sie hat ihr Seekajak auch mit nach Rügen gebracht, wie auf diesem Foto zu sehen ist; der Anlass für den Aufenthalt hier war, sich mit einer Freundin zu treffen. Wir sprachen auch über sehr persönliche Themen und die Schwierig- und Möglichkeiten, als Rentner*in sich etwas dazuzuverdienen. Jutta würde sich gerne noch mehr ihren künstlerischen Aktivitäten widmen, u. a. Wasser zu fotografieren und zu filmen. Als wir uns schon verabschiedet hatten, trafen wir uns zufällig noch einmal auf dem Turm des Baumwipfelpfades, anschließend machte sie noch Fotos mit mir und meinem Rad und sah sich meine Rad-Ausrüstung an.

Junger Mann

Nach und nach kam auch eine Gruppe von Freund*innen aus Mainz auf den Platz, die teils mit dem Rad, teils mit Bully nach Rügen reisten. Mit Leon kam ich am intensivsten ins Gespräch; er studiert auf Lehramt Französisch und Geographie, hat dann aber beschlossen, noch Philosophie dazuzunehmen, weil ihn die Geschicke der Welt interessieren. Wir diskutierten intensiv über mögliche oder unmögliche Wege nicht nur aus der Krise, sondern auch zur Überwindung des Kapitalismus mit seiner zwangsläufigen Ausprägung nach den Profitinteressen. Leider konnten wir keine fertige Lösung entwickeln, denn Leon musste schließlich für die Gruppe Reis kochen 😉

Mann

Als ich auf dem Campingplatz in Prora – mit gutem WLAN und einem Aufenthaltsbereich mit Steckdose – wo gab es schon diese Kombination? – abends saß, um diesen Beitrag zu erstellen, kam Andreas dazu mit seinem kleinen Hund. Ich fragte ihn nach der Rasse – von der hatte ich noch nie gehört: Havaneser, weil sie eine zeitlang auf Kuba sehr beliebt waren, bis Castro das irgendwie unterbunden hat. Er berichtete, wie er und seine Partnerin sich in der Frage, was für ein Hund es sein soll, nach und nach herangetastet haben; die Familienfreundlichkeit spielte eine große Rolle und dass der Garten nicht sehr groß ist. Und es sollte unbedingt eine Hündin sein; als dann aber bei der Züchterin die ausgewählte Hündin sich nur mit einer anderen zickte und aus einer Ecke Udo hervorgetappt kam, die Züchterin ihn auf Andreas’ Schoß legte und er sofort entspannt einschlief, war auch dieses Vorhaben Geschichte – der Hund hatte sich ausgesucht, zu wem er wollte und die Entscheidung wurde respektiert und nie bereut. Auch wenn – wie Andreas freimütig eingestand – die ersten ein bis anderthalb Jahre bis zur Akzeptanz der Sauberkeits- und anderer erwünschter Regeln nicht immer leicht waren. Eine Besonderheit dieser Rasse ist übrigens, dass er kein Unterfell hat, sondern Haare, wie Menschen. Die halten sie – anders als üblich – durch regelmäßige Friseurbesuche recht kurz.

Paar mit Rädern

Bei einer Kaffee- und Kuchen-Pause auf dem Weg zum Kap Arkona – ein sehr nettes kleines Draußen-Café mit Blick aufs Wasser von allen Tischen – sprachen mich Susanne und Andreas aus Erfurt an, die gerade aufbrechen wollten, als ich kam. Sie waren auf Usedom, in Zingst auf dem Darß und hier auf Rügen und wundern sich, wie unterschiedlich die Landschaften hier sind, die sie sich mit dem Fahrrad erschließen.

Paar

Ich erfuhr, dass Beate und Bernd aus Oldenburg ebenfalls Rügen mit dem Rad umkreisten – nur in der anderen Richtung. Wir verabredeten, uns auf dem Campingplatz von Schaprode zu treffen. Als ich nur ein paar Kilometer entfernt war, bog der Weg, der immer am Wasser entlang ging, Richtung Landesinnere ab; nur ein begraster Fahrweg führte weiter. An seinem Anfang sonnte sich ein Paar auf einer Decke und ich fragte sie, ob der Weg befahrbar sei – als ich bemerkte, dass es die beiden waren! …

drei Personen vor Ostsee

… Wir genossen dann zu dritt den sonnigen Tag und hatten uns viel zu erzählen, weil wir uns lange nicht gesehen hatten. Dann teilten wir unsere bisherigen Rügen-Eindrücke aus und planten, wie wir die gemeinsame Zeit verbringen wollten.

Paar mit Rädern

Wir aßen in dem fantastischen Restaurant Schilling (www.https://www.schillings-gasthof.de/) im Hafen von Schaprode zu Abend – wohl das beste Essen auf meiner Tour und eines der anregendsten Gespräche; neben persönlichen Themen – Leben als Rentner (Bernd und ich, beide Ex-Lehrer), Umgang mit Corona u.v.m. – sehr viel über die Qualitäten des Urlaubs mit dem Rad oder auch des Radreisens. Das haben wir dann am nächsten Tag gemeinsam umgesetzt auf einer Tour über die Insel Hiddensee. …

zwei vor Leuchtturm

… Unsere erste Station auf der Insel war der kleine Leuchtturm, den Bernd schon beim Segeln mal von der Wasserseite aus gesehen hatte. Es windete wunderbar heftig und der Weg dahin ging durch schweren Modder – hier zeigte sich die Stärke der dickeren Reifen der beiden und die einzige Schwäche meines Rades: Da ein Randonneur wie meines eigentlich schmale Reifen hat, ich aber dickere haben wollte, um auch offroad unterwegs sein zu können, ist der Abstand zum Schutzblech extrem schmal und setzt sich bei Schlamm sofort dicht. Trotzdem bin ich noch soweit südlich wie möglich die schmalen Pfade gefahren, während die beiden im Cafè „Rosi“ auf mich warteten. Wir fuhren dann noch zusammen bis Kloster, da übernachteten die beiden, während ich alleine nach einer Umrundung des Nordteils der Insel von Vitte zurück nach Schaprode schipperte.

Bauwagen mit Schrift: „Entdecke die Langsamkeit"

Hier setzt auch jemand auf Langsamkeit: Rudi und Waltraud kommen aus Bad Doberan bei Rostock und wollen die Insel Rügen umrunden in ihrem liebevoll hergerichteten Hänger samt Trecker „Fiete“.

Der Bonsai-Pitbull ist übrigens ein Dackel!

Mann, Zelt-Vorbau

Hier sind alle drei – sie haben es sich unter ihrem kleinen Zelt-Vorbau gemütlich gemacht. Sie brauchten 13 Stunden mit ihrem Trecker-Gespann von Bad Doberan bei Rostock bis nach Rügen – eine Zeit, in der andere, wie Rudi sagt, mit dem Auto bis nach Italien fahren.

Mann vor Trecker-Gespann

Ich empfahl ihm das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny; er wusste zu berichten, dass der Tennis-Profi Michael Stich etwas mit Langsamkeit zu tun habe. Ich habe versucht, das zu recherchieren und habe interessanterweise dieses Interview gefunden, in dem er Nadolny als Lieblingsschriftsteller bezeichnet und sich auch auf ihn bezieht: „Nadolny sagt, es gibt für alles im Leben drei Momente: einen verfrühten, einen richtigen und einen zu späten. Das hat für mich unbedingt Sinn. Allerdings weiß man so etwas meist erst, wenn man ein bisschen Lebenserfahrung gesammelt hat“ (www.welt.de).

Mann vor Auto

Vor einem Supermarkt packte ich gerade die Einkäufe ein, als Norbert aus Wiernsheim bei Pforzheim mich ansprach. Was das Urlaubsziel betraf, ging es ihm ähnlich wie mir: Sie wollten eigentlich nach Schweden, wo sie seit Jahren auf Torsö – einer Insel im Vänernsee – Urlaub machen. Dieses Jahr fuhren er, seine Frau Sonja und ein Freund mit einem gemieteten Camping-Anhänger nach Rügen und dann ev. noch Bornholm – sie scheinen Inseln zu bevorzugen.

Mann mit Rad

Mike aus Berlin traf ich vor dem Damm, der nach Ummanz führt, eine kleine, Rügen westlich vorgelagerte Insel. Ich schaute gerade den Pylon an, als er stoppte und mich danach scherzhaft fragte (leider weiß ich nicht mehr, wie – bezog er sich auf Asterix und Obelix?). Ich konnte ihn dank gelesener Inschrift aufklären, dass die Straßenbrücke aus 68 dieser Pfähle steht. Viel spannender war es, von ihm zu hören, dass er überwiegend „wild“ übernachtet – im Zelt, aber auch schon mal in einem Bushaltestellen-Häuschen. Und dass er alle Radwege kennt, die von Berlin abgehen und auch schon an Nord- und Ostsee gefahren ist.

Paar am Tisch mit Bier

Ines habe ich schon mehrfach bei meiner Inselumrundung gesehen, meistens auf Campingplätzen – kein Wunder, wie sich herausstellte, weil sie und Janos Rügen in ähnlichem Tempo umrunden. Dieses Mal haben wir uns, als ich in Altefähr ankam, nicht nur im Vorbeifahren gegrüßt, sondern auch ein wenig zusammengesessen. Sie kommen aus Ilmenau. Wir waren uns nicht sicher, ob wir und vier- oder gar fünfmal begegnet sind – lustig war es jedenfalls. Sie fahren noch zur Fähre Glewitz – Stahlbrode, mit der ich auch auf die Insel gekommen bin, weil ihr Auto dort steht. Ich dagegen werde nach dieser Nacht direkt Stralsund ansteuern.

2 Paare

Das sind (von links) Hanneke, Roel, Marcel und Lisbeth; zwei Schwestern aus Holland mit ihren Männern auf dem Campingplatz von Zingst. Sie hatten – wie ich – mit Mücken zu kämpfen, deshalb die Kapuzen. Marcel hatte vorher schon interessiert mein Koga-Miyata inspiziert, was ja eine niederländische Fahrradmarke ist (der japanische Teil des Namens kommt von dem Rahmenbauer Miyata Kōgyō; seit 2010, als die Zusammenarbeit beendet wurde, heißen die Räder nur noch KOGA). Sie sind begeistert von der Gegend und wollten noch weiter nach Rügen. Ein längeres Gespräch war nicht möglich – ihr wisst schon, die Mücken! –, aber es war eine sehr herzliche Begegnung.

Paar

Nicola und Tyler sind aus Berlin, er ist allerdings ursprünglich Amerikaner – die Geschichte, warum er hierher kam, war ihm zu lang zu erzählen. Nicola hat ihn unterwegs gerettet, als er eine Schraube verloren hat, die den Gepäckträger hielt – denn sie hatte noch kurz vor der Abfahrt die wirklich unverzichtbaren Kabelbinder besorgt, die jetzt halfen!

Paar

Mir halfen die beiden, ein Bild über Russland zu gewinnen, denn sie waren schon oft da (wenn ich es richtig mitbekommen habe, lebt ihr Vater in Moskau) und meinten, Petersburg müsse man gesehen haben. Und man solle, wenn es geht, ein paar Brocken der Sprache lernen (sie hat sie studiert!), um besser durch- und in den Genuss der russischen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zu kommen. Aber auf keinen Fall, so wie es viele Ostsee-Umradler tun, die die Fähre zwischen Helsinki und Tallinn nehmen – dieses Land auf der Reise auslassen!

Paar von zwei Frauen

Auf der Suche nach funktionierendem Internet habe ich mich auf mehreren Campingplätzen in der Nähe des Routers, sprich, der Anmeldung herumgetrieben. Das war auf dem Campingplatz Dierhagen nicht anders – und ich war damit nicht allein. So kam es zu einem sympathisch frech-forschen Plausch mit diesem Pärchen – seit 19 Jahren zusammen, davon 16 verheiratet: Beate und Marion aus Kiel. Mehr weiß ich leider nicht mehr – außer, dass wir uns alle sehr amüsiert und viel gelacht haben. Sehr süß, wie die beiden miteinander umgehen, oder?

Paar vor großer Miesmuschel-Skulptur

Ich war am Dierhagener Strand dabei, die großformatigen Nachbildungen von Meeresbewohnern wie dieser Miesmuschel zu fotografieren, vor der hier Elisabeth und Andreas posieren. Das kam so, dass Andreas sein Fahrrad dagegengelehnt hatte und ich ihn bat, das wegzunehmen – woraufhin er mich fragte, ob er mich davor fotografieren solle – sie kaufte derweil was am Kiosk ein. Das fand ich sehr nett, mit dieser kleinen implizierten Kritik – jedenfalls hätte man es so verstehen können – so positiv umzugehen!

Mann vor Miesmuschel

So kam es zu diesem Foto.

Paar am Strand

Später, als ich an einem schönen Platz mit Meerblick frühstückte – ich fahre meistens erst ein Stück und kann dann das erste Mahl mit der Aussicht zusammen viel mehr genießen –, winkte mir eine Frau zu; das war wieder Elisabeth, wie ich dann erkannte, die lange am Strand gebückt lief und nach Schätzen Ausschau hielt.

Mann vor Sonnenuntergang

Meine letzte Begegnung dieser Etappe hatte ich am Strand von Markgrafenheide – dem Rostock am nächsten gelegenenen Campingplatz (und, nebenbei bemerkt, der weitaus teuerste meiner ganzen Tour!). Während ich der sinkenden Sonne zusah, machte er Fotos und strahlte vor Begeisterung. …

2 Männer vor Sonnenuntergang

… Robbys neues iPhone fing die Farben viel besser ein als meins, deshalb machte er noch Selfies von uns. Danach verabredeten wir uns zum Pizza-Essen auf dem Campingplatz und unterhielten uns den ganzen Abend sehr angeregt. Auch wenn wir in Bezug auf Corona nicht einer Meinung waren, war es ein sehr angenehmer Kontakt; wir schickten und später per Mail unsere Fotos und sind auf Instagram verbunden.

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-wieder-in-deutschland-2-etappe-2020-3-whom-i-met-in-germany-again-2-stage-2020-3/feed/ 4
Best-of-Zeltplätze – Dänemark https://www.ostseefan.eu/best-of-zeltplaetze-daenemark/ https://www.ostseefan.eu/best-of-zeltplaetze-daenemark/#respond Sat, 15 Aug 2020 00:36:42 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=3209 Weiterlesen...

]]>
Best-of-Zeltplätze – Dänemark

Unsere Kriterien

Habe ich 2019 bei der ersten Etappe meiner Ostsee-Umrundung fast nur in Sheltern geschlafen, sind Catharina und ich bei unserer gemeinsamen Dänemark-Radtour 2020 meistens auf Zeltplätzen abgestiegen.

Da gibt es zum einen die offiziellen Campingplätze, wie wir sie auch in Deutschland kennen, aber auch (ebenfalls in der Shelter-App) ausgewiesene Wiesen, auf denen man übernachten darf. Der Bezeichnung „Primitiv-Übernachtung“ entsprechend darf man hier keinen Luxus erwarten – aber manchmal ist in der Nähe ein Hafen oder der Platz ist privat geführt und man hat trotzdem WC und Dusche.

Manche Plätze bieten aber viel mehr – hier die, die uns besonders gefallen haben (einen Zitronen-Preis für das Gegenteil vergeben wir nicht – allein, weil die Geschmäcker verschieden sind. Wir hatten zum Beispiel mal Nasszellen-Luxus – aber alles drumrum war kalt und lieblos (z. B. ein Mini-Teich mit Kois drin, aber ohne einen grünen Halm, von grauen Steinen gesäumt und drumrum ein Zaun).

Wir zeigen euch lebendige Plätze, mit Liebe ausgestattet – da verzeiht man auch manche Mängel. Wir jedenfalls.

Der Campingplatz von Søby auf Ærø: ⭐⭐⭐⭐⭐

Eher zufällig – wegen Beschweren beim Radfahren und der spontanen Entscheidung, alsbald zu campen – landeten wir auf dem Campingplatz von Søby, ein paar Minuten entfernt vom Fähranleger, der uns von Fynshav auf die Insel AErø brachte.

Unser erster Eindruck: kuschelig; der Zeltplatz liegt auf erhöhten Ebenen, die einen Blick auf die Ostsee ermöglichen – super! Allerdings alles nicht so ganz eben … da mussten wir ein bisschen gucken und probieren, bis wir uns für den Platz zum Zeltaufbau entschieden hatten. Im Hintergrund seht ihr verschiedene Formen von festen Hütten, die man hier auch mieten kann.

Der erste Blick zu den Waschhäusern weckte bei mir als Steinestapler schon die Vorfreude!

Und tatsächlich, nach einem kurzem Weg zum Wasser zeigt sich: Hier gibt es genug Steine! (Gleich habe ich einen kleinen Haufen gestapelt). Aber wie man im Hintergrund sieht, müssen Badefreunde nicht verzweifeln, denn ein toller (und – wie wir später erfahren – gerade mal ein Jahr alter) Steg führt darüber hinweg ans und wer will ins Wasser.

Wir haben ihn auch genutzt, um morgens Yoga zu machen … entweder mit Matte (die hat Catharina gefunden!) oder auch einfach so auf den Planken. Es ist Platz genug, so dass man die Badewilligen nicht stört.

Im Zentrum des Platzes gibt es viele Tische und Stühle (mehr als hier zu sehen) oder Bänke, auch unter Zeltdach (schön muckelig am Abend, wenn es kühl oder auch mückelig wird), Tischbänke (so nennt sich die feste Kombi von beidem, siehe Bildmitte) – jede mit eigenem kleinen Grill (es gibt aber auch noch einen großen Schwenkgrill) und viel Platz und Zeug für Kinder und Erwachsene zum Spielen (siehe hier: Boule / Petanque!).

Das ganz Besondere an diesem Platz ist aber: Es ist ein „essbarer Campingplatz” – es kam sogar das Fernsehen, um darüber zu berichten. Überall stehen – auch als Abgrenzung zwischen den Stellplätzen – Kästen, in denen Kräuter, Salat, Beeren, Gemüse und auch mal Blumen gedeihen – frei zur Selbstbedienung (die Blumen bessere nicht).

Den Pflanzenunkundigen helfen Schilder, das Gewächs zu identifizieren – und dabei noch Sprachen zu lernen!

Ein spezielles, „scharfes“ Gewächshaus seht ihr hier – Kommentar überflüssig!

A propos Selbstbedienung: Es gibt eine Küche, die mit allem ausgestattet ist, was man braucht – zum Beispiel alles Geschirr, was hier benutzt wird und zur Zubereitung nötig war (dass diese sehr nette Familie da ist mit der wir hier essen – plus Fotograf Martin –, können wir jedoch nicht garantieren, aber ausgeschlossen ist es nicht 😉 ). Die C.-Wagen- oder -Hänger-Camper kommen meist nur mit dem zu spülenden Geschirr hierher, aber für Reisende ohne Kochausrüstung ist es das Paradies. Und nicht nur Kochgeräte – auf einem Regal findet man Lebensmittel, die andere dagelassen haben, ebenso auch in einer Kühlschrank-Schublade, der ansonsten von allen genutzt werden kann, um Nahrungsmittel nicht verderben zu lassen.

Die Küche ist gleichzeitig Speise„saal“ mit Tischen und Stühlen (auch gerne für Spiele, zum Malen etc. genutzt), einen Fernseher gibt es auch – und diese Serviceleistung, die gern genutzt wird und sehr schön gestaltet ist, wie ich finde.

Ich hatte sogar – alleine in der Küche – das Glück, ein Tier anzugucken, dass ich von den Kanaren kenne. Geckig, oder?

Vor der Tür steht ein Körbchen mit geernteten Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, kleinen Gürkchen – was die Kästen halt so hergeben. Und manchmal dieses TukTuk – farblich passend zur Chilizelle.

An verschiedenen Ecken gibt es besondere Plätze – wie diesen, perfekt, um den Sonnenuntergang zu genießen. Aber auch sonst sehr schön!

Oder diesen Grillplatz bei den Zelten, …

… von Kindern auch gerne zum Steine bemalen genutzt.

Oder diese Paarbänke mit Getränkeablage (und – so nicht zu sehen – Meerblick!).

Nun ist es aber höchste Zeit, zu zeigen, wer hinter diesen ganzen Ideen steckt: Randy hat den Platz vor einem Jahr übernommen, unterstützt von ihrem Mann. Sie ist eine Menschenfreundin und gute Seele und hat immer einen Blick dafür, was jemand braucht. (Was sie in der Pause genießt, verbirgt sie aus wohl pädagogischen Gründen lieber hinter sich … selbst da denkt sie vorbildlich noch an Kinder … 😉 )

Neben ihrem Mann unterstützt sie vor allem ihr Sohn Rasmus und dessen zukünftige Frau (im Oktober soll geheiratet werden). Hier im kleinen Shop, in dem es Kaffee gibt und kühle Getränke und Eis und morgens frische Brötchen (man kann alles anschreiben lassen sehr praktisch. Und trotzdem bekommt man am Ende keinen Schreck). Mehr über die Familie und ihre interessante Geschichte als Reisende könnt ihr hier sehen und lesen: https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-2-etappe-2020-2-whom-i-met-in-denmark-2-stage-2020-2/

Und was kann man hier sonst noch machen? Die Frösche im Mini-Teich zählen (Kinder bekommen ein Eis, wenn sie 16 finden!), …

… am Strand entlang Richtung Steilküste laufen oder mit dem Rad an die Spitze zum Leuchtturm fahren, …

… Strandgut sammeln – …

… ich habe tatsächlich eine Flasche mit einem Zettel drin gefunden! Es stand aber nichts drauf (inzwischen denke ich: Vielleicht hätte ich nach Geheimschrift suchen sollen?); gilt das trotzdem als Flaschenpost?

Immerhin habe ich eine Skulptur daraus gebastelt – mit Zitrone als Topping! (Die beiden Schirmmützen, die ich fand, habe ich Steinen übergestülpt).

Man kann das alte Spiel mit der Brandung spielen: Rankommen lassen und ausweichen – …

… oder auch nicht!

Man kann Steine mal genauer angucken (wie sonst Wolken) – erkennt ihr hier was?

Oder hier? (Ruhig mal drehen …)

Oder hier? Der hat doch Augen, Nase, Zunge, oder nicht?

Sogar Autoteile sind im Angebot!

Man kann auch an die Nordspitze zum Leuchtturm gehen oder radeln (hat Catharina alleine gemacht und fand es sehr schön dort, auch zum Baden; man soll dort auch prima angeln können); …

… Kühe gucken; oder zur anderen Seite gehen, da liegt direkt am Platz ein Wald, etwas weiter ein See (haben wir uns beides für den nächsten Besuch aufgehoben 😉 ), …

… oder ans entgegengesetzte Ende der Insel nach Marstal fahren (gut 30 km, wenn man nicht – wie wir – die Hauptstraße fährt). Ein seeeehr hübscher Ort: alte Häuser mit Stockrosen, auch viel Geschichtsträchtiges – wie hier ein Blick in den Hof des Schifffahrtsmuseums. Wir hatten das Glück, ein Open-Air-Blueskonzert miterleben zu dürfen; danach waren wir in einem Fischrestaurant am Hafen hervorragend essen und sind im Abendrot zurückgefahren (das erklärt, warum wir die kürzere Hauptstraße genommen haben).

Am Ende haben wir längst nicht alles gesehen von der Insel – was nicht nur an Catharinas mit Fischernetzseil vom Strand notdürftig geflickter Sandale lag – die zu ersetzen uns zum Glück immerhin veranlasst hat, nach Marstal zu fahren – sondern weil wir auch viel faul die Tage haben verstreichen lassen, was ja auch so gut tut im Urlaub – und erst recht in dieser angenehmen Umgebung. Eine Woche Aufenthalt statt einem Tag – das erklärt wohl hinreichend, warum wir dies zu unserem Lieblings-Campingplatz erklärt haben und 5 Sterne summa cum laude geben. Wir kommen wieder, haben wir uns vorgenommen!

Eher zufällig – wegen Beschweren beim Radfahren und der spontanen Entscheidung, alsbald zu campen – landeten wir auf dem Campingplatz von Søby, ein paar Minuten entfernt vom Fähranleger, der uns von Fynshav auf die Insel AErø brachte.

Unser erster Eindruck: kuschelig; der Zeltplatz liegt auf erhöhten Ebenen, die einen Blick auf die Ostsee ermöglichen – super! Allerdings alles nicht so ganz eben … da mussten wir ein bisschen gucken und probieren, bis wir uns für den Platz zum Zeltaufbau entschieden hatten. Im Hintergrund seht ihr verschiedene Formen von festen Hütten, die man hier auch mieten kann.

Der erste Blick zu den Waschhäusern weckte bei mir als Steinestapler schon die Vorfreude!

Und tatsächlich, nach einem kurzem Weg zum Wasser zeigt sich: Hier gibt es genug Steine! (Gleich habe ich einen kleinen Haufen gestapelt). Aber wie man im Hintergrund sieht, müssen Badefreunde nicht verzweifeln, denn ein toller (und – wie wir später erfahren – gerade mal ein Jahr alter) Steg führt darüber hinweg ans und wer will ins Wasser.

Wir haben ihn auch genutzt, um morgens Yoga zu machen … entweder mit Matte (die hat Catharina gefunden!) oder auch einfach so auf den Planken. Es ist Platz genug, so dass man die Badewilligen nicht stört.

Im Zentrum des Platzes gibt es viele Tische und Stühle (mehr als hier zu sehen) oder Bänke, auch unter Zeltdach (schön muckelig am Abend, wenn es kühl oder auch mückelig wird), Tischbänke (so nennt sich die feste Kombi von beidem, siehe Bildmitte) – jede mit eigenem kleinen Grill (es gibt aber auch noch einen großen Schwenkgrill) und viel Platz und Zeug für Kinder und Erwachsene zum Spielen (siehe hier: Boule / Petanque!).

Das ganz Besondere an diesem Platz ist aber: Es ist ein „essbarer Campingplatz” – es kam sogar das Fernsehen, um darüber zu berichten. Überall stehen – auch als Abgrenzung zwischen den Stellplätzen – Kästen, in denen Kräuter, Salat, Beeren, Gemüse und auch mal Blumen gedeihen – frei zur Selbstbedienung (die Blumen bessere nicht).

Den Pflanzenunkundigen helfen Schilder, das Gewächs zu identifizieren – und dabei noch Sprachen zu lernen!

Ein spezielles, „scharfes“ Gewächshaus seht ihr hier – Kommentar überflüssig!

A propos Selbstbedienung: Es gibt eine Küche, die mit allem ausgestattet ist, was man braucht – zum Beispiel alles Geschirr, was hier benutzt wird und zur Zubereitung nötig war (dass diese sehr nette Familie da ist mit der wir hier essen – plus Fotograf Martin –, können wir jedoch nicht garantieren, aber ausgeschlossen ist es nicht 😉 ). Die C.-Wagen- oder -Hänger-Camper kommen meist nur mit dem zu spülenden Geschirr hierher, aber für Reisende ohne Kochausrüstung ist es das Paradies. Und nicht nur Kochgeräte – auf einem Regal findet man Lebensmittel, die andere dagelassen haben, ebenso auch in einer Kühlschrank-Schublade, der ansonsten von allen genutzt werden kann, um Nahrungsmittel nicht verderben zu lassen.

Die Küche ist gleichzeitig Speise„saal“ mit Tischen und Stühlen (auch gerne für Spiele, zum Malen etc. genutzt), einen Fernseher gibt es auch – und diese Serviceleistung, die gern genutzt wird und sehr schön gestaltet ist, wie ich finde.

Ich hatte sogar – alleine in der Küche – das Glück, ein Tier anzugucken, dass ich von den Kanaren kenne. Geckig, oder?

Vor der Tür steht ein Körbchen mit geernteten Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, kleinen Gürkchen – was die Kästen halt so hergeben. Und manchmal dieses TukTuk – farblich passend zur Chilizelle.

An verschiedenen Ecken gibt es besondere Plätze – wie diesen, perfekt, um den Sonnenuntergang zu genießen. Aber auch sonst sehr schön!

Oder diesen Grillplatz bei den Zelten, …

… von Kindern auch gerne zum Steine bemalen genutzt.

Oder diese Paarbänke mit Getränkeablage (und – so nicht zu sehen – Meerblick!).

Nun ist es aber höchste Zeit, zu zeigen, wer hinter diesen ganzen Ideen steckt: Randy hat den Platz vor einem Jahr übernommen, unterstützt von ihrem Mann. Sie ist eine Menschenfreundin und gute Seele und hat immer einen Blick dafür, was jemand braucht. (Was sie in der Pause genießt, verbirgt sie aus wohl pädagogischen Gründen lieber hinter sich … selbst da denkt sie vorbildlich noch an Kinder … 😉 )

Neben ihrem Mann unterstützt sie vor allem ihr Sohn Rasmus und dessen zukünftige Frau (im Oktober soll geheiratet werden). Hier im kleinen Shop, in dem es Kaffee gibt und kühle Getränke und Eis und morgens frische Brötchen (man kann alles anschreiben lassen sehr praktisch. Und trotzdem bekommt man am Ende keinen Schreck). Mehr über die Familie und ihre interessante Geschichte als Reisende könnt ihr hier sehen und lesen: https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-2-etappe-2020-2-whom-i-met-in-denmark-2-stage-2020-2/

Und was kann man hier sonst noch machen? Die Frösche im Mini-Teich zählen (Kinder bekommen ein Eis, wenn sie 16 finden!), …

… am Strand entlang Richtung Steilküste laufen oder mit dem Rad an die Spitze zum Leuchtturm fahren, …

… Strandgut sammeln – …

… ich habe tatsächlich eine Flasche mit einem Zettel drin gefunden! Es stand aber nichts drauf (inzwischen denke ich: Vielleicht hätte ich nach Geheimschrift suchen sollen?); gilt das trotzdem als Flaschenpost?

Immerhin habe ich eine Skulptur daraus gebastelt – mit Zitrone als Topping! (Die beiden Schirmmützen, die ich fand, habe ich Steinen übergestülpt).

Man kann das alte Spiel mit der Brandung spielen: Rankommen lassen und ausweichen – …

… oder auch nicht!

Man kann Steine mal genauer angucken (wie sonst Wolken) – erkennt ihr hier was?

Oder hier? (Ruhig mal drehen …)

Oder hier? Der hat doch Augen, Nase, Zunge, oder nicht?

Sogar Autoteile sind im Angebot!

Man kann auch an die Nordspitze zum Leuchtturm gehen oder radeln (hat Catharina alleine gemacht und fand es sehr schön dort, auch zum Baden; man soll dort auch prima angeln können); …

… Kühe gucken; oder zur anderen Seite gehen, da liegt direkt am Platz ein Wald, etwas weiter ein See (haben wir uns beides für den nächsten Besuch aufgehoben 😉 ), …

… oder ans entgegengesetzte Ende der Insel nach Marstal fahren (gut 30 km, wenn man nicht – wie wir – die Hauptstraße fährt). Ein seeeehr hübscher Ort: alte Häuser mit Stockrosen, auch viel Geschichtsträchtiges – wie hier ein Blick in den Hof des Schifffahrtsmuseums. Wir hatten das Glück, ein Open-Air-Blueskonzert miterleben zu dürfen; danach waren wir in einem Fischrestaurant am Hafen hervorragend essen und sind im Abendrot zurückgefahren (das erklärt, warum wir die kürzere Hauptstraße genommen haben).

Am Ende haben wir längst nicht alles gesehen von der Insel – was nicht nur an Catharinas mit Fischernetzseil vom Strand notdürftig geflickter Sandale lag – die zu ersetzen uns zum Glück immerhin veranlasst hat, nach Marstal zu fahren – sondern weil wir auch viel faul die Tage haben verstreichen lassen, was ja auch so gut tut im Urlaub – und erst recht in dieser angenehmen Umgebung. Eine Woche Aufenthalt statt einem Tag – das erklärt wohl hinreichend, warum wir dies zu unserem Lieblings-Campingplatz erklärt haben und 5 Sterne summa cum laude geben. Wir kommen wieder, haben wir uns vorgenommen!

]]>
https://www.ostseefan.eu/best-of-zeltplaetze-daenemark/feed/ 0
Die ich traf: in Dänemark (2. Etappe, 2020, 2.) // Whom I met: in Denmark (2. stage, 2020, 2.) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-2-etappe-2020-2-whom-i-met-in-denmark-2-stage-2020-2/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-2-etappe-2020-2-whom-i-met-in-denmark-2-stage-2020-2/#comments Wed, 12 Aug 2020 11:41:56 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=3055 Weiterlesen...

]]>

Die ich traf: in Dänemark (2. Etappe, 2020, 2.) // Whom I met: in Denmark (2. stage, 2020, 2.)

Auf dem ersten Campingplatz in Dänemark – den wir recht spät erreichen, weil wir Catharinas ersten Platten flicken mussten – zelteten neben uns Jolande und Aalt aus Utrecht. Er unterrichtet Niederländisch – wir sprachen u. a. darüber, wie das online zu Corona-Zeiten geht, sie hat früher Englisch unterrichtet, ist aber auch künstlerisch tätig, wie man auf ihrem Instagram-Account als „Jollande” sehen kann. Nach langen Gesprächen am Abend trafen wir sie am übernächsten Abend an und auf der Fähre nach Søby auf AErø wieder und dann auf dem Campingplatz in Søby. Sie sind mit dem Auto angereist und fahren mit dem Rad die Ostseeroute 8 in Dänemark.

Henne und John sprachen uns an, als wir den schmalen Gendarmstieg direkt an der Küste fuhren. Sie hätten unsere Räder schon früher gesehen – da haben wir wohl gerade in einem Bistro etwas Erfrischendes getrunken (und eigentlich auch einen Salat bestellt, aber nachdem der Salatanteil daran – nicht übertrieben! – aus 3 Balsamicoblättchen und 4 Tomatenschnitzen bestand, doch darauf verzichtet). Sie fanden das Projekt der Ostseeumrundung spannend und fragten uns jetzt nach unserer Tour. Sie selbst machten einen Wochenend-Ausflug mit den Mountainbikes, eigentlich aus Skagen kommend.

Die nächste Nacht zelteten wir „halbwild“ – in der Nähe eines kleinen Platzes, auf dem man campen darf; insgesamt gab es aber viel mehr Zelte auf der angrenzenden Wiese. Den Platz hatte ich letztes Jahr erprobt; durch die unmittelbare Nähe zum Hafen Høruphav bot er (wenn man eine Hafenkarte buchte, gegen geringe Gebühr) alle Annehmlichkeiten, die man sonst auf einem Campingplatz erkauft. Jan Henrik war der erste, der uns bei unserem Frühstück am Abfahrtstag an einem Banktisch im Hafen auf unser Schild ansprach. Er ist dort gebürtig und kommt als Segler gerne dahin zurück und freut sich, dass die Deutschen so vielen Liegegebühren bringen, was es dem Ort leicht macht, die Bedingungen für die Segler zu verbessern. Allerdings meinte er auch, dass im Trend zum Segeln auch Leute große Boote kaufen, die damit gar nicht umgehen können.

Karen und Gitta aus Lübeck hatten nur 5 Tage Zeit und sind deshalb mit dem Zug nach Flensburg gefahren und von da mit dem Rad unterwegs, jetzt treten sie gerade den Rückweg an.

Hans Henrik wohnt mit seinem Hund Alto in der Nähe vom Hafen; er hat nach der Ostseetour gefragt – das Schild schafft wirklich Kontakte! –, aber es kam zu keinem längeren Gespräch, weil wir gerade im Aufbruch waren.

Weil Rahel mich nach meinem Schild fragte, lernten wir diese Familie näher kennen: Sebastian, Martin, Rahel und Katja aus Dresden. Wir fuhren dann auf der gleichen Fähre, freundeten uns an und fuhren dann gemeinsam zum Zeltplatz Søby.

Die Familie frühstückte morgens am Strand, mit dabei ist Lerke (links vorne), die sich mit Rahel angefreundet hat und die sehr viel zusammen gespielt und gemalt haben.

Hier haben wir gemeinsam zu Abend gegessen und danach eigentlich alle Mahlzeiten. An den Abenden tauschten wir uns intensiv über Privates und Berufliches, unsere Sicht der Welt usw. aus – und natürlich über die Erfahrungen, die wir mit unseren Kindern machen.

Martin ist ein exzellenter Fotograf (mit einfachen Mitteln), spezialisiert auf Detail- oder gar Makroaufnahmen von Flora und Fauna – hier ein Frosch am kleinen Teich auf dem Campingplatz.

Rahel schenkte uns zum Abschied einen bemalten Stein – wie hier zu sehen wunderschön eingepackt.

Hier ist Lerke mit ihrem Papa Jonas, der in Oldenburg im Fahrradladen Speiche arbeitet. Jonas campiert auch im Winter bei minus 30 Grad in Schweden!

Hier ist die ganze Familie zusammen – natürlich haben alle die Räder dabei! Von links, vor ihrer Übernachtungshütte auf dem Campingplatz Søby: Olga, Mira, Jonas, Lerke.

Randy hat hier das Sagen – sie gestaltet seit einem Jahr diesen „essbaren Campingplatz” in Søby – es kam sogar das Fernsehen, um darüber zu berichten (siehe folgendes Bild).

Alle Zelt- und Stellplätze auf dem Platz sind mit solchen Pflanzenkübeln voneinander abgetrennt, in denen meistens essbare Kräuter gepflanzt und zum Gebrauch bestimmt sind.

Sie ist nicht nur überaus freundlich, sondern hat immer ein Auge für die Bedürfnisse anderer; ob mir Feuer zum Anzünden des Kochers fehlt oder den Kindern Papier zum Zeichnen. Hier half Randy uns bei der Buchung der Fähre, weil die Seite auf dänisch ist. Sie war mit ihrem Mann mehrere Jahre in der Welt unterwegs; zuerst in einem Camper, dann in einem LKW, den sie sich ausgebaut haben und in dem sie immer noch leben.

Randys Sohn Rasmus ist der zweite von vier Familienmitgliedern, die den Campingplatz betreiben; seine zukünftige Frau (sie heiraten im Oktober) und Randys Mann eher im Hintergrund.

Jasmin aus Kopenhagen ist mir der vier Monate alten, sehr süßen Skibbi auf dem Fahrrad unterwegs. Eigentlich sollte es eine große Reise im Balkan werden – aber Corona hat einen Strich durch die Rechnung gemacht und sie fahren jetzt durch Dänemark. Jasmin war schon mehrfach mit dem Rad in Spanien und Portugal bis Marokko.

Bei einem Tagesausflug nach Marstal haben wir in diesem Fischrestaurant direkt am Hafen hervorragend gegessen – es gab sogar ein veganes Gericht auf der Karte. Und wir haben den Tag gefeiert und diesen Urlaub und das Leben … Am Tag darauf haben wir uns dann doch von unserem Lieblings-Campingplatz getrennt – nachdem wir eine Woche statt wie geplant einer Nacht da waren – und sind nach Svendborg geschippert.

Aus einem akribisch geplanten südfynischen Inselhopping zu sieben Inseln bei drei Übernachtungen wurde leider nichts – wir hatten übersehen, dass das Angebot am Vortag – dem letzten Ferientag in Dänemark – endete und die Fähren nicht mehr fuhren. Aber uns blieb die Fähre nach Skarø, wo ich mit dieser bezaubernden Familie ins Gespräch kam: Mina aus Aarhus und Søren aus Svendborg – glücklich mit ihrem fünf Monate alten Sohn Frederik.

Klaus und Monika hatten wir schon auf dem Campingplatz in Søby gesehen, waren aber nicht in Kontakt miteinander gekommen. Auf der Fähre von Skarø nach Drejø holten wir das nach, trafen uns auf der Insel vor dem Laden wieder, tranken zusammen was und fuhren dann zum alten Hafen, um dort unsere Zelte aufzuschlagen und zu übernachten. So lernten wir die beiden Emder näher kennen. Klaus’ Leidenschaft ist eigentlich das Seekajak-Fahren, er ist sogar schon in Spitzbergen gepaddelt!

Elna und Torben aus Faaborg sind Stammgäste hier – seit 20 Jahren schippern sie mit ihrem Folkeboot – eines der letzten, das noch aus Holz gebaut wurde – durch die Insellandschaft von Südfynen.

Kira und Thomas kamen mit dem Kajak und zelteten neben uns. Thomas hat bereits 1992 große Teile der Ostsee mit dem Rad umrundet; besonders aufregend fand er es in Russland und Sankt Petersburg, wo es ein halbes Jahr nach den politischen Umwälzungen so unsicher war, dass selbst die Grenzer ihn warnten und fragten, ob er denn wirklich einreisen wolle.

Immer wieder kamen wir mit Torben ins Gespräch, der sehr viel über diese Gegend zu berichten wusste – und natürlich über die Gepflogenheiten auf diesem Platz, der eigentlich Segler- und Kajakfahrer*innen vorbehalten ist – aber wir Radler wurden geduldet, wohl weil der Platz sonst frei war – es kam jemand, der abends die Flagge herunterholte und morgens wieder hisste. Dazu erzählte uns Torben zum Beispiel, dass wenn die Fahne nachts hängen bliebe, sie der Sage nach dem Teufel dienen würde.

Wir hatten uns auch über den Roman „Wir Ertrunkenen“ unterhalten, der in Marstal spielt – Torben und Elna erzählten von der Aufführung der belgischen Theatergruppe „Walpurgis“, die ihn dramatisiert und hier in einem Dock aufgeführt haben; besonders beeindruckt hat ihn dabei die Verwendung der Musik, die die Stimmungen jeweils untermalt hat. Er erzählte auch von verschiedenen Jazz-Festivals in der Gegend und dass sein Neffe auf Skarø jedes Jahr (außer 2020) Ende Juni ein Festival veranstaltet, zu dem ca. 1500 Menschen kommen – und wo er Karten abreisst.

Bevor wir gemeinsam zur Fähre fuhren, machten Klaus und Monika, mit denen wir auch abends und morgens zusammen gegessen und uns viel unterhalten haben, und wir noch gegenseitig Fotos von einander. Die beiden wollten Station auf Skarø machen, …

Den Käscher schwenkte Catharina über meinem Kopf, um Monika und Klaus zum Lachen zu bringen – leider hat sie dann „vergessen“, ihn runter zu nehmen, als wir fotografiert wurden 😉

Lotte schaute sich am Strand von Tullebølle auf Langeland meine Steinskulpturen an, fotografierte sie und fragte mich, ob ich ein Künstler sei 🙂 Sie ist Dänin aus der Nähe von Aarhus und zum ersten Mal in diesem Landesteil – sie und ihr Mann seien sonst auf dem Festland geblieben und jetzt ganz begeistert, was es hier zu entdecken gibt. Sie verriet mir, dass genau an diesem Strand 1819 die dänische Nationalhymne von Adam Oehlenschläger gedichtet worden sein soll, die heute z. B. bei Sportveranstaltungen gespielt wird (es gibt laut Wikipedia noch eine andere Hymne, die zu offiziellen Anlässen der Monarchie gespielt wird).

Diese wunderbare, über 200 Jahre alte Buche soll ihn inspiriert haben – sie wird seitdem die Oehlenschläger-Buche genannt. Und so geht der Text der ersten Strophe: Es liegt ein lieblich Land Im Schatten breiter Buchen Am salz’gen Ostseestrand. An Hügelwellen träumt’s, im Tal, Alt-Dänemark, so heißt es Und ist der Freya Saal.

Catharina hatte die Idee, an ihr unsere Kletterkünste zu erproben: Zuerst ich, …

… dann Catharina.

Zwei Tage später, dieselbe Stelle am wunderbaren Baum, haben wir neue, besondere Menschen kennengelernt: Bent und Lone aus Kopenhagen. Sie betrachten unsere Räder und sind selbst Radler, haben beide nicht mal einen Führerschein. Sie sind immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren (sein Shirt bezieht sich darauf) und auch im Urlaub – wie wir eher gemütlich mit ca. 50 km pro Tag und übernachten in B&B-Pensionen und brauchen dann nach dem guten Frühstück gar nichts mehr zu essen über Tag. Jetzt, als Lone Rentnerin geworden ist, können sie das erste Mal nach den Schulferien Urlaub machen und genießen es, dass viel weniger los ist und die Preise wesentlich günstiger. Während Bent zunächst unsicher war, was das „Carbon free“ auf meinem Schild genau bedeutet (immer wieder passiert es, dass es auf den Fahrradrahmen bezogen wird – an diese Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht!), war ihr als ehemaliger Chemie-Lehrerin sofort klar, dass es um den CO2-Ausstoß (bzw. seine Vermeidung) geht. Die beiden haben sich letztes Jahr zum ersten Mal ein Haus gekauft und alle Bekannten haben sie für verrückt erklärt, weil es Treppen hat – aber sie finden das genau richtig, um fit zu bleiben. Dieses Aktivitäts-Konzept hat uns sehr gefallen und wir fühlten uns auf der Ebene miteinander verbunden.

Kerstin kam ein paar Minuten nach uns am Campingplatz in Südlolland an, wo wir vergeblich versuchten, Kontakt zum Besitzer zu bekommen. Und sie kam mit wichtigen Informationen: 1. Der nächste Campingplatz lohnt sich nicht, da komme sie gerade her (wir wollten gerade dahin los). 2. In der Nähe gibt es ein Restaurant, das geöffnet hat. Also bauten wir unsere Zelte beieinander auf und radelten zusammen dorthin und verbrachten den Abend zusammen. Kerstin lebt und arbeitet an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Sie hat letztes Jahr angefangen, längere Fahrradtouren zu machen und obwohl sie zu Hause ein E-Bike hat, ist sie mit Muskelkraft unterwegs und fährt täglich auch Strecken, die uns beeindruckt haben. Sie trifft sich auf Møn mit ihrer Tochter und hat dafür ihre Tour angepasst.

Daniel begegnete ich beim Auffüllen der Wasserflaschen am nächsten Morgen, beide bereit, loszufahren. Vor der Tür kamen wir dann zu dritt mit Kerstin („zwei“, wie Catharina und ich sie dann zur Unterscheidung nannten) ins Gespräch. Die beiden sind aus Bremen und wollten eigentlich nach Norwegen. Es gab aber keinen Zug mehr zur Nordspitze von Dänemark und die Strecke von Flensburg zu fahren erlaubte ihre Zeit nicht. So entschieden sie sich – da sie für den Grenzübertretung sowieso sechs Übernachtungen nachweisen mussten – in Dänemark zu bleiben.

Kurze Zeit später haben wir uns in Rødbyhavn süße Teilchen gekauft – als wir rauskamen, standen Kerstin und Daniel vor der Tür. Wir haben uns dann beim Italiener auf einen Cappuccino getroffen und hatten Zeit zu einem intensiven Austausch und warteten gemeinsam das Ende des Schauers ab. Es gab eine bemerkenswerte Berufe-Dopplung: Daniel ist Lehrer an einer IGS (wie ich es war) und Kerstin arbeitet als Psychologin (wie Catharina). Der Punkt, der unser aller Erfahrung entsprach und über den wir viel gesprochen haben, ist: Kinder brauchen gute Beziehungen – mehr als alles andere.

In Maribo war es Zeit für eine Mittagspause. Am Markt trafen wir Peter – ein Deutscher, der seit vielen Jahren in Dänemark lebt, mit seiner Tochter Susanne. Sie machen von ihrer Pension aus kleine Radtouren in die Umgebung. Er ist aktives Mitglied im „Dansk Cyklist Forbund“.

In Maribos City Rock Restaurant haben wir vegane Burger verspeist. Dieser Ort ist ein Museum mit einer unfassbaren Flut von Sammlerstücken, die kaum zu erfassen ist. Inhaber Michael führte uns auch in den Hof und eine weitere Bar, die gestaltet ist, als wenn man sich unter Wasser befindet. Ich habe dutzende Fotos gemacht, die noch ein eigener Beitrag werden sollen – ihr könnt aber auch auf Facebook gucken oder cityrock.dk. Für Michael ist es schon die 42. Gründung – sein Konzept ist, etwas aufzubauen und zu entwickeln und dann zu verkaufen. Dieses Restaurant führt er erst seit einem Jahr, hat aber noch weitere Läden, die z. T. seine Kinder leiten; sie waren zum Teil auch an der Gestaltung beteiligt. Wenn ihr durch Lolland fahrt – macht hier einen Stopp und guckt euch alles an!

Nachdem wir Lolland durchquert hatten, waren wir auf der Fähre nach Bogø zusammen mit Joe aus Frankfurt. Mit seinem alten Moped aus der DDR und dem selbstgebauten Hänger möchte er nach – Istanbul! Gefragt, was er dann hier im Norden mache, meinte er, er wolle einen „kleinen Umweg“ über Schweden und Finnland nehmen. Na ja, bei 60 km/h sind größere Vorhaben ja durchaus in der begrenzten Zeit realisierbar. Ich erkundigte mich dann noch nach seinen Polstern – die habe er beim Sperrmüll entdeckt und zu schade gefunden, sie wegzuwerfen und nutzt sie statt Isomatte …, wenn sie dann irgendwann aufgebraucht seien, könne er sie ja immer noch wegwerfen. Das Ende der Fährfahrt begrenzte unser Gespräch; wer weiß, welche kuriosen Dinge ich sonst noch erfahren hätte. Auf jeden Fall ein individueller Typ!

Auf der anderen Seite der sehr betagten, aber auch sehr hübschen kleinen Fähre, die übrigens „Ida“ heißt und von einem Verein betrieben wird, der darum kämpft, sie zu erhalten, wusste ich, wohin ich wollte. Denn direkt am Fähranleger gibt es BogøBrød. Dort war ich 2019 schon mal von Møn aus (wo wir jetzt hin wollten) und habe da die gefühlt beste Pizza meines Lebens gegessen, gebacken von einem italienischen Pizzabäcker. Jetzt lernten wir dort den Besitzer Gustav kennen, der die ganze fantasievoll-bunte Gestaltung selbst gemacht hat. Er ist ganz erfüllt davon und glücklich damit, hier sein eigenes Ding zu machen. Selbst gebackenes Brot gibt es hier übrigens auch (ich habe vergessen zu fragen, ob das der originellen Namensbildung BogøBrød geschuldet ist – übrigens auch bei Facebook zu finden) – das lohnt selbst eine längere Anreise! Und weil es die Pizza nur zu bestimmten Zeiten gibt (dem Pizzabäcker sei seine Freizeit gegönnt), habe ich ein Sandwich gegessen, das mehr wie ein Riesen-Burger aussieht (nur ohne Patty) und ebenso köstlich war. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ihr in der Gegend seid, versäumt nicht den Besuch! (Gemütlich ist es hier übrigens auch, drinnen wie draußen).

Mit der nächsten Fähre kam Kerstin – und wäre (wie so viele) glatt weitergefahren, wenn wir sie nicht gerufen hätten. Nach dem Austausch, was wir inzwischen erlebt haben (das war ja noch nicht so lange her), sind wir gemeinsam den Damm nach Møn rübergefahren. Da sie heute schon viel Strecke hinter sich hatte, bog sie jedoch zum ersten Campingplatz ab, während wir noch möglichst dicht an die Klippen heran wollten, um am nächsten Tag viel Zeit dafür zu haben. Wir vermuteten, dass wir uns am nächsten Tag an den Kreidefelsen treffen würden …

… wir waren dann aber sehr spät dran, weil Catharinas Vorderreifen platt war, als wir los wollten. Und weil wir Schwierigkeiten hatten, den Mantel von der Felge zu bekommen (obwohl wir schon zwei Mal „geübt“ hatten!), bin ich damit zu einem 7 km entfernten Fahrradladen gefahren. Danach dann zu den Klippen – und als wir ankamen, trafen wir Kerstin und Daniel wieder (die mit der anderen Kerstin auf dem Campingplatz zusammen waren, die aber viel früher losgefahren ist). Schon witzig, wie viele Wiederholungstreffen es gab!

Wir haben uns übrigens in der Pension Elmehøj bei Stege einquartiert, in der ich letztes Jahr meinen Freund Joachim aus Kopenhagen getroffen habe. Sie wird geführt von der sehr netten Brit, der man anmerkt, dass sie ihren Job jeden Tag wieder mit Freude macht – und genau das ist auch die Haltung, die sie uns im Gespräch beschrieben hat. Seht mehr auf elmehoj.dk

Wieder zurück von Møn planten wir den Besuch bei BøgyBrød so, dass wir Pizza essen konnten und wir ließen uns das letzte Schwarzbrot zurücklegen. Gustav hatte viel zu tun (was uns freute, denn wir wollen, dass es dieses Kleinod noch lange gibt) und so hatten wir nicht viel Zeit, miteinander zu sprechen – aber er schenkte Catharina zum Abschied ein kleines Holzschweinchen.

Dann ging es auf die letzte Fähre – die hatten wir ganz für uns alleine. In Stubbenkøbing fuhren wir direkt auf den Campingplatz und erlebten in der Nacht ein heftiges Gewitter. Es ging alles gut, aber im Nachhinein hätten wir uns besser in das feste Gebäude begeben. Hat man die Möglichkeit nicht, sollte man – die Räder mindestens zehn Meter entfernt lassen, ebenso sämtliche Elektrogeräte und Metallteile – das Zelt nicht unter einem Baum aufstellen, es sei denn mitten im Wald auf einer Lichtung oder unter gleich hohen Bäumen, nicht dagegen am Waldrand – das Zelt so aufbauen, dass es nicht den höchsten Punkt im Umkreis bildet – den Kontakt mit dem Boden minimieren, also in der Hocke die Füße zusammenstellen, möglichst auf die Zehenspitzen und den Partner nicht anfassen. Wenn möglich noch Isoliermaterial darunter wie die möglichst oft gefaltete Schlafmatte.

Als wir durch Stubbenkøbing fuhren, um Nordost-Falster zu erkunden, war Flohmarkt in der Innenstadt, es gab Livemusik und Tische und Bänke auf der Straße. Dort saßen wir neben unseren Rädern, als Stephan auf das Schild reagierte und uns ansprach. Er schwärmte von der Gegend, in der er und seine Frau Britt – die weitergegangen war – schon öfter Urlaub gemacht haben. Schließlich dauerte es ihr zu lange, sie kam zurück und mit Catharina ins Gespräch und zeigte ihr die eben erworbenen Kleidungs-Schätze, indem sie sie auf dem Fahrradlenker ausbreitete – sehr lustig! Schließlich kamen wir überein, gemeinsam was zu essen.

Britt besorgte was zu essen und zu trinken, wir packten unsere Verpflegung aus und so speisten wir zu viert und unterhielten uns lange. Ihr Wohnort nahe Dresden war Thema (in Großenhain, wo ich geboren bin, gehen sie gerne auf den Markt), Beziehung und was die Jahre machen oder nicht (sie sind 35 Jahre zusammen), Kennenlernen und vieles mehr. Wir hinterließen noch den BogøBrød-Tipp (sie konnten das Brot ja probieren) und mussten dann aber wirklich los – es war schon deutlich Nachmittag geworden.

An einem der wie wir fanden schönsten Küsten von Falster, im Nordosten bei Hesnaes, trafen wir diese drei. Dorte ist die Mutter von Peter und Sif; die beiden sind hier aufgewachsen, jetzt leben alle drei in Kopenhagen, treffen sich aber gerne in den Ferien hier in ihrem Sommerhaus; sie lieben es hier. Dorte interessierte sich sehr für die Ostsee-Tour und hat selbst schon einmal überlegt, das auch zu machen und hat die Idee weiter im Kopf. Es war ein recht kurzer, aber vom Gespräch her sehr angenehmer Kontakt – in solchen Momenten paart sich die Freude über die Begegnung mit dem Bedauern, dass so eine zufällige Begegnung halt auch begrenzt ist.

In Bruserup trafen wie diese Familie aus Dresden wieder, deren Zelt schon in Stubbenkøbing neben uns gestanden hatte und mit denen wir schon ins Gespräch gekommen waren: Anne und Lutz und ihre Töchter Hanna und Paula. Sie sind mit Rädern unterwegs und sammeln gerne Steine und zeigten uns ihre Schätze – zum Abschied schenkten Paula und Hanna uns jeweils einen von ihnen gefundenen „Donnerkeil“, wie die (vor 358 bis 70 Millionen Jahren!) versteinerten Tintenfisch-„Ruder“ im Volksmund genannt werden.

Der Grund aber, warum wir hierher gefahren sind als letzte Station, war – neben dem kleinen, feinen Platz direkt am Wasser – der Komponist und Dirigent Svend, den ich letztes Jahr schon kennenlernen durfte. Er erkannte mich – mit Bart und langen Haaren – zunächst nicht wieder, aber am nächsten Morgen haben wir lange sprechen und unseren Kontakt vertiefen können; Catharina und er fanden schön, sich auch kennengelernt zu haben. Ich mag seinen Humor sehr (zum Beispiel hat er mit Paula und Hanna Scherze gemacht, sie an die Ziegen zu verfüttern), sein profundes Wissen und auch eine gewisse, sympathische Schrulligkeit – so betont er seine „Ossi“-Neigung, weil er viele Jahre in der DDR gearbeitet und Freunde gewonnen hat; auch um die treffen zu können, hat er kurz nach der „Wende“ 1990 (wenn ich mich jetzt nicht irre – ich bin ja nicht so ein Zahlenmensch) diesen Platz hier gekauft. Er hatte übrigens aus Quatsch die Idee, dass ich mir den Bart halbieren solle – die ich dann tatsächlich aufgegriffen habe. Es wurde ein herzlicher Abschied mit dem Versprechen unsererseits, wieder her zu kommen und nächstes Mal für länger. Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre von Gedser nach Rostock und nach einer Hotelübernachtung Catharina dann sehr früh mit dem Zug nach Oldenburg, um wieder zu arbeiten.

Am Morgen nach Catharinas Abreise wollte ich dann Svens Bart-Idee in einem Zwischenfoto umsetzen mit dem Gedanken, es ist Halbzeit – ich habe es dann sogelassen, weil mir halt gerade die Hälfte fehlt, nachdem Catharina abgereist ist. Es gefällt mir, das als Signal zu tragen (und ich ernte sehr unterschiedliche Reaktionen darauf – von laut lachend bis peinlich berührt wegsehend – das macht mir Spaß).

Paar vor Zelt

Auf dem ersten Campingplatz in Dänemark – den wir recht spät erreichen, weil wir Catharinas ersten Platten flicken mussten – zelteten neben uns Jolande und Aalt aus Utrecht. Er unterrichtet Niederländisch – wir sprachen u. a. darüber, wie das online zu Corona-Zeiten geht, sie hat früher Englisch unterrichtet, ist aber auch künstlerisch tätig, wie man auf ihrem Instagram-Account als „Jollande” sehen kann. Nach langen Gesprächen am Abend trafen wir sie am übernächsten Abend an und auf der Fähre nach Søby auf AErø wieder und dann auf dem Campingplatz in Søby. Sie sind mit dem Auto angereist und fahren mit dem Rad die Ostseeroute 8 in Dänemark.

Paar mit Rädern vor Meer

Henne und John sprachen uns an, als wir den schmalen Gendarmstieg direkt an der Küste fuhren. Sie hätten unsere Räder schon früher gesehen – da haben wir wohl gerade in einem Bistro etwas Erfrischendes getrunken (und eigentlich auch einen Salat bestellt, aber nachdem der Salatanteil daran – nicht übertrieben! – aus 3 Balsamicoblättchen und 4 Tomatenschnitzen bestand, doch darauf verzichtet). Sie fanden das Projekt der Ostseeumrundung spannend und fragten uns jetzt nach unserer Tour. Sie selbst machten einen Wochenend-Ausflug mit den Mountainbikes, eigentlich aus Skagen kommend.

Mann am Hafen

Die nächste Nacht zelteten wir „halbwild“ – in der Nähe eines kleinen Platzes, auf dem man campen darf; insgesamt gab es aber viel mehr Zelte auf der angrenzenden Wiese. Den Platz hatte ich letztes Jahr erprobt; durch die unmittelbare Nähe zum Hafen Høruphav bot er (wenn man eine Hafenkarte buchte, gegen geringe Gebühr) alle Annehmlichkeiten, die man sonst auf einem Campingplatz erkauft. Jan Henrik war der erste, der uns bei unserem Frühstück am Abfahrtstag an einem Banktisch im Hafen auf unser Schild ansprach. Er ist dort gebürtig und kommt als Segler gerne dahin zurück und freut sich, dass die Deutschen so vielen Liegegebühren bringen, was es dem Ort leicht macht, die Bedingungen für die Segler zu verbessern. Allerdings meinte er auch, dass im Trend zum Segeln auch Leute große Boote kaufen, die damit gar nicht umgehen können.

Paar am Hafen

Karen und Gitta aus Lübeck hatten nur 5 Tage Zeit und sind deshalb mit dem Zug nach Flensburg gefahren und von da mit dem Rad unterwegs, jetzt treten sie gerade den Rückweg an.

Mann vor Hafen

Hans Henrik wohnt mit seinem Hund Alto in der Nähe vom Hafen; er hat nach der Ostseetour gefragt – das Schild schafft wirklich Kontakte! –, aber es kam zu keinem längeren Gespräch, weil wir gerade im Aufbruch waren.

Familie mit Rädern

Weil Rahel mich nach meinem Schild fragte, lernten wir diese Familie näher kennen: Sebastian, Martin, Rahel und Katja aus Dresden. Wir fuhren dann auf der gleichen Fähre, freundeten uns an und fuhren dann gemeinsam zum Zeltplatz Søby.

Familie an Banktisch

Die Familie frühstückte morgens am Strand, mit dabei ist Lerke (links vorne), die sich mit Rahel angefreundet hat und die sehr viel zusammen gespielt und gemalt haben.

Hier haben wir gemeinsam zu Abend gegessen und danach eigentlich alle Mahlzeiten. An den Abenden tauschten wir uns intensiv über Privates und Berufliches, unsere Sicht der Welt usw. aus – und natürlich über die Erfahrungen, die wir mit unseren Kindern machen.

Martin ist ein exzellenter Fotograf (mit einfachen Mitteln), spezialisiert auf Detail- oder gar Makroaufnahmen von Flora und Fauna – hier ein Frosch am kleinen Teich auf dem Campingplatz.

Rahel schenkte uns zum Abschied einen bemalten Stein – wie hier zu sehen wunderschön eingepackt.

Hier ist Lerke mit ihrem Papa Jonas, der in Oldenburg im Fahrradladen Speiche arbeitet. Jonas campiert auch im Winter bei minus 30 Grad in Schweden!

Hier ist die ganze Familie zusammen – natürlich haben alle die Räder dabei! Von links, vor ihrer Übernachtungshütte auf dem Campingplatz Søby: Olga, Mira, Jonas, Lerke.

Randy hat hier das Sagen – sie gestaltet seit einem Jahr diesen „essbaren Campingplatz” in Søby – es kam sogar das Fernsehen, um darüber zu berichten (siehe folgendes Bild).

Alle Zelt- und Stellplätze auf dem Platz sind mit solchen Pflanzenkübeln voneinander abgetrennt, in denen meistens essbare Kräuter gepflanzt und zum Gebrauch bestimmt sind.

Sie ist nicht nur überaus freundlich, sondern hat immer ein Auge für die Bedürfnisse anderer; ob mir Feuer zum Anzünden des Kochers fehlt oder den Kindern Papier zum Zeichnen. Hier half Randy uns bei der Buchung der Fähre, weil die Seite auf dänisch ist. Sie war mit ihrem Mann mehrere Jahre in der Welt unterwegs; zuerst in einem Camper, dann in einem LKW, den sie sich ausgebaut haben und in dem sie immer noch leben.

Randys Sohn Rasmus ist der zweite von vier Familienmitgliedern, die den Campingplatz betreiben; seine zukünftige Frau (sie heiraten im Oktober) und Randys Mann eher im Hintergrund.

Jasmin aus Kopenhagen ist mir der vier Monate alten, sehr süßen Skibbi auf dem Fahrrad unterwegs. Eigentlich sollte es eine große Reise im Balkan werden – aber Corona hat einen Strich durch die Rechnung gemacht und sie fahren jetzt durch Dänemark. Jasmin war schon mehrfach mit dem Rad in Spanien und Portugal bis Marokko.

Bei einem Tagesausflug nach Marstal haben wir in diesem Fischrestaurant direkt am Hafen hervorragend gegessen – es gab sogar ein veganes Gericht auf der Karte. Und wir haben den Tag gefeiert und diesen Urlaub und das Leben … Am Tag darauf haben wir uns dann doch von unserem Lieblings-Campingplatz getrennt – nachdem wir eine Woche statt wie geplant einer Nacht da waren – und sind nach Svendborg geschippert.

Aus einem akribisch geplanten südfynischen Inselhopping zu sieben Inseln bei drei Übernachtungen wurde leider nichts – wir hatten übersehen, dass das Angebot am Vortag – dem letzten Ferientag in Dänemark – endete und die Fähren nicht mehr fuhren. Aber uns blieb die Fähre nach Skarø, wo ich mit dieser bezaubernden Familie ins Gespräch kam: Mina aus Aarhus und Søren aus Svendborg – glücklich mit ihrem fünf Monate alten Sohn Frederik.

Klaus und Monika hatten wir schon auf dem Campingplatz in Søby gesehen, waren aber nicht in Kontakt miteinander gekommen. Auf der Fähre von Skarø nach Drejø holten wir das nach, trafen uns auf der Insel vor dem Laden wieder, tranken zusammen was und fuhren dann zum alten Hafen, um dort unsere Zelte aufzuschlagen und zu übernachten. So lernten wir die beiden Emder näher kennen. Klaus’ Leidenschaft ist eigentlich das Seekajak-Fahren, er ist sogar schon in Spitzbergen gepaddelt!

Elna und Torben aus Faaborg sind Stammgäste hier – seit 20 Jahren schippern sie mit ihrem Folkeboot – eines der letzten, das noch aus Holz gebaut wurde – durch die Insellandschaft von Südfynen.

Kira und Thomas kamen mit dem Kajak und zelteten neben uns. Thomas hat bereits 1992 große Teile der Ostsee mit dem Rad umrundet; besonders aufregend fand er es in Russland und Sankt Petersburg, wo es ein halbes Jahr nach den politischen Umwälzungen so unsicher war, dass selbst die Grenzer ihn warnten und fragten, ob er denn wirklich einreisen wolle.

Immer wieder kamen wir mit Torben ins Gespräch, der sehr viel über diese Gegend zu berichten wusste – und natürlich über die Gepflogenheiten auf diesem Platz, der eigentlich Segler- und Kajakfahrer*innen vorbehalten ist – aber wir Radler wurden geduldet, wohl weil der Platz sonst frei war – es kam jemand, der abends die Flagge herunterholte und morgens wieder hisste. Dazu erzählte uns Torben zum Beispiel, dass wenn die Fahne nachts hängen bliebe, sie der Sage nach dem Teufel dienen würde.

Wir hatten uns auch über den Roman „Wir Ertrunkenen“ unterhalten, der in Marstal spielt – Torben und Elna erzählten von der Aufführung der belgischen Theatergruppe „Walpurgis“, die ihn dramatisiert und hier in einem Dock aufgeführt haben; besonders beeindruckt hat ihn dabei die Verwendung der Musik, die die Stimmungen jeweils untermalt hat. Er erzählte auch von verschiedenen Jazz-Festivals in der Gegend und dass sein Neffe auf Skarø jedes Jahr (außer 2020) Ende Juni ein Festival veranstaltet, zu dem ca. 1500 Menschen kommen – und wo er Karten abreisst.

Bevor wir gemeinsam zur Fähre fuhren, machten Klaus und Monika, mit denen wir auch abends und morgens zusammen gegessen und uns viel unterhalten haben, und wir noch gegenseitig Fotos von einander. Die beiden wollten Station auf Skarø machen, …

Den Käscher schwenkte Catharina über meinem Kopf, um Monika und Klaus zum Lachen zu bringen – leider hat sie dann „vergessen“, ihn runter zu nehmen, als wir fotografiert wurden 😉

Lotte schaute sich am Strand von Tullebølle auf Langeland meine Steinskulpturen an, fotografierte sie und fragte mich, ob ich ein Künstler sei 🙂 Sie ist Dänin aus der Nähe von Aarhus und zum ersten Mal in diesem Landesteil – sie und ihr Mann seien sonst auf dem Festland geblieben und jetzt ganz begeistert, was es hier zu entdecken gibt. Sie verriet mir, dass genau an diesem Strand 1819 die dänische Nationalhymne von Adam Oehlenschläger gedichtet worden sein soll, die heute z. B. bei Sportveranstaltungen gespielt wird (es gibt laut Wikipedia noch eine andere Hymne, die zu offiziellen Anlässen der Monarchie gespielt wird).

Diese wunderbare, über 200 Jahre alte Buche soll ihn inspiriert haben – sie wird seitdem die Oehlenschläger-Buche genannt. Und so geht der Text der ersten Strophe: Es liegt ein lieblich Land Im Schatten breiter Buchen Am salz’gen Ostseestrand. An Hügelwellen träumt’s, im Tal, Alt-Dänemark, so heißt es Und ist der Freya Saal.

Catharina hatte die Idee, an ihr unsere Kletterkünste zu erproben: Zuerst ich, …

… dann Catharina.

Zwei Tage später, dieselbe Stelle am wunderbaren Baum, haben wir neue, besondere Menschen kennengelernt: Bent und Lone aus Kopenhagen. Sie betrachten unsere Räder und sind selbst Radler, haben beide nicht mal einen Führerschein. Sie sind immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren (sein Shirt bezieht sich darauf) und auch im Urlaub – wie wir eher gemütlich mit ca. 50 km pro Tag und übernachten in B&B-Pensionen und brauchen dann nach dem guten Frühstück gar nichts mehr zu essen über Tag. Jetzt, als Lone Rentnerin geworden ist, können sie das erste Mal nach den Schulferien Urlaub machen und genießen es, dass viel weniger los ist und die Preise wesentlich günstiger. Während Bent zunächst unsicher war, was das „Carbon free“ auf meinem Schild genau bedeutet (immer wieder passiert es, dass es auf den Fahrradrahmen bezogen wird – an diese Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht!), war ihr als ehemaliger Chemie-Lehrerin sofort klar, dass es um den CO2-Ausstoß (bzw. seine Vermeidung) geht. Die beiden haben sich letztes Jahr zum ersten Mal ein Haus gekauft und alle Bekannten haben sie für verrückt erklärt, weil es Treppen hat – aber sie finden das genau richtig, um fit zu bleiben. Dieses Aktivitäts-Konzept hat uns sehr gefallen und wir fühlten uns auf der Ebene miteinander verbunden.

Frau mit Rad

Kerstin kam ein paar Minuten nach uns am Campingplatz in Südlolland an, wo wir vergeblich versuchten, Kontakt zum Besitzer zu bekommen. Und sie kam mit wichtigen Informationen: 1. Der nächste Campingplatz lohnt sich nicht, da komme sie gerade her (wir wollten gerade dahin los). 2. In der Nähe gibt es ein Restaurant, das geöffnet hat. Also bauten wir unsere Zelte beieinander auf und radelten zusammen dorthin und verbrachten den Abend zusammen. Kerstin lebt und arbeitet an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Sie hat letztes Jahr angefangen, längere Fahrradtouren zu machen und obwohl sie zu Hause ein E-Bike hat, ist sie mit Muskelkraft unterwegs und fährt täglich auch Strecken, die uns beeindruckt haben. Sie trifft sich auf Møn mit ihrer Tochter und hat dafür ihre Tour angepasst.

Paar vor Hecke

Daniel begegnete ich beim Auffüllen der Wasserflaschen am nächsten Morgen, beide bereit, loszufahren. Vor der Tür kamen wir dann zu dritt mit Kerstin („zwei“, wie Catharina und ich sie dann zur Unterscheidung nannten) ins Gespräch. Die beiden sind aus Bremen und wollten eigentlich nach Norwegen. Es gab aber keinen Zug mehr zur Nordspitze von Dänemark und die Strecke von Flensburg zu fahren erlaubte ihre Zeit nicht. So entschieden sie sich – da sie für den Grenzübertretung sowieso sechs Übernachtungen nachweisen mussten – in Dänemark zu bleiben.

Kurze Zeit später haben wir uns in Rødbyhavn süße Teilchen gekauft – als wir rauskamen, standen Kerstin und Daniel vor der Tür. Wir haben uns dann beim Italiener auf einen Cappuccino getroffen und hatten Zeit zu einem intensiven Austausch und warteten gemeinsam das Ende des Schauers ab. Es gab eine bemerkenswerte Berufe-Dopplung: Daniel ist Lehrer an einer IGS (wie ich es war) und Kerstin arbeitet als Psychologin (wie Catharina). Der Punkt, der unser aller Erfahrung entsprach und über den wir viel gesprochen haben, ist: Kinder brauchen gute Beziehungen – mehr als alles andere.

Paar mit Rädern

In Maribo war es Zeit für eine Mittagspause. Am Markt trafen wir Peter – ein Deutscher, der seit vielen Jahren in Dänemark lebt, mit seiner Tochter Susanne. Sie machen von ihrer Pension aus kleine Radtouren in die Umgebung. Er ist aktives Mitglied im „Dansk Cyklist Forbund“.

Mann am Zapfhahn

In Maribos City Rock Restaurant haben wir vegane Burger verspeist. Dieser Ort ist ein Museum mit einer unfassbaren Flut von Sammlerstücken, die kaum zu erfassen ist. Inhaber Michael führte uns auch in den Hof und eine weitere Bar, die gestaltet ist, als wenn man sich unter Wasser befindet. Ich habe dutzende Fotos gemacht, die noch ein eigener Beitrag werden sollen – ihr könnt aber auch auf Facebook gucken oder cityrock.dk. Für Michael ist es schon die 42. Gründung – sein Konzept ist, etwas aufzubauen und zu entwickeln und dann zu verkaufen. Dieses Restaurant führt er erst seit einem Jahr, hat aber noch weitere Läden, die z. T. seine Kinder leiten; sie waren zum Teil auch an der Gestaltung beteiligt. Wenn ihr durch Lolland fahrt – macht hier einen Stopp und guckt euch alles an!

Mann, Moped mit Hänger, Fähre

Nachdem wir Lolland durchquert hatten, waren wir auf der Fähre nach Bogø zusammen mit Joe aus Frankfurt. Mit seinem alten Moped aus der DDR und dem selbstgebauten Hänger möchte er nach – Istanbul! Gefragt, was er dann hier im Norden mache, meinte er, er wolle einen „kleinen Umweg“ über Schweden und Finnland nehmen. Na ja, bei 60 km/h sind größere Vorhaben ja durchaus in der begrenzten Zeit realisierbar. Ich erkundigte mich dann noch nach seinen Polstern – die habe er beim Sperrmüll entdeckt und zu schade gefunden, sie wegzuwerfen und nutzt sie statt Isomatte …, wenn sie dann irgendwann aufgebraucht seien, könne er sie ja immer noch wegwerfen. Das Ende der Fährfahrt begrenzte unser Gespräch; wer weiß, welche kuriosen Dinge ich sonst noch erfahren hätte. Auf jeden Fall ein individueller Typ!

Auf der anderen Seite der sehr betagten, aber auch sehr hübschen kleinen Fähre, die übrigens „Ida“ heißt und von einem Verein betrieben wird, der darum kämpft, sie zu erhalten, wusste ich, wohin ich wollte. Denn direkt am Fähranleger gibt es BogøBrød. Dort war ich 2019 schon mal von Møn aus (wo wir jetzt hin wollten) und habe da die gefühlt beste Pizza meines Lebens gegessen, gebacken von einem italienischen Pizzabäcker. Jetzt lernten wir dort den Besitzer Gustav kennen, der die ganze fantasievoll-bunte Gestaltung selbst gemacht hat. Er ist ganz erfüllt davon und glücklich damit, hier sein eigenes Ding zu machen. Selbst gebackenes Brot gibt es hier übrigens auch (ich habe vergessen zu fragen, ob das der originellen Namensbildung BogøBrød geschuldet ist – übrigens auch bei Facebook zu finden) – das lohnt selbst eine längere Anreise! Und weil es die Pizza nur zu bestimmten Zeiten gibt (dem Pizzabäcker sei seine Freizeit gegönnt), habe ich ein Sandwich gegessen, das mehr wie ein Riesen-Burger aussieht (nur ohne Patty) und ebenso köstlich war. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ihr in der Gegend seid, versäumt nicht den Besuch! (Gemütlich ist es hier übrigens auch, drinnen wie draußen).

Frau mit Getränk

Mit der nächsten Fähre kam Kerstin – und wäre (wie so viele) glatt weitergefahren, wenn wir sie nicht gerufen hätten. Nach dem Austausch, was wir inzwischen erlebt haben (das war ja noch nicht so lange her), sind wir gemeinsam den Damm nach Møn rübergefahren. Da sie heute schon viel Strecke hinter sich hatte, bog sie jedoch zum ersten Campingplatz ab, während wir noch möglichst dicht an die Klippen heran wollten, um am nächsten Tag viel Zeit dafür zu haben. Wir vermuteten, dass wir uns am nächsten Tag an den Kreidefelsen treffen würden …

… wir waren dann aber sehr spät dran, weil Catharinas Vorderreifen platt war, als wir los wollten. Und weil wir Schwierigkeiten hatten, den Mantel von der Felge zu bekommen (obwohl wir schon zwei Mal „geübt“ hatten!), bin ich damit zu einem 7 km entfernten Fahrradladen gefahren. Danach dann zu den Klippen – und als wir ankamen, trafen wir Kerstin und Daniel wieder (die mit der anderen Kerstin auf dem Campingplatz zusammen waren, die aber viel früher losgefahren ist). Schon witzig, wie viele Wiederholungstreffen es gab!

Wir haben uns übrigens in der Pension Elmehøj bei Stege einquartiert, in der ich letztes Jahr meinen Freund Joachim aus Kopenhagen getroffen habe. Sie wird geführt von der sehr netten Brit, der man anmerkt, dass sie ihren Job jeden Tag wieder mit Freude macht – und genau das ist auch die Haltung, die sie uns im Gespräch beschrieben hat. Seht mehr auf elmehoj.dk

Mann vor bemalter Wand

Wieder zurück von Møn planten wir den Besuch bei BøgyBrød so, dass wir Pizza essen konnten und wir ließen uns das letzte Schwarzbrot zurücklegen. Gustav hatte viel zu tun (was uns freute, denn wir wollen, dass es dieses Kleinod noch lange gibt) und so hatten wir nicht viel Zeit, miteinander zu sprechen – aber er schenkte Catharina zum Abschied ein kleines Holzschweinchen.

Paar auf Fähre

Dann ging es auf die letzte Fähre – die hatten wir ganz für uns alleine. In Stubbenkøbing fuhren wir direkt auf den Campingplatz und erlebten in der Nacht ein heftiges Gewitter. Es ging alles gut, aber im Nachhinein hätten wir uns besser in das feste Gebäude begeben. Hat man die Möglichkeit nicht, sollte man – die Räder mindestens zehn Meter entfernt lassen, ebenso sämtliche Elektrogeräte und Metallteile – das Zelt nicht unter einem Baum aufstellen, es sei denn mitten im Wald auf einer Lichtung oder unter gleich hohen Bäumen, nicht dagegen am Waldrand – das Zelt so aufbauen, dass es nicht den höchsten Punkt im Umkreis bildet – den Kontakt mit dem Boden minimieren, also in der Hocke die Füße zusammenstellen, möglichst auf die Zehenspitzen und den Partner nicht anfassen. Wenn möglich noch Isoliermaterial darunter wie die möglichst oft gefaltete Schlafmatte.

Paar hinter Fahrrad, Kleidungsstücke auf dem Lenker

Als wir durch Stubbenkøbing fuhren, um Nordost-Falster zu erkunden, war Flohmarkt in der Innenstadt, es gab Livemusik und Tische und Bänke auf der Straße. Dort saßen wir neben unseren Rädern, als Stephan auf das Schild reagierte und uns ansprach. Er schwärmte von der Gegend, in der er und seine Frau Britt – die weitergegangen war – schon öfter Urlaub gemacht haben. Schließlich dauerte es ihr zu lange, sie kam zurück und mit Catharina ins Gespräch und zeigte ihr die eben erworbenen Kleidungs-Schätze, indem sie sie auf dem Fahrradlenker ausbreitete – sehr lustig! Schließlich kamen wir überein, gemeinsam was zu essen.

Paar am Tisch

Britt besorgte was zu essen und zu trinken, wir packten unsere Verpflegung aus und so speisten wir zu viert und unterhielten uns lange. Ihr Wohnort nahe Dresden war Thema (in Großenhain, wo ich geboren bin, gehen sie gerne auf den Markt), Beziehung und was die Jahre machen oder nicht (sie sind 35 Jahre zusammen), Kennenlernen und vieles mehr. Wir hinterließen noch den BogøBrød-Tipp (sie konnten das Brot ja probieren) und mussten dann aber wirklich los – es war schon deutlich Nachmittag geworden.

Frau mit Sohn und Tochter

An einem der wie wir fanden schönsten Küsten von Falster, im Nordosten bei Hesnaes, trafen wir diese drei. Dorte ist die Mutter von Peter und Sif; die beiden sind hier aufgewachsen, jetzt leben alle drei in Kopenhagen, treffen sich aber gerne in den Ferien hier in ihrem Sommerhaus; sie lieben es hier. Dorte interessierte sich sehr für die Ostsee-Tour und hat selbst schon einmal überlegt, das auch zu machen und hat die Idee weiter im Kopf. Es war ein recht kurzer, aber vom Gespräch her sehr angenehmer Kontakt – in solchen Momenten paart sich die Freude über die Begegnung mit dem Bedauern, dass so eine zufällige Begegnung halt auch begrenzt ist.

Familie mit zwei Kindern draußen am Tisch.

In Bruserup trafen wie diese Familie aus Dresden wieder, deren Zelt schon in Stubbenkøbing neben uns gestanden hatte und mit denen wir schon ins Gespräch gekommen waren: Anne und Lutz und ihre Töchter Hanna und Paula. Sie sind mit Rädern unterwegs und sammeln gerne Steine und zeigten uns ihre Schätze – zum Abschied schenkten Paula und Hanna uns jeweils einen von ihnen gefundenen „Donnerkeil“, wie die (vor 358 bis 70 Millionen Jahren!) versteinerten Tintenfisch-„Ruder“ im Volksmund genannt werden.

Mann im elektrischen Rollstuhl

Der Grund aber, warum wir hierher gefahren sind als letzte Station, war – neben dem kleinen, feinen Platz direkt am Wasser – der Komponist und Dirigent Svend, den ich letztes Jahr schon kennenlernen durfte. Er erkannte mich – mit Bart und langen Haaren – zunächst nicht wieder, aber am nächsten Morgen haben wir lange sprechen und unseren Kontakt vertiefen können; Catharina und er fanden schön, sich auch kennengelernt zu haben. Ich mag seinen Humor sehr (zum Beispiel hat er mit Paula und Hanna Scherze gemacht, sie an die Ziegen zu verfüttern), sein profundes Wissen und auch eine gewisse, sympathische Schrulligkeit – so betont er seine „Ossi“-Neigung, weil er viele Jahre in der DDR gearbeitet und Freunde gewonnen hat; auch um die treffen zu können, hat er kurz nach der „Wende“ 1990 (wenn ich mich jetzt nicht irre – ich bin ja nicht so ein Zahlenmensch) diesen Platz hier gekauft. Er hatte übrigens aus Quatsch die Idee, dass ich mir den Bart halbieren solle – die ich dann tatsächlich aufgegriffen habe. Es wurde ein herzlicher Abschied mit dem Versprechen unsererseits, wieder her zu kommen und nächstes Mal für länger. Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre von Gedser nach Rostock und nach einer Hotelübernachtung Catharina dann sehr früh mit dem Zug nach Oldenburg, um wieder zu arbeiten.

Kopf im Spiegel mit halbiertem Bart

Am Morgen nach Catharinas Abreise wollte ich dann Svens Bart-Idee in einem Zwischenfoto umsetzen mit dem Gedanken, es ist Halbzeit – ich habe es dann sogelassen, weil mir halt gerade die Hälfte fehlt, nachdem Catharina abgereist ist. Es gefällt mir, das als Signal zu tragen (und ich ernte sehr unterschiedliche Reaktionen darauf – von laut lachend bis peinlich berührt wegsehend – das macht mir Spaß).

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-2-etappe-2020-2-whom-i-met-in-denmark-2-stage-2020-2/feed/ 7
Die ich traf: Anreise in Deutschland (2. Etappe, 2020, 1.) // Whom I met: in Germany (2. stage, 2020, 1.) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/#comments Sun, 09 Aug 2020 21:05:21 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=2968 Weiterlesen...

]]>

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Deutschland auf der Anreise nach Dänemark begegnet bin (2020, 09.-31.8.) //
Here you see and read, which interesting people I met in Deutschland on the way to Denmark (2020, 09.-31.8.) .

Die ich traf: Anreise in Deutschland (2. Etappe, 2020, 1.) //
Whom I met: in Germany (2. stage, 2020, 1.)

Ich hatte auf der letzten Reise oft Probleme mit dem Sattel und ich habe überlegt, einen neuen zu kaufen. Vorher bin ich aber nochmal zu Sven gefahren, der meinte, wir könnten nochmal eine Einstellung probieren. Ich hatte nicht viel Hoffnung, denn ich hatte sowohl die Höhe variiert (nach der Regel, mit fast durchgestrecktem Bein auf der Pedale zu stehen) als auch mal nach vorne und hinten verschoben (nach der Regel, beim Pedal in 3-Uhr-Stellung ein Lot vom Knie zu fällen). Sven hat dann die Neigung des Sattels um nur einen Rasterpunkt verstellt (ich dachte, er ist gerade und damit ist es gut) – und seitdem geht es mir super damit! Danke, Sven!

Dieses Bild vom Campingpark Harsefeld, der ersten Station meiner Anreise zur zweiten (Ersatz-)Ostsee-Etappe, steht für André, der den schönen Platz seit 10 Jahren alleine betreibt – neben einer Tankstelle und einer Autowerkstatt! Er half mir mit vielen Tipps, zum Beispiel, wie ich am schönsten durch das Auetal weiterfahre, wie ich mein Zelt aufstelle, um morgens Sonne zu haben uvm. Wir unterhielten uns angeregt sicher eine Viertelstunde und er vertraute mir den Freibad-Eintrittsmünze pfandfrei an, weil ich nicht genug Kleingeld hatte. Übrigens ist der kostenlose Eintritt ein Extra-Schnäppchen für alle Campingplatz-Besucher!

Mit einem forschen „Wo wollen Sie hin“ bot mir der Kopf dieser Radlergruppe (leider habe ich mir den Namen nicht notiert) ungefragt seine Hilfe als Ansässiger an – seinem Tipp bin ich dann auch gerne gefolgt und gut damit gefahren. Eine lustige Truppe, wir haben viel miteinander gelacht!

Wusstet ihr, dass man mit Telegram sich gegenseitig Zugriff auf den Standort geben kann? Dank dieses Tools fanden Janna und Markus, die mir entgegenfuhren, und ich trotz einiger Schwierigkeiten auf meiner Seite (ein Feldweg wurde zu einer Kante zwischen einem Getreide- und einem Spargelfeld) doch noch zueinander.

Die beiden haben Picknick mitgebracht, das wir mit schönem Blick über das Auetal genossen haben, bevor wie durch das beschauliche Alte Land zum Fähranleger fuhren und direkt nach Wedel übersetzten (dank einer sehr aufmerksamen und freundlichen Mitarbeiterin sparten wir eine Stunde: Sie ließ extra für uns die Gangway noch einmal herunter!), wo meine Tochter und ihr Partner leben.

Hamburg mit einem Besuch bei Volker und Hanne war die nächste Station. Wie schon bei der ersten Etappe kam er mir ein ordentliches Stück Richtung Wedel entgegen.

Johannes aus Wedel bemerkte, wie wir uns begrüßten und fragte uns, ob wir ein gemeinsames Foto von uns haben wollten – sehr nett. Allerdings fällt mir gerade ein, dass ich dieses Foto noch gar nicht habe (die Nachforschung ist eingeleitet).

Als wir ins Gespräch kamen – über Fahrräder, Reisen, Corona undundund – haben wir die Masken aufgesetzt.

Danach fuhren Volker und ich gemütlich bis Eimsbüttel; am Abend wurde ich anlässlich Hannas Geburtstag zu einem leckeren Fischessen eingeladen (zum Glück ist das Teil meines Flexivegan-Konzepts) und hatten einen wunderbaren Abend!

Leander Bruhn kenne ich aus Studienzeiten, genauer aus der politischen Aktivität am Fachbereich Sport der Uni Kiel. Ich habe ihn vor einer Weile bei Facebook ausgemacht und jetzt war eine gute Gelegenheit, auf dem Weg nach Kiel in Sehestedt am Nordostseekanal – eine geteilte Stadt! – zu besuchen. Natürlich gab es viel zu erzählen und als seine Partnerin Heike dazukam, erweiterte sich der Themenkreis unserer angeregten Unterhaltung noch. Sehr beeindruckend fand ich auch seine Führung durch eine riesige Scheune, in der er 1001 Dinge präsentiert, die er zum großen Teil bearbeitet hat: abgebeizte Weichholzmöbel, restaurierte antike Möbel, Kunstwerke aus Holz und Metall, (von ihm) so genannte „Nutzkunst“, Material von künstlerischen Schaufenstergestaltungen sowie vielerlei werthaltiges, was bei Haushaltsauflösungen anfällt, wofür man aber auch den Blick haben muss. In einem abgetrennten Teil betreibt eine Freundin eine ViNOKthek. Richtig, da gibt es guten Wein (ich habe gleich zwei Flaschen als Gastgeschenk eingekauft). Was das K im Namen soll? Lies weiter 😉

Die Gestaltung des Mehrparteienhauses, in dem er in Hausgemeinschaft lebt (nach vorherigen Phasen als Kommune, dann als Wohngemeinschaft), ist ebenfalls sein Werk. Übrigens kann man die stilsichere Einrichtung auch als Besucher bewundern, wenn man eine der zwei Ferienwohnungen mietet – zum Teil mit Blick auf den NOK(Nord-Ostsee-Kanal)-Schiffsverkehr. Der Eingang zeigt gleich ein Beispiel von Leanders Metallkunst.

Wie ein kleines Wunder schien meine Begegnung mit Björn. Er sprach mich während ich vorbeifuhr an, wohin es denn gehen solle und ich stoppte und wir tauschten uns aus – auch er unternimmt längere Reisen mit dem Rad oder zu Fuß. Als ich ihm dann mein Kärtchen überreichte, stutzte er und fragte nach: „Ostseefan“? Und ob ich denn auch bei Instagram sei, was ich bestätigte. „Dann haben wir uns vor kurzem geschrieben”, sagte er, „ich bin djingledjango!”. So habe ich einen meiner zu dem Zeitpunkt gerade mal 80 Followern life getroffen! Er meinte dann zu seiner Freundin Annika, was ich auch immer wieder feststelle: „Es ist doch immer wieder gut, Leute anzusprechen!”.

Jürgen wartete schon an der Holtenau-Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal, als ich dazukam. Er fragte mich, wohin es denn gehen solle und wünschte mir alles Gute für die Reise.

Dieses Foto vom Eingang des Restaurants „Seestern“ in Surendorf steht für vieles. Für ein leckeres, veganes Essen (mit Bulgur gefüllte Paprika mit gebratenem Seitan und Salat), dass ich in einem türkisch geführten Restaurant nicht erwartet hätte; deshalb auch für den Wirt, der türkische und deutsche Küche originell zu verbinden versucht, der noch dazu sehr freundlich war und als ich sein Essen lobte, das Ambiente (stilvoll, zum Teil mit angeschwemmtem Holz) und die Musik vom Band (eins nach dem anderen wie aus meiner Sammlung liebster Stücke, von Yethro Tull bis Saint Germain), meinte er zu mir: „Du wirst alles lieben, was ich hier mache, denn wir sind seelenverwandt (oder so ähnlich)“. Und es steht für die Einladung zu diesem Essen und gemeinsamen Abend und überhaupt das anregende Zusammensein mit Iris, Udo und Lennard (Marten konnte leider nicht dabei sein) – vielen Dank dafür!

Udo ließ es sich nicht nehmen, mich am nächsten Tag bis zum Beginn der (zumindest für mich) neuen Velostrecke tzu geleiten und begleiten, die ich natürlich testen wollte auf dem Weg zur Familie meines Bruders in Kiel. Da wussten wir noch nicht, dass ich am nächsten Tag mit Catharina – die mit dem Zug aus Oldenburg kam – erneut bei Iris und Udo zu Gast sein würde.

Catharina und ich haben für den gemeinsamen Urlaub ein neues, luftiges, geräumiges Zelt gekauft und es, da die Zeit knapp war, direkt zu meinem Bruder liefern lassen. Das habe ich dann im Wohnzimmer aufgebaut und wir haben uns gemeinsam reingesetzt – und für sehr gut befunden.

Meike, die wir (jetzt zu zweit: Catharina und ich) unterwegs nach dem Weg gefragt haben, ist selbst – wie mensch sieht – Radlerin und fragte uns nach unseren weiteren Plänen und empfahl uns dann eine Fähre über den Flensburg-Fjord. Das fanden wir sehr spannend, konnten sie dann aber doch nicht nutzen, weil wir in Flensburg einiges zu erledigen und zu besorgen hatten (u.a. den 300-km-Check für Catharinas neues Rad).

Nach einer weiteren Übernachtung bei Iris, Udo und Lennard machten wir uns auf den Weg Richtung Arnis in der Nähe von Kappeln; ein Tipp von Lennard und Udo hat uns erneut das erste Stück Richtung Eckernförde gezeigt. Hier ist Catharina mit ihrem neuen Flitzer – einem Cannondale Topstone 105. Ergänzt um Erweiterungen, die ein Gravelbike nicht mitbringt, aber wofür es Anbringungsmöglichkeiten vorsieht: Schutzbleche, Gepäckträger, Schloss, Trinkflaschen … und Taschen.

Auf dem wunderschönen Weg entlang der Schlei trafen wir Svenja und Gordon, die sich nach unserem weiteren Weg erkundigten. Wir trafen sie dann erneut, auf der Suche nach dem Campingplatz kehrt machend, sie kannten ihn aber auch nicht und wir brauchten noch einige Recherche, um herauszufinden, dass es sich nur um einen kleinen Caravan-Stellplatz handelte. Wir fanden dann nach einigen weiteren Kilometern einen kuscheligen Platz direkt an der Fähre nach Arnis.

An der Fähre trafen wir diesen Radler, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt und auch nicht aufgeschrieben habe. Er nutzte eine der letzten Fähren des Tages auf die andere Seite, während wir auf der südlichen Seite blieben.

Hier feiern Catharina und ich die erste gemeinsame Nacht im neuen Zelt. Es hat den Praxistest in der Folgezeit bestanden und wir können es nur wärmstens empfehlen: Es ist ein Big Agnes fly creek hv ul 3 (high ventilation, ultralight, für 3 Personen – dann hat man zu zweit richtig Platz!). Mein kleines 1-Personen-Zelt von Tatonka wiegt nur 300 g weniger!

Auf dem Campingplatz kurz vor der Geltinger Birk trafen wir Karin und Uwe, die mit einem roten Bulli unterwegs waren, nachdem sie vorher eine Woche gesegelt sind. Am nächsten Tag trafen wir sie am Ende des Weges durch das Naturschutzgebiet wieder – Catharina hat ihnen dann auf dem Parkplatz eine Blume an die Windschutzscheibe gesteckt.

Als wir uns gerade im Wald etwas verfahren hatten, trafen wir zum Glück Hans-Georg, der als Ansässiger uns genau sagen konnte, wo es auf kleinen Pfaden richtig weiterging (auch wenn seine Frau dem widersprach – fälschlicherweise, wie sich herausstellte).

Karin fragte uns vor dem Supermarkt, woher und wohin. Vor allem Catharina unterhielt sich mit ihr, während ich unsere Lebensmittel verstaute – deshalb kann ich leider nicht so viel von ihr berichten.

Eine sehr nette und intensive Begegnung hatten wir mit Maria und Markus. Sie sahen mein Rad vor dem Outdoor-Laden stehen und warteten, bis wir raus kamen und dann haben wir uns über die Freude an Rädern und Radreisen unterhalten. Sie kommen von Neustadt an der Weinstraße.

Natürlich haben sie dann auch Catharinas Bike bestaunt. Auch das Übernachten unterwegs war Thema und sie berichteten über ihre Erfahrungen mit Couchsurfing, Warmshowers und – was ich noch nicht kannte – 1nighttent – wo Leute einfach ihren Garten zum Campen zur Verfügung stellen. Spannend! Am Abend fuhren wir über die Grenze nach Dänemark – und haben den coronabedingt eigentlich geforderten Nachweis von 6 Übernachtungen, den wir uns über einen Freund besorgt haben, gar nicht gebraucht – wir wurden einfach durchgewunken.

Zwei Männer liegen auf dem Rasen

Ich hatte auf der letzten Reise oft Probleme mit dem Sattel und ich habe überlegt, einen neuen zu kaufen. Vorher bin ich aber nochmal zu Sven gefahren, der meinte, wir könnten nochmal eine Einstellung probieren. Ich hatte nicht viel Hoffnung, denn ich hatte sowohl die Höhe variiert (nach der Regel, mit fast durchgestrecktem Bein auf der Pedale zu stehen) als auch mal nach vorne und hinten verschoben (nach der Regel, beim Pedal in 3-Uhr-Stellung ein Lot vom Knie zu fällen). Sven hat dann die Neigung des Sattels um nur einen Rasterpunkt verstellt (ich dachte, er ist gerade und damit ist es gut) – und seitdem geht es mir super damit! Danke, Sven!

Dieses Bild vom Campingpark Harsefeld, der ersten Station meiner Anreise zur zweiten (Ersatz-)Ostsee-Etappe, steht für André, der den schönen Platz seit 10 Jahren alleine betreibt – neben einer Tankstelle und einer Autowerkstatt! Er half mir mit vielen Tipps, zum Beispiel, wie ich am schönsten durch das Auetal weiterfahre, wie ich mein Zelt aufstelle, um morgens Sonne zu haben uvm. Wir unterhielten uns angeregt sicher eine Viertelstunde und er vertraute mir den Freibad-Eintrittsmünze pfandfrei an, weil ich nicht genug Kleingeld hatte. Übrigens ist der kostenlose Eintritt ein Extra-Schnäppchen für alle Campingplatz-Besucher!

Mit einem forschen „Wo wollen Sie hin“ bot mir der Kopf dieser Radlergruppe (leider habe ich mir den Namen nicht notiert) ungefragt seine Hilfe als Ansässiger an – seinem Tipp bin ich dann auch gerne gefolgt und gut damit gefahren. Eine lustige Truppe, wir haben viel miteinander gelacht!

Junges Paar mit Rädern

Wusstet ihr, dass man mit Telegram sich gegenseitig Zugriff auf den Standort geben kann? Dank dieses Tools fanden Janna und Markus, die mir entgegenfuhren, und ich trotz einiger Schwierigkeiten auf meiner Seite (ein Feldweg wurde zu einer Kante zwischen einem Getreide- und einem Spargelfeld) doch noch zueinander.

junges Paar auf Bank

Die beiden haben Picknick mitgebracht, das wir mit schönem Blick über das Auetal genossen haben, bevor wie durch das beschauliche Alte Land zum Fähranleger fuhren und direkt nach Wedel übersetzten (dank einer sehr aufmerksamen und freundlichen Mitarbeiterin sparten wir eine Stunde: Sie ließ extra für uns die Gangway noch einmal herunter!), wo meine Tochter und ihr Partner leben.

Mann auf Mauer vor Fluss

Hamburg mit einem Besuch bei Volker und Hanne war die nächste Station. Wie schon bei der ersten Etappe kam er mir ein ordentliches Stück Richtung Wedel entgegen.

Mann mit Kamera

Johannes aus Wedel bemerkte, wie wir uns begrüßten und fragte uns, ob wir ein gemeinsames Foto von uns haben wollten – sehr nett. Allerdings fällt mir gerade ein, dass ich dieses Foto noch gar nicht habe (die Nachforschung ist eingeleitet).

Mann mit Mundschutz

Als wir ins Gespräch kamen – über Fahrräder, Reisen, Corona undundund – haben wir die Masken aufgesetzt.

Danach fuhren Volker und ich gemütlich bis Eimsbüttel; am Abend wurde ich anlässlich Hannas Geburtstag zu einem leckeren Fischessen eingeladen (zum Glück ist das Teil meines Flexivegan-Konzepts) und hatten einen wunderbaren Abend!

Mann vor Schuppen

Leander Bruhn kenne ich aus Studienzeiten, genauer aus der politischen Aktivität am Fachbereich Sport der Uni Kiel. Ich habe ihn vor einer Weile bei Facebook ausgemacht und jetzt war eine gute Gelegenheit, auf dem Weg nach Kiel in Sehestedt am Nordostseekanal – eine geteilte Stadt! – zu besuchen. Natürlich gab es viel zu erzählen und als seine Partnerin Heike dazukam, erweiterte sich der Themenkreis unserer angeregten Unterhaltung noch. Sehr beeindruckend fand ich auch seine Führung durch eine riesige Scheune, in der er 1001 Dinge präsentiert, die er zum großen Teil bearbeitet hat: abgebeizte Weichholzmöbel, restaurierte antike Möbel, Kunstwerke aus Holz und Metall, (von ihm) so genannte „Nutzkunst“, Material von künstlerischen Schaufenstergestaltungen sowie vielerlei werthaltiges, was bei Haushaltsauflösungen anfällt, wofür man aber auch den Blick haben muss. In einem abgetrennten Teil betreibt eine Freundin eine ViNOKthek. Richtig, da gibt es guten Wein (ich habe gleich zwei Flaschen als Gastgeschenk eingekauft). Was das K im Namen soll? Lies weiter 😉

Die Gestaltung des Mehrparteienhauses, in dem er in Hausgemeinschaft lebt (nach vorherigen Phasen als Kommune, dann als Wohngemeinschaft), ist ebenfalls sein Werk. Übrigens kann man die stilsichere Einrichtung auch als Besucher bewundern, wenn man eine der zwei Ferienwohnungen mietet – zum Teil mit Blick auf den NOK(Nord-Ostsee-Kanal)-Schiffsverkehr. Der Eingang zeigt gleich ein Beispiel von Leanders Metallkunst.

Paar am Straßenrand

Wie ein kleines Wunder schien meine Begegnung mit Björn. Er sprach mich während ich vorbeifuhr an, wohin es denn gehen solle und ich stoppte und wir tauschten uns aus – auch er unternimmt längere Reisen mit dem Rad oder zu Fuß. Als ich ihm dann mein Kärtchen überreichte, stutzte er und fragte nach: „Ostseefan“? Und ob ich denn auch bei Instagram sei, was ich bestätigte. „Dann haben wir uns vor kurzem geschrieben”, sagte er, „ich bin djingledjango!”. So habe ich einen meiner zu dem Zeitpunkt gerade mal 80 Followern life getroffen! Er meinte dann zu seiner Freundin Annika, was ich auch immer wieder feststelle: „Es ist doch immer wieder gut, Leute anzusprechen!”.

Mann mit Rad an Fähranleger

Jürgen wartete schon an der Holtenau-Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal, als ich dazukam. Er fragte mich, wohin es denn gehen solle und wünschte mir alles Gute für die Reise.

Restaurant-Eingang

Dieses Foto vom Eingang des Restaurants „Seestern“ in Surendorf steht für vieles. Für ein leckeres, veganes Essen (mit Bulgur gefüllte Paprika mit gebratenem Seitan und Salat), dass ich in einem türkisch geführten Restaurant nicht erwartet hätte; deshalb auch für den Wirt, der türkische und deutsche Küche originell zu verbinden versucht, der noch dazu sehr freundlich war und als ich sein Essen lobte, das Ambiente (stilvoll, zum Teil mit angeschwemmtem Holz) und die Musik vom Band (eins nach dem anderen wie aus meiner Sammlung liebster Stücke, von Yethro Tull bis Saint Germain), meinte er zu mir: „Du wirst alles lieben, was ich hier mache, denn wir sind seelenverwandt (oder so ähnlich)“. Und es steht für die Einladung zu diesem Essen und gemeinsamen Abend und überhaupt das anregende Zusammensein mit Iris, Udo und Lennard (Marten konnte leider nicht dabei sein) – vielen Dank dafür!

Mann mit Rad

Udo ließ es sich nicht nehmen, mich am nächsten Tag bis zum Beginn der (zumindest für mich) neuen Velostrecke tzu geleiten und begleiten, die ich natürlich testen wollte auf dem Weg zur Familie meines Bruders in Kiel. Da wussten wir noch nicht, dass ich am nächsten Tag mit Catharina – die mit dem Zug aus Oldenburg kam – erneut bei Iris und Udo zu Gast sein würde.

Zwei Männer im Zelt

Catharina und ich haben für den gemeinsamen Urlaub ein neues, luftiges, geräumiges Zelt gekauft und es, da die Zeit knapp war, direkt zu meinem Bruder liefern lassen. Das habe ich dann im Wohnzimmer aufgebaut und wir haben uns gemeinsam reingesetzt – und für sehr gut befunden.

Frau vor Fabrik

Meike, die wir (jetzt zu zweit: Catharina und ich) unterwegs nach dem Weg gefragt haben, ist selbst – wie mensch sieht – Radlerin und fragte uns nach unseren weiteren Plänen und empfahl uns dann eine Fähre über den Flensburg-Fjord. Das fanden wir sehr spannend, konnten sie dann aber doch nicht nutzen, weil wir in Flensburg einiges zu erledigen und zu besorgen hatten (u.a. den 300-km-Check für Catharinas neues Rad).

Nach einer weiteren Übernachtung bei Iris, Udo und Lennard machten wir uns auf den Weg Richtung Arnis in der Nähe von Kappeln; ein Tipp von Lennard und Udo hat uns erneut das erste Stück Richtung Eckernförde gezeigt. Hier ist Catharina mit ihrem neuen Flitzer – einem Cannondale Topstone 105. Ergänzt um Erweiterungen, die ein Gravelbike nicht mitbringt, aber wofür es Anbringungsmöglichkeiten vorsieht: Schutzbleche, Gepäckträger, Schloss, Trinkflaschen … und Taschen.

Paar vor Bäumen

Auf dem wunderschönen Weg entlang der Schlei trafen wir Svenja und Gordon, die sich nach unserem weiteren Weg erkundigten. Wir trafen sie dann erneut, auf der Suche nach dem Campingplatz kehrt machend, sie kannten ihn aber auch nicht und wir brauchten noch einige Recherche, um herauszufinden, dass es sich nur um einen kleinen Caravan-Stellplatz handelte. Wir fanden dann nach einigen weiteren Kilometern einen kuscheligen Platz direkt an der Fähre nach Arnis.

An der Fähre trafen wir diesen Radler, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt und auch nicht aufgeschrieben habe. Er nutzte eine der letzten Fähren des Tages auf die andere Seite, während wir auf der südlichen Seite blieben.

Hier feiern Catharina und ich die erste gemeinsame Nacht im neuen Zelt. Es hat den Praxistest in der Folgezeit bestanden und wir können es nur wärmstens empfehlen: Es ist ein Big Agnes fly creek hv ul 3 (high ventilation, ultralight, für 3 Personen – dann hat man zu zweit richtig Platz!). Mein kleines 1-Personen-Zelt von Tatonka wiegt nur 300 g weniger!

Paar auf Weg am Meer

Auf dem Campingplatz kurz vor der Geltinger Birk trafen wir Karin und Uwe, die mit einem roten Bulli unterwegs waren, nachdem sie vorher eine Woche gesegelt sind. Am nächsten Tag trafen wir sie am Ende des Weges durch das Naturschutzgebiet wieder – Catharina hat ihnen dann auf dem Parkplatz eine Blume an die Windschutzscheibe gesteckt.

Als wir uns gerade im Wald etwas verfahren hatten, trafen wir zum Glück Hans-Georg, der als Ansässiger uns genau sagen konnte, wo es auf kleinen Pfaden richtig weiterging (auch wenn seine Frau dem widersprach – fälschlicherweise, wie sich herausstellte).

Frau mit Rad vor Supermarkteingang

Karin fragte uns vor dem Supermarkt, woher und wohin. Vor allem Catharina unterhielt sich mit ihr, während ich unsere Lebensmittel verstaute – deshalb kann ich leider nicht so viel von ihr berichten.

Paar vor Outdoorladen

Eine sehr nette und intensive Begegnung hatten wir mit Maria und Markus. Sie sahen mein Rad vor dem Outdoor-Laden stehen und warteten, bis wir raus kamen und dann haben wir uns über die Freude an Rädern und Radreisen unterhalten. Sie kommen von Neustadt an der Weinstraße.

Paar betrachtet Rad

Natürlich haben sie dann auch Catharinas Bike bestaunt. Auch das Übernachten unterwegs war Thema und sie berichteten über ihre Erfahrungen mit Couchsurfing, Warmshowers und – was ich noch nicht kannte – 1nighttent – wo Leute einfach ihren Garten zum Campen zur Verfügung stellen. Spannend! Am Abend fuhren wir über die Grenze nach Dänemark – und haben den coronabedingt eigentlich geforderten Nachweis von 6 Übernachtungen, den wir uns über einen Freund besorgt haben, gar nicht gebraucht – wir wurden einfach durchgewunken.

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-de-2-etappe-2020-1-whom-i-met-in-de-2-stage-2020-1/feed/ 1
Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe 2019, 1/3) // Whom I met: in Germany (1. stage 2019, 1/3) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/#respond Sun, 12 Jul 2020 09:32:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=539 Many people addressed me on my sign: "Carbon free round the Baltic Sea. Save the climate!". Right here at the station. [...]

Weiterlesen...

]]>

Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe, 1/3) // <i>Whom I met: in Germany (1. stage, 1/3)</i>

Große Überraschung beim Start! //
Big surprise at the start!

Zum Start meiner Tour hat Lennard mich mit einem eingeübten Lied überrascht: „Back Home“ von Bukahara. Wie ihr sehen könnt, hat es mich sehr bewegt. In den folgenden Fotos findet ihr den Liedtext, den er mir dazu geschenkt hat – er ist so passend und so berührend!
//
At the start of my tour Lennard surprised me with a well-rehearsed song: “Back Home” from Bukahara. As you can see, it moved me very much. In the following photos you can find the lyrics he gave me – they are so fitting and so touching!
Dann hat Lennard mich in Strande bei der Abfahrt überrascht – und vom Auto aus gefilmt.
//
Then Lennard surprised me in Strande during the descent – and filmed it from the car.

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Deutschland begegnet bin (2019, vor der Reise & 1.-8.8. & 29.9.-1.10.). //
Here you see and read, which interesting people I met in Germany (2019, prior to the journey & 1.-8.8. & 29.9.-1.10.).

Die ich traf: in Deutschland (1. Etappe 2019, 1/3) //
Whom I met: in Deutschland (1. stage 2019, 1/3)

Meine großartige Frau Catharina ist die größte Unterstützerin bei all meinem Wirken, so auch bei meiner Tour – selbst wenn sie für uns monatelange räumliche Trennung bedeutet. Wir sind froh, eine Beziehung zu führen, in der wir uns gegenseitig auch Raum lassen für Bedürfnisse oder Möglichkeiten, die gerade nur eine*r von uns hat.
//
My great wife Catharina is the biggest supporter of all my work, including my tour – even if it means months of separation for us. We are happy to have a relationship in which we give each other room for the needs or possibilities, which just has only one of us.

Ich danke Jasmin, sie war 2019 Mediengestalterin im dritten Lehrjahr bei „mensch und umwelt“ in Oldenburg (Aktualisierung: inzwischen hat sie ihre Prüfung geschafft!). Sie hat für mich die Schild-Beschriftung maßgeblich mit gestaltet und druckfertig formatiert.
//
I thank Jasmin, she was a media designer in her third year of apprenticeship at “mensch und umwelt” in Oldenburg in 2019 (Update: meanwhile she has passed her exam!). For me, she was instrumental in designing the sign lettering and formatting it ready for printing.

Udo, engagiert in Sachen Nachhaltigkeit/bio/regional … (Gutscheinheft „Kostbar”), Ex-Geschäftsführer von „mensch und umwelt“, unterstützte die Schild-Gestaltung. Hier der Lesbarkeits-Abstandscheck: Ist die Schrift groß genug, dass Überholende sie lesen können?
//
Udo, committed to sustainability/bio/regional … (voucher booklet “Kostbar”), former managing director of “mensch und umwelt”, supported the sign design. Here is the readability check: Is the writing large enough that people passing by can read it?

Sven hat den englischen Text griffig gestaltet und die Löcher im Schild zur Befestigung gebohrt, außerdem viele Tipps zum Rad gegeben und Teile angebaut. Sein Hobby ist es, Oldtimer zu kaufen und zu restaurieren und in E-Autos zu verwandeln (siehe Hintergrund oder http://mgb-gt-e.jimdo.com).
//
Sven made the English text handy and drilled the holes in the sign for fixing it, also gave many tips about the bike and added parts. His hobby is to buy and restore oldtimers and turn them into e-cars (see background or http://mgb-gt-e.jimdo.com).

Michael ist gelernter Zweiradmechaniker, Künstler, Aktivist für die Verkehrswende und Tüftler; er bündelt seine Fähigkeiten und Ideen z. B. in vielrädrigen (Muskel-)Kraft-Fahrzeugen (siehe Foto – Michael vorne – oder www.olsen-kunstbauten.de). Er hat die Befestigung für mein Solar-Panel entworfen und gebaut, meine Lenker-Powerbank und viele andere Teile am Rad montiert und es fit gemacht für die Tour.
//
Michael is a trained bicycle mechanic, artist, activist for the traffic turnaround and tinkerer; he bundles his skills and ideas e.g. in multi-wheeled (muscle) power vehicles (see photo – Michael in front – or www.olsen-kunstbauten.de). He designed and built the mounting for my solar panel, mounted my handlebar powerbank and many other parts on the bike and made it fit for the tour.

Diesen Glücksbringer hat meine Frau mir für die Reise geschenkt: das Zeichen für „Ommmm …“
//
My wife gave me this lucky charm for the trip: the sign for “Ommmm…”

Unsere Freundin Marie-Luise hat mich bei der Abfahrt am Bahnhof überrascht und fotografisch festgehalten, wie die erste Person mich nach meinem Schild gefragt hat.
//
Our friend Marie-Luise surprised me when I left the station and took a photo of the first person asking me for my sign.

Ein liebe-voll geschnitzter Schlüsselanhänger von meiner Tochter Janna für die Reise.
//
A lovingly carved key ring from my daughter Janna for the journey.

Jannas Partner Markus – Triathlet, der schon den Ironman in Hawaii bewältigt hat – hat mir die Schaltung exakt eingestellt. An jeder Steigung habe ich es ihm gedankt.
//
Janna’s partner Markus – a triathlete who has already mastered the Ironman in Hawaii – has adjusted the gears precisely for me. At every ascent I thanked him for it.

Textplakat bei Janna und Markus, das sehr gut zum Start meiner Reise passt. Lesen lohnt, um sich das Essenzielle unseres Lebens nochmal bewusst zu machen!
//
Text poster at Janna and Markus, which fits very well to the start of my journey. It’s worth reading to make yourself aware of the essentials of our life again!

Mein Freund Volker hat mich auf halber Strecke von Wedel zum Hamburger Hauptbahnhof mit seinem Rad abgeholt. …
//
My friend Volker picked me up with his bike halfway from Wedel to Hamburg main station. …

… Zu zweit sind wir immer am Wasser lang bis zum Bahnhof geradelt und haben dort im urigen Traditionslokal „Nagel“ mit Hanne gefrühstückt.
//
… The two of us always cycled along the water to the train station and had breakfast with Hanne in the very special traditional restaurant “Nagel”.

Beim Umsteigen in Hamburg treffe ich Annie Heger (www.annierockt.de) auf dem Weg nach Wacken! Volker war so geistesgegenwärtig, das Foto zu machen.
//
When changing trains in Hamburg I meet Annie Heger (www.annierockt.de) on the way to Wacken! Volker was so quick-witted to take the photo.

In Kiel besuche ich meinen Bruder Fedor, Schwägerin Antje und Neffe Fedor. In diesem Haus habe ich seit der Oberstufe oben mit meiner Mutter gewohnt, bis ich im Studium in eine WG zog. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken wird es mein Startpunkt für die 1. Strecke auf der 1. Etappe. Ein relativ kurzes Stück …
//
In Kiel I visit my brother Fedor, sister-in-law Antje and nephew Fedor. I have lived in this house with my mother since the upper school, until I moved into a flat share during my studies. After a nice coffee it will be my starting point for the 1st stage of the first stage. A relatively short stretch …

… vom Kieler Ostufer die Nordseite der Förde entlang Richtung Strande. Mathias hat mich auf der Holtenau-Fähre auf mein Schild angesprochen und mit eine gute Reise gewünscht – ein sehr netter kurzer Plausch nach einer hübschen Überfahrt!
//
… from the east bank of Kiel along the north side of the fjord towards Strande. Mathias asked me on the Holtenau ferry about my sign and wished me a good journey – a very nice short chat after a nice crossing!

In Strande bin ich abgezweigt nach Dänischenhagen, um Udo und Iris zu besuchen und dort zu übernachten. Ich blieb länger als geplant, um mit Udos Hilfe Probleme am Rad und mit der Stromversorgung zu lösen. Hier befreite er mich auch von einer Idee, die zur Manie zu werden drohte: Ich wollte auf der Reise an keine fremde Steckdose, hatte aber anfangs Probleme beim Laden. Udo nahm mir dann kurzerhand meine große Powerbank aus der Hand und lud sie über Nacht auf. Danke! (Glaubt es oder nicht: danach habe ich tatsächlich höchst selten eine Steckdose beansprucht!)
//
In Strande I branched off to Dänischenhagen to visit Udo and Iris and spend the night there. I stayed longer than planned to solve problems with the bike and the power supply with Udo’s help. Here he also freed me from an idea that threatened to become a mania: I didn’t want to go to a foreign power outlet on the journey, but had problems charging at first. Udo then took my large powerbank out of my hand and charged it overnight. Thanks! (Believe it or not: after that I actually very seldom used a power outlet!)

Ich freute mich sehr, dass Lennard, der älteste Sohn, auch da war! Er bescherte mir zwei tolle Überraschungen, die ihr in zwei Videos sehen könnt: Zum Abschied sang er für mich das Lied „Back Home“ von Bukahara – sehr passend für meine Tour, richtig gut und, wie ihr seht, für mich sehr bewegend. 1000 Dank, Lennard!
//
I was very happy that Lennard, the oldest son, was there too! He gave me two great surprises, which you can see in two videos: As a farewell he sang the song “Back Home” by Bukahara for me – very fitting for my tour, really good and, as you can see, very moving for me. 1000 thanks, Lennard!

Und dann passte er mich in Strande mit dem Auto ab und filmte, neben mir herfahrend, einige hundert Meter, wie ich losfahre – Richtung Dänemark. Übrigens begannen hier früher, als ich noch in Kiel wohnte, meine ausgiebigen Spaziergänge hinter den Leuchtturm Bülk. Sie ließen mich irgendwann fragen, warum ich nicht einfach mal weitergehe – daraus wurde mein Projekt, die Ostsee zu Fuß abzuwandern, immer an der Wasserkante lang, immer mal ein paar Tage. Das Projekt ist weit fortgeschritten – Schleswig-Holstein ist fast durch, in Meck.-Pomm. fehlt noch einiges. Jetzt kommt aber erstmal das Fahrrad-Projekt – wieder in Etappen.
//
And then he picked me up in Strande by car and filmed, driving next to me, a few hundred meters as I set off – towards Denmark. By the way, my extensive walks behind the lighthouse Bülk started here earlier, when I still lived in Kiel. At some point they made me ask why I don’t just walk on – this became my project to walk the Baltic Sea on foot, always along the water’s edge, always for a few days. The project is well advanced – Schleswig-Holstein is almost finished, in Meck.-Pomm. some things are still missing. But now the bicycle project comes first – again in stages.

Während der Fahrt fiel mir ein, dass die Schwester eines Freundes direkt auf meiner Wegstrecke in einem kleinen Ort fast an der Ostsee wohnt: Cirsten. Ich durfte mein Zelt auf ihrem Rasen aufschlagen, sie hat mich bewirtet – und mir ihre großartige Sammlung von Fundstücken am Ostseestrand gezeigt und erklärt: Donnerkeile, Versteinerungen, alte Werkzeuge aus Stein – ich finde es immer wieder erstaunlich, welche verborgenen Kenntnisse und Fähigkeiten Menschen haben!
//
During the trip I remembered that the sister of a friend of mine lives directly on my way in a small town almost at the Baltic Sea: Cirsten. I was allowed to pitch my tent on her lawn, she hosted me – and showed me her great collection of finds on the Baltic Sea beach and explained: thunderbolts, fossils, old tools made of stone – I always find it amazing what hidden knowledge and abilities people have!

Klaus war mit leichtem Gepäck schneller unterwegs als ich. Er sucht einen Ort am Meer, um dort mit seiner Frau zu wohnen. Er lud mich zum Spaghetti-Essen in seinem Camping-Van in der Nähe ein.
//
Klaus was faster with light luggage than me. He is looking for a place by the sea to live with his wife. He invited me to eat spaghetti in his camping van nearby.

Zum Campingplatz mussten wir teilweise durch Strandsand schieben – da verfluchte ich meine Gepäckmenge. Klaus half mir, sonst hätte ich abschnallen müssen.
//
To the campground we had to push partly through beach sand – there I cursed my luggage. Klaus helped me, otherwise I would have had to unbuckle.

Irmgard und Heinz bei ihrem täglichen Spaziergang vom Campingplatz aus. Ich traf sie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz und hatte mit einem Baum geliebäugelt, bei dem meine Hängematte über der (hier sehr niedrigen!) Steilküste gehangen hätte, habe mich das aber nicht getraut. Witzigerweise machten sie mich genau auf diesen wunderschön verzweigten Baum aufmerksam!
//
Irmgard and Heinz on their daily walk from the campsite. I met them looking for a place to stay overnight and had flirted with a tree where my hammock would have hung over the (here very low!) cliff, but I didn’t dare to do so. Funnily enough, they drew my attention exactly to this beautifully branched tree!

Am nächsten Morgen: Vor der Bäckerei, in der ich mir Frühstücksbrötchen kaufte, kam ich mit Karl Christoph ins Gespräch. Er ist Vorsitzender des NABU und berichtet u. a. von der besorgniserregenden Abnahme einiger Vogelarten. Auch die Bäckereiverkäuferin Dörte ist im Vorstand und beteiligte sich an den jährlichen Zählungen. In der Natur trifft man halt Naturfreunde!
//
The next morning: In front of the bakery, where I bought breakfast rolls, I had a conversation with Karl Christoph. He is chairman of NABU and reports, among other things, about the worrying decline of some bird species. The bakery saleswoman Dörte is also on the board and took part in the annual censuses. In nature you meet nature lovers!

Bei einem kurzen Stopp, um zu gucken, ob es eine Alternative zur Landstraße gibt, stoppen Thomas und Sohn Vincent, die eine Tagestour an ihrem Urlaubsort machen, und fragen mich nach woher und wohin. Ihnen gefällt, wie mir, diese Gegend sehr!
//
During a short stop to see if there is an alternative to the country road, Thomas and son Vincent, who are making a day trip to their holiday destination, stop and ask me where from and where to. Like me, they like this area very much!

Ulla, 78 und Horst, 83, sind stolz darauf, auch in ihrem Alter viel mit dem Rad zu reisen. Sie legten mir das Baltikum sehr ans Herz. An der Vogelschutzstation an der Schleimündung traf ich einige: …
//
Ulla, 78, and Horst, 83, are proud to travel a lot by bike even at their age. They recommended the Baltic States to me very much. I met some of them at the bird sanctuary at the Schleimündung: …

… Julia war die nächste, die sich sich sehr interessiert nach meiner Tour erkundigt; Sohn David machte der Mama das herzliche Lächeln nach 😉
//
… Julia was the next to ask about my tour with great interest; son David gave his mum a warm smile 😉

„Kondition statt Strom“ war Patricks Kommentar, nachdem er und Barbara sich versichert hatten, dass ich ohne Elektro-Unterstützung fahre. Dafür bekam er zur Belohnung eines meiner Visitenkärtchen 😉
//
“Conditioning instead of electricity” was Patrick’s comment after he and Barbara assured each other that I was driving without electric assistance. As a reward he got one of my business cards 😉

Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk begann es zu nieseln. Ich stoppte gegenüber von Ute – wir beide überlegten, ob es sich lohnt, die Regenklamotten anzuziehen. Ich outete mich als Regennichtabbekommenwoller (tatsächlich lohnte es sich kaum, wie sich dann rausstellte). Sie erzählte mir von früheren Radreisen nach Polen, Russland und dem Baltikum, wo ihr die Armut der Menschen oft zugesetzt hatte. Das verstehe ich gut!
//
It began to drizzle in the Geltinger Birk nature reserve. I stopped opposite Ute – we both thought about whether it was worth putting on the rain gear. I came out as a rain-no-getter (actually it was hardly worth it, as it turned out). She told me about earlier bicycle trips to Poland, Russia and the Baltic States, where the poverty of the people had often affected her. I understand that very well!

Mutter und Sohn, Claudia und Felix, haben mir sehr nett ein Tor aufgehalten. Sie haben nach dem Wacken-Festival noch einen Abstecher in die Birk gemacht. Ich erzählte von meiner Überlegung, auf bei der Radfahrt Spenden zu sammeln (was ich dann doch nicht geschafft habe); dazu berichtete er mir von Freunden, die Kilometergeld für einen guten Zweck gesammelt haben und hat mir später von zuhause aus Infos dazu gemailt. Sehr toll! Ihre Website: www.bikingborders.com/ .
//
Mother and son, Claudia and Felix, very nicely held a gate for me. They took a side trip to the Birk after the Wacken Festival. I told him about my idea to collect donations during the bike ride (which I didn’t manage to do); he told me about friends who collected mileage money for a good cause and later he sent me information about it from home. Very great! Your website: www.bikingborders.com/ .

Bei Bettina und Kalle habe ich im Garten mein Zelt aufgeschlagen und bei ihnen Speis und Trank genossen – vielen Dank! Da ich mich telefonisch angemeldet, aber die Strecke deutlich unterschätzt hatte, musste ich ein ganzes Stück Landstraße fahren, um rechtzeitig da zu sein. Am nächsten Morgen entschied ich mich deshalb, den versäumten Teil der Küstenstrecke mit leichtem Gepäck nachzuholen und quartierte mich in der Flensburger Jugendherberge ein.
//
With Bettina and Kalle I pitched my tent in the garden and enjoyed food and drink with them – thank you very much! Since I had registered by phone, but had clearly underestimated the route, I had to drive quite a distance on the country road to get there in time. So the next morning I decided to make up the missed part of the coastal stretch with light luggage and stayed in the Flensburg youth hostel.

Beim Abendbuffet trug eine junge Frau dieses Shirt mit der Aufschrift, die mir gut gefiel. Ich fragte sie und durfte das Foto machen. Wie schön wäre es, wenn dieses Selbstverständnis selbstverständlich werden würde?
//
At the evening buffet a young woman wore this shirt with the inscription, which I liked very much. I asked her and was allowed to take the photo. How nice would it be if this self-conception would become a matter of course?

Dort lernte ich Hans kennen, einen Künstler aus Amsterdam, der auch mit dem Rad unterwegs war. Wir haben sehr schnell entdeckt, dass wir uns viel zu sagen und zu erzählen hatten und führten den ganzen Abend lang intensive, vertiefte Gespräche. Am nächsten Morgen entschied Hans sich, mich ein Stück zu begleiten.
//
There I met Hans, an artist from Amsterdam, who also travelled by bicycle. We discovered very quickly that we had a lot to say and tell each other and had intensive, in-depth conversations the whole evening long. The next morning Hans decided to accompany me for a while.

Wir verstanden uns auch unterwegs sehr gut und er machte, meiner Routenführung folgend, die Erfahrung, wie es ist, auch über Stock und Stein, über Waldpfade usw. zu fahren statt nur auf der Straße. Am Ende überlegte er, ob er mich 2020 ein Stück auf meiner Etappe begleitet … In Nöhren trennten wir uns, weil Hans einen Übernachtungsplatz gefunden hat – ich fuhr noch ein Stück weiter südlich und dann wieder zur Herberge zurück.
//
We also got along very well on the way and, following my route guidance, he experienced what it is like to drive over rough and smooth, over forest paths etc. instead of just on the road. In the end he thought about whether he would accompany me a little on my stage in 2020 … In Nöhren we parted because Hans found a place to stay overnight – I drove a bit further south and then back to the hostel.

Raphaelle, Fatah und Eugenie bin ich im Flensburger Hafen auf der Strecke Richtung Norden begegnet. Wir unterhielten uns während der Fahrt; sie sind auf dem schnellsten Weg von Hamburg nach Kopenhagen, ich bin auf meinem langsamen Weg dann an die Küste Richtung Gendarmenstieg abgebogen. Eine sehr nette Begegnung!
//
I met Raphaelle, Fatah and Eugenie in Flensburg harbour on the way north. We talked during the trip; they are on the fastest way from Hamburg to Copenhagen, I turned to the coast on my slow way towards Gendarmenstieg. A very nice meeting!

Paar vor der Ostsee

Meine großartige Frau Catharina ist die größte Unterstützerin bei all meinem Wirken, so auch bei meiner Tour – selbst wenn sie für uns monatelange räumliche Trennung bedeutet. Wir sind froh, eine Beziehung zu führen, in der wir uns gegenseitig auch Raum lassen für Bedürfnisse oder Möglichkeiten, die gerade nur eine*r von uns hat.
//
My great wife Catharina is the biggest supporter of all my work, including my tour – even if it means months of separation for us. We are happy to have a relationship in which we give each other room for the needs or possibilities, which just has only one of us.

Junge Frau vor Computer mit Schild-Text

Ich danke Jasmin, sie war 2019 Mediengestalterin im dritten Lehrjahr bei „mensch und umwelt“ in Oldenburg (Aktualisierung: inzwischen hat sie ihre Prüfung geschafft!). Sie hat für mich die Schild-Beschriftung maßgeblich mit gestaltet und druckfertig formatiert.
//
I thank Jasmin, she was a media designer in her third year of apprenticeship at “mensch und umwelt” in Oldenburg in 2019 (Update: meanwhile she has passed her exam!). For me, she was instrumental in designing the sign lettering and formatting it ready for printing.

Mann vor Tafel mit Schild

Udo, engagiert in Sachen Nachhaltigkeit/bio/regional … (Gutscheinheft „Kostbar”), Ex-Geschäftsführer von „mensch und umwelt“, unterstützte die Schild-Gestaltung. Hier der Lesbarkeits-Abstandscheck: Ist die Schrift groß genug, dass Überholende sie lesen können?
//
Udo, committed to sustainability/bio/regional … (voucher booklet “Kostbar”), former managing director of “mensch und umwelt”, supported the sign design. Here is the readability check: Is the writing large enough that people passing by can read it?

Sven mit Schild: „Carbon free round the Baltic Sea. Save the climate!“

Sven hat den englischen Text griffig gestaltet und die Löcher im Schild zur Befestigung gebohrt, außerdem viele Tipps zum Rad gegeben und Teile angebaut. Sein Hobby ist es, Oldtimer zu kaufen und zu restaurieren und in E-Autos zu verwandeln (siehe Hintergrund oder http://mgb-gt-e.jimdo.com).
//
Sven made the English text handy and drilled the holes in the sign for fixing it, also gave many tips about the bike and added parts. His hobby is to buy and restore oldtimers and turn them into e-cars (see background or http://mgb-gt-e.jimdo.com).

Ein „Fahrradschiff“ aus vielen Rädern, paarweise aneinander gekoppelt

Michael ist gelernter Zweiradmechaniker, Künstler, Aktivist für die Verkehrswende und Tüftler; er bündelt seine Fähigkeiten und Ideen z. B. in vielrädrigen (Muskel-)Kraft-Fahrzeugen (siehe Foto – Michael vorne – oder www.olsen-kunstbauten.de). Er hat die Befestigung für mein Solar-Panel entworfen und gebaut, meine Lenker-Powerbank und viele andere Teile am Rad montiert und es fit gemacht für die Tour.
//
Michael is a trained bicycle mechanic, artist, activist for the traffic turnaround and tinkerer; he bundles his skills and ideas e.g. in multi-wheeled (muscle) power vehicles (see photo – Michael in front – or www.olsen-kunstbauten.de). He designed and built the mounting for my solar panel, mounted my handlebar powerbank and many other parts on the bike and made it fit for the tour.

Amulett

Diesen Glücksbringer hat meine Frau mir für die Reise geschenkt: das Zeichen für „Ommmm …“
//
My wife gave me this lucky charm for the trip: the sign for “Ommmm…”

mit Fahrrad am Bahnhof

Unsere Freundin Marie-Luise hat mich bei der Abfahrt am Bahnhof überrascht und fotografisch festgehalten, wie die erste Person mich nach meinem Schild gefragt hat.
//
Our friend Marie-Luise surprised me when I left the station and took a photo of the first person asking me for my sign.

Geschnitzter Schlüsselanhänger: „Lieblings-Papa“

Ein liebe-voll geschnitzter Schlüsselanhänger von meiner Tochter Janna für die Reise.
//
A lovingly carved key ring from my daughter Janna for the journey.

Fahrrad im Hof

Jannas Partner Markus – Triathlet, der schon den Ironman in Hawaii bewältigt hat – hat mir die Schaltung exakt eingestellt. An jeder Steigung habe ich es ihm gedankt.
//
Janna’s partner Markus – a triathlete who has already mastered the Ironman in Hawaii – has adjusted the gears precisely for me. At every ascent I thanked him for it.

Textplakat: This is your life. Do what you love …

Textplakat bei Janna und Markus, das sehr gut zum Start meiner Reise passt. Lesen lohnt, um sich das Essenzielle unseres Lebens nochmal bewusst zu machen!
//
Text poster at Janna and Markus, which fits very well to the start of my journey. It’s worth reading to make yourself aware of the essentials of our life again!

Mann auf Bank, zwei Räder

Mein Freund Volker hat mich auf halber Strecke von Wedel zum Hamburger Hauptbahnhof mit seinem Rad abgeholt. …
//
My friend Volker picked me up with his bike halfway from Wedel to Hamburg main station. …

Mann, 2 Räder im Hamburger Hafen

… Zu zweit sind wir immer am Wasser lang bis zum Bahnhof geradelt und haben dort im urigen Traditionslokal „Nagel“ mit Hanne gefrühstückt.
//
… The two of us always cycled along the water to the train station and had breakfast with Hanne in the very special traditional restaurant “Nagel”.

Bahnhofs-Begegnung

Beim Umsteigen in Hamburg treffe ich Annie Heger (www.annierockt.de) auf dem Weg nach Wacken! Volker war so geistesgegenwärtig, das Foto zu machen.
//
When changing trains in Hamburg I meet Annie Heger (www.annierockt.de) on the way to Wacken! Volker was so quick-witted to take the photo.

Familie

In Kiel besuche ich meinen Bruder Fedor, Schwägerin Antje und Neffe Fedor. In diesem Haus habe ich seit der Oberstufe oben mit meiner Mutter gewohnt, bis ich im Studium in eine WG zog. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken wird es mein Startpunkt für die 1. Strecke auf der 1. Etappe. Ein relativ kurzes Stück …
//
In Kiel I visit my brother Fedor, sister-in-law Antje and nephew Fedor. I have lived in this house with my mother since the upper school, until I moved into a flat share during my studies. After a nice coffee it will be my starting point for the 1st stage of the first stage. A relatively short stretch …

Mann mit Rad vor Holtenau-Fähre

… vom Kieler Ostufer die Nordseite der Förde entlang Richtung Strande. Mathias hat mich auf der Holtenau-Fähre auf mein Schild angesprochen und mit eine gute Reise gewünscht – ein sehr netter kurzer Plausch nach einer hübschen Überfahrt!
//
… from the east bank of Kiel along the north side of the fjord towards Strande. Mathias asked me on the Holtenau ferry about my sign and wished me a good journey – a very nice short chat after a nice crossing!

Freundes-Paar

In Strande bin ich abgezweigt nach Dänischenhagen, um Udo und Iris zu besuchen und dort zu übernachten. Ich blieb länger als geplant, um mit Udos Hilfe Probleme am Rad und mit der Stromversorgung zu lösen. Hier befreite er mich auch von einer Idee, die zur Manie zu werden drohte: Ich wollte auf der Reise an keine fremde Steckdose, hatte aber anfangs Probleme beim Laden. Udo nahm mir dann kurzerhand meine große Powerbank aus der Hand und lud sie über Nacht auf. Danke! (Glaubt es oder nicht: danach habe ich tatsächlich höchst selten eine Steckdose beansprucht!)
//
In Strande I branched off to Dänischenhagen to visit Udo and Iris and spend the night there. I stayed longer than planned to solve problems with the bike and the power supply with Udo’s help. Here he also freed me from an idea that threatened to become a mania: I didn’t want to go to a foreign power outlet on the journey, but had problems charging at first. Udo then took my large powerbank out of my hand and charged it overnight. Thanks! (Believe it or not: after that I actually very seldom used a power outlet!)

Mann in Badeshorts am Strand

Ich freute mich sehr, dass Lennard, der älteste Sohn, auch da war! Er bescherte mir zwei tolle Überraschungen, die ihr in zwei Videos sehen könnt: Zum Abschied sang er für mich das Lied „Back Home“ von Bukahara – sehr passend für meine Tour, richtig gut und, wie ihr seht, für mich sehr bewegend. 1000 Dank, Lennard!
//
I was very happy that Lennard, the oldest son, was there too! He gave me two great surprises, which you can see in two videos: As a farewell he sang the song “Back Home” by Bukahara for me – very fitting for my tour, really good and, as you can see, very moving for me. 1000 thanks, Lennard!

Fahrradfahrer vor der Ostsee

Und dann passte er mich in Strande mit dem Auto ab und filmte, neben mir herfahrend, einige hundert Meter, wie ich losfahre – Richtung Dänemark. Übrigens begannen hier früher, als ich noch in Kiel wohnte, meine ausgiebigen Spaziergänge hinter den Leuchtturm Bülk. Sie ließen mich irgendwann fragen, warum ich nicht einfach mal weitergehe – daraus wurde mein Projekt, die Ostsee zu Fuß abzuwandern, immer an der Wasserkante lang, immer mal ein paar Tage. Das Projekt ist weit fortgeschritten – Schleswig-Holstein ist fast durch, in Meck.-Pomm. fehlt noch einiges. Jetzt kommt aber erstmal das Fahrrad-Projekt – wieder in Etappen.
//
And then he picked me up in Strande by car and filmed, driving next to me, a few hundred meters as I set off – towards Denmark. By the way, my extensive walks behind the lighthouse Bülk started here earlier, when I still lived in Kiel. At some point they made me ask why I don’t just walk on – this became my project to walk the Baltic Sea on foot, always along the water’s edge, always for a few days. The project is well advanced – Schleswig-Holstein is almost finished, in Meck.-Pomm. some things are still missing. But now the bicycle project comes first – again in stages.

Freundin

Während der Fahrt fiel mir ein, dass die Schwester eines Freundes direkt auf meiner Wegstrecke in einem kleinen Ort fast an der Ostsee wohnt: Cirsten. Ich durfte mein Zelt auf ihrem Rasen aufschlagen, sie hat mich bewirtet – und mir ihre großartige Sammlung von Fundstücken am Ostseestrand gezeigt und erklärt: Donnerkeile, Versteinerungen, alte Werkzeuge aus Stein – ich finde es immer wieder erstaunlich, welche verborgenen Kenntnisse und Fähigkeiten Menschen haben!
//
During the trip I remembered that the sister of a friend of mine lives directly on my way in a small town almost at the Baltic Sea: Cirsten. I was allowed to pitch my tent on her lawn, she hosted me – and showed me her great collection of finds on the Baltic Sea beach and explained: thunderbolts, fossils, old tools made of stone – I always find it amazing what hidden knowledge and abilities people have!

Mann mit Rad vor Ostsee

Klaus war mit leichtem Gepäck schneller unterwegs als ich. Er sucht einen Ort am Meer, um dort mit seiner Frau zu wohnen. Er lud mich zum Spaghetti-Essen in seinem Camping-Van in der Nähe ein.
//
Klaus was faster with light luggage than me. He is looking for a place by the sea to live with his wife. He invited me to eat spaghetti in his camping van nearby.

Mann schiebt Rad am Strand

Zum Campingplatz mussten wir teilweise durch Strandsand schieben – da verfluchte ich meine Gepäckmenge. Klaus half mir, sonst hätte ich abschnallen müssen.
//
To the campground we had to push partly through beach sand – there I cursed my luggage. Klaus helped me, otherwise I would have had to unbuckle.

Ehepaar auf Weg vor Getreidefeld

Irmgard und Heinz bei ihrem täglichen Spaziergang vom Campingplatz aus. Ich traf sie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz und hatte mit einem Baum geliebäugelt, bei dem meine Hängematte über der (hier sehr niedrigen!) Steilküste gehangen hätte, habe mich das aber nicht getraut. Witzigerweise machten sie mich genau auf diesen wunderschön verzweigten Baum aufmerksam!
//
Irmgard and Heinz on their daily walk from the campsite. I met them looking for a place to stay overnight and had flirted with a tree where my hammock would have hung over the (here very low!) cliff, but I didn’t dare to do so. Funnily enough, they drew my attention exactly to this beautifully branched tree!

Mann im Rollstuhl, dahinter Frau

Am nächsten Morgen: Vor der Bäckerei, in der ich mir Frühstücksbrötchen kaufte, kam ich mit Karl Christoph ins Gespräch. Er ist Vorsitzender des NABU und berichtet u. a. von der besorgniserregenden Abnahme einiger Vogelarten. Auch die Bäckereiverkäuferin Dörte ist im Vorstand und beteiligte sich an den jährlichen Zählungen. In der Natur trifft man halt Naturfreunde!
//
The next morning: In front of the bakery, where I bought breakfast rolls, I had a conversation with Karl Christoph. He is chairman of NABU and reports, among other things, about the worrying decline of some bird species. The bakery saleswoman Dörte is also on the board and took part in the annual censuses. In nature you meet nature lovers!

Vater und Sohn mit Rädern

Bei einem kurzen Stopp, um zu gucken, ob es eine Alternative zur Landstraße gibt, stoppen Thomas und Sohn Vincent, die eine Tagestour an ihrem Urlaubsort machen, und fragen mich nach woher und wohin. Ihnen gefällt, wie mir, diese Gegend sehr!
//
During a short stop to see if there is an alternative to the country road, Thomas and son Vincent, who are making a day trip to their holiday destination, stop and ask me where from and where to. Like me, they like this area very much!

älteres Paar vor der Ostsee

Ulla, 78 und Horst, 83, sind stolz darauf, auch in ihrem Alter viel mit dem Rad zu reisen. Sie legten mir das Baltikum sehr ans Herz. An der Vogelschutzstation an der Schleimündung traf ich einige: …
//
Ulla, 78, and Horst, 83, are proud to travel a lot by bike even at their age. They recommended the Baltic States to me very much. I met some of them at the bird sanctuary at the Schleimündung: …

Mutter mit Sohn im Kindersitz

… Julia war die nächste, die sich sich sehr interessiert nach meiner Tour erkundigt; Sohn David machte der Mama das herzliche Lächeln nach 😉
//
… Julia was the next to ask about my tour with great interest; son David gave his mum a warm smile 😉

„Kondition statt Strom“ war Patricks Kommentar, nachdem er und Barbara sich versichert hatten, dass ich ohne Elektro-Unterstützung fahre. Dafür bekam er zur Belohnung eines meiner Visitenkärtchen 😉
//
“Conditioning instead of electricity” was Patrick’s comment after he and Barbara assured each other that I was driving without electric assistance. As a reward he got one of my business cards 😉

Frau neben Fahrrad

Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk begann es zu nieseln. Ich stoppte gegenüber von Ute – wir beide überlegten, ob es sich lohnt, die Regenklamotten anzuziehen. Ich outete mich als Regennichtabbekommenwoller (tatsächlich lohnte es sich kaum, wie sich dann rausstellte). Sie erzählte mir von früheren Radreisen nach Polen, Russland und dem Baltikum, wo ihr die Armut der Menschen oft zugesetzt hatte. Das verstehe ich gut!
//
It began to drizzle in the Geltinger Birk nature reserve. I stopped opposite Ute – we both thought about whether it was worth putting on the rain gear. I came out as a rain-no-getter (actually it was hardly worth it, as it turned out). She told me about earlier bicycle trips to Poland, Russia and the Baltic States, where the poverty of the people had often affected her. I understand that very well!

Mutter und Sohn

Mutter und Sohn, Claudia und Felix, haben mir sehr nett ein Tor aufgehalten. Sie haben nach dem Wacken-Festival noch einen Abstecher in die Birk gemacht. Ich erzählte von meiner Überlegung, auf bei der Radfahrt Spenden zu sammeln (was ich dann doch nicht geschafft habe); dazu berichtete er mir von Freunden, die Kilometergeld für einen guten Zweck gesammelt haben und hat mir später von zuhause aus Infos dazu gemailt. Sehr toll! Ihre Website: www.bikingborders.com/ .
//
Mother and son, Claudia and Felix, very nicely held a gate for me. They took a side trip to the Birk after the Wacken Festival. I told him about my idea to collect donations during the bike ride (which I didn’t manage to do); he told me about friends who collected mileage money for a good cause and later he sent me information about it from home. Very great! Your website: www.bikingborders.com/ .

Paar auf Terrasse

Bei Bettina und Kalle habe ich im Garten mein Zelt aufgeschlagen und bei ihnen Speis und Trank genossen – vielen Dank! Da ich mich telefonisch angemeldet, aber die Strecke deutlich unterschätzt hatte, musste ich ein ganzes Stück Landstraße fahren, um rechtzeitig da zu sein. Am nächsten Morgen entschied ich mich deshalb, den versäumten Teil der Küstenstrecke mit leichtem Gepäck nachzuholen und quartierte mich in der Flensburger Jugendherberge ein.
//
With Bettina and Kalle I pitched my tent in the garden and enjoyed food and drink with them – thank you very much! Since I had registered by phone, but had clearly underestimated the route, I had to drive quite a distance on the country road to get there in time. So the next morning I decided to make up the missed part of the coastal stretch with light luggage and stayed in the Flensburg youth hostel.

T-Shirt-Text: „Birth Place: Earth Race: Human Politics: Freedom Religion: Love“

Beim Abendbuffet trug eine junge Frau dieses Shirt mit der Aufschrift, die mir gut gefiel. Ich fragte sie und durfte das Foto machen. Wie schön wäre es, wenn dieses Selbstverständnis selbstverständlich werden würde?
//
At the evening buffet a young woman wore this shirt with the inscription, which I liked very much. I asked her and was allowed to take the photo. How nice would it be if this self-conception would become a matter of course?

Radler zeigt auf eine Fläche, die mit weißer Plane abgedeckt ist.

Dort lernte ich Hans kennen, einen Künstler aus Amsterdam, der auch mit dem Rad unterwegs war. Wir haben sehr schnell entdeckt, dass wir uns viel zu sagen und zu erzählen hatten und führten den ganzen Abend lang intensive, vertiefte Gespräche. Am nächsten Morgen entschied Hans sich, mich ein Stück zu begleiten.
//
There I met Hans, an artist from Amsterdam, who also travelled by bicycle. We discovered very quickly that we had a lot to say and tell each other and had intensive, in-depth conversations the whole evening long. The next morning Hans decided to accompany me for a while.

zwei Radler mit Rad

Wir verstanden uns auch unterwegs sehr gut und er machte, meiner Routenführung folgend, die Erfahrung, wie es ist, auch über Stock und Stein, über Waldpfade usw. zu fahren statt nur auf der Straße. Am Ende überlegte er, ob er mich 2020 ein Stück auf meiner Etappe begleitet … In Nöhren trennten wir uns, weil Hans einen Übernachtungsplatz gefunden hat – ich fuhr noch ein Stück weiter südlich und dann wieder zur Herberge zurück.
//
We also got along very well on the way and, following my route guidance, he experienced what it is like to drive over rough and smooth, over forest paths etc. instead of just on the road. In the end he thought about whether he would accompany me a little on my stage in 2020 … In Nöhren we parted because Hans found a place to stay overnight – I drove a bit further south and then back to the hostel.

drei Fahrradfahrerinnen

Raphaelle, Fatah und Eugenie bin ich im Flensburger Hafen auf der Strecke Richtung Norden begegnet. Wir unterhielten uns während der Fahrt; sie sind auf dem schnellsten Weg von Hamburg nach Kopenhagen, ich bin auf meinem langsamen Weg dann an die Küste Richtung Gendarmenstieg abgebogen. Eine sehr nette Begegnung!
//
I met Raphaelle, Fatah and Eugenie in Flensburg harbour on the way north. We talked during the trip; they are on the fastest way from Hamburg to Copenhagen, I turned to the coast on my slow way towards Gendarmenstieg. A very nice meeting!

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-deutschland-1-etappe/feed/ 0
Die ich traf: in Dänemark (1. Etappe 2019, 2/3) // Whom I met: in Denmark (1. stage 2019, 2/3) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-1-etappe-2-3-whom-i-met-in-denmark-1-stage-2-3/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-1-etappe-2-3-whom-i-met-in-denmark-1-stage-2-3/#respond Sat, 11 Jul 2020 00:23:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=1836 The first time I ever sat in an airplane cockpit! [...]

Weiterlesen...

]]>

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Dänemark begegnet bin (2019, 8.8.-11.9. & 28./29.9.) //
Here you see and read, which interesting people I met in Denmark (2019, 8.8.-11.9. & 28./29.9.).

Die ich traf: in Dänemark (1. Etappe 2019, 2/3) //
Whom I met: in Denmark (1. stage 2019, 2/3)

Auf dem Gelände eines Ziegelfabrik-Museum eilte Kirsten auf mich zu; eine Bäuerin, die mir viel über ihr Leben erzählt hat. Unter anderem, dass Ihre Großmutter einst einen deutschen Schwiegersohn – ihren Mann – willkommen geheißen hat, was zu der Zeit nicht selbstverständlich war. Und sie sammelt in ihrer Scheune alte Fahrräder! Sie war eine herzensgute Person, erzählte geradeheraus – wir konnten uns beide kaum von einander losreißen.
//
On the grounds of a brickworks museum Kirsten rushed towards me; a farmer’s wife who told me a lot about her life. Among other things, that her grandmother once welcomed a German son-in-law – her husband – which was not self-evident at the time. And she collects old bicycles in her barn! She was a good-hearted person, told straightforwardly – we both could hardly tear ourselves away from each other.

Nach einem steilen Anstieg auf einer Schotterstraße sah ich ein Lastenrad mit einem Tourist-Info-Aufkleber – aber es war niemand zu sehen. So hielt ich es für ein Angebot und suchte schon, wie man den Kasten öffnet – als Irene ein Stück weiter aus dem Gebüsch kam. Sie zeigte mir dann, welche Wege in Wassernähe fahrbar waren und welche nicht – auch die, die „eigentlich“ nicht befahren werden sollten. Sehr nett!
//
After a steep ascent on a gravel road I saw a cargo bike with a tourist information sticker – but there was nobody to see. So I thought it was an offer and was already looking for how to open the box – when Irene came a bit further out of the bushes. She then showed me which paths near the water were passable and which were not – even those that “actually” should not be driven on. Very nice!

Ich begegnete Irene zum zweiten Mal – und sie zeigte auf dem Handy die App, auf der man die Schlaf-„Shelter“ ganz Dänemarks sehen kann – ein Tipp, der Gold und mehr wert war; ich habe dann in ganz Dänemark fast nur noch darin übernachtet, weil man sich spart, das Zelt aufzubauen. Ein tolles Konzept von Sønderborg, die Berater zu den Touristen fahren zu lassen – ich habe viel davon gehabt!
//
I met Irene for the second time – and she showed me the app on her mobile phone where you can see the sleeping “shelters” of all Denmark – a tip that was worth its weight in gold and more. A great concept from Sønderborg to let the advisors go to the tourists – I had a lot of it!

Heike und Ulrich aus Leiferde fotografierten sich gerade gegenseitig auf ihrem Boot im Hafen von Sønderborg, als ich vorbeikam. Natürlich habe ich ihnen angeboten, sie zu zweit zu fotografieren.
//
Heike and Ulrich from Leiferde were photographing each other on their boat in the harbour of Sønderborg when I passed by. Of course I offered them to photograph them in pairs.

Margrit kommt mit ihrem Mann per Boot aus Eckernförde. Ich sprach sie im Hafen an, dass ich gerne das Internet nutzen würde und sie verriet mir den Wifi-Code des Hafens. Sehr freundlich!
//
Margrit comes with her husband by boat from Eckernförde. I asked her in the harbour if it was possible to use the internet and she gave me the wifi-code of the harbour. Very kind!

Kevin interessierte sich für mein Solar-Panel, das ich auf dem Tisch der Picknick-Sitzgruppe ausgebreitet hatte. Ich wusste erst nicht recht, was ich von ihm halten sollte; das löste sich komplett auf, als er erzählte, dass er Autist sei und den sozialen Umgang antrainiert habe. Er freut sich des Lebens an diesem, wie er meinte, schönsten Ort der Welt!
//
Kevin was interested in my solar panel, which I had spread out on the table of the picnic seating group. I didn’t really know what to think of him; this completely dissolved when he told me that he was autistic and had trained social interaction. He is enjoying life in what he thought was the most beautiful place in the world!

Nach einem längeren Gespräch schlug er vor, mich um Mitternacht zum Bernstein-Sammeln abzuholen. Als ich eine Stunde früher mit lauten Rufen „Polizei – kommen Sie sofort raus“ aufgescheucht wurde, erkannte ich nach einer Schrecksekunde seine Stimme – und seinen Humor. Wir haben auf dem spannenden Gang tatsächlich kleine Bernstein-Stückchen gefunden und er hat mir genau erklärt und gezeigt, wie das geht.
//
After a longer conversation he suggested to pick me up at midnight to collect amber. When I was startled an hour earlier with loud shouts “Police – come out immediately”, I recognized his voice – and his humor – after a moment of shock. We actually found small pieces of amber on the exciting corridor and he explained and showed me exactly how to do it.

Mona und Lis sind Schwestern, die gerade gemeinsam Urlaub machen. Sie strahlten um die Wette und erklärten mir, wo ich mit dem Rad an den Strand runterkäme – denn wo ich es versucht hatte und sie traf, war nur eine sehr steile, sehr lange Treppe.
//
Mona and Lis are sisters who are on vacation together. They were beaming with joy and explained to me where I was going to cycle down to the beach – because where I had tried and met them was only a very steep, very long staircase.

Als ich, neugierig einem Schild folgend, auf einen Flugplatz kam und dort dann Rast machte, kam nach einer Weile Niels raus und bot mir einen Kaffee an. Wir kamen ins Gespräch, schließlich zeigte er mir – als Vereinsvorsitzender, wie sich herausstellte – die alten Maschinen in allen drei Hallen. Sehr interessant! …
//
When I, curiously following a sign, came to an airfield and stopped there, Niels came out after a while and offered me a coffee. We got into conversation, and finally he showed me – as chairman of the club, as it turned out – the old machines in all three halls. Very interesting! …

Auch wenn ich hier eigentlich nicht mich zeige, muss es jetzt sein: Niels ließ mich in seiner Maschine, an der er gerade was reparierte, am Steuerknüppel posieren – mit Kopfhörer und Mikro natürlich! – und fotografierte mich. Es roch angenehm nach Leder und Öl und ich bekam Lust, mal in so einer Maschine (mit) zu fliegen.
//
Even if I don’t actually show myself here, it must be now: Niels let me pose at the joystick in his machine, on which he was repairing something – with headphones and microphone of course! – and took a picture of me. It smelled pleasantly of leather and oil and I felt like flying in such a machine.

Stefan ist gebürtiger Oldenburger und hat dort auch zwei beruflich recht bekannte Brüder. Er selbst lebt in Flensburg, arbeitet im Schichtdienst als Altenpfleger und nutzt jede Gelegenheit, mit dem Bus oder Rad kleine Ausflüge nach Dänemark 🇩🇰 zu machen. Dänisch, meint er, lerne man in Flensburg quasi nebenbei – ich bin immer wieder erstaunt über die oft verborgenen Fähigkeiten und Talente der Menschen. Er freute sich sehr, einen Oldenburger zu treffen!
//
Stefan was born in Oldenburg and also has two brothers there who are quite well-known in their profession. He himself lives in Flensburg, works in shifts as a geriatric nurse and takes every opportunity to make short trips to Denmark by bus or bike 🇩🇰. Danish, he says, is something you learn in Flensburg almost on the side – I am always amazed at the often hidden abilities and talents of people. He was very happy to meet an Oldenburger!

Katrin – ursprünglich aus Deutschland – stoppte ihr Auto, als sie mein Fahrradschild sah, und kam zu mir an die Picknick-Sitzgruppe. Sie war auf der ganzen Reise fast die einzige, die in erster Linie der Klimaschutz-Aspekt an meinem Schild interessierte und berichtete mir von ihren leidvollen Erfahrungen als Lehrerin in dieser bäuerlich geprägter Umgebung. …
//
Katrin – originally from Germany – stopped her car when she saw my bike sign and came to me at the picnic seating area. She was almost the only one on the whole trip who was primarily interested in the climate protection aspect of my sign and told me about her painful experiences as a teacher in this rural environment. …

… Jede kritische Sicht auf die Verhältnisse – zum Beispiel eine Umwelt-AG, die sie ins Leben gerufen hat – führte zu Nachfragen von Eltern bei der Direktorin, die sie – bei Androhung der Kündigung! – nötigte, das aufzugeben. Kaum vorstellbar für mich – im Nachbarland Dänemark!
//
… Every critical view of the conditions – for example, an environmental working group that she founded – led to questions from parents to the headmistress, who – on threat of dismissal! – forced her to give it up. Hardly conceivable for me – in the neighbouring country Denmark!

Pelle und Rebecca kamen durch den Wald, als ich gerade im Aufbruch war. Ich hatte gerade von einem Fotowettbewerb von „Icebreaker“ gelesen und wollte, da das meine Lieblings-Merino-Marke war, mitmachen und bat die beiden, mich mit Unterhosen auf dem Arm zu fotografieren – das hat sie sehr amüsiert, aber nicht besonders irritiert. Eher mich im Nachhinein.
//
Pelle and Rebecca came through the forest when I was just leaving. I had just read about a photo competition by “Icebreaker” and, as this was my favourite Merino brand, I wanted to take part and asked them to take a picture of me with underpants on my arm – it amused them very much, but didn’t particularly irritate them. Rather me in retrospect.

Michael ist, wenn ich mich richtig erinnere, Kanadier, der aber schon lange in Dänemark lebt. Sein Dackel Balder ist ein „Royal“, seine Vorfahren lebten am königlichen Hof.
//
Michael is, if I remember correctly, Canadian, but has lived in Denmark for a long time. His dachshund Balder is a “Royal”. His ancestors lived at the Royal Court.

Michael erzählte mir, dass die Russen das Bild der Ostsee mit einer betenden, knieenden Frau vergleichen und macht es sogar vor, als ich ihn darum bitte. Machen wir den Vergleich: …
//
Michael told me that the Russians compare the image of the Baltic Sea to a praying, kneeling woman and even pretends to do so when I ask him. Let’s make the comparison: …

… Auf dieser Karte ist die Fläche der Ostsee farblich schön abgesetzt zu sehen. …
//
… On this map the area of the Baltic Sea is nicely contrasted in colour. …

… Und hier habe ich die Silhouette einer Frau gefunden, die knieend betet (falls du in der Lightroom-Ansicht mit schwarzem Hintergrund schaust, schließe sie bitte kurz). Wenn ihr jetzt beides vergleicht – könnt ihr das Bild nachvollziehen? Ich muss sagen, ich finde, es ist was dran! Die Arme sind etwas weiter weg vom Körper und der Hals ist vielleicht etwas lang, aber sonst … 😉
//
… And here I found the silhouette of a woman on her knees praying (if you are in Lightroom view with a black background, please short-circuit it). Now if you compare the two – can you comprehend the image? I have to say, I think there’s something to it. The arms are a bit further away from the body and the neck is maybe a bit long, but otherwise … 😉

Bjarne traf ich zweimal: Zuerst kam er, als ich gerade frühstückte, an der Hütte vorbei. Gleich als Wanderer zu erkennen, fragte ich ihn nach dem weiteren Weg und er erklärte ihn mir – und sagte, dass er in die gleiche Richtung wolle. So sagte er beim Abschied „bis später“ – und so kam es. Allerdings erst, nachdem ich einmal falsch abgebogen und dann wieder umgedreht war.; und er war schon ordentlich voran gekommen. Er ist auch Hundebesitzer und ich fragte ihn, warum er ihn nicht dabei habe. Seine Antwort nahm mir die Idee, vielleicht mal mit einem Hund unterwegs sein zu wollen: So weite Strecken seien für Hunde eine Überforderung, selbst die ca. 20 km, die er am Tag laufe.
//
I met Bjarne twice: First he came past the cabin when I was having breakfast. Immediately recognizable as a hiker, I asked him for the further way and he explained it to me – and said that he wanted to go in the same direction. So when he said goodbye he said “see you later” – and so it came. But only after I had made one wrong turn and then turned around again; and he had already made good progress. He is also a dog owner and I asked him why he did not have it with him. His answer took away the idea of maybe wanting to go out with a dog: Such long distances are too much for dogs, even the 20 km he runs per day.

Sigurd parkte seinen Van etwas unterhalb des Picknickplatzes, von dem aus ich einen fantastischen Blick hatte, und machte ebenfalls Pause. Vorher setzte er seinen Wagen ein Stück zurück – um mir nicht die schöne Aussicht zu nehmen, wie er mir hinterher erklärte. So rücksichtsvoll! Er ist selbständiger Elektriker und macht sehr gerne Urlaub in Deutschland.
//
Sigurd parked his van a little below the picnic area from which I had a fantastic view and took a break as well. Before that he put his van back a little bit – not to take away the beautiful view, as he explained afterwards. So considerate! He is a self-employed electrician and loves to go on holiday in Germany.

Dieses Bild steht für Victor aus Kopenhagen, den ich auf Langeland traf, weil er nicht fotografiert werden mochte. Er fuhr mit diesem geliehenen einfachen Damenrad durch die Lande, weil ihm seines geklaut wurde. Mit dem hat er schon ganz Dänemark umrundet und möchte jetzt nach Deutschland, obwohl er nach einem Unfall gerade erst die Reha hinter sich hat.
//
This picture stands for Victor from Copenhagen, whom I met at Langeland because he did not want to be photographed. He rode around the country on this borrowed simple ladies’ bicycle, because his was stolen. He has already circumnavigated all of Denmark with it and now he wants to go to Germany, although he has just finished rehab after an accident.

Bo und ich standen nebeneinander in der Warteschlange für die Fähre und dann auch an Bord. Dabei tauschen wir uns jeweils kurz aus. Er fährt auch Rad, jetzt aber trifft er Freunde zu einem Wochenend-Trip auf Motorrädern. Ein sympathischer Mensch!
//
Bo and I stood side by side in the queue for the ferry and then also on board. Thereby we exchanged ourselves briefly in each case. He also rides a bike, but now he meets friends for a weekend trip on motorbikes. A sympathetic person!

Irgendwann nachdem ich vom dänischen Festland aus die Brücke nach Fünen überquert hatte, überkam mich die Sehnsucht nach Catharina. So verabredeten wir telefonisch, uns am Wochenende, an dem wir Hochzeitstag hatten, uns auf Lolland zu treffen, wo sie bequem mit dem Zug hinfahren konnte, der mit der Fähre von Fehmarn übersetzt. Ich musste mich ziemlich sputen, um das zu schaffen, und z. B. die Insel Aerø auslassen, bin aber rechtzeitig in Rodbyhavn angekommen. Wir trafen uns zufällig sogar direkt vor der Straße, in der Catharina für uns ein Ferienhaus für das Wochenende gemietet hatte. Wir haben beide das Treffen sehr genossen; am Sonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen. Hier winkt sie, bevor der Zug die Türen schließt.
//
Sometime after I had crossed the bridge to Funen from the Danish mainland, the longing for Catharina came over me. So we arranged by phone to meet on the weekend of our wedding anniversary on Lolland, where she could go comfortably by train, which would take the ferry from Fehmarn. I had to hurry quite a bit to make it, leaving out the island of Aerø, for example, but I arrived in Rodbyhavn in time. By chance we even met right in front of the street where Catharina had rented a holiday home for us for the weekend. We both enjoyed the meeting very much; on Sunday it was time to say goodbye again. Here she waves before the train closes the doors.

Links auf der Bank ist Svend Aaquist, Komponist und Dirigent; hier könnt ihr Werke von ihm hören: http://svend.aaquist.com. Heute betreibt er – durch einen Unfall auf den Rollstuhl angewiesen – mit seiner Frau Anne – eine Cellistin – einen wunderbaren kleinen Campingplatz in Bruserup (www.bruserupstrand.dk). Jeden Sommer kommt sein Freund Ove* – rechts – für einige Wochen hierher, er liebt seinen Beruf als Krankenpfleger, weil er so dicht an den Menschen ist. Die beiden trinken jeden Abend zum Sonnenuntergang über dem Wasser ein Bier zusammen.
*Nachtrag 2020: Leider ist Ove im März verstorben, wie Svend im Juli erfahren und mir mitgeteilt hat.
//
On the left side of the bench is Svend Aaquist, composer and conductor; here you can listen to works by him: http://svend.aaquist.com. Today he runs – due to an accident in a wheelchair – together with his wife Anne – a cellist – a wonderful little campsite in Bruserup (www.bruserupstrand.dk). Every summer his friend Ove* – on the right – comes here for a few weeks. He loves his job as a nurse because he is so close to the people. The two of them drink a beer together every evening at sunset over the water.
*Addendum 2020: Unfortunately Ove passed away in March, as Svend learned in July and told me.

Ich kam gerade rechtzeitig vorher an und Svend lud mich ein, diesem Ritual beizuwohnen. Es kam sogar noch jemand zum Steg, die ich bitten konnte, uns zu dritt zu fotografieren, um diesen denkwürdigen Abend festzuhalten. Svend zu treffen war eine meiner nachhaltigsten Begegnungen auf der Tour. Ein sehr gebildeter Mensch, mit feinem, manchmal schwarzem Humor – wir freuten uns gegenseitig über unseren Kontakt. Er wohl besonders, weil ich auch mit Kultur zu tun hatte; das wurde unser Haupt-Thema. Am nächsten Morgen bat Svend mich, ihn vor meinem Aufbruch nochmal in seinem Garten zu besuchen. Ich hoffe, ich schaffe es, ihn nochmal zu besuchen!
//
I arrived just in time and Svend invited me to attend this ritual. Someone even came to the jetty and I could ask them to take pictures of the three of us to record this memorable evening. Meeting Svend was one of my most lasting encounters on the tour. A very educated person, with a fine, sometimes black humor – we were happy to meet him. Especially because I was also involved in culture, which became our main topic. The next morning Svend asked me to visit him in his garden before I left. I hope I will be able to visit him again!

Mit Verena und Philipp habe ich mir den wohl komfortabelsten und hübschesten Shelter meiner Tour geteilt. Beide arbeiten in Berlin, sie bei der Sarah-Wiener-Stiftung, er macht Nachhaltigkeits-Beratung. Ein sehr angenehmer Kontakt, interessante Gespräche und eine geteilte Feuerstelle bleiben in Erinnerung.
//
With Verena and Philipp I shared the probably most comfortable and most beautiful shelter of my tour. Both work in Berlin, she at the Sarah Wiener Foundation, he does sustainability consulting. A very pleasant contact, interesting conversations and a shared fireplace remain in my memory.

Jette hat mir, als ich nach Vardingborg reinkam und nicht wusste, wo lang, nicht nur den Weg gezeigt und ein Restaurant empfohlen, sondern auch eine Anekdote aus der Stadtgeschichte erzählt: König Valdemar mochte die Deutschen nicht und hat Ziegen auf seinem Dach platziert – die haben „gemeckert“, wenn Leute kamen.
//
When I came into Vardingborg and did not know which way to go, Jette not only showed me the way and recommended a restaurant, but also told me an anecdote from the town’s history: King Valdemar did not like the Germans and put goats on his roof – they “bleated” when people came.

Julian aus Hamburg ackerte beim Theaterfestival in Vordingborg, in das ich zufällig hineinradelte, als Aufbauhelfer; eigentlich ist er Veranstaltungstechniker und macht dies quasi als Hobby. Er ist mit dem Rad angereist und ich habe ihm später beim Umbau eines Veranstaltungsortes geholfen.
//
Julian from Hamburg worked as a construction helper at the theatre festival in Vordingborg, which I happened to cycle into; he is actually an event technician and does this as a hobby. He came here by bike and I later helped him with the reconstruction of an event location.

Lotte und Peter haben mir bei ihrer Ankunft – mitten in der Nacht – einen gehörigen Schrecken eingejagt, unabsichtlich natürlich. Ich hatte mich im Übernachtungs-„Shelter“ schon schlafen gelegt, als ich Stimmen hörte und eine Gruppe mit Taschenlampe auf mich zukommen sah. Aber die beiden wollten auch nichts weiter als hier übernachten und wurden von der Leiterin des Festivals hergeführt. Ich hatte sie schon tagsüber gesehen und wir unterhielten uns viel über Kunst, Gesellschaft und was das Leben so ausmacht.
//
Lotte and Peter gave me a proper fright when they arrived – in the middle of the night – unintentionally of course. I had already gone to sleep in the overnight shelter when I heard voices and saw a group with a flashlight coming towards me. But the two of them didn’t want to do anything else but stay overnight and were led here by the director of the festival. I had already seen them during the day and we talked a lot about art, society and what life is all about.

Lotte Rosenkilde ist Künstlerin (www.lotterosenkilde.dk), Peter hat verschiedentlich im Kulturbereich gearbeitet. Das Ehepaar lebt auf der Insel Fejø ein einfaches, aber wie sie finden um so reicheres Leben: Sie gehen barfuß, übernachten in Hütten statt in Hotels, sammeln Lebensmittel aus Containern und in der Natur usw.
//
Lotte Rosenkilde is an artist (www.lotterosenkilde.dk), Peter has worked several times in the cultural sector. The couple live a simple life on the island of Fejø, but like them, they find life all the richer: they walk barefoot, stay in cabins instead of hotels, collect food from containers and in nature, etc.

Yoko und Remi aus Nantes wanderten auf der Insel Møn. Sie waren sehr angenehme Zelt- bzw. Hüttenplatz-Mitbewohner (die einzigen), interessiert am Austausch nicht nur über das Reisen. Wie man sieht, haben wir viel gelacht!
//
Yoko and Remi from Nantes walked on the island of Møn. They were very pleasant tent or cabin campers (the only ones), interested in exchange not only about travelling. As you can see, we laughed a lot!

Yoko Homareda ist Keramikerin und zeigt auf ihrer Homepage www.yokohomareda.com/ (http://yokohomareda.com/) und der mit einer anderen Künstlerin geteilten „Radarwerkstatt“ www.bikingborders.com/ (https://www.facebook.com/Radar-368707946548074/) verspielte Objekte zwischen Kunst und Design. Leider habe ich vergessen weil mir nicht notiert, was Remi arbeitet – aber er ist jedenfalls ein sehr offener, sympathischer Typ!
//
Yoko Homareda is a ceramist and shows playful objects between art and design on her homepage www.yokohomareda.com/ (http://yokohomareda.com/) and the “radar workshop” www.bikingborders.com/ (https://www.facebook.com/Radar-368707946548074/), which she shares with another artist. Unfortunately, I forgot because I did not write down what Remi works – but he is a very open, sympathetic guy anyway!

Joachim und ich haben uns auf Møn zu einem gemeinsamen Wochenende in einer Pension (nachdem es sich mit Hütten und Zelten schwierig gestaltete) verabredet. Endlich mal Gelegenheit, sich intensiver kennenzulernen, denn da er mit seiner Frau Jeannette in Kopenhagen wohnt, ergibt sich nur selten die Gelegenheit und wenn dann eher zu viert, weil wir uns paarweise gegenseitig besuchen. Er hat uns am ersten Abend lecker bekocht und Vorräte mitgebracht, von denen ich noch eine Weile gezehrt habe.
//
Joachim and I met on Møn for a weekend together in a guesthouse (after it turned out to be difficult with cabins and tents). At last the opportunity to get to know each other more intensively, because he lives with his wife Jeannette in Copenhagen, there is seldom the opportunity, and if there are four of us, we visit each other in pairs. On the first evening he cooked us a delicious meal and brought some supplies with him, which I ate for a while.

Wir machten gemeinsam Ausflüge: zu einem Drachenfestival, natürlich zu den Kreidefelsen, wo wir ausgiebig spazieren gingen, baden, Fisch essen im Restaurant. Abends haben wir lange zusammengesessen und schöne Gespräche geführt, uns intensiver kennengelernt und die Freundschaft vertieft.
//
We made trips together: to a dragon festival, of course to the chalk cliffs, where we went for a long walk, swimming, eating fish in the restaurant. In the evening we sat together for a long time and had nice conversations, got to know each other more intensively and deepened our friendship.

Wir machten gemeinsam Ausflüge: zu einem Drachenfestival, natürlich zu den Kreidefelsen, wo wir ausgiebig spazieren gingen, baden, Fisch essen im Restaurant. Abends haben wir lange zusammengesessen und schöne Gespräche geführt, uns intensiver kennengelernt und die Freundschaft vertieft.
//
We made trips together: to a dragon festival, of course to the chalk cliffs, where we went for a long walk, swimming, eating fish in the restaurant. In the evening we sat together for a long time and had nice conversations, got to know each other more intensively and deepened our friendship.

Als Joachim abfuhr, wurde mir mein Alleinsein unterwegs bewusster als sonst – aber umgekehrt merkt man die Qualität eines schönen Zusammenseins um so mehr!
//
When Joachim left, I became more aware of my being alone on the road than usual – but the other way round you notice the quality of being together all the more!

Jack setzte sich zu mir und wir waren uns gleich gewogen und kamen ins Gespräch, machten Scherze und verglichen unsere Reisewünsche, als ich an diesem schönen, inspirierenden Ort eine kleine Mahlzeit einnahm – wir teilten dann Oliven und Käse.
//
Jack sat down with me and we got into conversation, joking and comparing our travel wishes as I had a small meal in this beautiful, inspiring place – we then shared olives and cheese.

Er ist Pensionär und träumt davon, die dänische Westküste runterzufahren und dann weiter bis nach Frankreich oder gar Portugal, mag aber seine Partnerin nicht alleine lassen. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns da mal wieder! Er erfreut sich am einfachen Leben – sieht er nicht ein bisschen aus wie ein Hobo (jedenfalls wie ich mir einen romantisch vorstelle in den offenen Eisenbahnwaggons Amerikas …)?
//
He is a pensioner and dreams of driving down the Danish west coast and then on to France or even Portugal, but he doesn’t like to leave his partner alone. Who knows, maybe we will meet there again sometime! He enjoys the simple life – doesn’t he look a bit like a hobo (at least the way I imagine one romantic in the open railroad cars of America …)?

Diese fidele Frau ist Anna, die mit ihrem Mann Michael die Besitzerin eines privat geführten „Shelters“ ist – aber was für einem! Eingezäunt mit einem Palisadenzaun kommt man sich vor wie auf einer Ranch, es gab verschiedene Feuerstellen, aber auch weiche Felle und Decken zum drauf liegen, ein Solarpanel zum Strom laden und und und … Luxus und Gemütlichkeit pur! (Aber das müsst ihr euch an anderer Stelle angucken.) Sagte ich schon, dass sie sehr freundlich war – na ja, man sieht es sowieso, bei dem herzlichen Lachen!
//
This fancy woman is Anna, who is the owner of a privately run “Shelter” with her husband Michael – but what a shelter! Fenced in with a palisade fence you feel like on a ranch, there were different fireplaces, but also soft skins and blankets to lie on, a solar panel to charge electricity and and and and … pure luxury and cosiness! (But you have to look at this elsewhere.) I already told you that she was very friendly – well, you can see it anyway, with the hearty laughter!

Nach einer Odyssee, um einen schlecht markierten und versteckten Shelter zu finden, fand ich ihn kurz vor Einbruch der Dunkelheit – und darin zwei supernette (dann Mit-) Übernachter. Line und Michael wollten mal raus aus Kopenhagen, fanden beim ersten Ziel eine Russenparty vor (da bin ich am nächsten Tag auch hingekommen und bin dann auch weitergezogen) und erinnerten sich dann an diese Hütte – so trafen wir uns. Sie sagten sogar, sie hätten mir suchend gesehen und wollten mir helfen, fanden mich dann aber nicht mehr. Wir haben uns gar nicht so viel unterhalten, weil es schon recht spät war und ich die beiden nicht stören wollte, aber die Sympathie war glaube ich gegenseitig. Line hat dann auch auf Facebook geguckt, was ich dazu gepostet habe und einen Gruß und gute Wünsche hinterlassen.
//
After an odyssey to find a badly marked and hidden shelter, I found it just before nightfall – and in it two supernice (then fellow) overnighters. Line and Michael wanted to get out of Copenhagen, found a Russian party at the first destination (that’s where I went the next day and then moved on, too) and remembered this shelter – so we met. They even said they had seen me searching and wanted to help me, but then they did not find me. We didn’t talk that much because it was quite late and I didn’t want to disturb them, but I think the sympathy was mutual. Line then also looked at Facebook, what I posted about it and left a greeting and good wishes.

Nach dem ersten angestrebten Shelter (Stichwort: „Russenparty“) fuhr ich weiter zu einem Platz im Wald, wo man zelten darf und hätte es nicht besser treffen können. So nette Leute, die mich gleich in ihre Runde einluden zu (von Benjamin, 2. v. l.) selbst gebrautem und mit Lastenrad gebrachtem Bier, interessanten, auch tiefer gehenden Gesprächsthemen vor allem mit Christoffer und Benjamin (stehend) – aber auch Ludvig und Christoffer (sitzend).
Das war ein anregender Abend! Benjamin ist selbstständig als Spieleentwickler – und seine Marktchancen und Finanzrisiken waren eines der spannenden Themen.
//
After the first intended shelter (keyword: “Russian party”) I drove on to a place in the forest where you can camp and couldn’t have done it better. Such nice people, who immediately invited me to their round to (from Benjamin, 2nd from left) self-brewed beer brought with a cargo bike, interesting, also deeper talking topics especially with Christoffer and Benjamin (standing) – but also Ludvig and Christoffer (sitting). d That was a stimulating evening! Benjamin is self-employed as a game developer – and his market opportunities and financial risks were one of the exciting topics.

Ich freute mich auf Kopenhagen um u. a. die tollen Fahrradstraßen dort zu erkunden! Jeannette und Joachim hatten mich eingeladen, dort so lange zu übernachten, wie ich wollte, haben mich kulinarisch und mit (Gast-)Freundschaft verwöhnt. Doch schon am ersten Tag in der Innenstadt merkte ich, dass es mir viel zu trubelig und zu laut war – und bin am nächsten Morgen direkt weitergefahren. Erstaunlich, wie schnell ich mich so an die ruhige und meistens lärmfreie Umgebung gewöhnt hatte – auch später habe ich mich deshalb in Städten nie länger aufgehalten!
//
I was looking forward to Copenhagen to explore the great bike roads there! Jeannette and Joachim had invited me to stay there as long as I wanted to, spoiled me culinary and with (hospitality) friendship. But already on the first day in the city centre I noticed that it was much too dizzy and too loud for me – and the next morning I went straight on. Amazing how quickly I got used to the quiet and mostly noiseless environment – even later I never stayed longer in cities!

Mathilde ist die ältere Tochter von Jeannette und Joachim. Sie hat sich Zeit genommen für eine Spaziergang-Runde ausgehend von Christiania, wir haben uns erzählt, was uns und unsere Familien gerade beschäftigt und ich habe mich an ihrem strahlenden Wesen erfreut.
//
Mathilde is the older daughter of Jeannette and Joachim. She took the time to go for a walk starting from Christiania, we told each other what we and our families were doing and I enjoyed her radiant nature.

Von diesen beiden Arbeitern auf der Fähre Hälsingør-Helsingborg, also von Dänemark nach Schweden, weiß ich nicht den Namen – aber der rechte hat mich mit meinem Rad vorgewunken, so dass ich als erster von Bord fahren konnte. Das fand ich sehr freundlich und mitdenkend und es war eine schöne Einstimmung auf Schweden!
//
Of these two workers on the ferry Hälsingør-Helsingborg, i.e. from Denmark to Sweden, I don’t know the names – but the one on the right waved me forward with my bike so that I could be the first to leave the ship. I found that very friendly and thoughtful and it was a nice warm-up for Sweden!

Dieses Foto entstand auf Bornholm – von Schweden aus zu erreichen, nach Dänemark gehörig. Kaum habe ich den Shelter-Platz erreicht und eine Hütte bezogen, kommt ein Wander-Paar und zieht in den anderen ein: Tabea aus Stuttgart und Jordan aus Köln; sie leben in Mannheim. Sie haben in einer Woche Bornholm umrundet und schwärmen vom Nord- und Ostteil der Insel das steigert meine Vorfreude!
//
This photo was taken on Bornholm – accessible from Sweden, belonging to Denmark. As soon as I have reached the Shelter Square and moved into a hut, a hiking couple comes and moves into the other: Tabea from Stuttgart and Jordan from Cologne; they live in Mannheim. They have circumnavigated Bornholm in a week and are raving about the northern and eastern part of the island, which increases my anticipation!

Auf der Heimfahrt mit dem Zug von Kalmar aus hatte ich beim Umsteigen in Kopenhagen noch Zeit für einen Plausch mit Eugen, aus Deutschland stammend, der Gregers betreut. Beide waren einverstanden, dass ich ein Foto mache; Gregers lachte überhaupt sehr viel.
//
On the journey home by train from Kalmar, I had time for a chat with Eugen, who comes from Germany and looks after Gregers, when I changed trains in Copenhagen. Both agreed that I should take a photo; Gregers laughed a lot.

Bei einem Zwischenhalt in Fredericia übernachtete ich in einer sehr empfehlenswerten Pension, die Pia aufgebaut hat und betreut. Sie ist eine sehr freundliche Gastgeberin! Beim Frühstück hat sie sich dazugesetzt und wir haben über unser beider Projekte gesprochen. Zu ihrem, wie sie das Haus sichtbarer machen könnte; ich bin nämlich bei strömendem Regen auf der Suche nach ihrem Haus zunächst daran vorbeigefahren und konnte es nicht finden.
//
During a stopover in Fredericia, I stayed in a very recommendable pension that Pia built and looks after. She is a very friendly hostess! At breakfast she sat down and we talked about both our projects. One of them was how she could make the house more visible, because I drove past it in the pouring rain looking for her house and couldn’t find it.

Mette und Mette kamen in Fredericia gerade vom Schwimmen im Meer – zu einer Zeit, als ich, weil es deutlich kühler wurde, auf dem Weg nach Hause war. Mette mit den langen Haaren badet das ganze Jahr durch im Meer!
//
Mette and Mette just came from swimming in the sea in Fredericia – at a time when I was on my way home because it was getting much cooler. Mette with the long hair swims in the sea all year round!

Mit Elisabeth und Klaus sprach ich über die Geschichte der Stadt Fredericia – er kannte sich sehr gut aus. Ich sagte ihm, dass ich ins Museum wolle, um nachzusehen, ob dort was über die frühere Zollstation zu erfahren sei – er meinte aber, dass das kein Thema sei und ersparte mir so den Besuch bei ohnehin knapper Zeit.
//
I talked with Elisabeth and Klaus about the history of the city of Fredericia – he knew a lot about it. I told him that I wanted to go to the museum to see if there was anything to learn about the former customs station – but he said that this was not an issue and saved me a visit when time was short anyway.

Auf dem Gelände eines Ziegelfabrik-Museum eilte Kirsten auf mich zu; eine Bäuerin, die mir viel über ihr Leben erzählt hat. Unter anderem, dass Ihre Großmutter einst einen deutschen Schwiegersohn – ihren Mann – willkommen geheißen hat, was zu der Zeit nicht selbstverständlich war. Und sie sammelt in ihrer Scheune alte Fahrräder! Sie war eine herzensgute Person, erzählte geradeheraus – wir konnten uns beide kaum von einander losreißen.
//
On the grounds of a brickworks museum Kirsten rushed towards me; a farmer’s wife who told me a lot about her life. Among other things, that her grandmother once welcomed a German son-in-law – her husband – which was not self-evident at the time. And she collects old bicycles in her barn! She was a good-hearted person, told straightforwardly – we both could hardly tear ourselves away from each other.

Frau mit Lastenrad

Nach einem steilen Anstieg auf einer Schotterstraße sah ich ein Lastenrad mit einem Tourist-Info-Aufkleber – aber es war niemand zu sehen. So hielt ich es für ein Angebot und suchte schon, wie man den Kasten öffnet – als Irene ein Stück weiter aus dem Gebüsch kam. Sie zeigte mir dann, welche Wege in Wassernähe fahrbar waren und welche nicht – auch die, die „eigentlich“ nicht befahren werden sollten. Sehr nett!
//
After a steep ascent on a gravel road I saw a cargo bike with a tourist information sticker – but there was nobody to see. So I thought it was an offer and was already looking for how to open the box – when Irene came a bit further out of the bushes. She then showed me which paths near the water were passable and which were not – even those that “actually” should not be driven on. Very nice!

Frau auf Lastenrad bedient ein Handy

Ich begegnete Irene zum zweiten Mal – und sie zeigte auf dem Handy die App, auf der man die Schlaf-„Shelter“ ganz Dänemarks sehen kann – ein Tipp, der Gold und mehr wert war; ich habe dann in ganz Dänemark fast nur noch darin übernachtet, weil man sich spart, das Zelt aufzubauen. Ein tolles Konzept von Sønderborg, die Berater zu den Touristen fahren zu lassen – ich habe viel davon gehabt!
//
I met Irene for the second time – and she showed me the app on her mobile phone where you can see the sleeping “shelters” of all Denmark – a tip that was worth its weight in gold and more. A great concept from Sønderborg to let the advisors go to the tourists – I had a lot of it!

Paar auf Segelboot

Heike und Ulrich aus Leiferde fotografierten sich gerade gegenseitig auf ihrem Boot im Hafen von Sønderborg, als ich vorbeikam. Natürlich habe ich ihnen angeboten, sie zu zweit zu fotografieren.
//
Heike and Ulrich from Leiferde were photographing each other on their boat in the harbour of Sønderborg when I passed by. Of course I offered them to photograph them in pairs.

Frau vor Hafen-Hintergrund

Margrit kommt mit ihrem Mann per Boot aus Eckernförde. Ich sprach sie im Hafen an, dass ich gerne das Internet nutzen würde und sie verriet mir den Wifi-Code des Hafens. Sehr freundlich!
//
Margrit comes with her husband by boat from Eckernförde. I asked her in the harbour if it was possible to use the internet and she gave me the wifi-code of the harbour. Very kind!

Mann fotografiert Solarpanel

Kevin interessierte sich für mein Solar-Panel, das ich auf dem Tisch der Picknick-Sitzgruppe ausgebreitet hatte. Ich wusste erst nicht recht, was ich von ihm halten sollte; das löste sich komplett auf, als er erzählte, dass er Autist sei und den sozialen Umgang antrainiert habe. Er freut sich des Lebens an diesem, wie er meinte, schönsten Ort der Welt!
//
Kevin was interested in my solar panel, which I had spread out on the table of the picnic seating group. I didn’t really know what to think of him; this completely dissolved when he told me that he was autistic and had trained social interaction. He is enjoying life in what he thought was the most beautiful place in the world!

Mann mit Cap und spiegelnder Sonnenbrille

Nach einem längeren Gespräch schlug er vor, mich um Mitternacht zum Bernstein-Sammeln abzuholen. Als ich eine Stunde früher mit lauten Rufen „Polizei – kommen Sie sofort raus“ aufgescheucht wurde, erkannte ich nach einer Schrecksekunde seine Stimme – und seinen Humor. Wir haben auf dem spannenden Gang tatsächlich kleine Bernstein-Stückchen gefunden und er hat mir genau erklärt und gezeigt, wie das geht.
//
After a longer conversation he suggested to pick me up at midnight to collect amber. When I was startled an hour earlier with loud shouts “Police – come out immediately”, I recognized his voice – and his humor – after a moment of shock. We actually found small pieces of amber on the exciting corridor and he explained and showed me exactly how to do it.

Zwei lachende Frauen

Mona und Lis sind Schwestern, die gerade gemeinsam Urlaub machen. Sie strahlten um die Wette und erklärten mir, wo ich mit dem Rad an den Strand runterkäme – denn wo ich es versucht hatte und sie traf, war nur eine sehr steile, sehr lange Treppe.
//
Mona and Lis are sisters who are on vacation together. They were beaming with joy and explained to me where I was going to cycle down to the beach – because where I had tried and met them was only a very steep, very long staircase.

Mann mit Cap am Flugzeug

Als ich, neugierig einem Schild folgend, auf einen Flugplatz kam und dort dann Rast machte, kam nach einer Weile Niels raus und bot mir einen Kaffee an. Wir kamen ins Gespräch, schließlich zeigte er mir – als Vereinsvorsitzender, wie sich herausstellte – die alten Maschinen in allen drei Hallen. Sehr interessant! …
//
When I, curiously following a sign, came to an airfield and stopped there, Niels came out after a while and offered me a coffee. We got into conversation, and finally he showed me – as chairman of the club, as it turned out – the old machines in all three halls. Very interesting! …

Mann im Cockpit eines Kleinflugzeugs

Auch wenn ich hier eigentlich nicht mich zeige, muss es jetzt sein: Niels ließ mich in seiner Maschine, an der er gerade was reparierte, am Steuerknüppel posieren – mit Kopfhörer und Mikro natürlich! – und fotografierte mich. Es roch angenehm nach Leder und Öl und ich bekam Lust, mal in so einer Maschine (mit) zu fliegen.
//
Even if I don’t actually show myself here, it must be now: Niels let me pose at the joystick in his machine, on which he was repairing something – with headphones and microphone of course! – and took a picture of me. It smelled pleasantly of leather and oil and I felt like flying in such a machine.

Mann vor Shelter

Stefan ist gebürtiger Oldenburger und hat dort auch zwei beruflich recht bekannte Brüder. Er selbst lebt in Flensburg, arbeitet im Schichtdienst als Altenpfleger und nutzt jede Gelegenheit, mit dem Bus oder Rad kleine Ausflüge nach Dänemark 🇩🇰 zu machen. Dänisch, meint er, lerne man in Flensburg quasi nebenbei – ich bin immer wieder erstaunt über die oft verborgenen Fähigkeiten und Talente der Menschen. Er freute sich sehr, einen Oldenburger zu treffen!
//
Stefan was born in Oldenburg and also has two brothers there who are quite well-known in their profession. He himself lives in Flensburg, works in shifts as a geriatric nurse and takes every opportunity to make short trips to Denmark by bus or bike 🇩🇰. Danish, he says, is something you learn in Flensburg almost on the side – I am always amazed at the often hidden abilities and talents of people. He was very happy to meet an Oldenburger!

Frau an Picknick-Sitzgruppe

Katrin – ursprünglich aus Deutschland – stoppte ihr Auto, als sie mein Fahrradschild sah, und kam zu mir an die Picknick-Sitzgruppe. Sie war auf der ganzen Reise fast die einzige, die in erster Linie der Klimaschutz-Aspekt an meinem Schild interessierte und berichtete mir von ihren leidvollen Erfahrungen als Lehrerin in dieser bäuerlich geprägter Umgebung. …
//
Katrin – originally from Germany – stopped her car when she saw my bike sign and came to me at the picnic seating area. She was almost the only one on the whole trip who was primarily interested in the climate protection aspect of my sign and told me about her painful experiences as a teacher in this rural environment. …

Frau vor Hafen

… Jede kritische Sicht auf die Verhältnisse – zum Beispiel eine Umwelt-AG, die sie ins Leben gerufen hat – führte zu Nachfragen von Eltern bei der Direktorin, die sie – bei Androhung der Kündigung! – nötigte, das aufzugeben. Kaum vorstellbar für mich – im Nachbarland Dänemark!
//
… Every critical view of the conditions – for example, an environmental working group that she founded – led to questions from parents to the headmistress, who – on threat of dismissal! – forced her to give it up. Hardly conceivable for me – in the neighbouring country Denmark!

Paar vor Hütte

Pelle und Rebecca kamen durch den Wald, als ich gerade im Aufbruch war. Ich hatte gerade von einem Fotowettbewerb von „Icebreaker“ gelesen und wollte, da das meine Lieblings-Merino-Marke war, mitmachen und bat die beiden, mich mit Unterhosen auf dem Arm zu fotografieren – das hat sie sehr amüsiert, aber nicht besonders irritiert. Eher mich im Nachhinein.
//
Pelle and Rebecca came through the forest when I was just leaving. I had just read about a photo competition by “Icebreaker” and, as this was my favourite Merino brand, I wanted to take part and asked them to take a picture of me with underpants on my arm – it amused them very much, but didn’t particularly irritate them. Rather me in retrospect.

Michael ist, wenn ich mich richtig erinnere, Kanadier, der aber schon lange in Dänemark lebt. Sein Dackel Balder ist ein „Royal“, seine Vorfahren lebten am königlichen Hof.
//
Michael is, if I remember correctly, Canadian, but has lived in Denmark for a long time. His dachshund Balder is a “Royal”. His ancestors lived at the Royal Court.

Mann kniet betend

Michael erzählte mir, dass die Russen das Bild der Ostsee mit einer betenden, knieenden Frau vergleichen und macht es sogar vor, als ich ihn darum bitte. Machen wir den Vergleich: …
//
Michael told me that the Russians compare the image of the Baltic Sea to a praying, kneeling woman and even pretends to do so when I ask him. Let’s make the comparison: …

Ostsee-Karte

… Auf dieser Karte ist die Fläche der Ostsee farblich schön abgesetzt zu sehen. …
//
… On this map the area of the Baltic Sea is nicely contrasted in colour. …

… Und hier habe ich die Silhouette einer Frau gefunden, die knieend betet (falls du in der Lightroom-Ansicht mit schwarzem Hintergrund schaust, schließe sie bitte kurz). Wenn ihr jetzt beides vergleicht – könnt ihr das Bild nachvollziehen? Ich muss sagen, ich finde, es ist was dran! Die Arme sind etwas weiter weg vom Körper und der Hals ist vielleicht etwas lang, aber sonst … 😉
//
… And here I found the silhouette of a woman on her knees praying (if you are in Lightroom view with a black background, please short-circuit it). Now if you compare the two – can you comprehend the image? I have to say, I think there’s something to it. The arms are a bit further away from the body and the neck is maybe a bit long, but otherwise … 😉

Mann mit Cap vor Feld

Bjarne traf ich zweimal: Zuerst kam er, als ich gerade frühstückte, an der Hütte vorbei. Gleich als Wanderer zu erkennen, fragte ich ihn nach dem weiteren Weg und er erklärte ihn mir – und sagte, dass er in die gleiche Richtung wolle. So sagte er beim Abschied „bis später“ – und so kam es. Allerdings erst, nachdem ich einmal falsch abgebogen und dann wieder umgedreht war.; und er war schon ordentlich voran gekommen. Er ist auch Hundebesitzer und ich fragte ihn, warum er ihn nicht dabei habe. Seine Antwort nahm mir die Idee, vielleicht mal mit einem Hund unterwegs sein zu wollen: So weite Strecken seien für Hunde eine Überforderung, selbst die ca. 20 km, die er am Tag laufe.
//
I met Bjarne twice: First he came past the cabin when I was having breakfast. Immediately recognizable as a hiker, I asked him for the further way and he explained it to me – and said that he wanted to go in the same direction. So when he said goodbye he said “see you later” – and so it came. But only after I had made one wrong turn and then turned around again; and he had already made good progress. He is also a dog owner and I asked him why he did not have it with him. His answer took away the idea of maybe wanting to go out with a dog: Such long distances are too much for dogs, even the 20 km he runs per day.

Mann for Bucht

Sigurd parkte seinen Van etwas unterhalb des Picknickplatzes, von dem aus ich einen fantastischen Blick hatte, und machte ebenfalls Pause. Vorher setzte er seinen Wagen ein Stück zurück – um mir nicht die schöne Aussicht zu nehmen, wie er mir hinterher erklärte. So rücksichtsvoll! Er ist selbständiger Elektriker und macht sehr gerne Urlaub in Deutschland.
//
Sigurd parked his van a little below the picnic area from which I had a fantastic view and took a break as well. Before that he put his van back a little bit – not to take away the beautiful view, as he explained afterwards. So considerate! He is a self-employed electrician and loves to go on holiday in Germany.

Shelter mit Rad

Dieses Bild steht für Victor aus Kopenhagen, den ich auf Langeland traf, weil er nicht fotografiert werden mochte. Er fuhr mit diesem geliehenen einfachen Damenrad durch die Lande, weil ihm seines geklaut wurde. Mit dem hat er schon ganz Dänemark umrundet und möchte jetzt nach Deutschland, obwohl er nach einem Unfall gerade erst die Reha hinter sich hat.
//
This picture stands for Victor from Copenhagen, whom I met at Langeland because he did not want to be photographed. He rode around the country on this borrowed simple ladies’ bicycle, because his was stolen. He has already circumnavigated all of Denmark with it and now he wants to go to Germany, although he has just finished rehab after an accident.

Mann auf Motorrad

Bo und ich standen nebeneinander in der Warteschlange für die Fähre und dann auch an Bord. Dabei tauschen wir uns jeweils kurz aus. Er fährt auch Rad, jetzt aber trifft er Freunde zu einem Wochenend-Trip auf Motorrädern. Ein sympathischer Mensch!
//
Bo and I stood side by side in the queue for the ferry and then also on board. Thereby we exchanged ourselves briefly in each case. He also rides a bike, but now he meets friends for a weekend trip on motorbikes. A sympathetic person!

Winkende Frau

Irgendwann nachdem ich vom dänischen Festland aus die Brücke nach Fünen überquert hatte, überkam mich die Sehnsucht nach Catharina. So verabredeten wir telefonisch, uns am Wochenende, an dem wir Hochzeitstag hatten, uns auf Lolland zu treffen, wo sie bequem mit dem Zug hinfahren konnte, der mit der Fähre von Fehmarn übersetzt. Ich musste mich ziemlich sputen, um das zu schaffen, und z. B. die Insel Aerø auslassen, bin aber rechtzeitig in Rodbyhavn angekommen. Wir trafen uns zufällig sogar direkt vor der Straße, in der Catharina für uns ein Ferienhaus für das Wochenende gemietet hatte. Wir haben beide das Treffen sehr genossen; am Sonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen. Hier winkt sie, bevor der Zug die Türen schließt.
//
Sometime after I had crossed the bridge to Funen from the Danish mainland, the longing for Catharina came over me. So we arranged by phone to meet on the weekend of our wedding anniversary on Lolland, where she could go comfortably by train, which would take the ferry from Fehmarn. I had to hurry quite a bit to make it, leaving out the island of Aerø, for example, but I arrived in Rodbyhavn in time. By chance we even met right in front of the street where Catharina had rented a holiday home for us for the weekend. We both enjoyed the meeting very much; on Sunday it was time to say goodbye again. Here she waves before the train closes the doors.

zwei Männer mit Bier auf einer Bank

Links auf der Bank ist Svend Aaquist, Komponist und Dirigent; hier könnt ihr Werke von ihm hören: http://svend.aaquist.com. Heute betreibt er – durch einen Unfall auf den Rollstuhl angewiesen – mit seiner Frau Anne – eine Cellistin – einen wunderbaren kleinen Campingplatz in Bruserup (www.bruserupstrand.dk). Jeden Sommer kommt sein Freund Ove* – rechts – für einige Wochen hierher, er liebt seinen Beruf als Krankenpfleger, weil er so dicht an den Menschen ist. Die beiden trinken jeden Abend zum Sonnenuntergang über dem Wasser ein Bier zusammen.
*Nachtrag 2020: Leider ist Ove im März verstorben, wie Svend im Juli erfahren und mir mitgeteilt hat.
//
On the left side of the bench is Svend Aaquist, composer and conductor; here you can listen to works by him: http://svend.aaquist.com. Today he runs – due to an accident in a wheelchair – together with his wife Anne – a cellist – a wonderful little campsite in Bruserup (www.bruserupstrand.dk). Every summer his friend Ove* – on the right – comes here for a few weeks. He loves his job as a nurse because he is so close to the people. The two of them drink a beer together every evening at sunset over the water.
*Addendum 2020: Unfortunately Ove passed away in March, as Svend learned in July and told me.

drei Männer mit Bier auf einer Bank

Ich kam gerade rechtzeitig vorher an und Svend lud mich ein, diesem Ritual beizuwohnen. Es kam sogar noch jemand zum Steg, die ich bitten konnte, uns zu dritt zu fotografieren, um diesen denkwürdigen Abend festzuhalten. Svend zu treffen war eine meiner nachhaltigsten Begegnungen auf der Tour. Ein sehr gebildeter Mensch, mit feinem, manchmal schwarzem Humor – wir freuten uns gegenseitig über unseren Kontakt. Er wohl besonders, weil ich auch mit Kultur zu tun hatte; das wurde unser Haupt-Thema. Am nächsten Morgen bat Svend mich, ihn vor meinem Aufbruch nochmal in seinem Garten zu besuchen. Ich hoffe, ich schaffe es, ihn nochmal zu besuchen!
//
I arrived just in time and Svend invited me to attend this ritual. Someone even came to the jetty and I could ask them to take pictures of the three of us to record this memorable evening. Meeting Svend was one of my most lasting encounters on the tour. A very educated person, with a fine, sometimes black humor – we were happy to meet him. Especially because I was also involved in culture, which became our main topic. The next morning Svend asked me to visit him in his garden before I left. I hope I will be able to visit him again!

Paar auf Campingstühlen

Mit Verena und Philipp habe ich mir den wohl komfortabelsten und hübschesten Shelter meiner Tour geteilt. Beide arbeiten in Berlin, sie bei der Sarah-Wiener-Stiftung, er macht Nachhaltigkeits-Beratung. Ein sehr angenehmer Kontakt, interessante Gespräche und eine geteilte Feuerstelle bleiben in Erinnerung.
//
With Verena and Philipp I shared the probably most comfortable and most beautiful shelter of my tour. Both work in Berlin, she at the Sarah Wiener Foundation, he does sustainability consulting. A very pleasant contact, interesting conversations and a shared fireplace remain in my memory.

Frau vor Wiese

Jette hat mir, als ich nach Vardingborg reinkam und nicht wusste, wo lang, nicht nur den Weg gezeigt und ein Restaurant empfohlen, sondern auch eine Anekdote aus der Stadtgeschichte erzählt: König Valdemar mochte die Deutschen nicht und hat Ziegen auf seinem Dach platziert – die haben „gemeckert“, wenn Leute kamen.
//
When I came into Vardingborg and did not know which way to go, Jette not only showed me the way and recommended a restaurant, but also told me an anecdote from the town’s history: King Valdemar did not like the Germans and put goats on his roof – they “bleated” when people came.

Männer-Portrait

Julian aus Hamburg ackerte beim Theaterfestival in Vordingborg, in das ich zufällig hineinradelte, als Aufbauhelfer; eigentlich ist er Veranstaltungstechniker und macht dies quasi als Hobby. Er ist mit dem Rad angereist und ich habe ihm später beim Umbau eines Veranstaltungsortes geholfen.
//
Julian from Hamburg worked as a construction helper at the theatre festival in Vordingborg, which I happened to cycle into; he is actually an event technician and does this as a hobby. He came here by bike and I later helped him with the reconstruction of an event location.

Paar in Übernachtungshütte

Lotte und Peter haben mir bei ihrer Ankunft – mitten in der Nacht – einen gehörigen Schrecken eingejagt, unabsichtlich natürlich. Ich hatte mich im Übernachtungs-„Shelter“ schon schlafen gelegt, als ich Stimmen hörte und eine Gruppe mit Taschenlampe auf mich zukommen sah. Aber die beiden wollten auch nichts weiter als hier übernachten und wurden von der Leiterin des Festivals hergeführt. Ich hatte sie schon tagsüber gesehen und wir unterhielten uns viel über Kunst, Gesellschaft und was das Leben so ausmacht.
//
Lotte and Peter gave me a proper fright when they arrived – in the middle of the night – unintentionally of course. I had already gone to sleep in the overnight shelter when I heard voices and saw a group with a flashlight coming towards me. But the two of them didn’t want to do anything else but stay overnight and were led here by the director of the festival. I had already seen them during the day and we talked a lot about art, society and what life is all about.

Paar vor Hütte

Lotte Rosenkilde ist Künstlerin (www.lotterosenkilde.dk), Peter hat verschiedentlich im Kulturbereich gearbeitet. Das Ehepaar lebt auf der Insel Fejø ein einfaches, aber wie sie finden um so reicheres Leben: Sie gehen barfuß, übernachten in Hütten statt in Hotels, sammeln Lebensmittel aus Containern und in der Natur usw.
//
Lotte Rosenkilde is an artist (www.lotterosenkilde.dk), Peter has worked several times in the cultural sector. The couple live a simple life on the island of Fejø, but like them, they find life all the richer: they walk barefoot, stay in cabins instead of hotels, collect food from containers and in nature, etc.

Paar vor See

Yoko und Remi aus Nantes wanderten auf der Insel Møn. Sie waren sehr angenehme Zelt- bzw. Hüttenplatz-Mitbewohner (die einzigen), interessiert am Austausch nicht nur über das Reisen. Wie man sieht, haben wir viel gelacht!
//
Yoko and Remi from Nantes walked on the island of Møn. They were very pleasant tent or cabin campers (the only ones), interested in exchange not only about travelling. As you can see, we laughed a lot!

Paar vor See

Yoko Homareda ist Keramikerin und zeigt auf ihrer Homepage www.yokohomareda.com/ (http://yokohomareda.com/) und der mit einer anderen Künstlerin geteilten „Radarwerkstatt“ www.bikingborders.com/ (https://www.facebook.com/Radar-368707946548074/) verspielte Objekte zwischen Kunst und Design. Leider habe ich vergessen weil mir nicht notiert, was Remi arbeitet – aber er ist jedenfalls ein sehr offener, sympathischer Typ!
//
Yoko Homareda is a ceramist and shows playful objects between art and design on her homepage www.yokohomareda.com/ (http://yokohomareda.com/) and the “radar workshop” www.bikingborders.com/ (https://www.facebook.com/Radar-368707946548074/), which she shares with another artist. Unfortunately, I forgot because I did not write down what Remi works – but he is a very open, sympathetic guy anyway!

Mann im Essraum

Joachim und ich haben uns auf Møn zu einem gemeinsamen Wochenende in einer Pension (nachdem es sich mit Hütten und Zelten schwierig gestaltete) verabredet. Endlich mal Gelegenheit, sich intensiver kennenzulernen, denn da er mit seiner Frau Jeannette in Kopenhagen wohnt, ergibt sich nur selten die Gelegenheit und wenn dann eher zu viert, weil wir uns paarweise gegenseitig besuchen. Er hat uns am ersten Abend lecker bekocht und Vorräte mitgebracht, von denen ich noch eine Weile gezehrt habe.
//
Joachim and I met on Møn for a weekend together in a guesthouse (after it turned out to be difficult with cabins and tents). At last the opportunity to get to know each other more intensively, because he lives with his wife Jeannette in Copenhagen, there is seldom the opportunity, and if there are four of us, we visit each other in pairs. On the first evening he cooked us a delicious meal and brought some supplies with him, which I ate for a while.

Zwei Männer

Wir machten gemeinsam Ausflüge: zu einem Drachenfestival, natürlich zu den Kreidefelsen, wo wir ausgiebig spazieren gingen, baden, Fisch essen im Restaurant. Abends haben wir lange zusammengesessen und schöne Gespräche geführt, uns intensiver kennengelernt und die Freundschaft vertieft.
//
We made trips together: to a dragon festival, of course to the chalk cliffs, where we went for a long walk, swimming, eating fish in the restaurant. In the evening we sat together for a long time and had nice conversations, got to know each other more intensively and deepened our friendship.

Zwei Köpfe in Motorenhelm

Wir machten gemeinsam Ausflüge: zu einem Drachenfestival, natürlich zu den Kreidefelsen, wo wir ausgiebig spazieren gingen, baden, Fisch essen im Restaurant. Abends haben wir lange zusammengesessen und schöne Gespräche geführt, uns intensiver kennengelernt und die Freundschaft vertieft.
//
We made trips together: to a dragon festival, of course to the chalk cliffs, where we went for a long walk, swimming, eating fish in the restaurant. In the evening we sat together for a long time and had nice conversations, got to know each other more intensively and deepened our friendship.

Mann auf Motorrad

Als Joachim abfuhr, wurde mir mein Alleinsein unterwegs bewusster als sonst – aber umgekehrt merkt man die Qualität eines schönen Zusammenseins um so mehr!
//
When Joachim left, I became more aware of my being alone on the road than usual – but the other way round you notice the quality of being together all the more!

Mann mit Sonnenbrille

Jack setzte sich zu mir und wir waren uns gleich gewogen und kamen ins Gespräch, machten Scherze und verglichen unsere Reisewünsche, als ich an diesem schönen, inspirierenden Ort eine kleine Mahlzeit einnahm – wir teilten dann Oliven und Käse.
//
Jack sat down with me and we got into conversation, joking and comparing our travel wishes as I had a small meal in this beautiful, inspiring place – we then shared olives and cheese.

Mann mit Sonnenbrille und Stoffhut

Er ist Pensionär und träumt davon, die dänische Westküste runterzufahren und dann weiter bis nach Frankreich oder gar Portugal, mag aber seine Partnerin nicht alleine lassen. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns da mal wieder! Er erfreut sich am einfachen Leben – sieht er nicht ein bisschen aus wie ein Hobo (jedenfalls wie ich mir einen romantisch vorstelle in den offenen Eisenbahnwaggons Amerikas …)?
//
He is a pensioner and dreams of driving down the Danish west coast and then on to France or even Portugal, but he doesn’t like to leave his partner alone. Who knows, maybe we will meet there again sometime! He enjoys the simple life – doesn’t he look a bit like a hobo (at least the way I imagine one romantic in the open railroad cars of America …)?

lachende Frau

Diese fidele Frau ist Anna, die mit ihrem Mann Michael die Besitzerin eines privat geführten „Shelters“ ist – aber was für einem! Eingezäunt mit einem Palisadenzaun kommt man sich vor wie auf einer Ranch, es gab verschiedene Feuerstellen, aber auch weiche Felle und Decken zum drauf liegen, ein Solarpanel zum Strom laden und und und … Luxus und Gemütlichkeit pur! (Aber das müsst ihr euch an anderer Stelle angucken.) Sagte ich schon, dass sie sehr freundlich war – na ja, man sieht es sowieso, bei dem herzlichen Lachen!
//
This fancy woman is Anna, who is the owner of a privately run “Shelter” with her husband Michael – but what a shelter! Fenced in with a palisade fence you feel like on a ranch, there were different fireplaces, but also soft skins and blankets to lie on, a solar panel to charge electricity and and and and … pure luxury and cosiness! (But you have to look at this elsewhere.) I already told you that she was very friendly – well, you can see it anyway, with the hearty laughter!

Paar im Shelter

Nach einer Odyssee, um einen schlecht markierten und versteckten Shelter zu finden, fand ich ihn kurz vor Einbruch der Dunkelheit – und darin zwei supernette (dann Mit-) Übernachter. Line und Michael wollten mal raus aus Kopenhagen, fanden beim ersten Ziel eine Russenparty vor (da bin ich am nächsten Tag auch hingekommen und bin dann auch weitergezogen) und erinnerten sich dann an diese Hütte – so trafen wir uns. Sie sagten sogar, sie hätten mir suchend gesehen und wollten mir helfen, fanden mich dann aber nicht mehr. Wir haben uns gar nicht so viel unterhalten, weil es schon recht spät war und ich die beiden nicht stören wollte, aber die Sympathie war glaube ich gegenseitig. Line hat dann auch auf Facebook geguckt, was ich dazu gepostet habe und einen Gruß und gute Wünsche hinterlassen.
//
After an odyssey to find a badly marked and hidden shelter, I found it just before nightfall – and in it two supernice (then fellow) overnighters. Line and Michael wanted to get out of Copenhagen, found a Russian party at the first destination (that’s where I went the next day and then moved on, too) and remembered this shelter – so we met. They even said they had seen me searching and wanted to help me, but then they did not find me. We didn’t talk that much because it was quite late and I didn’t want to disturb them, but I think the sympathy was mutual. Line then also looked at Facebook, what I posted about it and left a greeting and good wishes.

vier Männer mit einem Zelt

Nach dem ersten angestrebten Shelter (Stichwort: „Russenparty“) fuhr ich weiter zu einem Platz im Wald, wo man zelten darf und hätte es nicht besser treffen können. So nette Leute, die mich gleich in ihre Runde einluden zu (von Benjamin, 2. v. l.) selbst gebrautem und mit Lastenrad gebrachtem Bier, interessanten, auch tiefer gehenden Gesprächsthemen vor allem mit Christoffer und Benjamin (stehend) – aber auch Ludvig und Christoffer (sitzend).
Das war ein anregender Abend! Benjamin ist selbstständig als Spieleentwickler – und seine Marktchancen und Finanzrisiken waren eines der spannenden Themen.
//
After the first intended shelter (keyword: “Russian party”) I drove on to a place in the forest where you can camp and couldn’t have done it better. Such nice people, who immediately invited me to their round to (from Benjamin, 2nd from left) self-brewed beer brought with a cargo bike, interesting, also deeper talking topics especially with Christoffer and Benjamin (standing) – but also Ludvig and Christoffer (sitting). d That was a stimulating evening! Benjamin is self-employed as a game developer – and his market opportunities and financial risks were one of the exciting topics.

Freundes-Paar

Ich freute mich auf Kopenhagen um u. a. die tollen Fahrradstraßen dort zu erkunden! Jeannette und Joachim hatten mich eingeladen, dort so lange zu übernachten, wie ich wollte, haben mich kulinarisch und mit (Gast-)Freundschaft verwöhnt. Doch schon am ersten Tag in der Innenstadt merkte ich, dass es mir viel zu trubelig und zu laut war – und bin am nächsten Morgen direkt weitergefahren. Erstaunlich, wie schnell ich mich so an die ruhige und meistens lärmfreie Umgebung gewöhnt hatte – auch später habe ich mich deshalb in Städten nie länger aufgehalten!
//
I was looking forward to Copenhagen to explore the great bike roads there! Jeannette and Joachim had invited me to stay there as long as I wanted to, spoiled me culinary and with (hospitality) friendship. But already on the first day in the city centre I noticed that it was much too dizzy and too loud for me – and the next morning I went straight on. Amazing how quickly I got used to the quiet and mostly noiseless environment – even later I never stayed longer in cities!

Strahlende junge Frau

Mathilde ist die ältere Tochter von Jeannette und Joachim. Sie hat sich Zeit genommen für eine Spaziergang-Runde ausgehend von Christiania, wir haben uns erzählt, was uns und unsere Familien gerade beschäftigt und ich habe mich an ihrem strahlenden Wesen erfreut.
//
Mathilde is the older daughter of Jeannette and Joachim. She took the time to go for a walk starting from Christiania, we told each other what we and our families were doing and I enjoyed her radiant nature.

Zwei Arbeiter am Fähranleger

Von diesen beiden Arbeitern auf der Fähre Hälsingør-Helsingborg, also von Dänemark nach Schweden, weiß ich nicht den Namen – aber der rechte hat mich mit meinem Rad vorgewunken, so dass ich als erster von Bord fahren konnte. Das fand ich sehr freundlich und mitdenkend und es war eine schöne Einstimmung auf Schweden!
//
Of these two workers on the ferry Hälsingør-Helsingborg, i.e. from Denmark to Sweden, I don’t know the names – but the one on the right waved me forward with my bike so that I could be the first to leave the ship. I found that very friendly and thoughtful and it was a nice warm-up for Sweden!

Paar vor Hütte

Dieses Foto entstand auf Bornholm – von Schweden aus zu erreichen, nach Dänemark gehörig. Kaum habe ich den Shelter-Platz erreicht und eine Hütte bezogen, kommt ein Wander-Paar und zieht in den anderen ein: Tabea aus Stuttgart und Jordan aus Köln; sie leben in Mannheim. Sie haben in einer Woche Bornholm umrundet und schwärmen vom Nord- und Ostteil der Insel das steigert meine Vorfreude!
//
This photo was taken on Bornholm – accessible from Sweden, belonging to Denmark. As soon as I have reached the Shelter Square and moved into a hut, a hiking couple comes and moves into the other: Tabea from Stuttgart and Jordan from Cologne; they live in Mannheim. They have circumnavigated Bornholm in a week and are raving about the northern and eastern part of the island, which increases my anticipation!

Mann im Rollstuhl und Betreuer

Auf der Heimfahrt mit dem Zug von Kalmar aus hatte ich beim Umsteigen in Kopenhagen noch Zeit für einen Plausch mit Eugen, aus Deutschland stammend, der Gregers betreut. Beide waren einverstanden, dass ich ein Foto mache; Gregers lachte überhaupt sehr viel.
//
On the journey home by train from Kalmar, I had time for a chat with Eugen, who comes from Germany and looks after Gregers, when I changed trains in Copenhagen. Both agreed that I should take a photo; Gregers laughed a lot.

Eine Frau, drinnen

Bei einem Zwischenhalt in Fredericia übernachtete ich in einer sehr empfehlenswerten Pension, die Pia aufgebaut hat und betreut. Sie ist eine sehr freundliche Gastgeberin! Beim Frühstück hat sie sich dazugesetzt und wir haben über unser beider Projekte gesprochen. Zu ihrem, wie sie das Haus sichtbarer machen könnte; ich bin nämlich bei strömendem Regen auf der Suche nach ihrem Haus zunächst daran vorbeigefahren und konnte es nicht finden.
//
During a stopover in Fredericia, I stayed in a very recommendable pension that Pia built and looks after. She is a very friendly hostess! At breakfast she sat down and we talked about both our projects. One of them was how she could make the house more visible, because I drove past it in the pouring rain looking for her house and couldn’t find it.

2 Frauen

Mette und Mette kamen in Fredericia gerade vom Schwimmen im Meer – zu einer Zeit, als ich, weil es deutlich kühler wurde, auf dem Weg nach Hause war. Mette mit den langen Haaren badet das ganze Jahr durch im Meer!
//
Mette and Mette just came from swimming in the sea in Fredericia – at a time when I was on my way home because it was getting much cooler. Mette with the long hair swims in the sea all year round!

Ein Paar

Mit Elisabeth und Klaus sprach ich über die Geschichte der Stadt Fredericia – er kannte sich sehr gut aus. Ich sagte ihm, dass ich ins Museum wolle, um nachzusehen, ob dort was über die frühere Zollstation zu erfahren sei – er meinte aber, dass das kein Thema sei und ersparte mir so den Besuch bei ohnehin knapper Zeit.
//
I talked with Elisabeth and Klaus about the history of the city of Fredericia – he knew a lot about it. I told him that I wanted to go to the museum to see if there was anything to learn about the former customs station – but he said that this was not an issue and saved me a visit when time was short anyway.

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-daenemark-1-etappe-2-3-whom-i-met-in-denmark-1-stage-2-3/feed/ 0
Die ich traf: in Schweden (1. Etappe 2019, 3/3) // Whom I met: in Sweden (1. stage 2019, 3/3) https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-schweden-1-etappe-3-3-whom-i-met-in-sweden-1-stage-3-3/ https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-schweden-1-etappe-3-3-whom-i-met-in-sweden-1-stage-3-3/#respond Fri, 10 Jul 2020 00:27:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=1839 At the southernmost point of Sweden - and still many goals to reach! [...]

Weiterlesen...

]]>

Hier seht und lest ihr, welchen interessanten Menschen ich in Schweden begegnet bin (2019, 11.-28.9.) //
Here you see and read, which interesting people I met in Sweden (2019, 11.-28.9.).

Die ich traf: in Schweden (1. Etappe 2019, 3/3) //
Whom I met: in Sweden (1. stage 2019, 3/3)

Von diesen beiden Arbeitern auf der Fähre Hälsingør-Helsingborg, also von Dänemark nach Schweden, weiß ich nicht den Namen – aber der rechte hat mich mit meinem Rad vorgewunken, so dass ich als erster von Bord fahren konnte. Das fand ich sehr freundlich und mitdenkend und es war eine schöne Einstimmung auf Schweden!
//
Of these two workers on the ferry Hälsingør-Helsingborg, i.e. from Denmark to Sweden, I don’t know the names – but the one on the right waved me forward with my bike so that I could be the first to leave the ship. I found that very friendly and thoughtful and it was a nice warm-up for Sweden!

Tim und Simon waren die ersten Schweden, mit denen ich in Kontakt kam – sie machten gerade Pause nach einer 10-km-Wanderung an der Übernachtungshütte, wo ich dann blieb. Wir verglichen Deutschland und Schweden in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht, alberten aber auch viel rum. Und sie brachten mir den Satz bei, den ich in jedem Land auswendig zu lernen versuche: Jog prota inte Svenska. Denn ich finde es wichtig, mit einem Satz in der Sprache des Landes zu beginnen, bevor ich frage, ob sie Englisch sprechen.
//
Tim and Simon were the first Swedes I came in contact with – they were just taking a break after a 10 km hike at the overnight hut, where I stayed. We compared Germany and Sweden in political and social terms, but we also fooled around a lot. And they taught me the sentence I try to learn by heart in each country: Jog prota inte Svenska. Because I think it is important to start with a sentence in the language of the country before I ask if they speak English.

Ramon war dabei, mich zu überholen, hatte schon mein Schild fotografiert und fuhr dann neben mir her. Wir erzählten uns viel, aber ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu verstehen – oder die Familiengeschichte war so verworren, wie sie mir vorkam: Er kommt aus Venezuela, lebt in Miami, ist aber jetzt gerade bei seiner Frau und Tochter in Schweden. Er ist international im Handel tätig, Futtermittel und Ähnliches. Sein Wahlspruch lautet: The past ist history, the future ist mystery, today is a gift. Er fährt Rad, um auszugleichen, dass er so gerne isst – gerade war er auf dem Weg zum Brunch in der Stadt.
//
Ramon was about to overtake me, had already photographed my sign and then drove alongside me. We told each other a lot, but I had trouble understanding him – or the family history was as confused as it seemed to me: He comes from Venezuela, but lives in Miami, but is with his wife and daughter in Sweden right now. He is internationally active in trade, feed and the like. His motto is: The past is history, the future is mystery, today is a gift. He cycles to compensate for the fact that he loves to eat – he was just on his way to brunch in the city.

Ein Stellvertreterbild: Die Frau, die mich hier fotografiert hat, habe ich leider versäumt zu fotografieren und nach dem Namen zu fragen. Sie war mit Freundinnen an diesem südlichsten Punkt Schwedens, lächelte mir schon vorher zu und fragte, als ich den Wegweiser fotografierte, ob ich nicht mit drauf wolle. Sehr nett!
//
A proxy picture: The woman who photographed me here, I have unfortunately neglected to take a picture and ask for her name. She was with some friends at this southernmost point of Sweden, smiled at me before and asked when I photographed the signpost if I wanted to be on it. Very nice!

Dieses Bild entstand auf Bornholm, das zu Dänemark gehört. Kaum habe ich den Shelter-Platz erreicht und eine Hütte bezogen, kommt ein Wander-Paar und zieht in den anderen ein: Tabea aus Stuttgart und Jordan aus Köln; sie leben in Mannheim. Sie haben in einer Woche Bornholm umrundet und schwärmen vom Nord- und Ostteil der Insel das steigert meine Vorfreude!
//
This picture was taken on Bornholm, which belongs to Denmark. As soon as I have reached the Shelter Square and moved into a hut, a hiking couple comes and moves into the other: Tabea from Stuttgart and Jordan from Cologne; they live in Mannheim. They have circumnavigated Bornholm in a week and are raving about the northern and eastern part of the island, which increases my anticipation!

Benjamin – auch ein Radler – stoppt, weil er mein Schild sieht. Er wohnt in Karlsruhe, hat sein Informatik-Studium abgeschlossen und nutzt die freie Zeit für eine elftägige Schwedentour an der Küste.
//
Benjamin – also a cyclist – stops because he sees my sign. He lives in Karlsruhe, has finished his studies of computer science and uses the free time for an eleven-day tour through Sweden at the coast.

An uns kann man sehen, wie unterschiedlich Radreisen sein können: Er hat ein kleines Paket unter dem Sattel und eins am Lenker – das war‘s; „Bikepacker“ genannt. Er schläft B & B und isst unterwegs und weiß, dass es eine Fischräucherei im nächsten Ort gibt; auch sonst ist er im Voraus gut informiert und hat einen Plan, wann er wo sein will.
//
You can see from us how different cycling tours can be: He has a small package under the saddle and one on the handlebars – that’s it; called “bike packer”. He sleeps B & B and eats on the way and knows that there is a fish smokehouse in the next town; also otherwise he is well informed in advance and has a plan when he wants to be where.

Als ich auf einem Parkplatz an der Infotafel hielt, kam Monica auf mich zu und fragte nach meinen Plänen und Zielen. Als ich sagte, ich hoffte etwa bis Kalmar zu kommen, schwärmte sie von der Stadt – sie hat dort lange gewohnt. Jetzt wohnt sie hier und freut sich sehr, dass es mir so gefällt und gibt mir viele gute Wünsche mit auf den Weg.
//
When I stopped at the information board in a parking lot, Monica came up to me and asked about my plans and goals. When I said I hoped to get to Kalmar, she raved about the city – she had lived there for a long time. Now she lives here and is very happy that I like it so much and gives me many good wishes for the future.

Erst nach langer Suche habe ich die Hütte gefunden. Kurz darauf kamen Brecht und Thailie und haben sie sich auch angesehen, sich dann aber doch dagegen entschieden und sind mit dem Auto weitergefahren.
//
Only after a long search did I find the hut. Shortly afterwards Brecht and Thailie came and looked at it too, but decided against it and went on by car.

Als ich im nächsten kleinen Ort ans Wasser kam und mein Rad abstellte, um an einer Bank mit Tisch zu frühstücken, stand ein Mann von seiner Bank vor dem Haus auf und kam auf mich zu. Ich ging ihm entgegen, sagte meinen einzigen Satz auf Schwedisch („Ich spreche kein Schwedisch“) – und er empfing mich lachend mit einem Schwall schwedischer Sätze …
//
When I came to the water in the next small town and parked my bike to have breakfast at a bench with a table, a man from his bench stood up in front of the house and came towards me. I went to meet him, said my only sentence in Swedish (“I don’t speak Swedish”) – and he received me laughing with a flood of Swedish sentences …

… Mit wenigen Brocken Englisch, meinem Versuch, Schwedisch zu deuten und Zeichensprache verständigten wir uns lachend. Für das Foto mit ihm wollte er sich unbedingt mit seinen Blumen abgebildet sehen und führte mich um das Haus in den Garten. Er heißt Einar, seine Frau ist, wenn ich es richtig verstanden habe, unterwegs – und ich habe diesen wunderbaren, offenherzigen Mann, von dem ich kaum etwas weiß, sofort in mein Herz geschlossen.
//
… With only a few words of English, my attempt to interpret Swedish and sign language we communicated laughing. For the photo with him, he wanted to see himself pictured with his flowers and led me around the house into the garden. His name is Einar, his wife is, if I understood correctly, on the way – and I immediately took this wonderful, open-hearted man, about whom I know hardly anything, into my heart.

Ich wollte dann unbedingt noch ein Foto von ihm vor seinem wunderbaren Häuschen. Ganz links sieht man die Bank, von der aus er aufs Wasser schaut. Er blieb dort nicht lange allein; in der Viertelstunde, die ich dann am Wasser gefrühstückt habe, saß ein weiterer Mann bei Einar.
//
Then I wanted to have a photo of him in front of his wonderful little house. On the far left you can see the bench from which he looks at the water. He didn’t stay there alone for long; in the quarter of an hour I had breakfast by the water, another man sat with Einar.

Als wir aus dem Garten nach vorne kamen, standen diese beiden an meinem Fahrrad. Jarl (links) nahm mich ein bisschen auf den Arm, sagte z. B. auf meine Standardfrage hin zunächst, er spreche kein Englisch und als er auf meine Frage, ob er hier lebe, sagte er, „in California“ – Björn „übersetzte“ dann immer für ihn / für mich, dass er Tatsächlich da lebe und arbeite, aber Schwede sei und auch hier ein Haus habe.
//
When we came forward from the garden, these two were standing by my bike. Jarl (left) took me a little bit in his arms, e.g. when I asked him my standard question, he said that he didn’t speak English and when he answered my question whether he lived here, he said “in California” – Björn then always “translated” for him / for me that he actually lived and worked there, but was Swedish and had a house here, too.

Björn, der seinen Terrier an der Leine führte, meinte, dass er selbst auch Fahrrad fahre und sagte direkt zur Einleitung des Gesprächs, dass ich ihn in Stockholm besuchen müsse und da kostenlos wohnen könne, so lange ich dort sei und trug seine Kontaktdaten in mein Handy ein.. Er interessierte sich für mein Rad und meinte, dass es wohl das beste Reiserad sei, dass es gäbe. Er sei auch schon große Teile der Ostsee – nicht am Stück – abgefahren und ich nutzte die Gelegenheit, ihn viel Faktisches zu fragen und habe sehr nützliche Informationen bekommen.
//
Björn, who kept his terrier on a leash, told that he also rides a bike himself and right at the beginning of the conversation he said that I had to visit him in Stockholm and could stay there for free as long as I was there and entered his contact details into my mobile phone. He was interested in my bike and said that it was probably the best touring bike that there is. He had also already sailed large parts of the Baltic Sea – not in one piece – and I took the opportunity to ask him a lot of factual questions and got very useful information.

23. September, Aktionstag von Fridays for Future. Ich habe bei regnerischem Wetter vor einem Supermarkt Halt gemacht, um Leute darauf anzusprechen – Anton kam mr zuvor und sprach mich an. Er ist seit Juni auf verschiedenen Trails unterwegs, trug anfangs 30, dann immer noch 20 kg mit sich und wir hatten ein wunderbares wechselseitiges Gespräch über unsere Art, unterwegs zu sein und warum wir das wie machen und wie lange wir noch wollen usw.
//
September 23, Fridays for Future action day. I stopped in front of a supermarket in rainy weather to talk to people – Anton came mr. before and talked to me. He has been on different trails since June, carrying 30 kg at the beginning, then still 20 kg and we had a wonderful mutual conversation about our way of being on the trail and why we do it and how we do it and how long we want to go on etc.

Er meint, man müsse den Mut haben, Menschen aktiv anzusprechen und erzählte von einer Frau, die er nur gebeten hatte, seinen Schirm wieder hinten am Rucksack zu verstauen, dass sie ihn nach einem nur kurzen Gespräch nach Hause eingeladen habe, um sich auszuruhen, seine Sachen zu waschen, ein Bad zu nehmen; er sei dann zwei Tage geblieben.
//
He said that one must have the courage to actively address people and told about a woman whom he had only asked to put his umbrella back in the back of his rucksack, that after only a short conversation she had invited him home to rest, wash his clothes, take a bath; he then stayed for two days.

Er erzählte mir auch von einem dänischen Paar, mit dem er eine Weile zusammen gelaufen war und die mitbekommen hatten, dass er sein Messer verloren hatte. Als sie sich verabschiedet hatten, weil Anton etwas langsamer war als sie, fand er in der nächsten Übernachtungshütte des Trails einen Zettel „Für Anton“ und darunter dieses edle Messer als Geschenk! Er war sehr gerührt und begeistert von so viel Hilfsbereitschaft, die man auf so einer Tour entgegengebracht bekommt.
//
He also told me about a Danish couple he had been running with for a while and who had noticed that he had lost his knife. When they had said goodbye, because Anton was a little slower than them, he found a note “For Anton” in the next overnight hut of the trail and under it this noble knife as a present! He was very touched and enthusiastic about so much helpfulness, which one gets on such a tour.

Ich habe auch ihn auf das Thema Klima und Nachhaltigkeit angesprochen. Er findet das Thema sehr wichtig; ganz persönlich ist er ohne Handy unterwegs, um sich davon zu entwöhnen und hat meistens eine Tüte dabei, in die er Müll einsammelt, der draußen rumliegt.
//
I also addressed him on the subject of climate and sustainability. He finds the topic very important; personally, he is travelling without a mobile phone to wean himself off it and usually has a bag with him in which he collects rubbish lying around outside.

Bodel lacht wunderbar, macht sich aber sonst recht viele Sorgen um den Klimawandel. Eine sehr wache, lebendige Frau. Sie lebt sehr naturnah – deshalb suchte sie das Plakat der Gegend als Hintergrund aus – und fand, ich sei ein Vorbild, wie man sich in der Natur bewegen und andere auf die Probleme aufmerksam machen solle.
//
Bodel laughs wonderfully, but is otherwise quite concerned about climate change. A very alert, lively woman. She lives very close to nature – that’s why she chose the poster of the area as background – and thought I was a role model for how to move in nature and make others aware of the problems.

Die Jungen angelten im See – an einem Steg, an dem ich gerade frühstückte. Offenbar noch ohne viel Erfahrung, jedenfalls waren sie sich nicht einig, wie es am besten geht. Einmal sauste beim Auswerfen der Haken recht dicht an meinem Kopf vorbei …
//
The boys were fishing in the lake – on a jetty where I was having breakfast. Apparently still without much experience, at least they didn’t agree on how to do it best. Once, when I was casting out the hooks flew very close to my head …

Anders führte seinen Hund spazieren, als er an meinem Zelt vorbeikam und sich nach meiner Tour erkundigte. Er ist ein Fan von traditionellem Jazz und schwärmte von einem jährlichen Festival zwei Orte weiter – siehe Mütze.
//
Anders took his dog for a walk when he passed my tent and asked about my tour. He is a fan of traditional jazz and raved about an annual festival two places away – see cap.

Karin und Ulf bei ihrem abendlichen Spaziergang gaben mir bereitwillig Auskunft über den weiteren Weg. Sie haben das große Glück, direkt am Wasser in dieser Schärenbucht zu wohnen. Er arbeitet was mit Häfen und kennt viele deutsche Städte, auch Oldenburg, woher ich komme.
//
Karin and Ulf during their evening walk willingly gave me information about the further way. They have the great luck to live directly by the water in this archipelago bay. He works anything with harbours and knows many German cities, also Oldenburg, where I come from.

Das ist Dazy – eine Phalène, das sind hängeohrige Papillons oder auch Kontinentale Zwergspaniel. Ihre Halterin Åsa wollte nicht so gerne fotografiert werden, hat mir aber sehr viel Spannendes über den großartigen Naturschutzpark mit einem Riesengehege wilder Tiere erzählt, durch den ich dann zu Fuß gelaufen bin.
//
This is Dazy – a phalène, that is a pendulous papillon or continental dwarf spaniel. Her owner, Åsa, didn’t want to be photographed, but she told me a lot of exciting things about the great nature reserve with a huge enclosure of wild animals, which I walked through.

Husse und Gunilla legten gerade ab, als ich an den Fähranleger kam; ich habe ihnen Hilfe angeboten. Ich hoffe, ich habe ihre zugerufenen Namen richtig verstanden!
//
Husse and Gunilla were just leaving when I arrived at the ferry landing; I offered them help. I hope I got their names right!

Ulf hatte ein Schiff direkt am Fähranleger liegen und klärte mich darüber auf, dass man winken muss, damit das Schiff anhält. Eine sehr wichtige Information, auf die ich nicht gekommen wäre, deshalb war ich ihm sehr dankbar!
//
Ulf had a ship lying directly at the ferry pier and explained to me that you have to wave to make the ship stop. A very important information, which I would not have thought of, so I was very grateful to him!

Er selbst reparierte gerade den Motor vom Schiff seines Sohnes und zeigte mir – als ich ihn darum bat, auch für’s Foto – seine ölverschmierten Hände. Wir hatten viel Spaß miteinander – und ohne ihn hätte ich einen großen Umweg fahren müssen!
//
He himself just repaired the engine of his son’s ship and showed me – when I asked him for it, also for the photo – his oil-smeared hands. We had a lot of fun together – and without him I would have had to drive a big detour!

Ich war der einzige Gast auf einer der letzten Fährfahrten dieser Linie bei Karlskrona – die Saison ging zu Ende in Südschweden.
//
I was the only guest on one of the last ferry trips on this line near Karlskrona – the season ended in southern Sweden.

Victoria war superfreundlich und engagiert: Sie hat sich sehr viele Gedanken gemacht, wie ich eine Inselhopping-Tour gestalten könnte und mir von ihrem Privathandy noch Infos geschickt. Als Stadt gefällt ihr Kalmar besser, weil dort mehr los sei – demnächst lässt sie sich dort zur Kapitänin ausbilden!
//
Victoria was super friendly and dedicated: She gave a lot of thought to how I could plan an island-hopping tour and sent me information from her private cell phone. She likes Kalmar better as a city, because there is more going on there – soon she will train as a captain there!

Dieses Foto steht stellvertretend für die Eigentümer, bei denen ich um die Erlaubnis gefragt habe, auf einem der schönsten Plätze meiner Tour übernachten zu können und sie haben unkompliziert zugestimmt.
//
This photo is representative for the owners, with whom I asked for permission to stay overnight on one of the most beautiful places of my tour and they agreed without any complications.

Max habe ich auf der Suche nach einem kleinen Fährhafen nach dem Weg gefragt; da ich es eilig hatte, weiß ich nichts über ihn – außer, dass er sehr freundlich und hilfsbereit war. Am Anleger fand ich dann ein Plakat von einem Künstler namens Max und habe gegoogelt, ob es derselbe ist – vom Typ her hätte ich es mir vorstellen können –, aber er war es leider nicht.
//
I asked Max for directions while I was looking for a small ferry port; since I was in a hurry, I know nothing about him – except that he was very friendly and helpful. At the jetty I found a poster of an artist named Max and googled if it was the same one – from the type I could have imagined – but unfortunately it was not him.

Ich fragte Eric, ob ich wohl am Strand mein Zelt aufbauen dürfe, trotz Privatgelände. Er hat sein früheres Sommerhaus umgebaut und wohnt nun ganzjährig hier und sagte, die Besitzer seien seine Nachbarn, er wolle ihnen Bescheid geben, aber das gehe schon in Ordnung. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, wie freundlich Menschen sein können, wenn man ihnen durch Fragen die Gelegenheit dazu gibt!
//
I asked Eric if I could pitch my tent on the beach, despite the private area. He has converted his former summer house and now lives here all year round and said the owners are his neighbours, he wanted to let them know, but that’s fine. He is another example of how friendly people can be when you give them the opportunity to do so by asking questions!

Mein Abschied aus Kalmar, vor der Rückfahrt: Maria, Lappländerin, mit ihrem Hund Mine aus Rumänien, wollte mein Rad fotografieren. Aus Klimaschutzgründen will sie sich noch einmal Fliegen gönnen, dann nicht mehr. Und das, obwohl ihr Sohn in Australien lebt, ihre Tochter ist in Malmö ist besser erreichbar; die wollte sie gerade besuchen.
//
My farewell from Kalmar, before the return journey: Maria, a Laplander from Lapland, with her dog Mine from Romania, wanted to take a picture of my bike. For reasons of climate protection she wants to allow herself to fly again, then no more. Even though her son lives in Australia and her daughter is in Malmö, which is easier to reach.

Nach der Rückreise mit dem Zug durch Dänemark (siehe „gleanings“, stage 1, 2/3) war wie am Anfang auch die letzte Station das Zuhause meiner Tochter Janna und ihrem Partner Markus in Wedel. Wir machten einen wunderbaren, ausgedehnten Spaziergang durch einen großen Wald ganz nah an ihrem Zuhause. Wie schön, die Liebsten mal wieder umarmen zu können – „Back Home“ (mit diesem Song von Bukaraha, gesungen von Lennard, bin ich aufgebrochen – siehe das Video bei „Nachlese“, Etappe 1, 1/3)!
//
After the return journey by train through Denmark (look at „Nachlese“, Etappe 1, 2/3), the home of my daughter Janna and her partner Markus in Wedel was the same as the last station at the beginning. We took a wonderful, long walk through a large forest very close to their home. How nice to be able to hug the loved ones again – “Back Home” (with this song from Bukaraha, sung by Lennard, I set off – see the video at „Gleanings“, stage 1, 1/3)!

Zwei Arbeiter am Fähranleger

Von diesen beiden Arbeitern auf der Fähre Hälsingør-Helsingborg, also von Dänemark nach Schweden, weiß ich nicht den Namen – aber der rechte hat mich mit meinem Rad vorgewunken, so dass ich als erster von Bord fahren konnte. Das fand ich sehr freundlich und mitdenkend und es war eine schöne Einstimmung auf Schweden!
//
Of these two workers on the ferry Hälsingør-Helsingborg, i.e. from Denmark to Sweden, I don’t know the names – but the one on the right waved me forward with my bike so that I could be the first to leave the ship. I found that very friendly and thoughtful and it was a nice warm-up for Sweden!

Zwei junge Männer vor einer Hütte

Tim und Simon waren die ersten Schweden, mit denen ich in Kontakt kam – sie machten gerade Pause nach einer 10-km-Wanderung an der Übernachtungshütte, wo ich dann blieb. Wir verglichen Deutschland und Schweden in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht, alberten aber auch viel rum. Und sie brachten mir den Satz bei, den ich in jedem Land auswendig zu lernen versuche: Jog prota inte Svenska. Denn ich finde es wichtig, mit einem Satz in der Sprache des Landes zu beginnen, bevor ich frage, ob sie Englisch sprechen.
//
Tim and Simon were the first Swedes I came in contact with – they were just taking a break after a 10 km hike at the overnight hut, where I stayed. We compared Germany and Sweden in political and social terms, but we also fooled around a lot. And they taught me the sentence I try to learn by heart in each country: Jog prota inte Svenska. Because I think it is important to start with a sentence in the language of the country before I ask if they speak English.

Ramon war dabei, mich zu überholen, hatte schon mein Schild fotografiert und fuhr dann neben mir her. Wir erzählten uns viel, aber ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu verstehen – oder die Familiengeschichte war so verworren, wie sie mir vorkam: Er kommt aus Venezuela, lebt in Miami, ist aber jetzt gerade bei seiner Frau und Tochter in Schweden. Er ist international im Handel tätig, Futtermittel und Ähnliches. Sein Wahlspruch lautet: The past ist history, the future ist mystery, today is a gift. Er fährt Rad, um auszugleichen, dass er so gerne isst – gerade war er auf dem Weg zum Brunch in der Stadt.
//
Ramon was about to overtake me, had already photographed my sign and then drove alongside me. We told each other a lot, but I had trouble understanding him – or the family history was as confused as it seemed to me: He comes from Venezuela, but lives in Miami, but is with his wife and daughter in Sweden right now. He is internationally active in trade, feed and the like. His motto is: The past is history, the future is mystery, today is a gift. He cycles to compensate for the fact that he loves to eat – he was just on his way to brunch in the city.

Radfahrer vor Wegweiser-Schild

Ein Stellvertreterbild: Die Frau, die mich hier fotografiert hat, habe ich leider versäumt zu fotografieren und nach dem Namen zu fragen. Sie war mit Freundinnen an diesem südlichsten Punkt Schwedens, lächelte mir schon vorher zu und fragte, als ich den Wegweiser fotografierte, ob ich nicht mit drauf wolle. Sehr nett!
//
A proxy picture: The woman who photographed me here, I have unfortunately neglected to take a picture and ask for her name. She was with some friends at this southernmost point of Sweden, smiled at me before and asked when I photographed the signpost if I wanted to be on it. Very nice!

Paar vor Hütte

Dieses Bild entstand auf Bornholm, das zu Dänemark gehört. Kaum habe ich den Shelter-Platz erreicht und eine Hütte bezogen, kommt ein Wander-Paar und zieht in den anderen ein: Tabea aus Stuttgart und Jordan aus Köln; sie leben in Mannheim. Sie haben in einer Woche Bornholm umrundet und schwärmen vom Nord- und Ostteil der Insel das steigert meine Vorfreude!
//
This picture was taken on Bornholm, which belongs to Denmark. As soon as I have reached the Shelter Square and moved into a hut, a hiking couple comes and moves into the other: Tabea from Stuttgart and Jordan from Cologne; they live in Mannheim. They have circumnavigated Bornholm in a week and are raving about the northern and eastern part of the island, which increases my anticipation!

Mann an Promenade

Benjamin – auch ein Radler – stoppt, weil er mein Schild sieht. Er wohnt in Karlsruhe, hat sein Informatik-Studium abgeschlossen und nutzt die freie Zeit für eine elftägige Schwedentour an der Küste.
//
Benjamin – also a cyclist – stops because he sees my sign. He lives in Karlsruhe, has finished his studies of computer science and uses the free time for an eleven-day tour through Sweden at the coast.

Mann mit Rad

An uns kann man sehen, wie unterschiedlich Radreisen sein können: Er hat ein kleines Paket unter dem Sattel und eins am Lenker – das war‘s; „Bikepacker“ genannt. Er schläft B & B und isst unterwegs und weiß, dass es eine Fischräucherei im nächsten Ort gibt; auch sonst ist er im Voraus gut informiert und hat einen Plan, wann er wo sein will.
//
You can see from us how different cycling tours can be: He has a small package under the saddle and one on the handlebars – that’s it; called “bike packer”. He sleeps B & B and eats on the way and knows that there is a fish smokehouse in the next town; also otherwise he is well informed in advance and has a plan when he wants to be where.

lachende Frau

Als ich auf einem Parkplatz an der Infotafel hielt, kam Monica auf mich zu und fragte nach meinen Plänen und Zielen. Als ich sagte, ich hoffte etwa bis Kalmar zu kommen, schwärmte sie von der Stadt – sie hat dort lange gewohnt. Jetzt wohnt sie hier und freut sich sehr, dass es mir so gefällt und gibt mir viele gute Wünsche mit auf den Weg.
//
When I stopped at the information board in a parking lot, Monica came up to me and asked about my plans and goals. When I said I hoped to get to Kalmar, she raved about the city – she had lived there for a long time. Now she lives here and is very happy that I like it so much and gives me many good wishes for the future.

Paar vor Bäumen

Erst nach langer Suche habe ich die Hütte gefunden. Kurz darauf kamen Brecht und Thailie und haben sie sich auch angesehen, sich dann aber doch dagegen entschieden und sind mit dem Auto weitergefahren.
//
Only after a long search did I find the hut. Shortly afterwards Brecht and Thailie came and looked at it too, but decided against it and went on by car.

Lächelnder alter Mann 1

Als ich im nächsten kleinen Ort ans Wasser kam und mein Rad abstellte, um an einer Bank mit Tisch zu frühstücken, stand ein Mann von seiner Bank vor dem Haus auf und kam auf mich zu. Ich ging ihm entgegen, sagte meinen einzigen Satz auf Schwedisch („Ich spreche kein Schwedisch“) – und er empfing mich lachend mit einem Schwall schwedischer Sätze …
//
When I came to the water in the next small town and parked my bike to have breakfast at a bench with a table, a man from his bench stood up in front of the house and came towards me. I went to meet him, said my only sentence in Swedish (“I don’t speak Swedish”) – and he received me laughing with a flood of Swedish sentences …

Mann hinter Blumen II

… Mit wenigen Brocken Englisch, meinem Versuch, Schwedisch zu deuten und Zeichensprache verständigten wir uns lachend. Für das Foto mit ihm wollte er sich unbedingt mit seinen Blumen abgebildet sehen und führte mich um das Haus in den Garten. Er heißt Einar, seine Frau ist, wenn ich es richtig verstanden habe, unterwegs – und ich habe diesen wunderbaren, offenherzigen Mann, von dem ich kaum etwas weiß, sofort in mein Herz geschlossen.
//
… With only a few words of English, my attempt to interpret Swedish and sign language we communicated laughing. For the photo with him, he wanted to see himself pictured with his flowers and led me around the house into the garden. His name is Einar, his wife is, if I understood correctly, on the way – and I immediately took this wonderful, open-hearted man, about whom I know hardly anything, into my heart.

Mann vor Haus III

Ich wollte dann unbedingt noch ein Foto von ihm vor seinem wunderbaren Häuschen. Ganz links sieht man die Bank, von der aus er aufs Wasser schaut. Er blieb dort nicht lange allein; in der Viertelstunde, die ich dann am Wasser gefrühstückt habe, saß ein weiterer Mann bei Einar.
//
Then I wanted to have a photo of him in front of his wonderful little house. On the far left you can see the bench from which he looks at the water. He didn’t stay there alone for long; in the quarter of an hour I had breakfast by the water, another man sat with Einar.

Zwei Männer I

Als wir aus dem Garten nach vorne kamen, standen diese beiden an meinem Fahrrad. Jarl (links) nahm mich ein bisschen auf den Arm, sagte z. B. auf meine Standardfrage hin zunächst, er spreche kein Englisch und als er auf meine Frage, ob er hier lebe, sagte er, „in California“ – Björn „übersetzte“ dann immer für ihn / für mich, dass er Tatsächlich da lebe und arbeite, aber Schwede sei und auch hier ein Haus habe.
//
When we came forward from the garden, these two were standing by my bike. Jarl (left) took me a little bit in his arms, e.g. when I asked him my standard question, he said that he didn’t speak English and when he answered my question whether he lived here, he said “in California” – Björn then always “translated” for him / for me that he actually lived and worked there, but was Swedish and had a house here, too.

Zwei Männer

Björn, der seinen Terrier an der Leine führte, meinte, dass er selbst auch Fahrrad fahre und sagte direkt zur Einleitung des Gesprächs, dass ich ihn in Stockholm besuchen müsse und da kostenlos wohnen könne, so lange ich dort sei und trug seine Kontaktdaten in mein Handy ein.. Er interessierte sich für mein Rad und meinte, dass es wohl das beste Reiserad sei, dass es gäbe. Er sei auch schon große Teile der Ostsee – nicht am Stück – abgefahren und ich nutzte die Gelegenheit, ihn viel Faktisches zu fragen und habe sehr nützliche Informationen bekommen.
//
Björn, who kept his terrier on a leash, told that he also rides a bike himself and right at the beginning of the conversation he said that I had to visit him in Stockholm and could stay there for free as long as I was there and entered his contact details into my mobile phone. He was interested in my bike and said that it was probably the best touring bike that there is. He had also already sailed large parts of the Baltic Sea – not in one piece – and I took the opportunity to ask him a lot of factual questions and got very useful information.

Mann vor Supermarkt 1

23. September, Aktionstag von Fridays for Future. Ich habe bei regnerischem Wetter vor einem Supermarkt Halt gemacht, um Leute darauf anzusprechen – Anton kam mr zuvor und sprach mich an. Er ist seit Juni auf verschiedenen Trails unterwegs, trug anfangs 30, dann immer noch 20 kg mit sich und wir hatten ein wunderbares wechselseitiges Gespräch über unsere Art, unterwegs zu sein und warum wir das wie machen und wie lange wir noch wollen usw.
//
September 23, Fridays for Future action day. I stopped in front of a supermarket in rainy weather to talk to people – Anton came mr. before and talked to me. He has been on different trails since June, carrying 30 kg at the beginning, then still 20 kg and we had a wonderful mutual conversation about our way of being on the trail and why we do it and how we do it and how long we want to go on etc.

Junger Mann vor Supermarkt 2

Er meint, man müsse den Mut haben, Menschen aktiv anzusprechen und erzählte von einer Frau, die er nur gebeten hatte, seinen Schirm wieder hinten am Rucksack zu verstauen, dass sie ihn nach einem nur kurzen Gespräch nach Hause eingeladen habe, um sich auszuruhen, seine Sachen zu waschen, ein Bad zu nehmen; er sei dann zwei Tage geblieben.
//
He said that one must have the courage to actively address people and told about a woman whom he had only asked to put his umbrella back in the back of his rucksack, that after only a short conversation she had invited him home to rest, wash his clothes, take a bath; he then stayed for two days.

Mann vor Supermarkt 3

Er erzählte mir auch von einem dänischen Paar, mit dem er eine Weile zusammen gelaufen war und die mitbekommen hatten, dass er sein Messer verloren hatte. Als sie sich verabschiedet hatten, weil Anton etwas langsamer war als sie, fand er in der nächsten Übernachtungshütte des Trails einen Zettel „Für Anton“ und darunter dieses edle Messer als Geschenk! Er war sehr gerührt und begeistert von so viel Hilfsbereitschaft, die man auf so einer Tour entgegengebracht bekommt.
//
He also told me about a Danish couple he had been running with for a while and who had noticed that he had lost his knife. When they had said goodbye, because Anton was a little slower than them, he found a note “For Anton” in the next overnight hut of the trail and under it this noble knife as a present! He was very touched and enthusiastic about so much helpfulness, which one gets on such a tour.

Mann vor Supermarkt 4

Ich habe auch ihn auf das Thema Klima und Nachhaltigkeit angesprochen. Er findet das Thema sehr wichtig; ganz persönlich ist er ohne Handy unterwegs, um sich davon zu entwöhnen und hat meistens eine Tüte dabei, in die er Müll einsammelt, der draußen rumliegt.
//
I also addressed him on the subject of climate and sustainability. He finds the topic very important; personally, he is travelling without a mobile phone to wean himself off it and usually has a bag with him in which he collects rubbish lying around outside.

Lachende Frau

Bodel lacht wunderbar, macht sich aber sonst recht viele Sorgen um den Klimawandel. Eine sehr wache, lebendige Frau. Sie lebt sehr naturnah – deshalb suchte sie das Plakat der Gegend als Hintergrund aus – und fand, ich sei ein Vorbild, wie man sich in der Natur bewegen und andere auf die Probleme aufmerksam machen solle.
//
Bodel laughs wonderfully, but is otherwise quite concerned about climate change. A very alert, lively woman. She lives very close to nature – that’s why she chose the poster of the area as background – and thought I was a role model for how to move in nature and make others aware of the problems.

Zwei Jungen am See

Die Jungen angelten im See – an einem Steg, an dem ich gerade frühstückte. Offenbar noch ohne viel Erfahrung, jedenfalls waren sie sich nicht einig, wie es am besten geht. Einmal sauste beim Auswerfen der Haken recht dicht an meinem Kopf vorbei …
//
The boys were fishing in the lake – on a jetty where I was having breakfast. Apparently still without much experience, at least they didn’t agree on how to do it best. Once, when I was casting out the hooks flew very close to my head …

Mann mit Schirmmütze

Anders führte seinen Hund spazieren, als er an meinem Zelt vorbeikam und sich nach meiner Tour erkundigte. Er ist ein Fan von traditionellem Jazz und schwärmte von einem jährlichen Festival zwei Orte weiter – siehe Mütze.
//
Anders took his dog for a walk when he passed my tent and asked about my tour. He is a fan of traditional jazz and raved about an annual festival two places away – see cap.

Ein Paar vor Wasser

Karin und Ulf bei ihrem abendlichen Spaziergang gaben mir bereitwillig Auskunft über den weiteren Weg. Sie haben das große Glück, direkt am Wasser in dieser Schärenbucht zu wohnen. Er arbeitet was mit Häfen und kennt viele deutsche Städte, auch Oldenburg, woher ich komme.
//
Karin and Ulf during their evening walk willingly gave me information about the further way. They have the great luck to live directly by the water in this archipelago bay. He works anything with harbours and knows many German cities, also Oldenburg, where I come from.

Eine Hündin an der Leine

Das ist Dazy – eine Phalène, das sind hängeohrige Papillons oder auch Kontinentale Zwergspaniel. Ihre Halterin Åsa wollte nicht so gerne fotografiert werden, hat mir aber sehr viel Spannendes über den großartigen Naturschutzpark mit einem Riesengehege wilder Tiere erzählt, durch den ich dann zu Fuß gelaufen bin.
//
This is Dazy – a phalène, that is a pendulous papillon or continental dwarf spaniel. Her owner, Åsa, didn’t want to be photographed, but she told me a lot of exciting things about the great nature reserve with a huge enclosure of wild animals, which I walked through.

Ein paar auf einem Segelboot

Husse und Gunilla legten gerade ab, als ich an den Fähranleger kam; ich habe ihnen Hilfe angeboten. Ich hoffe, ich habe ihre zugerufenen Namen richtig verstanden!
//
Husse and Gunilla were just leaving when I arrived at the ferry landing; I offered them help. I hope I got their names right!

Ein Mann I

Ulf hatte ein Schiff direkt am Fähranleger liegen und klärte mich darüber auf, dass man winken muss, damit das Schiff anhält. Eine sehr wichtige Information, auf die ich nicht gekommen wäre, deshalb war ich ihm sehr dankbar!
//
Ulf had a ship lying directly at the ferry pier and explained to me that you have to wave to make the ship stop. A very important information, which I would not have thought of, so I was very grateful to him!

Ein Mann zeigt seine Hände

Er selbst reparierte gerade den Motor vom Schiff seines Sohnes und zeigte mir – als ich ihn darum bat, auch für’s Foto – seine ölverschmierten Hände. Wir hatten viel Spaß miteinander – und ohne ihn hätte ich einen großen Umweg fahren müssen!
//
He himself just repaired the engine of his son’s ship and showed me – when I asked him for it, also for the photo – his oil-smeared hands. We had a lot of fun together – and without him I would have had to drive a big detour!

Leeres Schiff innen, nur ein Rad und eine Angestellte

Ich war der einzige Gast auf einer der letzten Fährfahrten dieser Linie bei Karlskrona – die Saison ging zu Ende in Südschweden.
//
I was the only guest on one of the last ferry trips on this line near Karlskrona – the season ended in southern Sweden.

Frau neben der Kabine des Fährschiffs

Victoria war superfreundlich und engagiert: Sie hat sich sehr viele Gedanken gemacht, wie ich eine Inselhopping-Tour gestalten könnte und mir von ihrem Privathandy noch Infos geschickt. Als Stadt gefällt ihr Kalmar besser, weil dort mehr los sei – demnächst lässt sie sich dort zur Kapitänin ausbilden!
//
Victoria was super friendly and dedicated: She gave a lot of thought to how I could plan an island-hopping tour and sent me information from her private cell phone. She likes Kalmar better as a city, because there is more going on there – soon she will train as a captain there!

Dieses Foto steht stellvertretend für die Eigentümer, bei denen ich um die Erlaubnis gefragt habe, auf einem der schönsten Plätze meiner Tour übernachten zu können und sie haben unkompliziert zugestimmt.
//
This photo is representative for the owners, with whom I asked for permission to stay overnight on one of the most beautiful places of my tour and they agreed without any complications.

Max habe ich auf der Suche nach einem kleinen Fährhafen nach dem Weg gefragt; da ich es eilig hatte, weiß ich nichts über ihn – außer, dass er sehr freundlich und hilfsbereit war. Am Anleger fand ich dann ein Plakat von einem Künstler namens Max und habe gegoogelt, ob es derselbe ist – vom Typ her hätte ich es mir vorstellen können –, aber er war es leider nicht.
//
I asked Max for directions while I was looking for a small ferry port; since I was in a hurry, I know nothing about him – except that he was very friendly and helpful. At the jetty I found a poster of an artist named Max and googled if it was the same one – from the type I could have imagined – but unfortunately it was not him.

Mann auf Boot

Ich fragte Eric, ob ich wohl am Strand mein Zelt aufbauen dürfe, trotz Privatgelände. Er hat sein früheres Sommerhaus umgebaut und wohnt nun ganzjährig hier und sagte, die Besitzer seien seine Nachbarn, er wolle ihnen Bescheid geben, aber das gehe schon in Ordnung. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, wie freundlich Menschen sein können, wenn man ihnen durch Fragen die Gelegenheit dazu gibt!
//
I asked Eric if I could pitch my tent on the beach, despite the private area. He has converted his former summer house and now lives here all year round and said the owners are his neighbours, he wanted to let them know, but that’s fine. He is another example of how friendly people can be when you give them the opportunity to do so by asking questions!

Maria

Mein Abschied aus Kalmar, vor der Rückfahrt: Maria, Lappländerin, mit ihrem Hund Mine aus Rumänien, wollte mein Rad fotografieren. Aus Klimaschutzgründen will sie sich noch einmal Fliegen gönnen, dann nicht mehr. Und das, obwohl ihr Sohn in Australien lebt, ihre Tochter ist in Malmö ist besser erreichbar; die wollte sie gerade besuchen.
//
My farewell from Kalmar, before the return journey: Maria, a Laplander from Lapland, with her dog Mine from Romania, wanted to take a picture of my bike. For reasons of climate protection she wants to allow herself to fly again, then no more. Even though her son lives in Australia and her daughter is in Malmö, which is easier to reach.

junges Paar im Wald

Nach der Rückreise mit dem Zug durch Dänemark (siehe „gleanings“, stage 1, 2/3) war wie am Anfang auch die letzte Station das Zuhause meiner Tochter Janna und ihrem Partner Markus in Wedel. Wir machten einen wunderbaren, ausgedehnten Spaziergang durch einen großen Wald ganz nah an ihrem Zuhause. Wie schön, die Liebsten mal wieder umarmen zu können – „Back Home“ (mit diesem Song von Bukaraha, gesungen von Lennard, bin ich aufgebrochen – siehe das Video bei „Nachlese“, Etappe 1, 1/3)!
//
After the return journey by train through Denmark (look at „Nachlese“, Etappe 1, 2/3), the home of my daughter Janna and her partner Markus in Wedel was the same as the last station at the beginning. We took a wonderful, long walk through a large forest very close to their home. How nice to be able to hug the loved ones again – “Back Home” (with this song from Bukaraha, sung by Lennard, I set off – see the video at „Gleanings“, stage 1, 1/3)!

]]>
https://www.ostseefan.eu/die-ich-traf-in-schweden-1-etappe-3-3-whom-i-met-in-sweden-1-stage-3-3/feed/ 0
Übernachten in Dänemark I https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-daenemark-i/ https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-daenemark-i/#respond Thu, 18 Jun 2020 21:23:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=2210 Weiterlesen...

]]>

Teil 1: Festland, Fünen, Langeland, Lolland, Falster

Übernachten in Dänemark I

Die „Shelter“ genannten, zu einer Seite offenen Holzhütten waren für mich DIE Entdeckung, was das Übernachten in Dänemark angeht. Man hat ein festes Dach über dem Kopf, spart sich den Zeltaufbau und es ist nie nass, stattdessen kann man nasse Klamotten trocknen …

… und hat Sitzbänke und einen Tisch, der zum Essen, aber auch zum Sortieren und Packen der Sachen geeignet ist.

Fast immer gibt es einen Tisch mit Sitzbänken dabei und eine Feuerstelle. Finanziert werden sie in der Regel von der Gemeinde, wie hier auf dem Rost zu lesen ist; manche werden auch privat betrieben und kosten dann 3-4 €, dafür gibt es dann aber oft auch den Luxus von Dusche und WC. Hier, an meinem ersten Übernachtungsplatz, gab es immerhin Wasser aus dem Hahn.

Am nächsten Shelterplatz hatte ich Pech – beide Hütten waren vorbestellt. Zum Glück gab es in der Nähe eine zum frei Zelten ausgewiesene Wiese. Da Unwetter mit Sturmböen angesagt war, habe ich, um gut bedacht zu sein, eine windgeschützte Ecke gesucht und dort über mein Zelt noch ein Tarp gespannt.

Das Ganze nicht nur im Boden, sondern auch an den Bäumen befestigt; der Eingang war „von hinten durch die Brust ins Auge“: auf dem Baumstamm bis ans Ende klettern, dabei über die Schnüre steigen und dann …

… unter dem Tarp halb durch das Zelt herum, der Eingang zeigte zur Wasserseite hin. An diesem Standort habe ich übrigens mehrere Nächte verbracht (eigentlich darf man nur zwei), weil er so praktisch war: Im nahegelegenen Hafen gab es ein öffentliches WC und einen Duschraum (dafür musste ich allerdings erst den Code rausbekommen – ein Hafenmitarbeiter hat ihn mir verraten und dazu einen Trick: Man kann sich eine Hafenkarte ziehen, hat damit Zugang und bei der Rückgabe bekommt man das Geld zurück bis auf einen kleinen Betrag für’s Duschen). Und von hier aus konnte ich ohne Gepäck in mehreren Tagesausflügen die Inseln Als und Kegnæs erkunden. Ganz am Ende sagte mir übrigens jemand, dass die öffentliche Zeltwiese ca. 100 m weiter war – aber es hat sich niemand daran gestört, dass ich am falschen Platz und länger da war.

Am nächsten Platz gab es gleich 5 Shelter – drei zusammen, belegt von drei Männern auf Tour, und zwei zusammen. So hatte jeder einen – gedacht sind sie in dieser Größe für bis zu vier Personen.

Also wieder Platz genug, um sich auszubreiten, zu kochen und schließlich in Ruhe zu schlafen.

Eine schlichte Hütte auf einem riesigen Privatgelände. Einziger Nachteil: ein sehr niedriges Dach mit harter Kante 😉

Ein Kinder- und Tierliebhaber-Paradies: Es gibt u. a. Ziegen, Kaninchen, Hühner, Enten, Meerschweinchen – und die Übernachtung ist kostenlos! Übrigens seht ihr hier den anderen Namen für die Shelter: „Primitiver Übernachtungsplatz“. …

So primitiv ist es aber gar nicht: Es gibt diese Draußenküche, und nur wer hier Holz verbraucht, zahlt dafür eine Kleinigkeit (ich habe etwas mehr in die Box gelegt, weil mir ein Liegestuhl zusammenbrach, als ich mich reinsetzte).

Es gibt ein Plumpsklo. Ich habe mich gewundert, dass es fast zugewachsen war und auch von Krabbeltierchen musste ich es befreien. Später habe ich verstanden, warum: …

… Es gab – etwas versteckt – ein komfortables WC, gleich neben dieser Draußendusche! Dazu einen Saunawagen, diverse Kinderspiel- und -rutsch- und -klettergelegenheiten und ein großes Areal mit den Tieren. Wenn ihr es sucht: www.boiskov.dk.

Das Hinweisschild zur nächsten Hütte – dicht an einem Jugendgästehaus, wo man die Toiletten benutzen konnte.

Eine Hütte dicht am Wasser. Nachts kam noch jemand in die Nachbarhütte, der schon wieder verschwunden war, als ich aufstand.

Mitten im Wald ein fantastischer Platz mit drei Hütten – in den anderen machte eine Familie einen Wochenendausflug ins Freie! Oben an einer Steilküste gelegen öffnet sich ein toller Blick weit über das Meer.

An einem Wanderweg lagen diese Hütten. Freundliche Vor-Nutzer hatten ein paar Dosen Bier dagelassen – eine ließ ich mir schmecken!

Direkt am Waldrand bot dieser Shelter einen fantastischen Blick auf die Landzunge – Meer an drei Seiten! Feuerplatz, Tisch und Bänke natürlich, aber keine Toilette. Dafür etwas, was ich schon mehrfach vermisst hatte und dachte, es müsste zur Standardausrüstung einer Hütte gehören: …

Ein Handfeger! Wenn auch schon in die Jahre gekommen. Aber das zeigt ja um so mehr den Bedarf! …

… und, was es auch selten gibt: Eine Leine zum Wäsche Trocknen! Ich hatte wieder allen Platz für mich alleine. Es hat was für sich, gegen Ende der Saison zu radeln!

Angekommen auf Langeland lernte ich eine ganz andere Art von Shelter kennen: Für eine Person, …

… mit Klappe zum Öffnen …

… und Seiteneingang. Hinten ist noch eine Klappe, um das Gepäck reinzulegen. Da hat sich jemand was gedacht, die Hütte komfortabel zu gestalten! …

Das nutzten allerdings auch Mitbewohner, die ich erst am Morgen über meinem Kopf bemerkte – aber sie haben sich ruhig verhalten. Ich nahm mir trotzdem vor, wenn ich schon kurz vor Sonnenuntergang erst ankomme, mir trotzdem Zeit zu nehmen, meine Übernachtungsplätze zu inspizieren!

Relativ neue Hütten, vorbildlich ausgestattet, weil von Naturfreunden im nahegelegenen Haus betreut. Was gab es – neben dem Üblichen?

Einen Moskitoschutz zum Herunterrollen! Habe ich aber nicht gebraucht.

Sitzklötze – mit Beschriftung, damit sie nicht ins Feuer geworfen werden.

Ein großer Besen am Haus – und im Hintergrund ein Trockenklo. Einen Handfeger gab es noch extra. Und ein Gästebuch. Und Holz für’s Feuer.

Das Innere der Toilette – sehr sauber! Mit Toilettenpapierhalter, Desinfizier-Gel und Streu. Was für ein toller Service die Pflege dieser Shelter! Es wird dafür um einen kleinen Betrag gegeben – den zahle ich sehr gerne!

Die abendlich vorbeifliegenden Reiher habe ich leider nicht erwischt – aber der Blick auf den Sonnenuntergang ist auf diesem Campingplatz grandios. Ein schlichter Platz, der alles hat, was man sich wünscht – …

… und ein paar Ziegen! Man zahlt nur wenige Kronen (3 Euro). Der Campingplatzbesitzer von Bruserup ist der Komponist und Dirigent Svend Aaquist und entsprechend sehr interessiert an kulturellem Austausch!

Hat man sowas Feines schon gesehen? Ich vorher jedenfalls noch nicht. Doppelstockbetten, Tisch mit Gästebuch, Autositz auf Rollen und ein Teppich! …

… Damit es schön sauber bleibt darin ist liegen davor Wegplatten. Mit diesem Paar habe ich dort übernachtet. Eine Trockentoilette gibt es auch. Nur der Ausblick ist nicht so grandios – aber schon schön grün.

Shelter

Die „Shelter“ genannten, zu einer Seite offenen Holzhütten waren für mich DIE Entdeckung, was das Übernachten in Dänemark angeht. Man hat ein festes Dach über dem Kopf, spart sich den Zeltaufbau und es ist nie nass, stattdessen kann man nasse Klamotten trocknen …

Tisch voll Radfahrsachen

… und hat Sitzbänke und einen Tisch, der zum Essen, aber auch zum Sortieren und Packen der Sachen geeignet ist.

Shelter mit Grill

Fast immer gibt es einen Tisch mit Sitzbänken dabei und eine Feuerstelle. Finanziert werden sie in der Regel von der Gemeinde, wie hier auf dem Rost zu lesen ist; manche werden auch privat betrieben und kosten dann 3-4 €, dafür gibt es dann aber oft auch den Luxus von Dusche und WC. Hier, an meinem ersten Übernachtungsplatz, gab es immerhin Wasser aus dem Hahn.

Zelt mit Tarp darüber

Am nächsten Shelterplatz hatte ich Pech – beide Hütten waren vorbestellt. Zum Glück gab es in der Nähe eine zum frei Zelten ausgewiesene Wiese. Da Unwetter mit Sturmböen angesagt war, habe ich, um gut bedacht zu sein, eine windgeschützte Ecke gesucht und dort über mein Zelt noch ein Tarp gespannt.

Zelt mit Tarp

Das Ganze nicht nur im Boden, sondern auch an den Bäumen befestigt; der Eingang war „von hinten durch die Brust ins Auge“: auf dem Baumstamm bis ans Ende klettern, dabei über die Schnüre steigen und dann …

Zelt mit Tarp darüber

… unter dem Tarp halb durch das Zelt herum, der Eingang zeigte zur Wasserseite hin. An diesem Standort habe ich übrigens mehrere Nächte verbracht (eigentlich darf man nur zwei), weil er so praktisch war: Im nahegelegenen Hafen gab es ein öffentliches WC und einen Duschraum (dafür musste ich allerdings erst den Code rausbekommen – ein Hafenmitarbeiter hat ihn mir verraten und dazu einen Trick: Man kann sich eine Hafenkarte ziehen, hat damit Zugang und bei der Rückgabe bekommt man das Geld zurück bis auf einen kleinen Betrag für’s Duschen). Und von hier aus konnte ich ohne Gepäck in mehreren Tagesausflügen die Inseln Als und Kegnæs erkunden. Ganz am Ende sagte mir übrigens jemand, dass die öffentliche Zeltwiese ca. 100 m weiter war – aber es hat sich niemand daran gestört, dass ich am falschen Platz und länger da war.

Übernachtungs-Shelter

Am nächsten Platz gab es gleich 5 Shelter – drei zusammen, belegt von drei Männern auf Tour, und zwei zusammen. So hatte jeder einen – gedacht sind sie in dieser Größe für bis zu vier Personen.

Blick ins Shelter

Also wieder Platz genug, um sich auszubreiten, zu kochen und schließlich in Ruhe zu schlafen.

Eine schlichte Hütte auf einem riesigen Privatgelände. Einziger Nachteil: ein sehr niedriges Dach mit harter Kante 😉

Schild: Tiere auf dem Platz

Ein Kinder- und Tierliebhaber-Paradies: Es gibt u. a. Ziegen, Kaninchen, Hühner, Enten, Meerschweinchen – und die Übernachtung ist kostenlos! Übrigens seht ihr hier den anderen Namen für die Shelter: „Primitiver Übernachtungsplatz“. …

Draußenküche

So primitiv ist es aber gar nicht: Es gibt diese Draußenküche, und nur wer hier Holz verbraucht, zahlt dafür eine Kleinigkeit (ich habe etwas mehr in die Box gelegt, weil mir ein Liegestuhl zusammenbrach, als ich mich reinsetzte).

Plumpsklo

Es gibt ein Plumpsklo. Ich habe mich gewundert, dass es fast zugewachsen war und auch von Krabbeltierchen musste ich es befreien. Später habe ich verstanden, warum: …

Draußendusche und WC

… Es gab – etwas versteckt – ein komfortables WC, gleich neben dieser Draußendusche! Dazu einen Saunawagen, diverse Kinderspiel- und -rutsch- und -klettergelegenheiten und ein großes Areal mit den Tieren. Wenn ihr es sucht: www.boiskov.dk.

Schild „primitive Übernachtung"

Das Hinweisschild zur nächsten Hütte – dicht an einem Jugendgästehaus, wo man die Toiletten benutzen konnte.

Hinweisschild zur Hütte

Eine Hütte dicht am Wasser. Nachts kam noch jemand in die Nachbarhütte, der schon wieder verschwunden war, als ich aufstand.

Hütte im Wald an der Steilküste

Mitten im Wald ein fantastischer Platz mit drei Hütten – in den anderen machte eine Familie einen Wochenendausflug ins Freie! Oben an einer Steilküste gelegen öffnet sich ein toller Blick weit über das Meer.

Hütten

An einem Wanderweg lagen diese Hütten. Freundliche Vor-Nutzer hatten ein paar Dosen Bier dagelassen – eine ließ ich mir schmecken!

Meerblick-Hütte

Direkt am Waldrand bot dieser Shelter einen fantastischen Blick auf die Landzunge – Meer an drei Seiten! Feuerplatz, Tisch und Bänke natürlich, aber keine Toilette. Dafür etwas, was ich schon mehrfach vermisst hatte und dachte, es müsste zur Standardausrüstung einer Hütte gehören: …

Handfeger

Ein Handfeger! Wenn auch schon in die Jahre gekommen. Aber das zeigt ja um so mehr den Bedarf! …

Sachen in offener Hütte

… und, was es auch selten gibt: Eine Leine zum Wäsche Trocknen! Ich hatte wieder allen Platz für mich alleine. Es hat was für sich, gegen Ende der Saison zu radeln!

Ein-Personen-Minihütte

Angekommen auf Langeland lernte ich eine ganz andere Art von Shelter kennen: Für eine Person, …

Hütte mit offener Klappe

… mit Klappe zum Öffnen …

3 kleine Hütten

… und Seiteneingang. Hinten ist noch eine Klappe, um das Gepäck reinzulegen. Da hat sich jemand was gedacht, die Hütte komfortabel zu gestalten! …

Spinnen

Das nutzten allerdings auch Mitbewohner, die ich erst am Morgen über meinem Kopf bemerkte – aber sie haben sich ruhig verhalten. Ich nahm mir trotzdem vor, wenn ich schon kurz vor Sonnenuntergang erst ankomme, mir trotzdem Zeit zu nehmen, meine Übernachtungsplätze zu inspizieren!

Relativ neue Hütten, vorbildlich ausgestattet, weil von Naturfreunden im nahegelegenen Haus betreut. Was gab es – neben dem Üblichen?

Moskitonetz an Hütte

Einen Moskitoschutz zum Herunterrollen! Habe ich aber nicht gebraucht.

Sitzklötze – mit Beschriftung, damit sie nicht ins Feuer geworfen werden.

Ein großer Besen am Haus – und im Hintergrund ein Trockenklo. Einen Handfeger gab es noch extra. Und ein Gästebuch. Und Holz für’s Feuer.

Trockentoilette

Das Innere der Toilette – sehr sauber! Mit Toilettenpapierhalter, Desinfizier-Gel und Streu. Was für ein toller Service die Pflege dieser Shelter! Es wird dafür um einen kleinen Betrag gegeben – den zahle ich sehr gerne!

Abendrot, Steg

Die abendlich vorbeifliegenden Reiher habe ich leider nicht erwischt – aber der Blick auf den Sonnenuntergang ist auf diesem Campingplatz grandios. Ein schlichter Platz, der alles hat, was man sich wünscht – …

Ziegen

… und ein paar Ziegen! Man zahlt nur wenige Kronen (3 Euro). Der Campingplatzbesitzer von Bruserup ist der Komponist und Dirigent Svend Aaquist und entsprechend sehr interessiert an kulturellem Austausch!

Hütte mit Doppelstockbett

Hat man sowas Feines schon gesehen? Ich vorher jedenfalls noch nicht. Doppelstockbetten, Tisch mit Gästebuch, Autositz auf Rollen und ein Teppich! …

Paar für Shelter

… Damit es schön sauber bleibt darin ist liegen davor Wegplatten. Mit diesem Paar habe ich dort übernachtet. Eine Trockentoilette gibt es auch. Nur der Ausblick ist nicht so grandios – aber schon schön grün.

]]>
https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-daenemark-i/feed/ 0
Übernachten in Schweden https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-schweden/ https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-schweden/#respond Mon, 15 Jun 2020 11:18:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=2307 Weiterlesen...

]]>

In Schweden kam meine gute, aber umfangreiche Schlaf-Ausrüstung zum Tragen: Sowohl das Zelt als auch die Hängematte kamen zum Einsatz!

Übernachten in Schweden

An diesem ersten schwedischen Shelter …

… in dieser fantastischen Lage bin ich vorbeigefahren, weil es mir zu früh am Tag war.

Zum Glück fand ich dann diesen – …

… ebenfalls mit schönem Ausblick. Und netten jungen Männern, die mir die ersten Schwedisch-Brocken beibrachten.

Am nächsten Tag wurde es schlimm: Wenig Shelter verzeichnet, ich musste ausweichen ins Landesinnere. Da fand ich dies …!

Noch weiter von der Küste weg gefahren zur nächsten verzeichneten „Windschutzhütte“, wie sie hier heißen. Die Wahl zwischen Skylla und Charybdis; was den Zustand betrifft. Ich wachte nachts auf …

… und alles rund um mich herum war nass – es hat durchs Dach geregnet! Ich war drauf und dran, ein vernichtendes Urteil über die schwedischen Hütten zu fällen – wenn da nicht die schöne vorher gewesen wäre. Also versuchte ich es nochmal mit der nächsten, dicht am Wasser …

… und die war tatsächlich in sehr gutem Zustand – aber von einer Schar Kinder mit Betreuern belegt, mit vielen Zelten drumrum. Also besann ich mich auch auf meins und fand ein Stück weiter dieses wunderschöne Plätzchen.

Zwischen Wald und Strand – ganz nach meinem Geschmack!

Am nächsten Tag habe ich – trotz des wunderbaren schwedischen Jedermannrechts – das Zelt zwischen Bäumen in einer kleinen Senke hinter der Düne versteckt, denn ich war nicht ganz sicher, ob ich mich in einem Naturschutzgebiet befand.

In einem Wäldchen probierte ich dann zum ersten Mal meine besondere, quer hängende Hängematte aus.

Mit Tarp darüber auch super gegen Regen geschützt – das hätte es allerdings gar nicht gebraucht. Sogar das Rad passte noch darunter.

Tolles System, aber gewöhnungsbedürftig – ich brauchte lange, um gut zu liegen und in den Schlaf zu kommen.

Ein Vorteil aber ist die gute Aussicht im Liegen!

Der nächste Nacht-Stopp war wieder in einem Shelter – der war sogar mit einem Besen ausgestattet!

Wegen regnerischem Wetter entschied ich mich auf diesem Platz am See für die Hängematte mit Tarp – der klare Vorteil ist, dass das viel schneller trocknet als ein nass gewordenes Zelt und man hat mehr Platz darunter, z. B. auch zum Kochen. Ich fühlte mich jetzt wohl mit meiner Entscheidung, beides mitgenommen und so die Wahl zu haben. Reue gab es höchstens kurz mal an Steigungen, wo ich das Gewicht merkte …

Eine schöne Nische für mein Zelt – durch dichte Büsche vom Weg abgetrennt, der von der Siedlung ans Wasser führt.

Und wieder in wunderbarer Blick auf die untergehende Sonne; malerisch mit einem Ruderboot davor, in dem jemand angelt … Orte, die eigentlich dazu einladen, länger zu verweilen.

Wie oft habe ich am Spätnachmittag auf der Karte geschaut, wo ein schönes Plätzchen sein könnte – und eine Landzunge gefunden, auf der keine Häuser eingezeichnet waren. Dort traf ich – schon war links und rechts Wasser sichtbar – auf dieses Gatter; nicht verschlossen, aber doch eine Begrenzung, die mich hinderte, einfach so das Land zu betreten.

Ich fragte in der Nachbarschaft und fand schließlich die Besitzerin in diesem Haus – uns sie erlaubte mir umstandslos, auf dem Gelände zu campieren. Also bin ich – ein ganzes Stück! – zwischen Minihügeln hindurch auf schmalem Pfad gefahren, …

… bis ich diese wunderbare Aussicht fand, wo ich auch gleich das Zelt aufgebaut habe.

Als ich einmal hochschaute, wurde ich auch angeschaut – und mir wurde klar, warum hier so viele Küddel auf dem Boden lagen und warum dieser grandiose Platz auch nicht bebaut war: Hier wurde eine Herde Schafe gehalten! (Ich hätte als Bauherr trotzdem hier gebaut – aber wer weiß, welche Vorschriften oder Gründe dagegen sprachen).

Auch dieser Ort sah wieder sehr nach Privatgelände aus. War es auch, wie sich dann rausstellte, als ich – ermutigt durch die gute Erfahrung gestern – wieder fragte, und zwar einen Mann auf einem der Boote am Steg. Sehr freundlich sagte er, er würde mit den Besitzern sprechen, die seien seine Nachbarn – aber das gehe schon in Ordnung, ich solle ruhig aufbauen. Und es wurde – ihr seht es – erneut ein Abend mit Sonnenuntergangsblick.

Mit dieser Erfahrung verabschiedete ich mich am nächsten Morgen von diesem letzten Übernachtungsplatz vor Kalmar – wo ich in eine jugendherbergsartige Pension ging, um von da aus die Stadt in Ruhe erkunden zu können. Eine Lehre nehme ich noch mit aus den letzten Tagen in Bezug auf das Zelt: Da ich – auch hier – auf dem sehr dünn bewachsenen felsigen Untergrund die Heringe kaum befestigen konnte (ich habe dann jeweils zwei kreuzweise fast waagerecht eingestochen) würde ich bei einem erneuten Zeltkauf darauf achten, dass es von selbst steht (Kuppelzelt). Mit so einem Zelt kann man auch mal bei schlechtem Wetter z. B. auf gepflastertem Boden unter einem Dach zelten.

Shelter

An diesem ersten schwedischen Shelter …

Strandblick

… in dieser fantastischen Lage bin ich vorbeigefahren, weil es mir zu früh am Tag war.

Shelter

Zum Glück fand ich dann diesen – …

Blick über Sitzgruppe aufs Meer

… ebenfalls mit schönem Ausblick. Und netten jungen Männern, die mir die ersten Schwedisch-Brocken beibrachten.

Shelter zerstört.

Am nächsten Tag wurde es schlimm: Wenig Shelter verzeichnet, ich musste ausweichen ins Landesinnere. Da fand ich dies …!

zwei alte Hütten

Noch weiter von der Küste weg gefahren zur nächsten verzeichneten „Windschutzhütte“, wie sie hier heißen. Die Wahl zwischen Skylla und Charybdis; was den Zustand betrifft. Ich wachte nachts auf …

nasser Boden

… und alles rund um mich herum war nass – es hat durchs Dach geregnet! Ich war drauf und dran, ein vernichtendes Urteil über die schwedischen Hütten zu fällen – wenn da nicht die schöne vorher gewesen wäre. Also versuchte ich es nochmal mit der nächsten, dicht am Wasser …

Zelt vor Strand

… und die war tatsächlich in sehr gutem Zustand – aber von einer Schar Kinder mit Betreuern belegt, mit vielen Zelten drumrum. Also besann ich mich auch auf meins und fand ein Stück weiter dieses wunderschöne Plätzchen.

Zelt vor Wald

Zwischen Wald und Strand – ganz nach meinem Geschmack!

Zelt vor Düne

Am nächsten Tag habe ich – trotz des wunderbaren schwedischen Jedermannrechts – das Zelt zwischen Bäumen in einer kleinen Senke hinter der Düne versteckt, denn ich war nicht ganz sicher, ob ich mich in einem Naturschutzgebiet befand.

Hängematte

In einem Wäldchen probierte ich dann zum ersten Mal meine besondere, quer hängende Hängematte aus.

Rad unter Tarp

Mit Tarp darüber auch super gegen Regen geschützt – das hätte es allerdings gar nicht gebraucht. Sogar das Rad passte noch darunter.

Mann in Hängematte

Tolles System, aber gewöhnungsbedürftig – ich brauchte lange, um gut zu liegen und in den Schlaf zu kommen.

Blick aus der Hängematte

Ein Vorteil aber ist die gute Aussicht im Liegen!

Shelter

Der nächste Nacht-Stopp war wieder in einem Shelter – der war sogar mit einem Besen ausgestattet!

Hängematte vor See

Wegen regnerischem Wetter entschied ich mich auf diesem Platz am See für die Hängematte mit Tarp – der klare Vorteil ist, dass das viel schneller trocknet als ein nass gewordenes Zelt und man hat mehr Platz darunter, z. B. auch zum Kochen. Ich fühlte mich jetzt wohl mit meiner Entscheidung, beides mitgenommen und so die Wahl zu haben. Reue gab es höchstens kurz mal an Steigungen, wo ich das Gewicht merkte …

Zelt vor Büschen

Eine schöne Nische für mein Zelt – durch dichte Büsche vom Weg abgetrennt, der von der Siedlung ans Wasser führt.

Sonnenuntergang

Und wieder in wunderbarer Blick auf die untergehende Sonne; malerisch mit einem Ruderboot davor, in dem jemand angelt … Orte, die eigentlich dazu einladen, länger zu verweilen.

RAd vor Bäumen

Schärenfelsen, Wasserblick

Hängematte in Bäumen

Riss in Hängematte

Zelt am Wasser

Zelt auf Felsen

Zaungatter

Wie oft habe ich am Spätnachmittag auf der Karte geschaut, wo ein schönes Plätzchen sein könnte – und eine Landzunge gefunden, auf der keine Häuser eingezeichnet waren. Dort traf ich – schon war links und rechts Wasser sichtbar – auf dieses Gatter; nicht verschlossen, aber doch eine Begrenzung, die mich hinderte, einfach so das Land zu betreten.

Haus mit Wohnwagen

Ich fragte in der Nachbarschaft und fand schließlich die Besitzerin in diesem Haus – uns sie erlaubte mir umstandslos, auf dem Gelände zu campieren. Also bin ich – ein ganzes Stück! – zwischen Minihügeln hindurch auf schmalem Pfad gefahren, …

Zelt auf Landzunge

… bis ich diese wunderbare Aussicht fand, wo ich auch gleich das Zelt aufgebaut habe.

Schafe

Als ich einmal hochschaute, wurde ich auch angeschaut – und mir wurde klar, warum hier so viele Küddel auf dem Boden lagen und warum dieser grandiose Platz auch nicht bebaut war: Hier wurde eine Herde Schafe gehalten! (Ich hätte als Bauherr trotzdem hier gebaut – aber wer weiß, welche Vorschriften oder Gründe dagegen sprachen).

Zelt am Meer

Auch dieser Ort sah wieder sehr nach Privatgelände aus. War es auch, wie sich dann rausstellte, als ich – ermutigt durch die gute Erfahrung gestern – wieder fragte, und zwar einen Mann auf einem der Boote am Steg. Sehr freundlich sagte er, er würde mit den Besitzern sprechen, die seien seine Nachbarn – aber das gehe schon in Ordnung, ich solle ruhig aufbauen. Und es wurde – ihr seht es – erneut ein Abend mit Sonnenuntergangsblick.

Bank, Zelt, Wasser

Mit dieser Erfahrung verabschiedete ich mich am nächsten Morgen von diesem letzten Übernachtungsplatz vor Kalmar – wo ich in eine jugendherbergsartige Pension ging, um von da aus die Stadt in Ruhe erkunden zu können. Eine Lehre nehme ich noch mit aus den letzten Tagen in Bezug auf das Zelt: Da ich – auch hier – auf dem sehr dünn bewachsenen felsigen Untergrund die Heringe kaum befestigen konnte (ich habe dann jeweils zwei kreuzweise fast waagerecht eingestochen) würde ich bei einem erneuten Zeltkauf darauf achten, dass es von selbst steht (Kuppelzelt). Mit so einem Zelt kann man auch mal bei schlechtem Wetter z. B. auf gepflastertem Boden unter einem Dach zelten.

]]>
https://www.ostseefan.eu/uebernachten-in-schweden/feed/ 0
Schönes und Skurriles // Beautiful and scurrile https://www.ostseefan.eu/schoenes-und-skurriles/ https://www.ostseefan.eu/schoenes-und-skurriles/#respond Sun, 14 Jun 2020 10:33:00 +0000 https://www.ostseefan.eu/?p=2482 • Sign fun • seating • colorful • learning by playing • what there is! [...]

Weiterlesen...

]]>

Schilderspaß //
Sign fun

Sitzgelegenheiten: Zum Sitzen lässt man sich gerne einladen – erst recht, wenn es nicht 0-8-15 ist! //
Seating facilities: One likes to be invited to sit down – especially if it is not 0-8-15!

Farbenfroh: Stimmungsaufheller!
colorful: mood enhancers!

Spielend lernen, lernend spielen! //
Learning by playing, playing by learning !

Was es alles gibt! Verkaufsstände am Weg. //
What there is! Stalls along the way.

]]>
https://www.ostseefan.eu/schoenes-und-skurriles/feed/ 0